Perry Rhodan Band 84: Eine Galaxis stirbt
Im Jahr 3578 haben Perry Rhodan und seine Getreuen nach langer Odyssee endlich den Weg zurück in die Milchstraße gefunden. Aber die SOL, das größte Raumschiff der Menschheit, kann die sterbende Galaxis Balayndagar nicht mehr verlassen....
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Im Jahr 3578 haben Perry Rhodan und seine Getreuen nach langer Odyssee endlich den Weg zurück in die Milchstraße gefunden. Aber die SOL, das größte Raumschiff der Menschheit, kann die sterbende Galaxis Balayndagar nicht mehr verlassen. Sie wird in den Strudel des Untergangs hineingezogen. Es bleibt nur der Hauch einer Überlebenschance: der Sturz in das gewaltige Black Hole, das die Kleingalaxis verschlingt ...
Eine Galaxisstirbt vonPerry Rhodan
LESEPROBE
Das sind die Namen der Angst: Tod, Dunkelheit, Krankheit,Einsamkeit,
Krieg, Alter, Albträume. Und viele hundert andere Namen. Gib mirdeine
Hand, ich führe dich hinaus in die unendliche Weite desUniversums, irgendwohin,
weiter, als du denken kannst. Dort hört ein Stern auf zu leuchten,
eine Galaxis existiert nicht mehr. Mit ihr sterben fühlende Wesen.Das
Universum stört sich nicht daran, es nimmt diesen Vorgang nichteinmal zur
Kenntnis.
Gib mir deine Hand. Ich zeige dir, dass Angst nur einen Namenhaben
darf: Winzigkeit!
Versuche zu begreifen, wie unermesslich winzig du in einemUniversum
bist, in dem das Ende einer Galaxis keine Bedeutung hat.
Du bist so schrecklich klein. Würdest du das wirklich begreifen,müsstest
du aufhören zu atmen.
Das ist deine Angst: dass du begreifen könntest, was du bist, wodu bist
und wann du bist.
Gib mir deine Hand! Ich führe dich hinaus, immer weiter, bis dichder
Atem der Angst streifen wird.
Aus den Ahnungen des keloskischen Rechners Dobrak
Für einen Mann, der 217 der insgesamt 8694 Hauptgravitationslinien
seiner Galaxis errechnet hatte, wirkte Dobrak unauffällig. SeinWissen
hatte ihn schweigsam und demütig werden lassen; er stand vor derErkenntnis,
dass seine eigene Existenz nur eine mathematische Illusion
war.
Sorgh war ein leerer Planet, auf dem nur derRechner und seineAssistenten
lebten. Seine Helfer wurden regelmäßig ausgetauscht, denn keiner
hielt es lange bei Dobrak aus. Jene, die es dennoch versuchten,wurden
wahnsinnig oder starben unter mysteriösen Umständen. Dobrak
trauerte um die Toten, offiziell jedenfalls, doch sein Verstandsah den
Tod nur als eine mathematische Konstante an.
Kein Kelosker wusste genau, wie alt Dobrak eigentlich war.
Vielleicht war der Dobrak, den die heutige Generation kannte, ein
anderer Mann als der erste Dobrak. Womöglich war der Rechner nur
eine Institution, die in jeder Generation von einem anderenübernommen
wurde.
Seit er die Nachricht von der Vernichtung des Altrakulfthserhalten
hatte, wusste er, dass Balayndagar untergehen würde. Eineunbekannte,
selbst von ihm nicht kalkulierbare Größe hatte die Ereignissedramatisch
beeinflusst.
Dobrak hatte keine Vorkehrungen für seine Rettung getroffen, ihm
war das grandiose Erlebnis des Untergangs wichtiger als die eigeneSicherheit.
Auf Sorgh gab es einen Mondberg, die Überreste eines vor langerZeit
auf den Planeten gestürzten Satelliten. Dobrak lebte am Fuß desMondbergs
in einer aus PfählenundBastmatten errichteten Hütte. Diesesprimitive
Gebäude war während derRegenzeiten schon öfters weggeschwemmt
worden, dreimal war es über ihm zusammengebrochen und zweimalabgebrannt.
Manchmal stand derRechner nachts vor dieser Hütte, dann spürte
er den rauenWind, und das ferne Grollen des Kastorghvulkans dröhntein
seinen Ohren. Nur in solchen Momenten konnte er die Natur als einZusammenwirken
von Elementen begreifen - zu jeder anderen Zeit sah er sie
wie eine große Zahlentabelle vor sich ausgebreitet.
Nachdem das Altrakulfth zerstört worden war, hatte die Große
Schwarze Null wieder mit ihrer verheerenden Tätigkeit begonnen.Die
ersten Dimensionsbeben kündigten die Apokalypse an.
Dobrak saß am Ufer des Groolander und ließ seine untereKörperhälfte
vom klaren Wasser umspülen. Er fragte sich, ob die Vernichtung
von Balayndagar nicht die beste Lösung war, um aus dem Konzilauszubrechen.
Nie hatte er den Laren wohlwollend gegenübergestanden.
Trotz seiner abstrakten Denkweise empfand er die Fremden vomKonzil
als Belastung.
Auf Sorgh stand die Regenzeit bevor, der Groolander würde dann zu
sechsfacher Breite anschwellen und ein Baden am Ufer unmöglichmachen.
Vielleicht würde es auch keine Regenzeit mehr geben, denn die
Große Schwarze Null wuchs mit ungeahnter Schnelligkeit.
Dobrak wusste von der Rettungsaktion seiner Artgenossen für das
Shetanmargt und überlegte, wie weit diese Arbeit schonfortgeschritten
sein mochte. (...)
© Moewig Verlag
- Autor: Perry Rhodan
- 2003, 1. Auflage, 416 Seiten, Maße: 13,2 x 19,5 cm, Gebunden, Deutsch
- Herausgegeben: William Voltz
- Verlag: Moewig - ein Verlag der Edel Verlagsgruppe
- ISBN-10: 3811840622
- ISBN-13: 9783811840621
- Erscheinungsdatum: 20.11.2003
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