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  • 5 Sterne

    Lesbar, 13.09.2023

    Ein mit Aquarell gemalter Hahn auf dem Cover und der Titel „Als wir an Wunder glaubten“ drückt bereits das Geheimnisvolle des Romans von Helga Bürster aus. Kein Fantasy-Roman, sondern wahre Begebenheiten werden in diesem Roman thematisiert, denn im Westdeutschland der Nachkriegszeit gab es eine ganze Reihe von „Hexenprozessen“. Menschen die andere beschuldigt hatten, Hexen zu sein, standen vor Gericht. Eine alte Kate im Moor, eine gealterte Frau, die als Hex bezeichnet wird, diese und noch mehr Geheimnisse ranken sich in der Zeit nach dem zweiten Weltkrieg um das Dorf im Moor. Helga Bürster schreibt mit sehr viel Authentizität. Die Leser können sich nach wenigen Seiten in die "DNA" des Dorfes in Ostfriesland gedanklich einfinden und identifizieren sich sehr schnell mit den diversen Charakteren. Einmal begonnen, möchte die Leserschaft die Handlung möglichst ohne Zeitverzug weiter verfolgen.

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  • 5 Sterne

    inya, 10.09.2023

    ein sehr gut geschriebenes Buch

    Ich kannte diese Autorin noch nicht vor der Lektüre des Buches und das Cover hat mir auch noch nicht so viel verraten. Denn ein Hahn wies nicht so sehr auf den Inhalt des Buches hin. Doch die Geschichte hat mich umso mehr mitgenommen. Es geht um die Nachkriegszeit und vor allem um die Bevölkerung die vor dem Nichts steht und trotzdem natürlich weiter machen und um den Erhalt ihres Lebens und um das ihrer Liebsten, sofern noch vorhanden, kämpfen müssen. Ich finde dieses Thema immer wieder faszinierend und ich habe schon viele Bücher mit diesem Hintergrund gelesen. Doch dieses Buch sticht auch mit seiner Sprache und dem tollen Schreibstil der Autorin hervor. Es hat mich von Anfang an in seinen Bann gezogen und nicht mehr losgelassen, so dass ich nicht viel Zeit benötigte um dieses Buch komplett zu lesen. Ich kann es allen LeserInnen empfehlen.

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  • 5 Sterne

    v_im_wunderland, 11.09.2023

    hat mir gefallen

    Das Cover ist in meinen Augen etwas nichtssagend, aber die Geschichte finde ich umso besser. Ich finde Bücher mit einem historischen Hintergrund immer besonders spannend. Da man hier nicht nur eine Geschichte hat, sondern auch noch etwas über Historie und die Zustände in den damaligen Zeiten lernen kann. Diese Verknüpfung ist auch hier in diesem Buch sehr gelungen. Es geht um Menschen in einem Dorf in der Nachkriegszeit. Es muss um das Überleben Aller gekämpft werden und da können auch schon mal die Gedanken und Nerven durchgehen und so kommt es dazu dass die Dorfbewohner an mysteriöse Ereignisse im Moor zu glauben beginnen und dies auch auf übernatürliche Dinge zurückführen. Ich finde der Roman ist der Autorin sehr gut gelungen und ich kann mir durchaus vorstellen weitere Bücher dieser Autorin zu lesen, da der Schreibstil für mich sehr gut gepasst hat.

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  • 5 Sterne

    Barbara N., 09.10.2023

    Das Buch Als wir an Wunder glaubten von Helga Bürstner hat mich berührt. Bürstner erzählt mit starker Stimme von einem kleinen Dorf im Moor im Nachkriegsdeutschland, von den zurückgebliebenen Frauen und Kindern, den Alten und Verwundeten. Und wie es ist, wenn einer dann doch aus der Gefangenschaft unverhofft zurückkommt, traumatisiert, verloren und fremd. Was passiert mit diesen Menschen? Wie findet sich ein neues Gleichgewicht?
    Kein Stein bleibt mehr auf dem anderen. Große Gefühle und großes Leid.
    Mir gefällt wie Bürstner dieses große Thema ins kleine Moordorf packt. In diese kleine bescheidene Welt. Mich berührt die Nahbarkeit seiner Protagonisten.
    Ein Buch, das viele Leser verdient hat. Schade, dass das Cover so wenig von der Geschichte wachruft und zum Zugreifen einlädt. Der Inhalt hätte es verdient. Empfehlenswert.

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  • 5 Sterne

    Barbara N., 28.09.2023

    Das Buch Als wir an Wunder glaubten von Helga Bürstner hat mich berührt. Bürstner erzählt mit starker Stimme von einem kleinen Dorf im Moor im Nachkriegsdeutschland, von den zurückgebliebenen Frauen und Kindern, den Alten und Verwundeten. Und wie es ist, wenn einer dann doch aus der Gefangenschaft unverhofft zurückkommt, traumatisiert, verloren und fremd. Was passiert mit diesen Menschen? Wie findet sich ein neues Gleichgewicht?
    Kein Stein bleibt mehr auf dem anderen. Große Gefühle und großes Leid.
    Mir gefällt wie Bürstner dieses große Thema ins kleine Moordorf packt. In diese kleine bescheidene Welt. Mich berührt die Nahbarkeit seiner Protagonisten.
    Ein Buch, das viele Leser verdient hat. Schade, dass das Cover so wenig von der Geschichte wachruft und zum Zugreifen einlädt. Der Inhalt hätte es verdient. Empfehlenswert.

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  • 5 Sterne

    Anja S., 09.09.2023

    Helga Bürster entführt uns hier in diesem Roman nach Unnenmoor in der Nachkriegszeit. Es geht um diese harte Zeit, die Armut, Glaube und Aberglaube, Verbitterung aber auch um Fortschritt und Hoffnung, wie sich Freundschaften verändern können und was Angst mit Menschen machen kann. Ich war von der ersten Seite an voll dabei, mochte schon das Cover sehr gern. Es geht hauptsächlich um 2 sehr verschiedene Frauen und ihre Kinder, man lernt allerdings auch viele andere Bewohner dieses Dorfes sehr gut kennen. Die Protagonisten sind alle ganz wunderbar und sehr einfühlsam beschrieben. Der Schreibstil der Autorin ist großartig, es wurde alles unheimlich bildlich und atmosphärisch beschrieben, man war einfach mittendrin und möchte es nicht mehr weglegen. Das Buch ist ein absolutes Highlight für mich und eine ganz klare Empfehlung.

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  • 4 Sterne

    Bookwood, 27.11.2023

    Nachkriegsjahre
    Helga Bürsters Roman „Als wir an Wunder glaubten“ ist keine leichte, aber doch eine lohnende Lektüre. Im Mittelpunkt des Romans stehen die beiden Frauen Edith und Annie, deren Schicksale im Deutschland der Nachkriegsjahre von der Autorin bewegend geschildert werden. Beide Frauen leben in einem kleinen Dorf im Moorland, wo die Aufbruchstimmung nach dem verlorenen Krieg noch in keinster Weise angekommen ist. Eher herrschen hier weiterhin Aberglaube, Misstrauen und Elend. Als nur Annies Mann aus dem Krieg zurückkehrt, ist bei ihr die Erleichterung darüber zunächst groß. Allerdings erkennt sie schnell, dass die Kriegstraumata ihres Mannes einen Neubeginn und ein normales Leben verhindern. Doch sie gibt Edith die Schuld dafür, dass ihre Welt in Trümmern liegt und bezichtigt sie der Hexerei. Dadurch setzt sie Ereignisse in Gang, die nur in die Katastrophe führen können.
    Helga Bürster ist es wirklich sehr gut gelungen, den ganz eigenen Mikrokosmos des Moordorfes zu beschreiben. Das karge Leben, der auch in den neuen Zeiten noch herrschende Aberglaube, die Düsternis des täglichen Lebens, all das sieht man beim Lesen bildhaft vor sich. Besonders gut hat mir die Figur der Edith gefallen, die obwohl selbst noch mit den alten Traditionen verbunden, versucht sich ein neues Leben aufzubauen, das sie selbstständiger gestalten kann und das ihrer Tochter ermöglichen wird, den Beruf zu ergreifen, von dem sie träumt. Viele Familien mussten sicherlich nach dem Kriegsende die Erfahrung machen, dass heimkehrende Familienangehörige sich nicht mehr in ihr altes Leben zurückkämpfen konnten, weil sie zu stark traumatisiert waren.
    Die Autorin geht mit diesem Thema empathisch aber auch schonungslos um, das fand ich sehr überzeugend.
    Wer einmal ein etwas ernsthafteres Buch über die Deutsche Nachkriegszeit lesen möchte, dem kann ich diesen Roman wirklich empfehlen.

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  • 4 Sterne

    petra w., 11.09.2023

    Der Krieg ist zu Ende, ein neues Zeitalter fängt an. Auch für ein kleines Dorf im Moor. Schon ewig leben die Menschen dort mehr schlecht als recht. Trotzdem mussten die Männer in den Krieg und die Frauen und Kinder blieben zurück
    und hoffen nun auf die Rückkehr der Väter und Männer, auch fünf Jahre nach dem Ende.
    Annie und Edith waren Freundinnen genau wie ihre Männer. Nun ist nur einer wieder zurück gekehrt. Schwer versehrt und mit wenig Erinnerungen an sein früheres Leben. Im Dorf rumort es, der Fortschritt hält Einzug und gleichzeitig tauchen die uralten Geschichten wieder auf.
    Wer profitiert von der Zwietracht die auf einmal herrscht?
    War es früher die alte Guste ist es nun die jugendliche Betty die als Erzählerin aus ihren eigenen Erinnerungen fungiert.
    Nur nach vorne schauen funktioniert nicht, man muss auch das Vergangene im Blick haben. Sei es das Gute und auch das Böse haben Einfluss auf die Gegenwart und Zukunft.
    Diese Elemente verwebt die Autorin meisterhaft, sind es alte Geschichten über Moorgeister, Erinnerungen an glückliche Tage, Schuldgefühle, Gier und Aberglaube alles gehört in ihrem Buch zusammen, nichts kann ohne das Andere auskommen. Spannend weil es nachvollziehbar ist wie die Menschen sich an das kleinste bisschen Hoffnung klammern, spannend weil es so einfach ist einen Schuldigen zu suchen und zu finden. Spannend zu lesen weil es immer noch so leicht scheint, auch nach den leidvollen Erfahrungen, Menschen zu verführen und die Vernunft außer acht zulassen.
    Das Buch ist zwar ein Rückblick, aber man kann es auch als einen Ausblick betrachten.

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  • 4 Sterne

    eva f., 23.09.2023

    Ende der 40er Jahre in Norddeutschland - viele Männer sind vom Krieg nicht zurückgekommen und andere wurden schwer verletzt. Die Frauen müssen den Alltag schaffen, die Not verringern, weil sie nie wissen, wie sie die Familie ernähren können. Da floriert der Aberglaube, die Hoffnung an Wunderheiler, die Hilfe von "Hexen" wird gesucht. Dieser Aspekt wurde in der Geschichte sehr ausführlich geschildert, sodass ich immer wieder den Eindruck hatte, mitten in einem Mittelalterroman zu lesen. Aber dann kam auch die neue Technik ins Spiel, dass der Moorteich mit großen Maschinen trockengelegt wird. Dieses Ereignis wurde gut eingefangen - die Skepsis gegenüber der Technik, die Zerstörung des natürlichen Lebensraums der Bevölkerung, aber auch das Staunen und Freude über neue Straßen, Häuser.
    Der Roman ist sehr gut zu lesen, flüssig geschrieben, die vielen Erlebnisse der Frauen wurden anschaulich eingefangen. Das Entstehen von Vorurteilung und Hetze gegenüber einer guten Frau und Freundin wurde sehr drastisch dargestellt, es braucht nicht viel, nur ein verleumdnerisches Großmaul, dem alles geglaubt wird und niemand hinterfragt seine skurilen, fantasievollen Behauptungen. Diesen Aspekt kann man in der heutigen Zeit auch gut beobachten.
    Der Titel "Wunder" ist falsch, die Menschen glaubten an Mythen und Aberglauben.
    So spannt sich dieser Roman vom dunklen, düsteren, kargen Mittelalter bis zu Gefahren in der Gegenwart. Sehr gut gelungen!

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  • 4 Sterne

    duenefi, 18.09.2023

    Nachkriegsjahre und dörflicher Aberglaube im Moor - düster und fesselnd.

    Bei "Als wir an Wunder glaubten" von Helga Bürstner handelt es sich um einen Roman, der in den Nachkriegsjahren in dem ostfriesischen Dorf Unnenmoor spielt. Dort ticken die Uhren noch anders...

    Es geht um unterschiedliche Bewohner des Dorfes, z.B. Edith und Anni, deren Männer nach wie vor nicht aus dem Krieg zurückgekehrt sind und Ediths Tochter Betty. Die Nähe zum unheimlichen Moor und die Sehnsucht nach Hoffnung treiben die Menschen zu Wunderheilern und es wird verbreitet geglaubt, dass im Moor Hexen und Teufel leben. Zeitgleich rückt der Fortschritt an, denn es ist von einer Trockenlegung des Moors die Rede.

    Die Autorin hat die schweren Zeiten, die düstere Atmosphäre des Dorfes und den Aberglauben der Dorfgemeinschaft, der nahezu mittelalterlich anmutet, sehr authentisch herübergebracht und so eine Grundstimmung erzeugt, die mich fesseln konnte.

    Die Charaktere sind , passend zur Rückständigkeit dort im Moor, etwas schwergängig und ich konnte nicht alle als sympathisch wahrnehmen oder liebgewinnen - aber das wäre wohl auch nicht realistisch ;)

    Ein etwas anderer Nachkriegsroman, der die Stimmung jener Zeit toll vermittelt und dennoch ganz untypische Ansatzpunkte aufweist. Besonders reizvoll: Das Geschehen basiert auf wahren Begebenheiten.

    Ein wirklich sehr lohnenswerter und abwechslungsreicher Roman.

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  • 4 Sterne

    marina w., 10.09.2023

    Bereits die Lektüre der 27 Seiten umfassenden Leseprobe von Helga Bürsters unter der ISBN 978-3-458-64388-3 vom Insel Verlag zum 11. 09. 2023 angekündigten 285-seitigen Roman "Als wir an Wunder glaubten" sprach mich sowohl thematisch, weil sie mich ein wenig an mein bevorzugtes Genre, den historischen Roman, erinnerte, als auch stilistisch, weil angenehm lesbar, an.
    Allerdings hatte ich mit dem mit einem ebenso originellen wie Aufmerksamkeit weckenden Cover versehenen Buch dann bedauerlicherweise zwischendurch gelegentlich Schwierigkeiten. Der häufige Gebrauch von Plattdeutsch war eher weniger das Problem, denn fast immer konnte ich dieses zumindest sinngemäß verstehen, nein, es lag meist an Längen, Wiederholungen und vor allem an nicht immer sofort als solche erkennbaren Rückblicken in eine Zeit, als es noch einen König gab.
    Die Geschichte spielt überwiegend in den ersten Jahren nach dem zweiten Weltkrieg und berichtet - einer Milieustudie ähnlich - von den Konflikten, welche dessen Folgen unter den Einwohnern des kleinen in einer ostfriesischen Moorlandschaft gelegenen Dörfchens Unnermoor hervorrufen. Es gibt außerdem Probleme durch Aberglauben, die durch geschäftstüchtige "Wunderheiler" noch angeheizt werden.
    Im in der Gegenwart angesiedelten Epilog schließt sich ein Kreis, was auf gewisse Weise versöhnlich wirkt und mich nach beendeter Lektüre dann doch recht zufrieden zurücklässt.

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  • 4 Sterne

    Gelinde R., 24.09.2023

    Als wir an Wunder glaubten, von Helga Bürster

    Cover:
    Das schwarze HC passt zum Buch.

    Inhalt und meine Meinung:
    Es geht um ein abgelegenes Dorf im Moor, kurz nach dem Krieg. Alles ist im Wandel und doch tut sich hier der Neubeginn schwer.

    Nach dem Klappentext hatte ich mir eine etwas andere Thematik erwartet. Eher die Spannungen und Komplikationen in der Dreiecksbeziehung zwischen Edith – Anni - Josef. Allerding finde ich das ist nur zweitrangig im Buch.
    Es geht eher um das (ärmliche) Leben im abgeschiedenen Moor kurz nach dem Krieg (1949-1955) und den Glauben an Wunderheiler und selbst ernannte Heiler.
    Es geht um Verleumdung und üble Nachrede. Und was solche Worte und Hetze alles anrichten können.

    Das Buch sollte vielleicht eher heißen: Als wir noch an Hexen und Geister glaubten.

    Die Schreibweise empfinde ich als eher altertümlich. Sollte wohl an das einsame und sehr einfache Leben im Moor angepasst sein.
    Die eingebaute Mundart, bei der wörtlichen Rede, macht es sehr authentisch.

    Autorin:
    Helga Bürster, geboren 1961, ist in einem Dorf bei Bremen aufgewachsen, wo sie auch heute wieder lebt. Sie studierte Theaterwissenschaften, Literaturgeschichte und Geschichte in Erlangen, war als Rundfunk und Fernsehredakteurin tätig, seit 1996 ist sie freiberufliche Autorin.

    Mein Fazit:
    Ein Buch das zeigt was üble Nachrede anrichten kann.
    Von mir 4 Sterne.

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  • 4 Sterne

    Ursula U., 19.09.2023

    Der Krieg ist längst zu Ende, die Männer noch nicht zurück. Die Freundinnen Anni und Edith haben all die Jahre ihre Höfe, ihr Leben und das der Kinder über Wasser gehalten. Edith, die seit 9 Jahren nichts mehr von Otto gehört hat und ihn für tot hält, hat sich neu verliebt. Nun meldet sich der Suchdienst, Otto kommt zurück. Der kriegsversehrte Mann kannte seinen Namen nicht mehr, einzig der Ehering in der Tasche sagte ihm, wer er sei. Erst als er Edith und Anni sieht, merkt er, dass etwas nicht stimmt. Er ist Josef, Annis Mann und der durch einen Geburtsschaden behinderte Willi ist sein Sohn. Er fühlt sich aber auch zu Edith hingezogen. Für Anni ist klar, das kann nur Hexerei sein. Die Freundschaft zerbricht und sie zieht den Heilkundler, den Spökenfritz zu rate, wie man gegen das Unheil vorgehen kann. Parallel zu dieser Handlung erzählt die alte Guste Ediths Tochter Betty von den Mythen und Geschichten aus dem Moor. Ein paar Jahre nach Kriegsende will auch der Ort Unnenmoor an dem Fortschritt teilhaben, das Moor soll trockengelegt werden.
    Der Roman schildert eindrucksvoll das Leben in dem kleinen Ort, jeder kennt jeden und im Moor gab es schon immer seltsame Begebenheiten und Geschichten, Hexen und Verhexte. Der Schreibstil gefällt mir sehr gut.

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  • 4 Sterne

    krani, 01.10.2023

    Hexen!
    Unnenmoor liegt in Ostfriesland. Jahre nach dem Ende des zweiten Weltkriegs warten die Bäuerinnen Anni und Edith noch immer auf die Rückkehr ihrer Ehemänner, die in Russland gekämpft haben. Schließlich kehrt einer zurück.
    Die Atmosphäre in diesem Buch ist so düster wie die lichtlosen Katen, in denen die Menschen leben, denn Strom gibt es noch lange nicht. In der Nähe des Dorfes stand eine Baracke, in der Zwangsarbeiter lebten, wie jeder im Dorf wusste. Der Krieg kam den Menschen also sehr nah. Die Überlebenden sind verstört und traumatisiert, sie suchen nun nach Orientierung, begleitet von Aberglauben. Zwischen Arbeit, Kirche und Kneipe erscheint das Leben eng und aussichtslos.
    Mir gefielen die dichte Atmosphäre, die glaubhaften Figuren und die begreifliche Handlung, die zum Schluss fast in eine Katastrophe mündet. Gerade die emotionale Schilderung der Personen macht es leicht, ihnen zu folgen und sie zu verstehen. Die häufig gesprochene Mundart lässt das Ganze noch authentischer wirken.
    Eine bewegende Geschichte, dicht erzählt und mit einem versöhnlichen Ende im Heute. Es ist der dritte Roman der Autorin.

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  • 4 Sterne

    gabi e., 12.09.2023

    Als ob der 2. Weltkrieg nicht schon genug angerichtet hätte, tun auch noch Aberglauben und üble Nachreden ein Übriges. Es ist schon klar, dass man nach dem schlimmen Krieg nach Strohhalmen sucht, die helfen sollen, dass Leben besser zu machen. Eine Brutstätte für Scharlatane, die sich an der Not bereichern wollen. Das Buch ist wunderbar geschrieben und nimmt den Leser mit in die bizarre Moorlandschaft in das kleine Ostfriesendorf Unnermoor.

    Edith lebt mit ihrer Tochter Betty in einer kleinen Kate und wartet immer noch darauf, dass ihr Mann aus dem Krieg zurückkehrt. Genauso, wie ihre Freundin Annie, die einen behinderten Sohn hat. Plötzlich wird die Rückkehr eines Soldaten angekündigt, der den Ehering von Ediths Mann trägt. Schwer kriegsversehrt mit Gedächtnisverlust findet er aufgrund des Rings in seine Heimat. Doch es ist nicht Ediths verschollener Mann, sondern der von Annie. Eine Odyssee beginnt, die schlimmer nicht sein kann.

    Das Buch möchte ich sehr gern empfehlen, es ist spannend und macht den Leser stellenweise wirklich fassungslos.

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  • 4 Sterne

    Sara, 09.09.2023

    Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Es beruht auf wahren historischen Begebenheiten und schildert eindrucksvoll die Zeit nach Kriegsende und das Bemühen der Menschen, irgendwie wieder mit sich und der Welt zurecht zu kommen, was sich aber durch verschiedenartige Traumata begründet recht schwierig gestaltet. Auch der Kriegsrückkehrer, der fünf Jahre nach Kriegsende wieder zurück in sein Dorf kommt, schwer versehrt und ohne volles Erinnerungsvermögen, kann sich ganz schwierig wieder an die "neue Zeit" und an die Zeit ohne Krieg gewöhnen, zumal er sich auch nicht mehr an seine Ehefrau Edith erinnern kann. Das Buch schildert all diese Schwierigkeiten und die Bewohner eines Dorfes, die in der schweren Zeit etwas suchen, an dem sie festhalten können - die Geister und Zauber des Moores. Der Schreibstil ist richtig flüssig und man kann die Geschichte sehr gut lesen, ohne daß man an Situationen oder Personen anstößt. Geschichte und Schreibstil passen wunderbar flüssig zueinander.

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  • 4 Sterne

    Eva G., 15.09.2023

    Wunder!

    "Als wir an Wunder glaubten" hat mich sehr gefesselt. Die Geschichte hat mich anfangs auch etwas verwirrt, da hin und wieder Passagen in alter deutscher Sprache bzw. in Dialekt geschrieben sind, die teilweise schwierig für mich zu "übersetzten" waren. Zudem gibt es in dem Buch sehr viele verschiedene Charaktere und Namen, was anfangs für mich auch ein bisschen verwirrend war. Aber im Laufe des Buches hat alles nach und nach Sinn ergeben.
    In "Als wir an Wunder glaubten" geht es um die Freundinnen Anni und Edith, die ihre Männer anscheinend im zweiten Weltkrieg verloren haben. Jedoch kommt im Verlauf des Buches Joes, Annies Mann, verwundet zurück und das bringt die ganze Freundschaft und das Leben des beiden Frauen aus dem Gleichhewicht. Das Buch behandelt verschiedenste Themen: Nachkriegszeit, Magie und den Fortschritt mitten im Moorland.
    Ein sehr spannendes und vollgepacktes Buch, das mich sehr gefesselt hat.

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  • 4 Sterne

    yellowdog, 14.09.2023

    Das Buch mit dem Hahn auf dem Cover.
    Helga Bürster schreibt ihren Roman „Als wir an Wunder glaubten“, den sie ins Jahr 1949 legt, so, dass es glaubhaftes Bild dieser schweren Zeit zeigt. Wie die Leuten reden und sich verhalten ist sowohl typisch für die Zeit, aber auch für die Gegend, in Nähe von Moorlandschaft.
    Sowohl das Dorf als auch die Landschaft lernt man beim Lesen kennen.
    Das Personal des Romans ist die Stärke des Buches.
    Da ist die 11jährige Betty Abels, dann Edith, ihre Mutter und die Nachbarin Annie.
    Schwer mitgenommen kehrt deren Mann Josef aus dem Krieg zurück. Er ist in einem schlechten Zustand.

    Man denkt manchmal, dass Buch wäre altmodisch geschrieben, aber das stimmt eigentlich nicht. Es ist gut strukturiert und zeigt glaubhaft eine schwere Zeit. Man spürt, dass Helga Bürster eine erfahrene Autorin ist.
    Das Lesen war nicht durchgehend ein Vergnügen, aber beeindruckt hat mich das Buch!

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  • 4 Sterne

    Nightingale, 29.10.2023

    Im kleinen Ort Unnenmoor leben Edith und Annie, deren Männer nicht vom Krieg heimkehrt sind. Edith hat bereits einen neuen Geliebten gefunden. Als Annies Mann, der alle Erinnerungen verloren hat, doch noch aus dem Krieg zurückkehrt, sich aber trotz aller Pflege Annies zu Edith und ihrer Tochter hingezogen fühlt, glaubt diese, dass es nicht mit rechten Dingen zugehen kann.

    Das Buch schildert auf sehr gefühlvolle Art und Weise das Leben in den Nachkriegsjahren. Auch das Dorfleben kommt dabei nicht zu kurz.
    Die Atmosphäre ist eher düster und man kann sich gut in die Szenerien hineinversetzen.
    Der Aberglaube und die Mythen, denen die Einwohner aufsitzen, werden toll beschrieben.
    Der Epilog schließlich wirft einen Blick nach vorne und rundet das Buch gut ab.

    Insgesamt ein nachdenklich stimmendes, tragisches Buch, das ich auf jeden Fall weiterempfehlen kann.

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  • 3 Sterne

    Michael F., 06.10.2023

    Durchaus aktuell
    Es gibt viele Romane, die die unmittelbare Nachkriegszeit zum Thema haben. Helga Bürster gelingt es in ihrem Roman „Als wir an Wunder glaubten“ einen neuen Aspekt hinzuzufügen. Sie lässt die Handlung 1949 in Unnendorf spielen, einem fiktiven Ort in einer Moorgegend in Norddeutschland. Und entsprechend dieser Landschaft spielen Aberglaube und vermeintliche Wunderheilung eine zentrale Rolle. Deutlich wird die Naivität, mit der Menschen sich in der Krisensituation der Nachkriegszeit Opfer suchen, denen sie die Schuld an ihrer Krise zuschieben können. Ebenso deutlich wird die Rücksichtslosigkeit, mit der Menschen diese Naivität zu ihrem eigenen Vorteil ausnutzen.
    Thematisiert wird aber auch der Einbruch der Moderne in das eher mittelalterlich anmutende Unnenbach: Das Moor wird trockengelegt, da es vermeintlich ökonomisch ohne Wert ist. Und die einstige Hausiererin gründet ein Versandhaus für Dessous und Sexspielzeuge.
    Die Figuren des Romans sind nachvollziehbar gestaltet, wenn auch zum Teil etwas eindimensional: der Böse ist durch und durch böse ohne jegliche Schattierung.
    Einige Rezensenten haben den Titel kritisiert mit dem Hinweis, es gebe einen Unterschied zwischen Aberglaube und Wunder. In der Tat nimmt der Titel die Perspektive derjenigen auf, die an Übersinnliches glauben. Mich irritiert der Titel auch, da es ja auch um Hexenglauben und Hexenverfolgung geht und damit kann ich den Begriff „Wunder“ nicht in Verbindung bringen.
    Die stärksten Passagen in dem Roman sind für mich die Kapitel, die aus Sicht des Kriegsversehrten Otto/Josef erzählen. Diese Passagen habe ich als wirklich anrührend empfunden.
    Die Thematik des Romans ist im Übrigen hochaktuell, haben wir doch erlebt, wie in der jüngsten Krisenzeit, der Corona-Krise, Verschwörungstheorien massenweise im Internet verbreitet wurden.

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