Homosexualität und Schule: Unterstützung homosexueller Jugendlicher im Schulalltag
Homosexuelle Jugendliche sind erst einmal eines: Jugendliche. Und sie gehen zur Schule. Was sie unterscheidet ist unter anderem, dass sie mit ihren aufkeimenden Gefühlen auf eine heterosexistische Welt stoßen, die es zu hinterfragen gilt und in der sie...
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Produktinformationen zu „Homosexualität und Schule: Unterstützung homosexueller Jugendlicher im Schulalltag “
Klappentext zu „Homosexualität und Schule: Unterstützung homosexueller Jugendlicher im Schulalltag “
Homosexuelle Jugendliche sind erst einmal eines: Jugendliche. Und sie gehen zur Schule. Was sie unterscheidet ist unter anderem, dass sie mit ihren aufkeimenden Gefühlen auf eine heterosexistische Welt stoßen, die es zu hinterfragen gilt und in der sie ihren ganz eigenen Weg finden müssen. Homosexuelle Jugendliche sind deshalb umso mehr auf Zuspruch und Unterstützung von Erwachsenen angewiesen. Entscheidend ist hier vor allem das zunehmend wichtige soziale Bezugssystem Schule.Das nun vor Ihnen liegende Buch soll Pädagoginnen und Pädagogen, doch vor allem Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen sowie Erzieherinnen und Erziehern, die (an Schulen) mit Jugendlichen arbeiten und umgehen, Grundlagen zu den Themen Jugend, Homosexualität und Schule vermitteln, sie in die Lage versetzen, kritische Punkte im (nicht nur) Schulalltag zu erkennen und erste Ideen aufzeigen, wie gegen Diskriminierungen vorgegangen werden und wie diesen vorgebeugt werden kann. Denn bisher gibt es noch kaum ein Bewusstsein für homosexuelle Jugendliche an Schulen.
Lese-Probe zu „Homosexualität und Schule: Unterstützung homosexueller Jugendlicher im Schulalltag “
Textprobe:Kapitel 3.3.1, Homophobie und Heterosexismus:
Für bestehende Vorbehalte und Vorurteile gegenüber Menschen mit abweichender sexueller Orientierung, die Stigmatisierungen und Ausgrenzungen beinhalten, führte Weinberg 1972 den Begriff Homophobie ein. Dieser Ableger der Xenophobie (einer gesteigerten Furcht vor allem, was anders, fremd oder nicht der Ordnung entsprechend ist) beschreibt eine irrationale Furcht heterosexueller Menschen im Umgang mit Homosexuellen. Durch Homoignoranz können homophobe Personen unangenehmen Auseinandersetzungen mit Homosexualität und auch möglichen eigenen homosexuellen Gefühlen aus dem Weg gehen. Homonegativität ist bereits ein Akt des bewussten Ablehnens gleichgeschlechtlich Orientierter und Homohass schließlich nimmt gar zerstörerischen Charakter an (vgl. Fiedler 2004: S. 73ff).
Dabei entstehen irrationale Ängste, Hass, Ekel und Vorurteile, die zu homophoben Verhaltensweisen gegenüber Lesben und Schwulen führen, durch Verinnerlichung gesellschaftlicher Normen. Heterosexuelle Lebensentwürfe und -weisen werden in unserer Gesellschaft unhinterfragt vorausgesetzt und schwule und lesbische Existenz wird als Randerscheinung, beziehungsweise als bloße sexuelle Vorliebe abgehandelt (vgl. GEW Baden-Württemberg 2005: S. 6). Der Begriff Heterosexismus charakterisiert die Verleugnung, Diffamierung und Bekämpfung jeder nicht-heterosexuellen Form von Verhalten, Identität, Beziehung oder Gemeinschaft durch eine Gesellschaft. Viele Menschen übernehmen diese Wertungen und sind bestrebt, diese Vorstellungen zu erfüllen, bzw. sich von Abweichungen und deren Trägerinnen und Trägern abzugrenzen. Letztlich wertet Heterosexismus die Sexualitäten, indem es Heterosexualität als einzig wertvolle Sexualitäts- und Partnerschaftsform deklariert. Homosexualität wird in der Regel einfach ignoriert, ihr wird jede Existenzberechtigung abgesprochen. Tradiert und erwähnt wird ausschließlich die gute Heterosexualität. So stellen Homophobie und Heterosexismus
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Mittel dar, traditionelle Bilder von Männern, Frauen, Ehe etc. aufrechtzuerhalten und ist damit auch ein Mittel starker sozialer Kontrolle (vgl. Fiedler 2004: S. 73ff).
3.3.2, Antihomosexuelle Gewalt:
Homophobie ist in einigen Punkten durchaus mit anderen gesellschaftlich verankerten Problemen vergleichbar, wie mit Sexismus, Rassismus oder Antisemitismus. Ähnlich wie gleichgeschlechtlich Empfindenden werden auch Andersfarbige, Andersgläubige oder Menschen des anderen Geschlechts diskriminiert. Dabei sind Lesben und Schwule, anders als zum Beispiel Andersfarbige, in der Öffentlichkeit nicht ohne weiteres als solche erkennbar. Dies bietet einerseits einen gewissen Schutz, andererseits stellt sich das Problem des Sich-gegenseitig-nicht-Erkennens. Andersfarbige oder -gläubige erleben in ihrem nahen Lebensumfeld wie etwa der Familie in der Regel grundsätzlich ein Gefühl der Zugehörigkeit. Lesben und Schwule wachsen in der Regel bei heterosexuellen Eltern auf und entdecken oft erst nach langer Zeit ein zweites zu Hause, in der sie sich in ihrer sexuellen Identität wohl und richtig fühlen können. Aus tiefenpsychologischer Sicht handelt es sich bei Homophobie, wie bei Sexismus, Rassismus oder Antisemitismus, um eine meist unbewusste Angst vor der Infragestellung der eigenen Identität. Diese Angst hat mit den angegriffenen Individuen bzw. Gruppen in der Regel nichts zu tun, sondern verweist auf Unsicherheiten der Aggressoren selbst. Die sexuelle Identität (Abwehrform: Homophobie), die Geschlechtsrollenidentität (Abwehrform: Sexismus), die kulturelle (Abwehrform: Rassismus) und religiöse Identität (Abwehrform: z.B. Antisemitismus) sind vier grundlegende Formen menschlicher Identität. Wenn diese, meist unbewusst und damit uneingestanden, in Frage gestellt werden, entwickeln sich aggressive Projektionen gegen die vermeintlichen Verursacher im Umfeld (Frauen, Lesben, Schwule, Schwarze, Juden, Muslime, usw.). Am sichtbarsten wird an
3.3.2, Antihomosexuelle Gewalt:
Homophobie ist in einigen Punkten durchaus mit anderen gesellschaftlich verankerten Problemen vergleichbar, wie mit Sexismus, Rassismus oder Antisemitismus. Ähnlich wie gleichgeschlechtlich Empfindenden werden auch Andersfarbige, Andersgläubige oder Menschen des anderen Geschlechts diskriminiert. Dabei sind Lesben und Schwule, anders als zum Beispiel Andersfarbige, in der Öffentlichkeit nicht ohne weiteres als solche erkennbar. Dies bietet einerseits einen gewissen Schutz, andererseits stellt sich das Problem des Sich-gegenseitig-nicht-Erkennens. Andersfarbige oder -gläubige erleben in ihrem nahen Lebensumfeld wie etwa der Familie in der Regel grundsätzlich ein Gefühl der Zugehörigkeit. Lesben und Schwule wachsen in der Regel bei heterosexuellen Eltern auf und entdecken oft erst nach langer Zeit ein zweites zu Hause, in der sie sich in ihrer sexuellen Identität wohl und richtig fühlen können. Aus tiefenpsychologischer Sicht handelt es sich bei Homophobie, wie bei Sexismus, Rassismus oder Antisemitismus, um eine meist unbewusste Angst vor der Infragestellung der eigenen Identität. Diese Angst hat mit den angegriffenen Individuen bzw. Gruppen in der Regel nichts zu tun, sondern verweist auf Unsicherheiten der Aggressoren selbst. Die sexuelle Identität (Abwehrform: Homophobie), die Geschlechtsrollenidentität (Abwehrform: Sexismus), die kulturelle (Abwehrform: Rassismus) und religiöse Identität (Abwehrform: z.B. Antisemitismus) sind vier grundlegende Formen menschlicher Identität. Wenn diese, meist unbewusst und damit uneingestanden, in Frage gestellt werden, entwickeln sich aggressive Projektionen gegen die vermeintlichen Verursacher im Umfeld (Frauen, Lesben, Schwule, Schwarze, Juden, Muslime, usw.). Am sichtbarsten wird an
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Bibliographische Angaben
- Autor: Xenia Bade
- 2014, 112 Seiten, Maße: 15,5 x 22 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Verlag: Diplomica
- ISBN-10: 3842898495
- ISBN-13: 9783842898493
- Erscheinungsdatum: 17.10.2014
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