Der schönste Ort der Welt
Erwachsenwerden ist schwer. Besonders wenn man nicht das Glück hatte in behüteten Verhältnissen aufzuwachsen. Wie Joy und Kelly, die beiden 14-jährigen Freundinnen. Ihr geheimer Treffpunkt sind die Dünen am Strand. Hier rauchen sie, plaudern über...
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Produktinformationen zu „Der schönste Ort der Welt “
Klappentext zu „Der schönste Ort der Welt “
Erwachsenwerden ist schwer. Besonders wenn man nicht das Glück hatte in behüteten Verhältnissen aufzuwachsen. Wie Joy und Kelly, die beiden 14-jährigen Freundinnen. Ihr geheimer Treffpunkt sind die Dünen am Strand. Hier rauchen sie, plaudern über Kindersoldaten, Jungs und Kondome. Auf der Suche nach Antworten, und dem Weg in eine ungewisse Zukunft, gibt ihnen nur eines Sicherheit: ihre unzertrennbare Freundschaft.
Lese-Probe zu „Der schönste Ort der Welt “
""Nie mehr nach Hause.""Okay", sage ich. "Ich mache mit." Wir sitzen da und gucken und sagen eine Zeitlang nichts. "Das von vorhin tut mir leid", sagt sie. Ich krie-che hinter Kelly und drücke etwas Aftersun aus der Flasche. Als ich es ihr auf die Schultern schmiere, erschrickt sie: "Kalt!" Ich verreibe es langsam über ihren Rücken bis hinunter zum Steißbein. "Mein Vater schläft in unserem Mercedes", sage ich. "Streit mit deiner Mutter?""Sie haben den Stern und die Radkappen geklaut.""Von dieser Schrottkiste?""Er sagt, er möchte die Täter zu fassen kriegen, wenn sie wiederkommen.""Glaubst du ihm?""Ich weiß nicht.""Sie stehlen nie zwei Mal etwas aus demselben Auto. Das müsste dein Vater doch wissen.""Er liegt unter einer Decke auf der Rückbank.""Bei uns in der Straße haben sie Hakenkreuze auf Autos gekratzt.""Mein Vater wartet auf sie." Wir drücken unsere Zigaretten aus und zünden neue an. Wir saugen den Rauch in unsere Lungen, ohne zu ersticken. Das hier ist der schönste Ort unserer Stadt, der schönste Ort der Welt. Mit der untergehenden Sonne und unserem roten Meer, unserem Scheißmeer, und unseren Mistzigaretten. Kellys Zigarette hängt in ihrem Mundwinkel. Sie nimmt das Aftersun und spritzt es mir auf die Schultern. Sie verschmiert es. Weil meine Bikiniträger immer herunterrutschen, habe ich keine weißen Streifen. Meine Schultern glibbern unter Kellys Händen. Ich drehe mich um. Ihre Finger gleiten über meinen Rücken bis zum Rand meines Höschens. "Wir gehen zum Hafen und verstecken uns in einem Schiff", sagt Kelly. "Wir lassen uns um die Welt fahren." Ich kratze die letzten Blutkrusten von meiner Hand. "Am Ende des Ozeans liegt New York. Da kann man die Sonne aufgehen sehen ... Hier geht sie unter, aber da geht sie auf." Ich schaue sie an. Sie krümmt ihre Hände zu einem Fernglas. "Mach die Augen zu", sagt sie. "Warum?""Wir wünschen uns was." Sie reibt sich mit der Zunge über ihren Schneidezahn, wie bei Aladins Wunderlampe. "Mach die Augen zu." Ich tue, was sie sagt.
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"Wir sind in New York. Um uns herum schießen die Wolkenkratzer in die Höhe. Siehst du es?""Nein.""Wir klettern in die Flamme der Freiheitsstatue und überblicken von da aus die ganze Welt. Wirseh- en die Sonne aufgehen." Ich öffne die Augen. "Ich bleibe am liebsten hier", sage ich. "Hier auf unserer Bank." Kelly nimmt einen Zug von ihrer Zigarette und bläst kleine Rauchkringel aus, ichver- suche es auch, aber es klappt nicht. Ein Stückchen Foto wirbelt vor mir in den Sand. Ich hebe es auf. "Hier", sage ich. "Der Kopf von Danny Solares." Kelly nimmt es und betrachtet es. "Danny Solares ist in New York gewesen.""Sagt er." Ich strecke die Hände aus und schöpfe etwas Sand und lasse ihn wie durch einen Trichter in einem dünnen Strahl wegrieseln. Das letzte Bisschen bleibt wie eine Haut an meinen fettigen Händen kleben. "Ich bin die Nummer eins in seiner Top Ten", sagt Kelly. "Wer nicht?""Wer schon? Die Nummer eins kann nur eine sein.""Lass die Finger von ihm", sage ich. ..."
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Autoren-Porträt von Derk Visser
Derk Visser, geb. 1959, lebt mit seiner Familie in Friesland. Der gelernte Fachmann für audiovisuelle Technologien und Kommunikation begann durch Zufall als Sozial arbeiter mit Jugendlichen zu arbeiten, und blieb dabei. Die Probleme, die Jugendliche aus sozial benachteiligten Milieus haben, sind ihm nur zu vertraut. Wie Kinder und Jugendliche die Welt wahrnehmen, greift er als Thema auch immer wieder in seinen Kurzfilmen auf.
Bibliographische Angaben
- Autor: Derk Visser
- Altersempfehlung: 13 - 16 Jahre
- 2011, 133 Seiten, Maße: 12,1 x 18,8 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Übersetzung: Erdorf, Rolf
- Übersetzer: Rolf Erdorf
- Verlag: Staudt Enterprises
- ISBN-10: 395235046X
- ISBN-13: 9783952350461
Rezension zu „Der schönste Ort der Welt “
Fesselnde Erzählung, brutal, intensiv und ohne jede Beschönigung. Noordhollands Dagblad Der schönste Ort der Welt ist mit atemberaubender Authentizität geschrieben. De Volkskrant
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