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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    annislesewelt, 16.09.2022

    Als Buch bewertet

    "Aber genau dann (wenn es am schwersten ist) habe ich mich an ihn gewandt und ihm mein Herz ausgeschüttet." Zitat S. 320

    In dieser Geschichte, die 1914 kurz vor dem ersten Weltkrieg beginnt, lernt man Anna Kran kennen.

    Eine junge naive Frau die viel bewirken möchte und doch hauptsächlich das eigenen Wohlergehen, die eigenen Wünsche und Hoffnungen im Blick hat.

    Anna möchte unbedingt irgendwie fürs Vaterland kämpfen und bemerkt dabei nicht wie einseitig und weltfremd, ja unrealistisch sie die politische Situation beurteilt.

    Trotzdem ist sie liebenswert beschrieben, denn waren wir nicht alle mal so?
    Anna verfolgt ihr Ziel und das voller Eifer und Tatendrang.
    Auf ihrem Weg begegnen ihr viele Menschen, sie macht weitreichende Fehler, verletzt anderen und sieht dann selbst der Wahrheit ins Auge und verändert ihre Ansichten.

    Mit Anna ist es Sylvia B. Barron wunderbar gelungen die Geschehnisse aus der Sicht einer wohlhabenden jungen Dame zu erzählen, doch sie belässt es nicht dabei sondern zeigt in einem zweiten Erzählstrang auch die Sicht der Arbeiter auf.

    Johann ist ein impulsiver junger Mann. Ein Mann der versteht das der Krieg nicht so heldenhaft wie schmerzhaft ist und der aus der Arbeiterschicht kommt.
    Armut, Hunger, Sorge und schwere Arbeit sind sein täglich Brot.

    Durch Johann bekommt man Einblicke in die ärmere Gesellschaftsschicht und, als der Krieg dann ausbricht, durch die Briefe an seine Frau auch in die Kämpfe und das Leben an der Front.

    Hier ist ein einziger kleiner Kritikpunkt. Ich fand es zwar toll das die Briefe durch eine andere Schriftart hervorgehoben wurden doch ich fand es dadurch anstrengend sie zu lesen. Vielleicht wäre es mit einem größeren Zeilenabstand leichter gewesen.

    Nichtdestotrotz ist "Die Tochter des Zementbarons" ein guter Roman der angenehm und flüssig zu lesen ist. Die ersten Sätze hatten mich direkt gepackt.

    Anna und Johann sind stark, authentisch und vielschichtig charakterisiert. Ihre Entwicklung zu verfolgen ist so spannend, sie wachsen, werden fester und verstehen immer mehr worauf es wirklich ankommt.

    Es ist wunderbar, vor allem in so schweren Zeiten, wenn Vorurteile überwunden werden, wenn Schuld und Versagen eingestanden und Menschen aufeinander zugehen können.

    In diesem guten Roman geht es um Unterschiede und doch Gleichheit, um Wohlstand und Armut, um Naivität und Realität, um Freundschaft und Feindschaft und darum sich an Gott festzuhalten, ihm zu vertrauen und im ganzen Schrecklichen die Hoffnung nicht zu verlieren. Die Hoffnung auf Hilfe, Liebe, Freundschaft, ein Miteinander und bessere Tage.

    Ein lesenswerter Roman der zu Herzen geht und unterhaltsame Stunden schenkt und in dem der Glaube eine große Rolle spielt.

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  • 5 Sterne

    6 von 12 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Kerstin1975, 03.11.2022

    Als Buch bewertet

    Buchinhalt:

    Blaubeuren zur Zeit des Ersten Weltkrieges: Anna, die Tochter eines Zementwerkbesitzers, ist überzeugte Nationalistin und hat nur einen Wunsch: als Lazarettschwester einen Beitrag für ihr Vaterland zu leisten. Ihrem Vater jedoch sind Annas Bestrebungen lange ein Dorn im Auge – Arbeiteraufstände und Streiks in seinem Betrieb und der beginnende Krieg stehen bei ihm gedanklich im Vordergrund. Anna lässt nicht locker und als sie im Lazarett den kriegsversehrten Pfarrer Hans Wilhelm kennen lernt, beginnt auch Anna, ihr bisheriges Denken immer mehr in Frage zu stellen....


    Persönlicher Eindruck:

    In ihrem mitreißenden historischen Roman vereint Autorin Barron gekonnt historische Fakten, spannende Familiengeschichte und christlichen Inhalt zu einem bewegenden Ganzen, das beim Leser lange nachhallt: neben der Geschichte um die weibliche Hauptfigur ranken sich mehrere Parallelhandlungen, die das Geschehen vor und während des Ersten Weltkrieges lebendig werden lassen.

    Uneingeschränkte Hauptperson ist Anna, die im Laufe der Handlung vom unbedarften, naiven Töchterchen mit dem sprichwörtlich goldenen Löffel im Mund weiter entwickelt zu einer toughen Frau, die aufgrund des Erlebten zum Nachdenken und Umdenken gezwungen wird. Ihre Entwicklung im Laufe der Handlung wird für den Leser deutlich, die Figur gewinnt zunehmend an Sympathie. Anna ist beispielgebend für eine neue Generation junger Frauen, die vom Leben mehr erwarten, als nur Heimchen am Herd zu sein und Kinder zu gebären.

    Parallel dazu erfährt man, mit welch hartem Leben die Arbeiterschaft im Vergleich zum Bürgertum täglich konfrontiert ist: die Arbeiter im Zementwerk schuften für geringen Lohn, Hunger und Entbehrung sind an der Tagesordnung. Mit dem beginnenden Weltkrieg wächst auch der Unmut auf Seiten des Proletariats: es kommt zu Streiks und Arbeiteraufständen.

    Der dritte Handlungsstrang ist der des jungen Pfarrers Hans Wilhelm, zunächst Vikar in Ostpreußen und später Verwundeter und Patient in Annas Lazarett. Durch ihn und sein offen sichtbares Gottvertrauen, das er trotz seiner Kriegsverletzung nicht verliert, wird Anna schließlich zum Umdenken gezwungen.

    Mir hat der Roman ausgesprochen gut gefallen, da er unverblümt das Leben der damaligen Zeit widerspiegelt und so mitreißend geschrieben ist, dass es schwer fällt, das Buch wieder beiseite zu legen. Die historischen Begebenheiten sind wunderbar recherchiert, eine Landkarte der Schauplätze und Originalfotos der Staatsoberhäupter machen den Stoff noch greifbarer.

    Der christliche Aspekt kommt eher in der zweiten Buchhälfte zum Tragen und ist angenehm dezent aber dennoch aussagekräftig und authentisch in die Romanhandlung eingeflochten. Die Thematik bewegt sich zwischen Schuld und Vergebung, Trost im biblischen Wort bis hin zum Vertrauen darauf, dass Gott in allem das Positive bewirken kann. Umdenken ist ein zentrales Thema, mit dem man sich gedanklich auch als Leser selbst beschäftigt und durchaus Identifikationspotential in den beiden Hauptfiguren finden kann.

    Eine absolute Leseempfehlung, die auf jeden Fall aus der Masse der historischen Romane dieser Epoche heraussticht!

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  • 5 Sterne

    Ramona, 20.12.2022

    Als Buch bewertet

    Authentisch, tiefgründig und gut recherchierter Debütroman

    Mit ihrem Debütroman über die Tochter eines Zementfabrikanten, angesiedelt zur Zeit des Ausbruchs des 1. Weltkrieges, hat mich die Autorin zutiefst beeindruckt.

    Anna die Tochter des Zementbarons, ist euphorische Nationalistin. Naiv und blauäugig unterstützt sie ihren erst 17 jährigen Bruder sich freiwillig für den Fronteinsatz zu melden. Als einige Arbeiter ihres Vaters gegen den Krieg, die Unterdrückung und miserablen Arbeitsbedingungen revoltieren, verrät sie diese und so erhalten sie unmittelbar darauf den Einberufungsbefehl, werden an die Front geschickt. Anna möchte als Lazarettschwester ebenfalls einen aktiven Teil zur Unterstützung des Vaterlandes beitragen. Ihre Eltern sind strikt dagegen, sie halten sie nicht stark genug dafür. Nur Widerwillig stimmt der Vater letztendlich zu und sie beginnt ihre Ausbildung. Ihr erster anvertrauter Patient ist Hans Willhelm, der bei einem Überfall der Russen ins Ostpreußische schwer verwundet wurde.

    In Gesprächen mit Hans ihrem Patienten, den authentischen brieflichen Schilderungen ihres Bruders von der Front, dem entsetzlichen Kriegsgeschehen mit ungekanntem Leid, lernt sie ihre Einstellung zu überdenken. Schmerzhaft muss sie erfahren wie naiv und falsch sie gehandelt hatte.

    Anna macht eine beeindruckende Entwicklung durch, bekennt sich offen zu ihren Fehlern der Vergangenheit und hilft dort wo Hilfe dringend benötigt wird. Letzten Endes geht sie einen unkonventionellen, beeindruckten Weg, ist bereit Verantwortung zu übernehmen. Nicht mehr Geld und Oberflächlichkeit sind die Grundpfeiler ihres Denkens und Handelns. Mit Pfarrer Hans Wilhelm hat sie dann auch einen besonders wertvollen Mann an ihrer Seite, der mit gottes Hilfe und tiefster Überzeugung vieles zum besseren wendet.

    Einfühlsam, authentisch, tiefgründig und gut recherchiert ist hier der wunderbare Schreibstil der Autorin. Die unterschiedlichen Charaktere wurden sehr gut ausgearbeitet. Äußert spannend und fesselnd wird der Weg dieser jungen Frau gezeichnet. Mir hat dieser historische Roman sehr viel gegeben, er wirkt nach.

    Ich kann hierfür eine klare Leseempfehlung aussprechen.

    Ich freue mich schon auf weitere Romane der Autorin Sylvia B. Barron.

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  • 5 Sterne

    Ingrid S., 30.01.2023

    Als Buch bewertet

    Die Handlung spielt in Blaubeuren auf der Schwäbischen Alb im Jahre 1914, eine Zeit in der die meisten Deutschen kriegsbegeistert sind und es für viele junge Männer das Höchste ist, an die Front zu ziehen und dem Vaterland zu dienen. Auch die Fabrikantentochter Anna und ihr Bruder begeistern sich für den Krieg. In der Oberschicht aufgewachsen hat Anna bisher nur die angenehmen Seiten des Lebens mitbekommen. Auf der anderen Seite sind da die Arbeiter ihres Vaters, die in der Zementfabrik für ein karges Einkommen schuften müssen. Zwei Welten stehen sich gegenüber.
    Sturköpfig und etwas naiv begibt sich Anna ins wirkliche Leben und muss ihre ersten harten Erfahrungen machen. Freiwillig meldet sie sich gegen den Willen ihres Vaters als Lazarettschwester und plötzlich ist der Krieg mit all seinen Schrecken ganz nahe und ganz anders als sie ihn sich vorgestellt hat. Sie kommt an ihre Grenzen.
    Der Roman ist flüssig geschrieben, deshalb gut zu lesen. Die historischen Begebenheiten sind sehr gut recherchiert. Es war mein erster Roman, in dem ich so intensiv darüber erfahren habe, wie es den Soldaten im ersten Weltkrieg ging. Das Buch ist spannend und die Personen und die Handlung sind realitätsnah. Außerdem haben mir die Beschreibungen von Blaubeuren und Umgebung sehr gut gefallen und mich in diese Gegend eintauchen lassen. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen und es war ein richtiges Lese-Highlight für mich.

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  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Märchens Bücherwelt, 21.06.2023

    Als eBook bewertet

    Was für ein wundervoller Debütroman, der einem ganz intensiv zeigt, wie wichtig es ist, nie vorschnell zu verurteilen oder sich von der Masse mitreißen zu lassen, ohne die genauen Fakten zu kennen oder die Folgen zu überdenken.

    Gleichzeitig musste auch ich meine anfängliche Abneigung gegen die egoistische, uneinsichtige Art Annas korrigieren, denn durch ihre Geschichte bewirkt die Autorin auch bei jedem Leser ein Umdenken.

    Die spannungsgeladene Gegenüberstellung von wohlhabendem Bürgertum und den einfachen Lohnarbeitern, deren Unzufriedenheit immer mehr hochkocht macht sie durch die genau passenden Charaktere so greifbar und authentisch.

    Man wird sofort in die Handlung reingezogen, teils faszinierend aber manchmal auch fassungslos - eine ganz spezielle Mischung und doch so gut, weil es so viele Emotionen weckt.

    So traurig die Entwicklung zwischenzeitlich ist und auch Anna auf teilweise sehr schmerzhafte Weise lernen muss, gewisse Ansichten zu überdenken und sich von Gott formen zu lassen, so ergreifend und eindrucksvoll wird dies geschildert.

    In Verbindung mit dem 1.Weltkrieg und der zahlreichen Lieder und Briefe von Soldaten, entsteht eine Geschichte, die einen noch lange beschäftigt hält, die die ganze Sinnlosigkeit von Krieg und Standesdenken verdeutlicht und es durch einen ganz besonderen Satz passend zusammenfasst: "Und doch kann Gott noch gute Dinge aus Fehlern wachsen lassen. Keiner ist perfekt." (Buchzitat)

    Je tiefer man eintaucht, desto mehr erlebt man, wie die Ereignisse immer mehr verknüpft werden. Es ist anfangs wie ein Puzzle aus vielen Teilen, das nach und nach durch Erleben und Korrektur wieder zu einem wunderschönen Gesamtbild zusammengefügt wird.

    Ein empfehlenswerter historischer Roman zur Zeit des 1.Weltkriegs mit tollem Lokalkolorit in Blaubeuren, der auf ganz unterschiedliche Art christliche Werte hervorhebt, die langsam, aber stetig wachsen und für so manche Überraschung sorgen.

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  • 4 Sterne

    Christina S., 02.01.2023

    Als Buch bewertet

    Die Autorin Sylvia B. Barron nimmt uns mit ins Jahr 1914 nach Blaubeuren. Wir lernen Anna die Tochter des Zementbarrons kennen. So wie sie aufgewachsen ist , kennt sie die Sorgen und Nöte der einfachen Menschen nicht. Doch mit dem Beginn des Krieges wird ihr schmerzlich bewusst wie das Leben wirklich ist.

    Neben dem Krieg , findet etwas Liebe aber auch eine gewisse Persönlichkeitsentwicklung statt.

    Das ganze ist spannend und informativ beschrieben und beim lesen lernt man etwas dazu. Auch die detailreiche Beschreibung macht es einen leicht in die Geschichte abzutauchen. Ich hatte schöne Lesestunden und viel zu schnell hatte ich das Buch ausgelesen.

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  • 5 Sterne

    7 von 15 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    mabuerele, 20.12.2022

    Als Buch bewertet

    „...Meine ganze Klasse hat es vor, nachdem uns der Lateinlehrer einen Vortrag über die Ehre des Militärs gehalten hat. Als jemand gefragt hat, ob man nicht lieber erst das Abitur machen solle, hat er ihn ausgeschimpft, ob er denn kein Pflichtgefühl habe...“

    Wir schreiben den Juni 1914, als sich der 17jährige Gerhard mit seiner 22jährigen Schwester Anna über den zu erwartenden Krieg unterhält. Beide sind die Kinder des Zementfabrikanten in Blaubeuren. Anna unterstützt ihren Bruder in seinem Vorhaben.
    Die Autorin hat einen spannenden historischen Roman geschrieben. Der Schriftstil lässt sich flott lesen.
    Die Personen werden gut charakterisiert. Anna ist eine selbstbewusste, manchmal extrem sture junge Frau. Zugleich aber ist sie sehr naiv und weltfremd. Außerhalb ihres behüteten Daseins hat sie nur wenige Einblicke. Das führt zu fatalen Einschätzungen des Verhaltens anderer. Als sie in Stuttgart auf einer Demonstration gegen den Krieg einige Männer sieht, die aus der Fabrik ihres Vaters stammen, fühlt sie sich persönlich bedroht. Sie sorgt dafür, dass unter anderen Johann eingezogen wird. Der wartet zusammen mit Gerhard auf den Zug. Dabei gehen ihm folgende Gedanken durch den Kopf:

    „...Warum schickte die ältere Generation, die für diesen Krieg verantwortlich war, ihre Kinder? Warum griffen sie nicht selbst zu den Waffen, wenn es ihnen so wichtig war? Warum nahm man blutjungen Knaben ohne Lebenserfahrung ihre Freiheit weg?...“

    Anna weiß nicht, dass Johanns Frau hochschwanger ist. Ihr fehlt nun der Ernährer, zumal sie selbst ihre Arbeit verliert.
    Wenn Anna allerdings mit einem Lob ihres Vaters gerechnet hatte, wird sie schwer enttäuscht, den dem fehlen nun die Arbeiter.
    Anna möchte sich als Lazarettschwester ausbilden lassen. Anfangs lehnt das ihr Vater ab. Nach ihrem Eskapaden aber stimmt er zu. Die Arbeit im Lazarett verändert Anna. Sie beißt sich durch, sieht jedoch immer noch den Krieg als Notwendigkeit. Das Gespräch mit einer Mitschwester bringt erstmalig ihr Gedankengebäude ins Wanken.

    „...Zuallererst soll man Gott gehorchen […] Aber ich weiß nicht, ob die Arbeiter groß den Herrn gefragt haben, bevor sie demonstriert haben. Genauso wenig, wie wahrscheinlich der Kaiser gefragt haben wird, ob er die Kriegserklärungen ausstellen soll...“

    Als besonderer Stilmittel verwendet die Autorin Briefe von der Front, die einerseits von Johann, andererseits von Gerhard kommen. Gerade erstere enthalten geheime Teile. Die sind aber leider so kontrastarm abgedruckt, dass sie bei Problemen mit den Augen kaum zu lesen sind. Das ist bedauerlich, denn hier wird der Verlauf der Kämpfe und das Leben an der Front ungeschönt beschrieben. Die Briefe sind in unterschiedlicher Schreibschrift geschrieben.
    Auch Johann ändert sich. Zwar ist er nach wie vor der Meinung, dass er alles tun muss, damit der Krieg beendet wird, denn Arbeiter sollten nicht aufeinander schießen, doch gleichzeitig zeigen ihm einige Kameraden, wie sie Hoffnung und Kraft aus dem Glauben finden.
    Es bedarf eines letzten Anstoßes, dass Anna ihre Meinung revidiert und einen realistischen Blick auf das Geschehen erhält.
    Eine Karte, ein Überblick über historische Persönlichkeiten und ein Glossar ergänzen das Buch.
    Die Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Sie ist exakt recherchiert und gibt auch denjenigen eine Stimme, die bei Beginn des Krieges nicht in Jubel ausgebrochen sind.

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    renate s., 13.01.2023

    Als Buch bewertet

    Der Roman beginnt im Juni 1914 , knapp vor Kriegsbeginn in Blaubeuren . Die 22 jährige Anna Kran und ohr 27 jähriger Bruder Gerhard sind die Kinder Peter  Krans, des Besitzers der Zementwerke,des Zementbarons. Wohlstandsverwöhnt und behütet hegen sie eine idealisierende, nationalistische Gesinnung und ein heldenhaften Kriegsbild. Die eigenen Wünsche zählen,vom Leben der unteren Schicht wissen sie nichts.

    Johann arbeitet in der Zementfabrik und ist kompromisslosen Sozialist. Minna,seine Frau ist schwanger und notwendigerweise berufstätig 

    Hans Wilhelm lebt als Pastor im Ostpreußen und zweifelt an Gottes Führung.

    Bei jedem von Ihnen bewirkte Krieg einschneidende Erkenntnisse und Veränderungen. Besonders eindrucksvoll zeigen das die Briefe aus dem Feldlager. Bewußt werden Bibelzitate eingesetzt.

    Die Figuren sind wunderbar charakterisiert, die Handlung bleibt ständig spannend. Wunderbar kann man die Entwicklung von Egoismus, Weltfremdheit, Fanatismus zu reflektierten Denkeln und Handeln sowie liebevollen Vertrauen  beobachten, die jeden von ihnen betrifft. Der Roman ist angelehnt an exakt recherchierte Begebenheiten, Zeitungen und persönlichen Aufzeichnungen.

    Obwohl die Personen gut in ihrer Eigenständigkeit dargestellt werden repräsentieren sie Gesellschaftsschichten, Anschauungen und unterschiedliche Beurteilung des Krieges 

    Ohne Effekthascherei erlebt man Hunger, die Lebensverhältnisse der Arbeiter, Krankheiten,  Lazarett Kriegsgräuel 

    Ein bewegendes Buch,das zu allen Zeiten und für alle  Kriege aktuell bleibt und zeigt, was wirklich zählt

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