Hindi in der internationalen Fachkommunikation: Sprachwissenschaftliche, politische und gesellschaftliche Aspekte
Während Indien bis vor wenigen Jahren noch vor allem als beliebte Destination für das Outsourcing von Dienstleistungen bekannt war, gewinnen indische Firmen, wie beispielsweise der Konzern Tata oder die Unternehmen im "indischen Silicon Valley" in...
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Produktinformationen zu „Hindi in der internationalen Fachkommunikation: Sprachwissenschaftliche, politische und gesellschaftliche Aspekte “
Klappentext zu „Hindi in der internationalen Fachkommunikation: Sprachwissenschaftliche, politische und gesellschaftliche Aspekte “
Während Indien bis vor wenigen Jahren noch vor allem als beliebte Destination für das Outsourcing von Dienstleistungen bekannt war, gewinnen indische Firmen, wie beispielsweise der Konzern Tata oder die Unternehmen im "indischen Silicon Valley" in Bangalore, inzwischen international zunehmend an Bedeutung.Doch auch die traditionellen Reichtümer Indiens gelangen zu immer mehr Ansehen. Jahrtausendealte Lehren wie Yoga, Meditationstechniken oder die ayurvedische Heilkunst finden außerhalb Indiens stetig neue Anhänger, insbesondere in den westlichen Ländern.
Wenn diese zunehmend wichtige Rolle in der globalisierten Welt im Zusammenhang mit der großen ethnischen, kulturellen und sprachlichen Diversität Indiens betrachtet wird, ergibt sich die Frage, wie sich die Situation der indischen Sprachen im Kontext der politischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Entwicklung des Landes verändert. In dieser Arbeit wird die derzeit am weitesten verbreitete indische Sprache, Hindi, betrachtet. Der Fokus liegt dabei auf der Fachkommunikation in Hindi und dem Einfluss von Gesellschaft, Wirtschaft und Politik auf den Status des Hindi im naturwissenschaftlich-technischen Bereich.
Lese-Probe zu „Hindi in der internationalen Fachkommunikation: Sprachwissenschaftliche, politische und gesellschaftliche Aspekte “
Textprobe:Kapitel 4 Internationale Fachkommunikation und Übersetzen:
In diesem Kapitel wird zunächst ein Überblick über die indische Übersetzungsindustrie und ihre Herausforderungen gegeben. Es folgen spezifische Übersetzungsprobleme des Sprachenpaars Hindi-Englisch/Englisch-Hindi. Anschließend wird die Rolle des Hindi in der Wissenschaft im Verhältnis zum Englischen beleuchtet.
4.1 Aspekte des Übersetzens Hindi-Englisch/Englisch-Hindi:
PIOs und NRIs gibt es zwar auf der ganzen Welt, doch die Anzahl der Personen, die sowohl Hindi als auch eine nicht-indische Sprache (Englisch zählt hier als Sprache, die in Indien gesprochen wird) sehr gut beherrschen und sich entschieden haben, ÜbersetzerIn zu werden, dürfte vergleichsweise gering sein, denn in Indien werden in der Schule meist nur Englisch und indische Sprachen unterrichtet (siehe Kapitel 4.2.2). Von den etwa 22 Millionen PIOs und NRIs leben etwa 5,3 Millionen in Ländern, deren Amtssprache Englisch ist (vgl. Ministry of Overseas Indian Affairs, 2012). Doch auch von den verbliebenen 17 Millionen Menschen dürfte nur ein Bruchteil Hindi sprechen, da viele entweder aus anderen Teilen Indiens kommen oder zur zweiten oder dritten Einwanderer-Generation gehören und deshalb kein Hindi gelernt haben. Die "Exotenliste" des BDÜ bestätigt diese Vermutung, denn aktuell sind dort nur drei ÜbersetzerInnen für Hindi in Deutschland verzeichnet (vgl. BDÜ, 2013).
Also gibt es wahrscheinlich viele Relais-Übersetzungen über das Englische, wenn zwischen Hindi und anderen nicht indischen Sprachen übersetzt werden soll. Andererseits werden auch Relais-Übersetzungen über das Englische oder über Hindi zwischen verschiedenen indischen Sprachen angefertigt (vgl. Ramakrishna, 1997: 448).
Das ______ ____ ___ __ bharatiya manaka byuro Bureau of Indian Standards ist das zentrale Normungsinstitut Indiens. 1983 verabschiedete es den indischen Standard IS 10454 mit dem Titel "Guidelines for the Presentation of Translations". Dies ist der
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einzige indische Standard, der sich mit Übersetzungen befasst. Der Standard basiert auf dem internationalen Standard ISO 2348. Damit passt sich Indien den internationalen Richtlinien an (vgl. Bureau of Indian Standards, 1983: 3 ff.).
Übersetzungen von Englisch nach Hindi bilden die große Mehrheit der Übersetzungsaufträge für das Sprachenpaar Hindi-Englisch (vgl. Naskar & Bandyopadhyay, 2005: 465). Allerdings werden in Indien mehr Texte zwischen den einzelnen indischen Sprachen übersetzt, als zwischen Englisch und indischen Sprachen (vgl. Bassnett & Trivedi, 1999: 11).
Während in der Fachkommunikation das Englische dominiert, sieht die Welt der literarischen Übersetzungen ganz anders aus: nur eine kleine Minderheit indischer Autoren schreibt auf Englisch. Die meisten wählen Hindi oder ihre Muttersprache. So weisen auch kleine Sprachen eine große Bandbreite an Literatur auf und Hindi zählt zu den Sprachen, in die mehr Literatur übersetzt wird als auf Hindi geschrieben wird (vgl. Bassnett & Trivedi, 1999: 11 ff.).
Der Beruf des Übersetzers bzw. der Übersetzerin genießt in Indien wenig Anerkennung und wird oft nicht einmal als eigenständiger Beruf angesehen. In Indien ist es wichtig, über einen angesehenen Beruf wie Arzt oder Ingenieur soziales Prestige zu erlangen. Ravi Kumar von der Indian Translators Association spricht von einer Identitätskrise unter indischen Übersetzern. Auf die Auskunft über den eigenen Beruf höre man oft die Antwort: "Okay, this is what you do. But what is your profession?" (vgl. Microsoft, 2013b). ÜbersetzerIn ist in Indien keine geschützte Berufsbezeichnung (vgl. Kumar, 2010: 12).
Da der überwiegende Großteil der Inder mehrere Sprachen spricht, werden oft Nachbarn oder Freunde für Übersetzungsdienstleistungen herangezogen, die diese dann sehr kostengünstig oder umsonst anbieten.
Übersetzungen von Englisch nach Hindi bilden die große Mehrheit der Übersetzungsaufträge für das Sprachenpaar Hindi-Englisch (vgl. Naskar & Bandyopadhyay, 2005: 465). Allerdings werden in Indien mehr Texte zwischen den einzelnen indischen Sprachen übersetzt, als zwischen Englisch und indischen Sprachen (vgl. Bassnett & Trivedi, 1999: 11).
Während in der Fachkommunikation das Englische dominiert, sieht die Welt der literarischen Übersetzungen ganz anders aus: nur eine kleine Minderheit indischer Autoren schreibt auf Englisch. Die meisten wählen Hindi oder ihre Muttersprache. So weisen auch kleine Sprachen eine große Bandbreite an Literatur auf und Hindi zählt zu den Sprachen, in die mehr Literatur übersetzt wird als auf Hindi geschrieben wird (vgl. Bassnett & Trivedi, 1999: 11 ff.).
Der Beruf des Übersetzers bzw. der Übersetzerin genießt in Indien wenig Anerkennung und wird oft nicht einmal als eigenständiger Beruf angesehen. In Indien ist es wichtig, über einen angesehenen Beruf wie Arzt oder Ingenieur soziales Prestige zu erlangen. Ravi Kumar von der Indian Translators Association spricht von einer Identitätskrise unter indischen Übersetzern. Auf die Auskunft über den eigenen Beruf höre man oft die Antwort: "Okay, this is what you do. But what is your profession?" (vgl. Microsoft, 2013b). ÜbersetzerIn ist in Indien keine geschützte Berufsbezeichnung (vgl. Kumar, 2010: 12).
Da der überwiegende Großteil der Inder mehrere Sprachen spricht, werden oft Nachbarn oder Freunde für Übersetzungsdienstleistungen herangezogen, die diese dann sehr kostengünstig oder umsonst anbieten.
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Bibliographische Angaben
- Autor: Amelie Landschulz
- 2016, 116 Seiten, 12 Abbildungen, Maße: 15,5 x 22 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Verlag: Diplomica
- ISBN-10: 3959348878
- ISBN-13: 9783959348874
- Erscheinungsdatum: 06.04.2016
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