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Nach der Lektüre dieses Buches bleibe ich leider etwas ratlos zurück. Zum einen befürchte ich, das die Autorin, welche ohnehin schon mutig agiert und durch die Veröffentlichung ihrer Studien bzw Erfahrungen und Mitteilungen von Opfern und Tätern ein guten Beitrag leisten könnte, diejenigen welche in den Gemeinden die Strippen ziehen, nicht erreichen wird.
Das hierarchische System welches in den kirchlichen Organisationen herrscht, wird leider auch befeuert. Die Gemeinden sollen außerdem selbst Gericht halten, sofern ein Täter nicht vor einem weltlichen Gericht seine Taten gestehen will. Das halte ich für sehr gefährlich. Auch werden zum Schluss Bibelverse unkommentiert eingestreut, in denen z.Bsp. Homosexualität als sündhaft dargestellt wird.
Die Idee das Trauma der Opfer sachlich darzustellen und somit weitere Taten zu verhindern verblasst aus meiner Sicht leider durch die verklärte Sicht- und Herangehensweise der Autorin.
Immer wieder hört man von Missbrauch in christlichen Kreisen. Das scheint unmöglich zu sein, denn in Gemeinden und Kirchen erwartet man, dass die Menschen dort Jesus nachfolgen wollen. Leider kommt jedoch sowohl körperlicher als auch seelischer Missbrauch viel zu oft in christlichen Gruppen vor.
Die Autorin dieses Ratgebers möchte Betroffenen und ihren Begleitern helfen. Sie hat selbst negative Erfahrungen mit geistlichem Missbrauch gemacht, doch sie hält trotzdem an dem Gott der Bibel fest.
Komplexe Sachverhalte werden mit einfachen Worten erklärt. So erfährt der Leser, dass ein Trauma wie eine seelische Wunde ist. Manche Verletzungen werden vergessen, weil der Umgang damit zu schmerzhaft wäre. Bei besonders schmerzhaften Erfahrungen spaltet sich gar ein Teil der Persönlichkeit ab, was zu einer dissoziativen Identität führt, einer gespaltenen Persönlichkeit.
Eine wichtige Ursache für Trauma ist rituelle Gewalt. Die Autorin hat einige Opfer dieser schrecklichen Form von Gewalt kennengelernt. Auch wenn die Autorin weiß, was diese Menschen durchmachen mussten, scheinen ihre Geschichten so unfassbar tragisch zu sein, dass nur bruchstückhaft davon erzählt wird.
Neben der Aufklärung über Grundlagen und Formen und Folgen der Gewalt, liegt ein Schwerpunkt des Buchs auf Hilfen für Betroffene. Die Hilfen sind auch nützlich für Menschen, die mit betroffene Menschen arbeiten. Es geht dabei um Themen wie Umdenken, Ressourcen und Vergebung.
Ein kurzes Kapitel wendet sich an Täter. Dabei ist besonders traurig, dass gerade bei der rituellen Gewalt Opfer zu Tätern gemacht werden. Abschließend wird aufgezeigt, wie eine heile Gemeinde aussehen sollte, und der Leser wird daran erinnert mit dem Unfassbaren zu rechnen, das sich vielleicht hinter den Kulissen einer heilen Gemeinde verbirgt.
Dieses Buch enthält viele gute Gedanken und Anhaltspunkte für Menschen, die sich mit den Themen Glaube und Missbrauch auseinandersetzen. Es geht dabei nicht nur um sexuellen Missbrauch, auch geistlicher Missbrauch und fromme Manipulation spielen eine große Rolle.
Psychologische Inhalte werden größtenteils laiengerecht erklärt. Viele Beispiele aus dem Alltag helfen dem Leser sich das Gesagte vorzustellen.
Eine große Rolle spielt das Problem der rituellen Gewalt, die zu einer dissoziativen Identität führen kann. Die Autorin schreibt, „Ich habe dieses Buch mit der Motivation geschrieben, die Informationen, die mir gefehlt hatten, zur Verfügung zu stellen. Sie finden in dieser Lektüre das, was ich mir als Vorbereitung auf den Kontakt mit Überlebenden schlimmster Gewalt gewünscht hätte. Diese Zeilen sind von meiner Hoffnung begleitet, dass Sie besser vorbereitet sind, als ich es war, wenn Sie in die Abgründe menschlicher Gebundenheit und seelischer Qualen schauen.“
Bei der Erklärung dieser Inhalte fällt es teilweise schwer der Autorin zu folgen. Da die Aufdeckung dieser Taten, die meistens im Rahmen von organisiertem Verbrechen stattfinden, gefährlich ist, scheint die Autorin nicht zu viel sagen zu wollen. Die Erklärungen sind vielleicht hilfreich für Betroffene, aber jemand der damit keine Erfahrung hat ist nach dem Lesen nicht viel klüger.
Fazit: Dieser Ratgeber ist weniger hilfreich für Menschen, die erste Informationen über das Thema Kirche und Missbrauch suchen. Es richtet sich eher an Helfende und Betroffene, die mit dem Thema rituelle Gewalt konfrontiert sind. Die Erklärungen sind einfach und praktisch anwendbar, allerdings findet der Nichteingeweihte in diesem Buch nicht zu jedem Thema das nötige Hintergrundwissen.
Immer wieder hört man von Missbrauch in christlichen Kreisen. Das scheint unmöglich zu sein, denn in Gemeinden und Kirchen erwartet man, dass die Menschen dort Jesus nachfolgen wollen. Leider kommt jedoch sowohl körperlicher als auch seelischer Missbrauch viel zu oft in christlichen Gruppen vor.
Die Autorin dieses Ratgebers möchte Betroffenen und ihren Begleitern helfen. Sie hat selbst negative Erfahrungen mit geistlichem Missbrauch gemacht, doch sie hält trotzdem an dem Gott der Bibel fest.
Komplexe Sachverhalte werden mit einfachen Worten erklärt. So erfährt der Leser, dass ein Trauma wie eine seelische Wunde ist. Manche Verletzungen werden vergessen, weil der Umgang damit zu schmerzhaft wäre. Bei besonders schmerzhaften Erfahrungen spaltet sich gar ein Teil der Persönlichkeit ab, was zu einer dissoziativen Identität führt, einer gespaltenen Persönlichkeit.
Eine wichtige Ursache für Trauma ist rituelle Gewalt. Die Autorin hat einige Opfer dieser schrecklichen Form von Gewalt kennengelernt. Auch wenn die Autorin weiß, was diese Menschen durchmachen mussten, scheinen ihre Geschichten so unfassbar tragisch zu sein, dass nur bruchstückhaft davon erzählt wird.
Neben der Aufklärung über Grundlagen und Formen und Folgen der Gewalt, liegt ein Schwerpunkt des Buchs auf Hilfen für Betroffene. Die Hilfen sind auch nützlich für Menschen, die mit betroffene Menschen arbeiten. Es geht dabei um Themen wie Umdenken, Ressourcen und Vergebung.
Ein kurzes Kapitel wendet sich an Täter. Dabei ist besonders traurig, dass gerade bei der rituellen Gewalt Opfer zu Tätern gemacht werden. Abschließend wird aufgezeigt, wie eine heile Gemeinde aussehen sollte, und der Leser wird daran erinnert mit dem Unfassbaren zu rechnen, das sich vielleicht hinter den Kulissen einer heilen Gemeinde verbirgt.
Dieses Buch enthält viele gute Gedanken und Anhaltspunkte für Menschen, die sich mit den Themen Glaube und Missbrauch auseinandersetzen. Es geht dabei nicht nur um sexuellen Missbrauch, auch geistlicher Missbrauch und fromme Manipulation spielen eine große Rolle.
Psychologische Inhalte werden größtenteils laiengerecht erklärt. Viele Beispiele aus dem Alltag helfen dem Leser sich das Gesagte vorzustellen.
Eine große Rolle spielt das Problem der rituellen Gewalt, die zu einer dissoziativen Identität führen kann. Die Autorin schreibt, „Ich habe dieses Buch mit der Motivation geschrieben, die Informationen, die mir gefehlt hatten, zur Verfügung zu stellen. Sie finden in dieser Lektüre das, was ich mir als Vorbereitung auf den Kontakt mit Überlebenden schlimmster Gewalt gewünscht hätte. Diese Zeilen sind von meiner Hoffnung begleitet, dass Sie besser vorbereitet sind, als ich es war, wenn Sie in die Abgründe menschlicher Gebundenheit und seelischer Qualen schauen.“
Bei der Erklärung dieser Inhalte fällt es teilweise schwer der Autorin zu folgen. Da die Aufdeckung dieser Taten, die meistens im Rahmen von organisiertem Verbrechen stattfinden, gefährlich ist, scheint die Autorin nicht zu viel sagen zu wollen. Die Erklärungen sind vielleicht hilfreich für Betroffene, aber jemand der damit keine Erfahrung hat ist nach dem Lesen nicht viel klüger.
Fazit: Dieser Ratgeber ist weniger hilfreich für Menschen, die erste Informationen über das Thema Kirche und Missbrauch suchen. Es richtet sich eher an Helfende und Betroffene, die mit dem Thema rituelle Gewalt konfrontiert sind. Die Erklärungen sind einfach und praktisch anwendbar, allerdings findet der Nichteingeweihte in diesem Buch nicht zu jedem Thema das nötige Hintergrundwissen.
Nach der Lektüre dieses Buches bleibe ich leider etwas ratlos zurück. Zum einen befürchte ich, das die Autorin, welche ohnehin schon mutig agiert und durch die Veröffentlichung ihrer Studien bzw Erfahrungen und Mitteilungen von Opfern und Tätern ein guten Beitrag leisten könnte, diejenigen welche in den Gemeinden die Strippen ziehen, nicht erreichen wird.
Das hierarchische System welches in den kirchlichen Organisationen herrscht, wird leider auch befeuert. Die Gemeinden sollen außerdem selbst Gericht halten, sofern ein Täter nicht vor einem weltlichen Gericht seine Taten gestehen will. Das halte ich für sehr gefährlich. Auch werden zum Schluss Bibelverse unkommentiert eingestreut, in denen z.Bsp. Homosexualität als sündhaft dargestellt wird.
Die Idee das Trauma der Opfer sachlich darzustellen und somit weitere Taten zu verhindern verblasst aus meiner Sicht leider durch die verklärte Sicht- und Herangehensweise der Autorin.
Als christliche Therapeutin war die Autorin selbst zunächst unwissend und überfordert, als ihr bizarre Formen der Gewalt in christlichen Kreisen begegneten. Leicht verständlich werden Trauma, Traumafolgen, Hilfsangebote und biblische Zusammenhänge erklärt. Dabei gibt die Autorin das Wissen weiter, das sie selbst gerne früher gehabt hätte, und geht auch auf das Phänomen der Rituellen Gewalt und Dissoziativer Identitäten ein.
Interessierte sollen verstehen, wie Täter vorgehen und welche Formen der Gewalt es auch unter Christen gibt. Psychoedukativ und mit vielen praktischen Beispielen, wird das Unfassbare begreifbar gemacht: eine Hilfe für Betroffene, Täter und Gemeinden aus christlicher Perspektive.
Die Autorin geht mit diesem Buch einen mutigen Schritt in Richtung der Öffnung gegenüber dem schwierigen Thema der Gewalt und Mißbrauch in christlichen Einrichtungen.
Dabei schaut sie auf ihre eignen Erfahrungen in der Arbeit mit Betroffenen, und versucht aus der Perspektive einen etwas komplexeren Blick auf die Thematik zu geben.
Für die Aufarbeitung in den entsprechenden Gemeinden stellte die Autorin den Zusammenhang zu Schriftstellen her, die zum Erarbeiten von Lösungsvorschlägen herangezogen werden können.
Auf dem Weg durch die einzelnen Kapitel des Buches hatte ich manchmal das Gefühl, das die Grenzen zwischen der spirituell - geistigen Ebene und den irdischen Gegebenheiten etwas verschwamm.
Insgesamt gesehen will das Buch für die gegebene Thematik sensibilisieren und Lösungsimpulse aufzeigen. Die jeweilige Situation vor Ort gibt sicher den zu begehenden Weg vor.
Bewertungen zu Das Unfassbare begreifen
Bestellnummer: 108493342
3 von 5 Sternen
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Kommentar verfassen4 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich
paulaso, 12.08.2019
Nach der Lektüre dieses Buches bleibe ich leider etwas ratlos zurück. Zum einen befürchte ich, das die Autorin, welche ohnehin schon mutig agiert und durch die Veröffentlichung ihrer Studien bzw Erfahrungen und Mitteilungen von Opfern und Tätern ein guten Beitrag leisten könnte, diejenigen welche in den Gemeinden die Strippen ziehen, nicht erreichen wird.
Das hierarchische System welches in den kirchlichen Organisationen herrscht, wird leider auch befeuert. Die Gemeinden sollen außerdem selbst Gericht halten, sofern ein Täter nicht vor einem weltlichen Gericht seine Taten gestehen will. Das halte ich für sehr gefährlich. Auch werden zum Schluss Bibelverse unkommentiert eingestreut, in denen z.Bsp. Homosexualität als sündhaft dargestellt wird.
Die Idee das Trauma der Opfer sachlich darzustellen und somit weitere Taten zu verhindern verblasst aus meiner Sicht leider durch die verklärte Sicht- und Herangehensweise der Autorin.
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ja nein8 von 11 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich
Marianne, 09.09.2019 bei bewertet
Immer wieder hört man von Missbrauch in christlichen Kreisen. Das scheint unmöglich zu sein, denn in Gemeinden und Kirchen erwartet man, dass die Menschen dort Jesus nachfolgen wollen. Leider kommt jedoch sowohl körperlicher als auch seelischer Missbrauch viel zu oft in christlichen Gruppen vor.
Die Autorin dieses Ratgebers möchte Betroffenen und ihren Begleitern helfen. Sie hat selbst negative Erfahrungen mit geistlichem Missbrauch gemacht, doch sie hält trotzdem an dem Gott der Bibel fest.
Komplexe Sachverhalte werden mit einfachen Worten erklärt. So erfährt der Leser, dass ein Trauma wie eine seelische Wunde ist. Manche Verletzungen werden vergessen, weil der Umgang damit zu schmerzhaft wäre. Bei besonders schmerzhaften Erfahrungen spaltet sich gar ein Teil der Persönlichkeit ab, was zu einer dissoziativen Identität führt, einer gespaltenen Persönlichkeit.
Eine wichtige Ursache für Trauma ist rituelle Gewalt. Die Autorin hat einige Opfer dieser schrecklichen Form von Gewalt kennengelernt. Auch wenn die Autorin weiß, was diese Menschen durchmachen mussten, scheinen ihre Geschichten so unfassbar tragisch zu sein, dass nur bruchstückhaft davon erzählt wird.
Neben der Aufklärung über Grundlagen und Formen und Folgen der Gewalt, liegt ein Schwerpunkt des Buchs auf Hilfen für Betroffene. Die Hilfen sind auch nützlich für Menschen, die mit betroffene Menschen arbeiten. Es geht dabei um Themen wie Umdenken, Ressourcen und Vergebung.
Ein kurzes Kapitel wendet sich an Täter. Dabei ist besonders traurig, dass gerade bei der rituellen Gewalt Opfer zu Tätern gemacht werden. Abschließend wird aufgezeigt, wie eine heile Gemeinde aussehen sollte, und der Leser wird daran erinnert mit dem Unfassbaren zu rechnen, das sich vielleicht hinter den Kulissen einer heilen Gemeinde verbirgt.
Dieses Buch enthält viele gute Gedanken und Anhaltspunkte für Menschen, die sich mit den Themen Glaube und Missbrauch auseinandersetzen. Es geht dabei nicht nur um sexuellen Missbrauch, auch geistlicher Missbrauch und fromme Manipulation spielen eine große Rolle.
Psychologische Inhalte werden größtenteils laiengerecht erklärt. Viele Beispiele aus dem Alltag helfen dem Leser sich das Gesagte vorzustellen.
Eine große Rolle spielt das Problem der rituellen Gewalt, die zu einer dissoziativen Identität führen kann. Die Autorin schreibt, „Ich habe dieses Buch mit der Motivation geschrieben, die Informationen, die mir gefehlt hatten, zur Verfügung zu stellen. Sie finden in dieser Lektüre das, was ich mir als Vorbereitung auf den Kontakt mit Überlebenden schlimmster Gewalt gewünscht hätte. Diese Zeilen sind von meiner Hoffnung begleitet, dass Sie besser vorbereitet sind, als ich es war, wenn Sie in die Abgründe menschlicher Gebundenheit und seelischer Qualen schauen.“
Bei der Erklärung dieser Inhalte fällt es teilweise schwer der Autorin zu folgen. Da die Aufdeckung dieser Taten, die meistens im Rahmen von organisiertem Verbrechen stattfinden, gefährlich ist, scheint die Autorin nicht zu viel sagen zu wollen. Die Erklärungen sind vielleicht hilfreich für Betroffene, aber jemand der damit keine Erfahrung hat ist nach dem Lesen nicht viel klüger.
Fazit: Dieser Ratgeber ist weniger hilfreich für Menschen, die erste Informationen über das Thema Kirche und Missbrauch suchen. Es richtet sich eher an Helfende und Betroffene, die mit dem Thema rituelle Gewalt konfrontiert sind. Die Erklärungen sind einfach und praktisch anwendbar, allerdings findet der Nichteingeweihte in diesem Buch nicht zu jedem Thema das nötige Hintergrundwissen.
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ja nein3 von 6 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich
Marianne, 09.09.2019
Immer wieder hört man von Missbrauch in christlichen Kreisen. Das scheint unmöglich zu sein, denn in Gemeinden und Kirchen erwartet man, dass die Menschen dort Jesus nachfolgen wollen. Leider kommt jedoch sowohl körperlicher als auch seelischer Missbrauch viel zu oft in christlichen Gruppen vor.
Die Autorin dieses Ratgebers möchte Betroffenen und ihren Begleitern helfen. Sie hat selbst negative Erfahrungen mit geistlichem Missbrauch gemacht, doch sie hält trotzdem an dem Gott der Bibel fest.
Komplexe Sachverhalte werden mit einfachen Worten erklärt. So erfährt der Leser, dass ein Trauma wie eine seelische Wunde ist. Manche Verletzungen werden vergessen, weil der Umgang damit zu schmerzhaft wäre. Bei besonders schmerzhaften Erfahrungen spaltet sich gar ein Teil der Persönlichkeit ab, was zu einer dissoziativen Identität führt, einer gespaltenen Persönlichkeit.
Eine wichtige Ursache für Trauma ist rituelle Gewalt. Die Autorin hat einige Opfer dieser schrecklichen Form von Gewalt kennengelernt. Auch wenn die Autorin weiß, was diese Menschen durchmachen mussten, scheinen ihre Geschichten so unfassbar tragisch zu sein, dass nur bruchstückhaft davon erzählt wird.
Neben der Aufklärung über Grundlagen und Formen und Folgen der Gewalt, liegt ein Schwerpunkt des Buchs auf Hilfen für Betroffene. Die Hilfen sind auch nützlich für Menschen, die mit betroffene Menschen arbeiten. Es geht dabei um Themen wie Umdenken, Ressourcen und Vergebung.
Ein kurzes Kapitel wendet sich an Täter. Dabei ist besonders traurig, dass gerade bei der rituellen Gewalt Opfer zu Tätern gemacht werden. Abschließend wird aufgezeigt, wie eine heile Gemeinde aussehen sollte, und der Leser wird daran erinnert mit dem Unfassbaren zu rechnen, das sich vielleicht hinter den Kulissen einer heilen Gemeinde verbirgt.
Dieses Buch enthält viele gute Gedanken und Anhaltspunkte für Menschen, die sich mit den Themen Glaube und Missbrauch auseinandersetzen. Es geht dabei nicht nur um sexuellen Missbrauch, auch geistlicher Missbrauch und fromme Manipulation spielen eine große Rolle.
Psychologische Inhalte werden größtenteils laiengerecht erklärt. Viele Beispiele aus dem Alltag helfen dem Leser sich das Gesagte vorzustellen.
Eine große Rolle spielt das Problem der rituellen Gewalt, die zu einer dissoziativen Identität führen kann. Die Autorin schreibt, „Ich habe dieses Buch mit der Motivation geschrieben, die Informationen, die mir gefehlt hatten, zur Verfügung zu stellen. Sie finden in dieser Lektüre das, was ich mir als Vorbereitung auf den Kontakt mit Überlebenden schlimmster Gewalt gewünscht hätte. Diese Zeilen sind von meiner Hoffnung begleitet, dass Sie besser vorbereitet sind, als ich es war, wenn Sie in die Abgründe menschlicher Gebundenheit und seelischer Qualen schauen.“
Bei der Erklärung dieser Inhalte fällt es teilweise schwer der Autorin zu folgen. Da die Aufdeckung dieser Taten, die meistens im Rahmen von organisiertem Verbrechen stattfinden, gefährlich ist, scheint die Autorin nicht zu viel sagen zu wollen. Die Erklärungen sind vielleicht hilfreich für Betroffene, aber jemand der damit keine Erfahrung hat ist nach dem Lesen nicht viel klüger.
Fazit: Dieser Ratgeber ist weniger hilfreich für Menschen, die erste Informationen über das Thema Kirche und Missbrauch suchen. Es richtet sich eher an Helfende und Betroffene, die mit dem Thema rituelle Gewalt konfrontiert sind. Die Erklärungen sind einfach und praktisch anwendbar, allerdings findet der Nichteingeweihte in diesem Buch nicht zu jedem Thema das nötige Hintergrundwissen.
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ja nein5 von 10 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich
Paulaso, 12.08.2019 bei bewertet
Nach der Lektüre dieses Buches bleibe ich leider etwas ratlos zurück. Zum einen befürchte ich, das die Autorin, welche ohnehin schon mutig agiert und durch die Veröffentlichung ihrer Studien bzw Erfahrungen und Mitteilungen von Opfern und Tätern ein guten Beitrag leisten könnte, diejenigen welche in den Gemeinden die Strippen ziehen, nicht erreichen wird.
Das hierarchische System welches in den kirchlichen Organisationen herrscht, wird leider auch befeuert. Die Gemeinden sollen außerdem selbst Gericht halten, sofern ein Täter nicht vor einem weltlichen Gericht seine Taten gestehen will. Das halte ich für sehr gefährlich. Auch werden zum Schluss Bibelverse unkommentiert eingestreut, in denen z.Bsp. Homosexualität als sündhaft dargestellt wird.
Die Idee das Trauma der Opfer sachlich darzustellen und somit weitere Taten zu verhindern verblasst aus meiner Sicht leider durch die verklärte Sicht- und Herangehensweise der Autorin.
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ja nein4 von 18 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich
Sontho, 13.08.2019
Der Klappentext
Als christliche Therapeutin war die Autorin selbst zunächst unwissend und überfordert, als ihr bizarre Formen der Gewalt in christlichen Kreisen begegneten. Leicht verständlich werden Trauma, Traumafolgen, Hilfsangebote und biblische Zusammenhänge erklärt. Dabei gibt die Autorin das Wissen weiter, das sie selbst gerne früher gehabt hätte, und geht auch auf das Phänomen der Rituellen Gewalt und Dissoziativer Identitäten ein.
Interessierte sollen verstehen, wie Täter vorgehen und welche Formen der Gewalt es auch unter Christen gibt. Psychoedukativ und mit vielen praktischen Beispielen, wird das Unfassbare begreifbar gemacht: eine Hilfe für Betroffene, Täter und Gemeinden aus christlicher Perspektive.
Die Autorin geht mit diesem Buch einen mutigen Schritt in Richtung der Öffnung gegenüber dem schwierigen Thema der Gewalt und Mißbrauch in christlichen Einrichtungen.
Dabei schaut sie auf ihre eignen Erfahrungen in der Arbeit mit Betroffenen, und versucht aus der Perspektive einen etwas komplexeren Blick auf die Thematik zu geben.
Für die Aufarbeitung in den entsprechenden Gemeinden stellte die Autorin den Zusammenhang zu Schriftstellen her, die zum Erarbeiten von Lösungsvorschlägen herangezogen werden können.
Auf dem Weg durch die einzelnen Kapitel des Buches hatte ich manchmal das Gefühl, das die Grenzen zwischen der spirituell - geistigen Ebene und den irdischen Gegebenheiten etwas verschwamm.
Insgesamt gesehen will das Buch für die gegebene Thematik sensibilisieren und Lösungsimpulse aufzeigen. Die jeweilige Situation vor Ort gibt sicher den zu begehenden Weg vor.
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