Im Dunkel der Zeit
Das Krimi-Debüt des bekannten Schriftstellers. Kommissar Alexander Swoboda ermittelt in einem Mordfall. Er ahnt nicht, dass sich hinter der eisernen Maske des Toten das Gesicht eines alten Schulfreundes verbirgt. Doch plötzlich wird die dunkle Vergangenheit...
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Produktinformationen zu „Im Dunkel der Zeit “
Das Krimi-Debüt des bekannten Schriftstellers. Kommissar Alexander Swoboda ermittelt in einem Mordfall. Er ahnt nicht, dass sich hinter der eisernen Maske des Toten das Gesicht eines alten Schulfreundes verbirgt. Doch plötzlich wird die dunkle Vergangenheit der scheinbar friedlichen Kleinstadt wieder lebendig. Alte Verbrechen greifen in die Gegenwart über. Und wieder gibt es Tote, die ein Geheimnis verbindet...
Klappentext zu „Im Dunkel der Zeit “
"Ich habe dich im Visier, Alex. Ich treibe dich vor mir her wie ein Stück Wild. Wenn ich in nicht allzu ferner Zeit die Anzeige vom Opfertod des Kriminalhauptkommissars Alexander Swoboda lese, werde ich öffentlich Trauer tragen. Privat werde ich eine Flasche Champagner öffnen, keinen billigen, und dazu meine alte Albinoni-Vinylplatte auflegen."Alexander Swoboda, einundsechzig, ermittelt in einem Mordfall. Die Leiche ist grausam entstellt. Als er in dem Toten einen Schulfreund erkennt, ahnt er, dass ein wahnhafter Verfolger versucht, mit Morden die Vergangenheit zu korrigieren.
Lese-Probe zu „Im Dunkel der Zeit “
VIII Klantzammer (S. 237-239)Bei gebackenem Zander und mährischem Veltliner ahnte Kriminalrat Jürgen Klantzammer noch nicht, daß die gezügelte Spielleidenschaft am letzten Wochenende des Monats, die er mit seinem Prager Kollegen und Freund Peter Karlach teilte, auch seinen beruflichen Interessen dienen würde. Karlach hatte ihn zum Abendessen ins Blaue Entchen auf der Kleinseite einladen wollen, jedoch zu reservieren vergessen, und so fanden die beiden Herren sich an der Moldauseite der Kampainsel im Rybarski Klub ein, wo für Karlach stets ein Tisch frei war. Zwei Stunden zuvor hatten sie im Casino Palais Savarin beim American Roulette einiges Geld gewonnen, es nach und nach wieder verspielt und das Barockpalais, Na Prikope 10, schließlich mit gehörigem Defizit verlassen.
Fast immer verliefen ihre Besuche nach diesem Muster, keiner von beiden war spielsüchtig, es machte ihnen Freude, miteinander im Ambiente des Palais Savarin diszipliniert das Glück herauszufordern und anschließend auf wechselseitige Einladung gut zu speisen. Für Klantzammer waren die Aufenthalte nicht billig, zumal er, gegen seine Gewohnheit großzügig mit sich selbst, im Esplanade an der Washingtonova abzusteigen pflegte, das er wegen der Jugendstil-Ausstattung und zentralen Lage, nur unweit vom Wenzelsplatz, schätzte und wo man ihm seit Jahren zum letzten Wochenende im Monat ein Zimmer für zwei Nächte reservierte.
Er war am frühen Samstag morgen in seinem penibel sauberen VW Passat nach Prag gefahren, gegen Mittag im Hotel eingetroffen und hatte sich, im Nachklang der Lagebesprechung tags zuvor, auf den Weg zur Kampainsel gemacht, ein längerer Fußmarsch über den Wenzelsplatz und durch die Narodni bis zur Brücke der Legionen, an deren anderem Ende er sich nach rechts wandte und zunächst das westliche Ufer der Insel an dem Flüßchen Certovka, dem Teufelsbach, bis auf die Höhe der Karlsbrücke durchstreifte. Dann lief er an der Moldauseite zurück. Nichts an der Kampa, die in
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tschechischem Überschwang auch Klein- Venedig genannt wurde, fiel ihm als ungewöhnlich auf, eine reiche, offenbar in den letzten Jahrzehnten solide renovierte und von betuchten Leuten übernommene Wohngegend mit gepflegten Villen, würdigen Bürgerhäusern kein Ort, der zu den Zungener Morden zu passen schien. Klantzammer verließ die Insel mit dem Gefühl, aus einer Idylle in die gesellschaftliche Wirklichkeit auf der anderen Moldauseite zurückzukehren. Er beeilte sich.
Gegen achtzehn Uhr war sein Treffen mit Karlach vereinbart, er wollte sich noch umziehen, die langen Wege hatten ihn zum Schwitzen gebracht, wenigstens lag das Casino nicht weit vom Hotel. Peter Karlach, der die Prager Mordkommission II leitete, war ein Mann von grundfreundlichem Charakter. Die allgemeine Rundlichkeit seiner Erscheinung ließ ihn älter wirken als Mitte Fünfzig, verlieh seinem Gesicht aber den Ausdruck innerer Ruhe, ja Zufriedenheit. Das Grauen, dem er seine Berufserfahrung abgewonnen hatte, milderte er mit Schwejkscher Lebensweisheit sowie durch sein grenzenloses Vertrauen in die böhmische Küche: Sie erhielt ihm, ganz gleich, wie schlecht es auf der Welt zuging, die Freude am irdischen Dasein.
Gegen achtzehn Uhr war sein Treffen mit Karlach vereinbart, er wollte sich noch umziehen, die langen Wege hatten ihn zum Schwitzen gebracht, wenigstens lag das Casino nicht weit vom Hotel. Peter Karlach, der die Prager Mordkommission II leitete, war ein Mann von grundfreundlichem Charakter. Die allgemeine Rundlichkeit seiner Erscheinung ließ ihn älter wirken als Mitte Fünfzig, verlieh seinem Gesicht aber den Ausdruck innerer Ruhe, ja Zufriedenheit. Das Grauen, dem er seine Berufserfahrung abgewonnen hatte, milderte er mit Schwejkscher Lebensweisheit sowie durch sein grenzenloses Vertrauen in die böhmische Küche: Sie erhielt ihm, ganz gleich, wie schlecht es auf der Welt zuging, die Freude am irdischen Dasein.
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Autoren-Porträt von Gert Heidenreich
Gert Heidenreich, geboren 1944 in Eberswalde, lebt in der Nähe von München. Sein Werk umfaßt Romane, Erzählungen, Gedichte, Essays, Theaterstücke und Arbeiten für Funk und Fernsehen. Er wurde u. a. mit dem Adolf-Grimme-Preis (1986), dem Literaturpreis der Stadt München (1990), dem Phantastik-Preis (1995) sowie dem Marieluise-Fleisser-Preis (1998) ausgezeichnet. 1991-1995 Präsident des deutschen P.E.N.-Clubs (West).
Bibliographische Angaben
- Autor: Gert Heidenreich
- 2007, 1, 240 Seiten, Maße: 12,5 x 19,2 cm, Gebunden, Deutsch
- Verlag: nymphenburger
- ISBN-10: 3485010960
- ISBN-13: 9783485010962
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