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  • 3 Sterne

    5 von 9 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Miss.mesmerized, 20.11.2019

    Als Buch bewertet

    Als der Vater von Laura und Clare unerwartet stirbt, steht die Mutter mit den beiden Mädchen alleine da. Sie konnte noch nie viel mit ihnen anfangen und beabsichtigt auch jetzt nicht, sich um sie zu kümmern. Laura, die Ältere, soll auf eine Hauswirtschaftsschule, der Traum vom Medizinstudium oder als Opernsängerin ihren Lebensunterhalt zu verdienen, soll sie halt aufgeben. Die Jüngere hat noch keine Träume und als sie in das Alter kommt, welche zu entwickeln, wird auch ihr die Entscheidung abgenommen. Die Mutter beschließt Australien trotz des wütenden 2. Weltkrieges gen England zu verlassen und da Lauras Chef ohnehin noch Bedarf an einer Gattin hat, kann er das Mädchen ja heiraten und sich auch gleich um Clare kümmern. So kommen die beiden aufgeweckten und neugierigen Frauen von einem Haushalt, in dem sie von jung an auf sich alleine gestellt waren in die Fänge eines kontrollsüchtigen und jähzornigen Eigenbrötlers.

    Elizabeth Harrower wurde 1928 in Sydney geboren und hat bis Ende der 1960er vier Romane verfasst, von denen jedoch bislang nur einer in deutscher Sprache verfügbar war. „Die Träume der anderen“ ist die zweite Übersetzung, die mehr als 50 Jahre nach der Veröffentlichung entstand. Bemerkenswert – und auch erschreckend - daran ist, dass die Autorin den Zeitgeist damals ebenso wie heute eingefangen hat und das Buch quasi keinerlei Aktualität eingebüßt hat.

    „‘Aber gibt es nicht irgendetwas, was du gern sein möchtest?‘ Das Mädchen betrachtete sie. Laura zwang sie unglücklich zu sein. Aber das wollte sie nicht sein. Und wenn doch, dann in ihrem eigenen Tempo und aus ihren eigenen gründen.“

    Die Schwestern und ihre Träume bilden den Dreh- und Angelpunkt der Geschichte. Interessanterweise beginnt das Buch mit der Präsentation einer recht unabhängigen Frau. Die Mutter der beiden ist hochgradig selbstbestimmt, dies geht sogar so weit, dass sie die Mutterrolle einfach ablegt und sich nicht verantwortlich erklärt. Sie verlässt ihre Töchter, um ihren eigenen Ideen nachzujagen und taucht auch später nicht mehr auf. Die vermeintlichen Freiheiten der Töchter werden jedoch durch die finanzielle Situation massiv eingeschränkt und so müssen sie sich dem Schicksal letztlich fügen.

    Musste Laura früh schon die Last für ihre kleine Schwester mittragen nachdem die Eltern ausgefallen waren, drängt sie ihrerseits die Jüngere nun in die Zwangsgemeinschaft und fordert von ihr, das Leid im neuen Haushalt des Chefs mitzutragen. Es ist weniger Böswilligkeit aus dem Gedanken, dass die anderen nicht haben soll, was sie nicht bekommen konnte, als das Wissen, alleine das Leben an der Seite von Felix Shaw nicht ertragen zu können. Doch Clare kann und will sich nicht einfach einfügen und beginnt ihre Rebellion.

    Der Roman leidet für meinen Geschmack unter etlichen Längen und dreht sich wiederholt im Kreis. So mühsam das Lesen an diesen Stellen wird, so beschwerlich gestaltet sich auch das Leben der Mädchen. In dieser Hinsicht ist die Passung sehr gut, überzeugt mich jedoch nicht wirklich. Auch fand ich es etwas schade, wie die Figur von Laura, die mir im ersten Teil sehr gut gefallen hat, so viel an Persönlichkeit verliert und immer mehr zur Puppe verkommt, die von Schwester und Ehemann nur noch benutzt und hin und her geschubst wird. Sicherlich war Emanzipation und völlige Entscheidungsfreiheit 1966 für junge Frauen eher im Bereich der Utopie angesiedelt, aber wäre es nicht gerade da wünschenswert gewesen, wenn die Literatur Ideen geliefert hätte und Modelle zur Orientierung hätte bieten können? Ein toller Anfang, den jedoch dann der Mut verlässt und mich am Ende etwas unglücklich mit der Geschichte zurücklässt.

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    ja nein
  • 5 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    begine, 09.11.2019

    Als Buch bewertet

    Psychologische Geschichte
    Die Schriftstellerin Elizabeth Harrower ist schon 1928 geboren. Ich habe bisher noch nichts von ihr gelesen. Alissa Walser übersetzt ihre Romane. Die Originalausgabe erschien 1966 unter dem Titel „The Watch Tower“
    Der Roman „Die Träume der anderen“ beginnt in den 40er Jahren in Sydney in Australien.
    Die junge Laura muss schon in jungen Jahren für ihre 6 Jahre jüngere Schwester aufkommen. Ihr Chef will sie heiraten und das Schulgeld Clares aufkommen. Man kann sich nicht vorstellen in so eine Lage zu kommen. Laura ist nicht glücklich und ihr Verhältnis zu ihrer Schwester ist auch angespannt. So sind beide Frauen von Lauras Mann Felix in einer eingeengten Lage. Der masochistische armselige Felix manipuliert die Beiden.
    Die Autorin schreibt sehr gut, aber man bemerkt, das die Geschichte schon in früheren Jahren geschrieben wurde. Sie zeigt die verschiedenen Charaktere ihrer Protagonisten in einem besonderen und psychologischen Blick.

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    ja nein
  • 3 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    M., 07.12.2019 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Tiefe Beschreibung einer (Co-) Abhängigkeit sowie ein Plädoyer für Gleichberechtigung

    Titel, Cover, Klappentext und Leseprobe machten mich sehr neugierg und liessen in mir Erwartungen erwachsen, die dann nicht gänzlich zum tatsächlichen Inhalt passten. Der Roman ist viel heftiger, als ich dachte...

    Sydney, 40er Jahre. Als Lauras und Clares Vater stirbt, ändert sich alles. Sie müssen die gute Schule verlassen und umziehen. Ihre Mutter kümmert sich kaum um sie, ist sie doch vor allem mit sich selbst beschäftigt. Da sie ihren Töchtern vieles verbietet, leben Laura und Clare recht isoliert. Zudem tragen sie die Hauptverantwortung für den Haushalt. Laura, sie wollte eigentlich Ärztin oder Opernsängerin werden, beginnt in einer kleinen Fabrik zu arbeiten, um Geld zu verdienen. Nach einiger Zeit verlässt die Mutter ihre Töchter gänzlich, da sie auf Europareise gehen möchte.
    Um (finanziell) abgesichert zu sein, heiratet Laura den 20 Jahre älteren Fabrikbesitzer Felix. Und nun beginnt ein schrecklicher Alptraum. Felix entpuppt sich als psychisch gestört und als Quartalstrinker. Laura und Clare, diese begabten und talentierten Frauen, können sich in Folge aus dieser Fesselung, diesem hoffnungslosem Leid, kaum mehr lösen.

    Oh mein Gott. Die Autorin schafft ein eindrückliches, sehr beklemmendes Psychogramm einer teils schwer gestörten Familie. Sie zeigt welche Strukturen und Befindlichkeiten, welche Grausamkeiten und Schrecklichkeiten in solch kaputten Beziehungen entstehen können. Felix ist alkoholabhängig, narzisstisch gestört und sadistisch. Laura ist das passende depressiv gefärbte Pendant, die irgendwann stark co- abhängig wird und sich selbst verliert. Clare wird in die Dynamik hineingezogen und es wird ihr nicht erlaubt, das System zu verlassen. Die Opfer werden zu Tätern.

    Die Autorin beschreibt dies herausragend realistisch, gleich einer psychologischen Fallstudie. Sie geht dabei tief in die menschliche Seele und zeigt die Gedanken, Gefühle und Verhaltensweisen der Beteiligten in all ihrer Dynamik innerhalb dieses Dreiersystems. Sie nimmt mal Clares und mal Lauras Perspektive ein. Sie zeigt die Entwicklung der Personen über einige Jahre hinweg. Die Schwestern entfremdem sich immer mehr – einander und sich selbst.
    Ich litt mit den Schwestern mit, die sich immer wieder einredeten, vor allem natürlich Laura, dass sich Felix ändern wird, auch ich glaubte daran... bis doch wieder eine Schrecklichkeit geschah.
    Die Atmosphäre ist beklemmend, häufig auch dumpf und niederdrückend. Erst zum Ende gelangt wieder etwas Leichtigkeit in den Roman.

    Das alles geschieht vor der Kulisse des 2. Weltkrieges. Die Autorin verbleibt nicht nur auf der persönlichen Ebene, sondern zeigt immer wieder die ungleichen Bildungs-, Arbeits- Entwicklungs- und Lebenschancen von Frauen auf. Auch wird deutlich, wie soziale Zwänge, Armut und Not mögliche Handlungsspielräume einengen.

    In der ersten Hälfte musste ich mich sehr zwingen weiter zu lesen, ich schleppte und quälte mich so dahin. Der Stil war mir irgendwie zu holprig, zu sprunghaft und gefiel mir häufig nicht. (Lag das an der Autorin oder an der Übersetzung?) Auch thematisch bot der Roman wenig Erhellendes, wenig Spannendes. In der zweiten Hälfte änderte sich das ein wenig. Hier wurde ich mehr gefesselt und war sehr erstaunt über die tiefe und erbarmungslose Beschreibung dieses kranken Familiensystems. Die Autorin nutzte oft Clares Stimme, um einiges zu erklären. Besser hätte mir jedoch gefallen, hätte sie die Dinge mehr gezeigt.

    Fazit. Stilistisch und inhaltlich macht dieser Roman nicht immer Spass. Er fasziniert jedoch durch die ungewöhnlich tiefe Psychologie eines Co-abhängigen Familiensystems, zeigt deutlich soziale Misstände, insbesondere die Diskriminierung der Frau auf und beinhaltet viele kluge Gedanken.

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    ja nein
  • 4 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    leseratte1310, 10.02.2020

    Als Buch bewertet

    Als der Vater unverhofft stirbt, ändert sich das Leben der Familie gravierend. Die Mädchen Laura und Clare können ihre teuren Privatschulen nicht mehr besuchen. Laura muss einen Job annehmen und die sieben Jahre jüngere Schwester geht auf eine staatliche Schule. Die Mutter Stella Vaizey ist überfordert und kümmert sich kaum um ihre Töchter. Laura muss für den Unterhalt der Familie sorgen. Ihr Chef Felix Shaw will Laura heiraten und dann auch für Clare sorgen. Laura geht auf diesen Vorschlag ein, nichtsahnend was sie erwartet. Dann bricht auch noch der Krieg aus.
    Schon der Klappentext lässt ahnen, dass es keine unterhaltsame Lektüre wird. Aber es wurde tragischer, als ich es erwartet habe. Dieser Roman geht unter die Haut.
    Der Schreibstil ist ein wenig gewöhnungsbedürftig.
    Nach dem Tod des Vaters sind die Mädchen verunsichert und brauchten erste einmal Trost und Zuwendung. Doch die Mutter ist kalt und egoistisch und zeigt kein Interesse an ihren Töchtern. Die Träume, die Laura von ihrer Zukunft hatte, muss sie vergessen, denn sie muss arbeiten, um Geld zu verdienen. Die Mutter geht bald ihren eigenen Weg und lässt ihre Töchter zurück. Laura erhofft sich von der Ehe mit dem älteren Fabrikbesitzer finanzielle Sicherheit für sich selbst und ihre Schwester. Doch Felix Shaw ist ein sadistischer Mann, der zudem alkoholabhängig ist. Der psychische Terror, dem Laura und Clare ausgesetzt sind, ist schrecklich. Laura gibt sich auf, denn sie kann dem nicht entgegensetzen. Anders Clare, die sich nicht fügen will. Dass Schlimme daran ist, dass sich die Schwestern nicht einmal gegenseitig stützen können, denn sie werden sich zunehmend fremd.
    Frauen haben es schwer in jener Zeit. Die Bildungschancen und damit die berufliche Entfaltung sind für Frauen nicht so möglich, wie sie für Männer ganz selbstverständlich sind. Wenn man vom Mann finanziell abhängig ist, hat man keine Chance auf ein selbstbestimmtes Leben.
    Es ist eine schrecklich beklemmende Atmosphäre, die schwer auszuhalten ist.

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    ja nein
  • 3 Sterne

    M., 07.12.2019

    Als eBook bewertet

    Tiefe Beschreibung einer (Co-) Abhängigkeit sowie ein Plädoyer für Gleichberechtigung

    Titel, Cover, Klappentext und Leseprobe machten mich sehr neugierg und liessen in mir Erwartungen erwachsen, die dann nicht gänzlich zum tatsächlichen Inhalt passten. Der Roman ist viel heftiger, als ich dachte...

    Sydney, 40er Jahre. Als Lauras und Clares Vater stirbt, ändert sich alles. Sie müssen die gute Schule verlassen und umziehen. Ihre Mutter kümmert sich kaum um sie, ist sie doch vor allem mit sich selbst beschäftigt. Da sie ihren Töchtern vieles verbietet, leben Laura und Clare recht isoliert. Zudem tragen sie die Hauptverantwortung für den Haushalt. Laura, sie wollte eigentlich Ärztin oder Opernsängerin werden, beginnt in einer kleinen Fabrik zu arbeiten, um Geld zu verdienen. Nach einiger Zeit verlässt die Mutter ihre Töchter gänzlich, da sie auf Europareise gehen möchte.
    Um (finanziell) abgesichert zu sein, heiratet Laura den 20 Jahre älteren Fabrikbesitzer Felix. Und nun beginnt ein schrecklicher Alptraum. Felix entpuppt sich als psychisch gestört und als Quartalstrinker. Laura und Clare, diese begabten und talentierten Frauen, können sich in Folge aus dieser Fesselung, diesem hoffnungslosem Leid, kaum mehr lösen.

    Oh mein Gott. Die Autorin schafft ein eindrückliches, sehr beklemmendes Psychogramm einer teils schwer gestörten Familie. Sie zeigt welche Strukturen und Befindlichkeiten, welche Grausamkeiten und Schrecklichkeiten in solch kaputten Beziehungen entstehen können. Felix ist alkoholabhängig, narzisstisch gestört und sadistisch. Laura ist das passende depressiv gefärbte Pendant, die irgendwann stark co- abhängig wird und sich selbst verliert. Clare wird in die Dynamik hineingezogen und es wird ihr nicht erlaubt, das System zu verlassen. Die Opfer werden zu Tätern.

    Die Autorin beschreibt dies herausragend realistisch, gleich einer psychologischen Fallstudie. Sie geht dabei tief in die menschliche Seele und zeigt die Gedanken, Gefühle und Verhaltensweisen der Beteiligten in all ihrer Dynamik innerhalb dieses Dreiersystems. Sie nimmt mal Clares und mal Lauras Perspektive ein. Sie zeigt die Entwicklung der Personen über einige Jahre hinweg. Die Schwestern entfremdem sich immer mehr – einander und sich selbst.
    Ich litt mit den Schwestern mit, die sich immer wieder einredeten, vor allem natürlich Laura, dass sich Felix ändern wird, auch ich glaubte daran... bis doch wieder eine Schrecklichkeit geschah.
    Die Atmosphäre ist beklemmend, häufig auch dumpf und niederdrückend. Erst zum Ende gelangt wieder etwas Leichtigkeit in den Roman.

    Das alles geschieht vor der Kulisse des 2. Weltkrieges. Die Autorin verbleibt nicht nur auf der persönlichen Ebene, sondern zeigt immer wieder die ungleichen Bildungs-, Arbeits- Entwicklungs- und Lebenschancen von Frauen auf. Auch wird deutlich, wie soziale Zwänge, Armut und Not mögliche Handlungsspielräume einengen.

    In der ersten Hälfte musste ich mich sehr zwingen weiter zu lesen, ich schleppte und quälte mich so dahin. Der Stil war mir irgendwie zu holprig, zu sprunghaft und gefiel mir häufig nicht. (Lag das an der Autorin oder an der Übersetzung?) Auch thematisch bot der Roman wenig Erhellendes, wenig Spannendes. In der zweiten Hälfte änderte sich das ein wenig. Hier wurde ich mehr gefesselt und war sehr erstaunt über die tiefe und erbarmungslose Beschreibung dieses kranken Familiensystems. Die Autorin nutzte oft Clares Stimme, um einiges zu erklären. Besser hätte mir jedoch gefallen, hätte sie die Dinge mehr gezeigt.

    Fazit. Stilistisch und inhaltlich macht dieser Roman nicht immer Spass. Er fasziniert jedoch durch die ungewöhnlich tiefe Psychologie eines Co-abhängigen Familiensystems, zeigt deutlich soziale Misstände, insbesondere die Diskriminierung der Frau auf und beinhaltet viele kluge Gedanken.

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  • 3 Sterne

    Martina W., 25.12.2019

    Als eBook bewertet

    Die Geschichte ist deprimierend. Vor allem, weil das Thema auch heute noch aktuell ist, leider kommt so etwas immer noch vor. Das hat mich ziemlich bewegt.
    Die Autorin beschreibt es relativ lakonisch, aber doch auf den Punkt. Durch die Inhaltsangabe weiß ich als Leser ja, was auf die beiden Schwestern zukommt – und ich sehe sie in ihr Unglück stolpern – wenngleich aus ihrer Sicht logisch.
    Leider hat mir der Stil nicht gefallen – vielleicht lag es ja an der Übersetzung? Immer mal wieder gab es Sätze, die für mich auch nach mehrmaligem Lesen keinen Sinn ergaben. Das machte die Lektüre für mich etwas langwierig und mühsam.

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  • 5 Sterne

    0 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    begine, 09.11.2019 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Psychologische Geschichte
    Die Schriftstellerin Elizabeth Harrower ist schon 1928 geboren. Ich habe bisher noch nichts von ihr gelesen. Alissa Walser übersetzt ihre Romane. Die Originalausgabe erschien 1966 unter dem Titel „The Watch Tower“
    Der Roman „Die Träume der anderen“ beginnt in den 40er Jahren in Sydney in Australien.
    Die junge Laura muss schon in jungen Jahren für ihre 6 Jahre jüngere Schwester aufkommen. Ihr Chef will sie heiraten und das Schulgeld Clares aufkommen. Man kann sich nicht vorstellen in so eine Lage zu kommen. Laura ist nicht glücklich und ihr Verhältnis zu ihrer Schwester ist auch angespannt. So sind beide Frauen von Lauras Mann Felix in einer eingeengten Lage. Der masochistische armselige Felix manipuliert die Beiden.
    Die Autorin schreibt sehr gut, aber man bemerkt, das die Geschichte schon in früheren Jahren geschrieben wurde. Sie zeigt die verschiedenen Charaktere ihrer Protagonisten in einem besonderen und psychologischen Blick.

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  • 4 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    leseratte1310, 10.02.2020 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Als der Vater unverhofft stirbt, ändert sich das Leben der Familie gravierend. Die Mädchen Laura und Clare können ihre teuren Privatschulen nicht mehr besuchen. Laura muss einen Job annehmen und die sieben Jahre jüngere Schwester geht auf eine staatliche Schule. Die Mutter Stella Vaizey ist überfordert und kümmert sich kaum um ihre Töchter. Laura muss für den Unterhalt der Familie sorgen. Ihr Chef Felix Shaw will Laura heiraten und dann auch für Clare sorgen. Laura geht auf diesen Vorschlag ein, nichtsahnend was sie erwartet. Dann bricht auch noch der Krieg aus.
    Schon der Klappentext lässt ahnen, dass es keine unterhaltsame Lektüre wird. Aber es wurde tragischer, als ich es erwartet habe. Dieser Roman geht unter die Haut.
    Der Schreibstil ist ein wenig gewöhnungsbedürftig.
    Nach dem Tod des Vaters sind die Mädchen verunsichert und brauchten erste einmal Trost und Zuwendung. Doch die Mutter ist kalt und egoistisch und zeigt kein Interesse an ihren Töchtern. Die Träume, die Laura von ihrer Zukunft hatte, muss sie vergessen, denn sie muss arbeiten, um Geld zu verdienen. Die Mutter geht bald ihren eigenen Weg und lässt ihre Töchter zurück. Laura erhofft sich von der Ehe mit dem älteren Fabrikbesitzer finanzielle Sicherheit für sich selbst und ihre Schwester. Doch Felix Shaw ist ein sadistischer Mann, der zudem alkoholabhängig ist. Der psychische Terror, dem Laura und Clare ausgesetzt sind, ist schrecklich. Laura gibt sich auf, denn sie kann dem nicht entgegensetzen. Anders Clare, die sich nicht fügen will. Dass Schlimme daran ist, dass sich die Schwestern nicht einmal gegenseitig stützen können, denn sie werden sich zunehmend fremd.
    Frauen haben es schwer in jener Zeit. Die Bildungschancen und damit die berufliche Entfaltung sind für Frauen nicht so möglich, wie sie für Männer ganz selbstverständlich sind. Wenn man vom Mann finanziell abhängig ist, hat man keine Chance auf ein selbstbestimmtes Leben.
    Es ist eine schrecklich beklemmende Atmosphäre, die schwer auszuhalten ist.

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