Destruktion des Ichs
Psychoanalytische Annäherungen an den Ursprung menschlicher Aggression
Ausgehend vom destruktiven Potenzial des Subjekts in Gegenwart und Geschichte zeichnet Peter Widmer in seiner psychoanalytischen, philosophischen und politischen Reflexion die Ambivalenz von Macht und Zerstörung des Ich nach. Sprache und Subjektivität...
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Produktinformationen zu „Destruktion des Ichs “
Ausgehend vom destruktiven Potenzial des Subjekts in Gegenwart und Geschichte zeichnet Peter Widmer in seiner psychoanalytischen, philosophischen und politischen Reflexion die Ambivalenz von Macht und Zerstörung des Ich nach. Sprache und Subjektivität erweisen sich dabei als Auswege und zugleich Verschärfungen hinsichtlich seiner Isolation.
Klappentext zu „Destruktion des Ichs “
An gegenwärtigen Konfliktlinien in Politik und Gesellschaft entzünden sich immer wieder psychoanalytische Fragen nach dem destruktiven Charakter des Subjekts. Peter Widmer beleuchtet die doppelte Seite dieser Destruktivität: ihr Potenzial, die Illusion eines mächtigen Ichs zu erzeugen, aus dem - wenn es bedroht wird - eine enorme zerstörerische Kraft hervorgeht. Ihr Ursprung ist weit davon entfernt, nur gesellschaftlicher, biologischer oder sexueller Art zu sein; in Sprache und Subjektivität erlebt sich der Mensch als fraglich und isoliert, ringt um die Anerkennung der Gemeinschaft.Widmers psychoanalytische, philosophische und politische Reflexion zeichnet ebenso Auswege auf: Der Spirale des Zerstörerischen zu entkommen heißt, es zu bejahen und zu artikulieren - und nicht, sich an das Ideal einer hassfreien Gesellschaft zu klammern.
Inhaltsverzeichnis zu „Destruktion des Ichs “
EinleitungAufbau des Buches1 Relevanz des Themas2 Theorien der Aggression außerhalb der PsychoanalyseKantHegelLorenzVergleich3 Bemerkungen und Fragen zu den Triebtheorien Freuds und LacansDas Ich bei Freud und LacanKritik der Ich-PsychologieDas Ich in den PartialtriebenGenitalitätZum Problem des Gesamt-IchsWann ist ein Trieb ein Trieb?Das Es»Vater, siehst Du denn nicht, dass ich verbrenne?«4 Sprache, Ich und IchtriebeSprache und SelbsterhaltungDer Mangel an Sein als Quelle des Ich- bzw. SelbsterhaltungstriebsGeschlecht5 Zeit und IchZeit und Zeitlichkeit in der PsychoanalyseZeitlichkeit und AggressionZwei entgegengesetzte Bedeutungen von »Ichtrieb«Holbeins Anamorphose - ein Phallus-Phantom?6 Das Ich als Instanz von strukturell bedingten MängelnDurch Signifikanten induzierte MängelDie Unterscheidung von Aussage (énoncé) und Sagen (énonciation) als Verklammerung der durchdie Signifikanten und die Zeitlichkeit bewirkten MängelHilflosigkeit und IdealeBeobachtungen beim Tennisspiel7 Voraussetzungen von destruktivem HandelnÜberlegungen zur SemantikTableau der AggressionDestruktion im Feld der AggressionArten der ZerstörungDas Ich als Ort von MängelnDas Ich als (erweiterter) Ort des NarzissmusWie es kommt, dass das Ich-Gehäuse Schaden erleidet, und wie es sich dagegen wehrtGeschlechtsspezifische AspekteÜbertragungsspezifische AspekteRassismus und Antisemitismus8 Wie Destruktion zustande kommtProjektionVerlogenheit - la mauvaise foiSignifikant und NichtsBegehrtes Opfer-SeinGlaube und WahnBemerkungen zu Lacans Seminar VII. Die Ethik der PsychoanalyseReligion und VatersehnsuchtAmokläufe - MassenmordeDie Waffen menschlicher Destruktion9 Hass - Destruktion - GenießenDrei Interpretationen10 ZusammenfassungAusblickDankLiteraturIndex
Bibliographische Angaben
- Autor: Peter Widmer
- 2021, 273 Seiten, Maße: 14,5 x 20,7 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Verlag: Psychosozial-Verlag
- ISBN-10: 3837930440
- ISBN-13: 9783837930443
- Erscheinungsdatum: 17.03.2021
Pressezitat
»Peter Widmer ist ein virtuoser Interpret menschlichen Handelns, ohne die Betreffenden charakterlich festzunageln, wie es die forensische Psychiatrie tut. Ein ums andere Mal erweist er sich als Dialektiker: Nichts ist, was es scheint, im Terror ruht das Kindliche, das Gute entpuppt sich plötzlich als Böses, im Opfer steckt der Aggressor, nichts ist mit sich identisch.« Urs Hafner, Neue Zürcher Zeitung am 31. Mai 2021 »Indem es die lebensfeindliche Destruktivität als triebhaft motiviert auffasst, betont es auch ihre Unvermeidlichkeit. Umso wichtiger wird dem Autor darum die Frage, wie sich beim Einzelnen und in der Gesellschaft Kompensationsmechanismen finden und schaffen lassen, die den destruktiven Eruptionen entgegenwirken. Im Kleinen wie im Großen, im narzisstischen Selbstbezug, im familiären Zusammenleben, in Politik und Kultur, so mahnt Widmer, können Mangel, Unvollkommenheit und Hilflosigkeit Destruktion nach sich ziehen.« Christian Kläui, PSYCHE 4/2022 »Der renommierte Psychoanalytiker hat eine eigene These zur psychischen Verfassung und zum Motiv des Morders, die er auf wenigen Seiten präzis darlegt.« Fabian Hägler, Aargauer Zeitung, 5. Juni 2021
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