Irrläufe
Herta Müllers Poetik des Eigen-Sinns
Irrläufe, wie Herta Müller sie versteht, sind Wirbel von Bildern und Begriffen, sind Drehungen, Strömungen "im Teufelskreis der Wörter" (wie es in ihrer Nobelpreisrede heißt).Sprachspiele mehrdeutiger Metaphorisierungen und Metonymisierungen setzen den Ton,...
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Produktinformationen zu „Irrläufe “
Klappentext zu „Irrläufe “
Irrläufe, wie Herta Müller sie versteht, sind Wirbel von Bildern und Begriffen, sind Drehungen, Strömungen "im Teufelskreis der Wörter" (wie es in ihrer Nobelpreisrede heißt).Sprachspiele mehrdeutiger Metaphorisierungen und Metonymisierungen setzen den Ton, mit dem Müller von den frühen Erzählungen der "Niederungen" bis in das jüngere Collagenwerk hinein ihre Texte einstimmt auf das 'innere Orchester' der Lesenden. Eigentümlich schräge oder seltsam verkehrte Bilder stören den Lesefluss und bringen dem Realen"eine Art verwunschene Logik" bei, schaffen Raum für Irritationen, für Überhänge und Übergänge, die Herta Müller als poetologisches Prinzip semiotischen Überschießens und zugleich als "Irrlauf im Kopf" ins Spiel gebracht hat.Der Band folgt der Spur dieses Prinzips des Irrlaufs von der Poetik Herta Müllers über die narrativen Ordnungen ihrer Texte bis hin zum ethisch-moralischen Kern ihrer buchstäblich 'schönen' Allegorien der Trostlosigkeit: der Bergung von Humanität als utopischem Merkzeichen eines nach wie vor ausstehenden Zustands universaler Mitmenschlichkeit.
Inhaltsverzeichnis zu „Irrläufe “
InhaltEIGEN/SINN: POETIKKindheitserinnerung 1: Apparatur(en) der BildgebungErinnerung und 'erfundene Wahrnehmung' - 'frappierende Überfälle'Prekäre ZeugenschaftWilde Semiosen"Wirbel ins Nichtgesagte" hinein: Inszenierungen von Text-Bild-Räumen mit Schere und KleberIrrlaufIrrlauf des LachensGegenläufigkeit Sehepunkte: Die Registratur des Sehens"Was man nicht sagen kann, kann man vielleicht schon singen". Herta Müllers 'Soundtrack'Coda 1: Grazie und UnschuldNARRATIVE ORDNUNGEN: CHRONOTOPOGRAFIEN DER REPRESSIONEntzeitlichungEntortungDer 'drückende Tango' der Verhältnisse Regime der AngstAngsthaben und Angstmachen im System der Hörigkeit, oder: "Warum soll man sein Glück machen wollen, wenn es immer nur gelingt, seine Angst zu machen"Körper und BegehrenLagerwelt - LagerzeitCoda 2: Die Habe und das 'Meinige'"DUM SPIRO SPERO": HUMANITÄT UND (FÜR-)SORGE'Sehnsuchtswirtschaft': Ethik und EigensinnKindheitserinnerung 2: FürsorglichkeitSiglenverzeichnisLiteraturverzeichnis
Autoren-Porträt von Norbert Otto Eke
Norbert Otto Eke ist Professor für Neuere deutsche Literaturwissenschaft und Literaturtheorie in Paderborn, wo er auch das "Zentrum für deutschsprachige Gegenwartsliteratur" leitet. Seine Forschungsschwerpunkte sind angesiedelt an der Schnittstelle von Philologie, Theater-, Kultur- und Medienwissenschaft mit den Schwerpunkten Literatur und Theater vom 18. bis zum 21. Jahrhundert, der deutsch-jüdischen Literatur, dem Vormärz und der Gegenwartsliteratur mit einem besonderen Augenmerk auf den Werken von u. a. Herta Müller. Er ist Herausgeber der "Zeitschrift für deutsche Philologie" und der "Amsterdamer Beiträge zur neueren Germanistik".
Bibliographische Angaben
- Autor: Norbert Otto Eke
- 2024, 304 Seiten, mit farbigen Abbildungen, Maße: 15 x 23 cm, Gebunden, Deutsch
- Verlag: Edition Text und Kritik
- ISBN-10: 368930010X
- ISBN-13: 9783689300104
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