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    Ute K., 24.02.2021

    Als Buch bewertet

    Eine deutsch-deutsche Geschichte

    Ich weiß nicht, ob ich mit meiner Rezension diesem wunderbaren Buch gerecht werde, aber ich versuche es mal.

    Es ist die Geschichte von zwei 15-jährigen Mädchen im Nachkriegsdeutschland in den ausgehenden Fünfziger Jahren des 20. Jahrhunderts. Die Leben der beiden Hauptpersonen könnten nicht unterschiedlicher sein.
    Angelika lebt in Kassel als behütete Tochter einer Künstlerfamilie. Trotz eines Schulverweises und einer großen Tragödie, bei der sie ihre beste Freundin verliert, schafft sie es ihren Lebenstraum zu verwirklichen und Fotografin zu werden. Unbeirrt geht sie ihren Weg und landet als Fotojournalistin in West-Berlin.
    Christine lebt in Ost-Berlin mit Mutter, Stiefvater und Bruder. Sie ist eine talentierte Kunstturnerin und wird von der Partei gefördert, aber auch mit Argusaugen beobachtet, weil ihr leiblicher Vater sich in den Westen abgesetzt hat. Mit ihrer Turnerkariere lebt sie den Traum ihrer Mutter. Für den Erfolg wird sie bis aufs Blut gequält. Alle Versuche sich zur Wehr zu setzen scheitern, weil dann Repressalien für die Familie drohen.

    In sehr detailliertem, einfühlsamem Schreibstil schildert Katharina Fuchs die so unterschiedlichen Leben der beiden Protagonistinnen und verknüpft dabei deren Lebensstationen mit den historischen Ereignissen in den ersten Jahren der deutschen Teilung. In den Schilderungen von Angelikas Leben im Westen konnte ich die Aufbruchsstimmung der jungen Leute dieser Zeit ebenso spüren wie das Misstrauen und die Angst vor Bespitzelung und Bestrafung in den Abschnitten über Christines Leben im Osten. Besonders erschütternd fand ich den Abschnitt über die Ereignisse des 13. August 1961 in der Bernauer Straße. Diese schildert Katharina Fuchs so eindringlich, dass mir das Gelesene noch lange im Kopf herumspuken wird.
    Eine sehr schöne Idee ist die "Nachlese", durch die ich erfahren habe, was aus den beiden Mädchen und ihren Familien später geworden ist.

    Insgesamt hat mir dieses Buch so gut gefallen, dass ich es gar nicht aus der Hand legen wollte. Ich fand es mitreißend und spannend von der ersten bis zur letzten Seite. Mit gründlich recherchiertem Hintergrund, liebevoll charakterisierten Figuren und genauer Schilderung von Einzelheiten der Mode und der Grundstimmung dieser Zeit hat mich die Autorin mitgenommen in die Zeit des Aufbruchs und ins Wirtschaftswunder.

    Dafür gibt es von mir eine klare Leseempfehlung und fünf Sterne. Wenn es möglich wäre, würde ich mehr Sterne vergeben.

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  • 5 Sterne

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    ikatzhorse2005, 28.02.2021

    Als Buch bewertet

    Lebenssekunden ein Roman von Katharina Fuchs (Droemer Verlag)

    Angelika nickte, ohne den Blick von dem Negativ abzuwenden. „Wenn sich die Mitteltöne aus dem braunen Film schälen, man eine Ahnung bekommt, ob es gelungen ist, ob es was Besonderes ist oder Durchschnitt, ob man eine Lebenssekunde festgehalten oder man nur Material verschwendet hat...“

    „Eine Lebenssekunde!“, wiederholte sie. „Das ist ein schöner Ausdruck!“ S.317

    Zwei ganz unterschiedliche Lebenswege verbinden sich an einem historisch bedeutenden Punkt deutsch-deutscher Geschichte. Die Liebe zur Fotografie und die damit verbundene Ethik bestimmen Angelika Steins Wunsch Fotografin zu werden. 1956 lebt sie in Kassel und ist mit 15 Jahren, ohne Schulabschluss auf der Suche nach einer Lehrstelle.
    Zur gleichen Zeit entscheiden im Ostteil Berlins andere über den Werdegang der jungen Leistungsturnerin Christine Magold. Gefangen in ihrem eigenen Leben bestimmen Sport und Drill ihren Tagesablauf. Mit Disziplin, Unterordnung und Gehorsam rücken die Olympischen Spiele für sie in greifbare Nähe.
    Anhand Christines Schicksals kann man das Ausmaß der Maschinerie des Leistungssports der DDR hier nur ansatzweise erahnen. Mit System, Härte und unmenschlich erscheinenden Praktiken wurden politische Ziele auf Kosten Einzelner verfolgt. Abweichler wurden mit strukturierten Methoden auf Linie zurückgebracht. Ein dunkles Kapitel der Ostdeutschen Geschichte!
    Auch Angelika kommt mit politischen Größen in ihrem Teil Deutschlands in Berührung. Sie erfährt, was es heißt als Fotografin in einer Männerdomäne unterwegs zu sein.
    Mit Raffinesse und einer intensiven Erzählweise schreibt die Autorin hier eine eindringliche Geschichte, die unter die Haut geht. Sie erzählt abwechselnd aus dem Leben der beiden Hauptfiguren. Dabei erscheinen die Episoden und Erlebnisse von Christine und Angelika lebendig und real. Geschickt verbindet Katharina Fuchs die beiden detailreichen Erzählstränge in einem schicksalhaften Zusammentreffen.

    Fazit: Durch die Aufmachung des Buches und den Plot habe ich mich angesprochen gefühlt und wollte dieses ergreifende Buch unbedingt lesen.

    „Lebenssekunden“ hat mich tief berührt und ist schon jetzt das Lese-Highlight 2021 für mich. Die bewegende Geschichte von Angelika und Christine bleibt in Erinnerung. Trotz fiktiver Charaktere stehen sie für reale Einzelschicksale in beiden Teilen Deutschlands. Die Geschichte weiß, dank des bekannt einzigartigen Schreibstils und der ausgezeichneten Recherche, grandios zu unterhalten. Spannender geht Geschichte wohl kaum! Eine unbedingte Leseempfehlung!

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    Daniela K., 21.02.2021

    Als Buch bewertet

    Durch „Lebenssekunden“ habe ich eine für mich neue Autorin kennengelernt, von der ich auf jeden Fall noch weitere Bücher lesen werde. Katharina Fuchs hat einen tollen, bildhaften Schreibstil, der mich 400 Seiten lang gefesselt hat.
    Die beiden Protagonistinnen sind zu Beginn des Romans gerade einmal 15 Jahre alt, also noch halbe Kinder. Trotzdem ist die Handlung sehr erwachsen und dramatisch. Insbesondere Christines Perspektive habe ich mit völliger Faszination und oft auch mit Entsetzen verfolgt. Anfang der 50er Jahre wird das junge Mädchen in der DDR zur Profiturnerin gedrillt. Ich war schockiert, als ich gelesen habe, wie der Coach dafür sorgte, dass Christine die gewünschten Säbelbeine bekommt. Die Trainingsalltag ist allgemein extrem hart und das Leben der Sportler hat mit Jugend wenig zu tun.
    Die DDR war zu dieser Zeit gerade im Aufbau und der Fanatismus der Funktionäre und linientreuen Bürger ist harter Tobak.
    Zur selben Zeit versucht die ebenfalls 15-jährige Angelika in Kassel ihren Weg zu finden. Eine klare Rollenteilung zwischen Mann und Frau war damals noch an der Tagesordnung. Naturwissenschaftliche Fächer galten als zu anspruchsvoll für Mädchen und bei der Berufswahl war genau definiert, welche Stellen für Frauen angemessen sind. Angelika träumt von einer Ausbildung zur Fotografin, blitzt bei ihrer ersten Bewerbung allerdings ab, da sie ein Mädchen ist. An diesem Beispiel erkennt man sehr stark, wie sich die Zeiten gewandelt haben, denn diese Entscheidung wäre heute unvorstellbar.
    Natürlich kommt auch die erste Liebe in „Lebenssekunden“ vor, spielt hier allerdings keine übergeordnete Rolle. Katharina Fuchs legt den Fokus auf die politischen Entwicklungen, die ein wichtiges Stück deutsche Zeitgeschichte darstellen und schafft somit einen tiefgründigen Roman, der gleichzeitig zu jeder Zeit unterhaltsam ist.
    Wir begleiten die Anfänge der DDR, die spezielle Situation im zwischen den Besatzungsmächten aufgeteilten Berlin bis zu den dramatischen Stunden im Jahr 1961 als die Grenze auch in Berlin in einer Nacht und Nebelaktion geschlossen wird.
    Dieser Roman ging an vielen Stellen unter die Haut und wenn am Ende Willy Brandt zitiert wird, wie er sich in einer eindringlichen Rede an die Bürger Ostberlins wendet und erinnert: „Noch niemals konnten die Menschen auf die Dauer in Sklaverei gehalten werden“ stellt sich Gänsehaut ein, da wir heute wissen, wie lange es dauerte, bis die Grenzen wieder geöffnet wurden.

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    Laura W., 17.03.2021

    Als Buch bewertet

    1956 schwärmt die Schülerin Angelika Stein für Fotografie. Das sympatische Mädchen lebt mit ihrer Familie in Kassel. Lernen und die Schule ist nicht so ihr Ding. Als sie vom tragischen Unfall ihrer Freundin erfahren muss, ist sie zutiefst verstört, gleichzeitig ist dies der Zeitpunkt in dem sich ihr Leben ändern wird, bis sie eines Tages in Westberlin als Fotojournalistin steht!

    Christine lebt in Ostberlin, ist Kunstturnerin und vertritt die DDR im sportlichen Wettbewerb. Sie ist da so reingerutscht und muss sich nach und nach fragen, ob das alles überhaupt ihr Traum ist...die DDR hat aber eigene Mittel um zu bekommen was sie wollen!

    Die Geschichte wird Kapitelweise aus Sicht von Angelika und Christine erzählt. Erst laufen die Geschichten mehr oder weniger nebeneinander her, in der zweiten Hälfte verweben sie sich aber immer mehr ineinander. Da das eine Mädchen in Ostberlin aufwächst, das andere in Westdeutschland wird man als Leser natürlich sehr oft auf die Unterschiede aufmerksam gemacht, obwohl zu diesem Zeitpunkt ja noch keine Mauer steht.

    Angelika hat ganz am Anfang des Buches einen Auftritt, bei dem ich herzlich lachen musste und von diesem Moment an war mir das Mädchen vom Fleck weg sympathisch! Von Anfang an merkt man, wie die junge Frau für Fotografie brennt, dass dies das richtige für sie ist. Trotzdem muss sie erst einen steinigen Weg gehen, bis sie in Westberlin als Fotojournalistin steht. Christine hat mir am Anfang einfach nur Leid getan, der ständige Drill des Trainings war richtig spürbar. Entsetzt habe ich über die verschiedenen Praktiken gelesen, die damals in der DDR für Sportler Gang und Gäbe waren und entsetzt war ich auch über die Blauäugigkeit der Mutter. Sehr lebendig und berührend wird ihr tägliches Leid als Sportlerin beschrieben. Nach und nach verweben sich beide Geschichten und gegen Ende muss man einfach mitfiebern, mithoffen, man erlebt ein Stück Zeitgeschichte wie am eigenen Leib mit! Am Ende hatte ich sogar Pipi in den Augen, da die Handlung einfach so unglaublich ergreifend ist und die Geschichte genau so passiert ist...

    Der Autorin ist hier eine unglaublich tolle, berührende Geschichte gelungen! Man fiebert und leidet mit beiden Mädchen mit, hofft und bangt! Ich bin absolut begeistert und spreche eine riesen Leseempfehlung aus und gebe verdient die volle Punktzahl!

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  • 5 Sterne

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    Langeweile, 24.02.2021

    Als Buch bewertet

    Inhalt übernommen:

    Zwei Frauen, zwei Leben, eine Fotografie
    Die Geschichte der ersten deutschen Foto-Journalistin und einer Leistungsturnerin aus der DDR – ein bewegendes Stück Zeitgeschichte

    Der große Traum von Angelika Stein scheint geplatzt, als sie mit 15 von der Schule fliegt: Kein Fotograf in Kassel will einem Mädchen, noch dazu ohne Schulabschluss, eine Lehrstelle geben. Doch Angelika gibt nicht auf – und bekommt schließlich eine Chance von einem Fotografen, der vor Kurzem aus der DDR gekommen ist. Zur selben Zeit wird in Ostberlin die junge Leistungsturnerin Christine Magold darauf gedrillt, die DDR bei den Olympischen Spielen zu vertreten. Doch ist das wirklich ihr Traum? Beim Bau der Berliner Mauer 1961 treffen die beiden jungen Frauen unter dramatischen Umständen aufeinander.

    Meine Meinung:

    Der eindringliche und sehr emotionale Schreibstil, machte es mir möglich, sofort in die Geschichte einzutauchen. Von Beginn an fühlte ich mich den beiden Protagonistinnen sehr verbunden.

    Es wird in wechselnden Abschnitten aus der Sicht der jeweiligen Protagonistin erzählt. Obwohl sie in verschiedenen Welten aufwachsen, haben sie doch einige Gemeinsamkeiten. Während Angelika im Westen aufwächst und dort versucht ihren beruflichen Traum zu verwirklichen, ist Christine in Ost Berlin gnadenlos einem diktatorischen System unterworfen, das ihr ganzes Leben beeinflusst. Mich haben die unterschiedlichen Schicksale der beiden Mädchen (jungen Frauen) sehr interessiert, jedoch ging mir das Schicksal von Christine etwas näher. Obwohl ich einiges über die früheren Machenschaften der DDR wusste, hat mich dieses Ausmaß doch ziemlich geschockt. Die Geschichte bewegt sich in einem Zeitrahmen von fünf Jahren und endet mit dem Mauerbau 1961. Man erfährt neben dem Schicksal der Protagonistinnen und ihren Familien, sehr viel über die aktuelle Zeitgeschichte, auch reale Zeitzeugen, wie zum Beispiel Willy Brandt und Konrad Adenauer wurden kurz thematisiert.

    Neben der Geschichte, die mich rundum begeistert hat, möchte ich auch die Gestaltung des Buches besonders hervorheben. Das Cover sowie die Haptik fand ich sehr gelungen.

    Ich vergebe voller Überzeugung fünf Sterne (Mehr geht leider nicht) und spreche eine absolute Leseempfehlung aus.

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  • 5 Sterne

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    Tanja W., 22.02.2021

    Als Buch bewertet

    Zeitgeschichte, sehr fesselnd und berührend beschrieben

    Klappentext:
    Zwei Frauen, zwei Leben, eine Fotografie
    Die Geschichte der ersten deutschen Foto-Journalistin und einer Leistungsturnerin aus der DDR – ein bewegendes Stück Zeitgeschichte

    Der große Traum von Angelika Stein scheint geplatzt, als sie mit 15 von der Schule fliegt: Kein Fotograf in Kassel will einem Mädchen, noch dazu ohne Schulabschluss, eine Lehrstelle geben. Doch Angelika gibt nicht auf – und bekommt schließlich eine Chance von einem Fotografen, der vor Kurzem aus der DDR gekommen ist. Zur selben Zeit wird in Ostberlin die junge Leistungsturnerin Christine Magold darauf gedrillt, die DDR bei den Olympischen Spielen zu vertreten. Doch ist das wirklich ihr Traum? Beim Bau der Berliner Mauer 1961 treffen die beiden jungen Frauen unter dramatischen Umständen aufeinander.

    Mit viel Liebe zum Detail und großem Einfühlungsvermögen erzählt Katharina Fuchs die Geschichte zweier ebenso eigensinniger wie mutiger junger Frauen in Westdeutschland und der DDR. Zeitgeschichte wird dabei ebenso lebendig wie zwei bewegende Frauen-Schicksale.

    Meine Meinung:
    Ich habe von Katharina Fuchs schon "Zwei Handvoll Leben" gelesen, welches mich wirklich sehr berührt hat. Der Schreibstil von Katharina Fuchs ist fesselnd, authentisch, berührend und spannend, ich konnte das Buch kaum aus den Händen legen.

    In "Lebenssekunden" geht es um zwei junge Mädchen, die am Rand des Erwachsenwerdens stehen, Angelika im Westen, Christine im Osten. Sehr feinfühlig beschreibt Katharina Fuchs ihr Leben und die politischen Umstände wenige Jahre vor dem Mauerbau.

    Angelika träumt davon, Fotografin zu werden, doch werden ihr da als junge Frau viele Steine gelegt. Trotzdem verfolgt sie ihr Ziel vehement.

    Christine wird in der DDR im Leistungssport gedrillt, damit sie es in den olympischen Kader schafft. Dabei wird ihr, als sie nicht wie gewünscht spurt, sehr deutlich von der Stasi klargemacht, was es für Folgen hätte.

    Obwohl man mittlerweile sehr viel weiß über die Machenschaften der Stasi, war ich doch schockiert.

    Ich vergebe für diesen hervorragend recherchierten, tief berührenden Roman, in dem eine Lebenssekunde über das restliche Leben entscheidet, 5 von 5 Sternen.

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    Booklooker, 13.02.2021

    Als eBook bewertet

    Im Mittelpunkt des historischen Romans "Lebenssekunden" steht die Geschichte der ersten deutschen Foto-Journalisten und einer Leistungsturnerin aus der DDR - ein bewegendes Stück Zeitgeschichte. Katharina Fuchs erzählt von zwei Frauen, zwei Leben und einer Fotografie

    Der große Traum von Angelika Stein scheint geplatzt, als sie mit 15 von der Schule fliegt: Kein Fotograf in Kassel will einem Mädchen, noch dazu ohne Schulabschluss, eine Lehrstelle geben. Doch Angelika gibt nicht auf – und bekommt schließlich eine Chance von einem Fotografen, der vor Kurzem aus der DDR gekommen ist. Zur selben Zeit wird in Ostberlin die junge Leistungsturnerin Christine Magold darauf gedrillt, die DDR bei den Olympischen Spielen zu vertreten. Doch ist das wirklich ihr Traum? Beim Bau der Berliner Mauer 1961 treffen die beiden jungen Frauen unter dramatischen Umständen aufeinander.

    Das Cover spiegelt den Zeitgeist der späten 1950er Jahre, in denen diese packende deutsch-deutsche Geschichte, der interessante Titel verdeutlicht, dass wichtige Momentaufnahmen aus dem Leben der zwei Protagonistinnen im Mittelpunkt dieses historischen Romans stehen.

    Dieser historische Roman spielt in Berlin, das Geschehen wird aus der Sicht von zwei gleichaltrigen eigensinnigen jungen Mädchen erzählt, die in der Bundesrepublik Deutschland und in der Deutschen Demokratischen Republik aufwachsen. Angelika und Christine brennen für ihre Hobbies; Angelika liebt die Fotografie, während Christine sich dem Leistungsturnen verschrieben hat.

    Auch wenn im Leben von Angelika nicht alles rund läuft, ist sie in einer privilegierten Position, weil sie selbst über ihre berufliche Laufbahn bestimmen und wichtige Entscheidungen selbst fällen kann. Dagegen ist Christine ein fremdbestimmtes Wesen, das wegen seines hervorragenden Talentes für die DDR ausgebeutet wird. Die ungeschminkte Darstellung der brutalen, knallharten Trainingsmethoden (inklusive psychischer und physischer Misshandlungen durch gewissenlose Trainer und Funktionäre) hat mich zutiefst erschüttert. Für mich ist dieses Buch mein Highlight im Februar. Unbedingt lesenswert!

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  • 5 Sterne

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    Marakkaram, 17.03.2021

    Als Buch bewertet

    ** "Mit Willensstärke geht sowas!" Und als Roland die Augenbrauen hochzog, fügte sie hinzu: "Und mit Tabletten." Jetzt wurden Rolands Augen auf einmal weit, voller Mitgefühl mit seiner Schwester die dort regungslos saß, mit ihrem geschundenen fünfzehnjährigen Körper. **

    1956: Unterschiedlicher könnten ihre Leben nicht sein... Die 15-jährige Angelika aus Kassel, sehr selbstbewusst und selbstbestimmend, bricht die Schule ab und möchte Fotografin werden, während die gleichaltrige Leistungssportlerin Christine schon von klein auf in einem DDR-Trainingskader gedrillt wird und über sie und ihren Körper nur noch andere entscheiden.

    Katharina Fuchs erzählt die Geschichte der beiden jungen Frauen abwechselnd und so packend, dass man sich dem nicht entziehen kann.

    Obwohl so unterschiedlich, sind mir beide Charaktere sehr nahe gekommen. Sie sind Teenager, unheimlich authentisch mit Ecken und Kanten. Man kann ihre Gedanken und Handlungen nachvollziehen, auch wenn man selber vielleicht anders gehandelt hätte, sieht und fühlt man es aus ihrer Sicht. Dazu trägt auch bei, dass Katharina Fuchs ein Händchen dafür hat, die damalige Zeit mit all ihren Facetten wieder aufleben zu lassen. Man wird beim Lesen einfach hineingesogen in die 50-iger und hat das Gefühl alles hautnah mitzuerleben. So ging es mir jedenfalls. Ich stand mit Angelika in der Dunkelkammer und habe mit Christine im Kader gelitten. Man hat ja schon einiges vom ostdeutschen Leistungssport bzw. Drill gehört, aber das hier ging tatsächlich nochmal eine Lade tiefer. Das war schon ganz großes Kino. Auch, weil die Autorin das aktuelle Zeitgeschehen ganz geschickt mit einbaut, von Willy Brandt bis zum Bau der Mauer, den man hier mal aus einem ganz anderen Blickwinkel miterlebt.

    Ihr Schreibstil ist flüssig und trotzdem sehr eindringlich, emotional und völlig unverkitscht. Lebensgeschichten, die noch lange nachhallen.

    *Lebenssekunden" war mein erster Roman von Katharina Fuchs und ich freue mich schon auf "Zwei Handvoll Leben" und "Neuleben" von ihr.

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    Jasika, 07.03.2021

    Als Buch bewertet

    Die Autorin schildert das Schicksal zweier junger Mädchen von April 1956 bis August 1961. Deutschland ist geteilt, Angelika geht in Kassel zur Schule, träumt aber davon eine bekannte Fotografin zu werden. Doch das ist zu jener Zeit eher unüblich für ein Mädchen. Sie muss sich in einer überwiegend von Männern beherrschenden Welt durchsetzen. Angelika möchte besondere Momente und Emotionen mit einem Bild festsetzen. Der Bezug zum Titel ist durchgehend greifbar.

    Christine wohnt in Ost-Berlin und ist eine äußerst talentierte Kunstturnerin. Ihr Tag ist genau durchgetaktet, zwischen Training und Schule ist keine Zeit für persönliche Dinge. Der tägliche Drill setzt dem jungen Mädchen zu. Ständige Schmerzen u. a. im Knie muss sie ignorieren. Es zählt nur der Erfolg und Medaillen für die Meisterschaften bzw. Olympia. Bei einem Wettkampf lernt sie Thomas kennen, ebenfalls Kunstturner. Doch Thomas kommt aus Stuttgart und ist somit "Klassenfeind". Christine ist jeglicher Kontakt strengstens untersagt.

    Mich hat vor allem das Schicksal der Christine sehr berührt, die letzlich immer nur funktionieren musste für den Erfolg. Ständige Disziplin, das Ertragen von Schmerzen, Hungern, persönliche Empfindungen spielen keine Rolle, alles was zählt ist der nächste Wettkampf.
    Die Autorin hat dabei vor allem ein tatsächliches Schicksal einer deutschen Turnerin aufgegriffen, die bis heute um Anerkennung ihrer, durch den Leistungssport hervor gerufenen, körperlichen Leiden kämpfen muss.

    Die beiden Protagonisten sind sehr sympathisch und authentisch, die Handlung packend bis zum Schluss. Die historischen Fakten zur deutschen Teilung sind geschickt in die Gesamthandlung eingeflossen. Ein ganz besonders Datum ist zugleich das grandiose Ende dieses Romans: 13. August 1961 und der Bau einer Mauer mitten durch Berlin. Alle Sektorenübergänge werden abgeriegelt.

    Fazit:
    So wird ein Stück deutsche Geschichte lebendig! Nach Beendigung des Buches hatte ich das Gefühl einen Film gesehen zu haben, so ausdrucksstark war die Handlung.

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    Isabell, 25.03.2021

    Als Buch bewertet

    "Lebenssekunden" von Katharina Fuchs erzählt wechselweise aus dem dem Leben zweier jungen Mädchen, derjenigen aus Kassel, Angelika, und der in Ostberlin lebenden Christine. Während Angelika Schwierigkeiten am Gymnasium bekommt, als dieses mit einer Jungenschule zusammengelegt werden und ihre Begabungen im künstlerisch/musischen Bereich nicht mehr zählen, so dass sie von der Schule fliegt, wird Christine im Leistungssport gedrillt. Angelika findet durch viel Glück eine Lehrstelle bei einem Fotografen in Kassel und geht in ihrer Leidenschaft der Fotografie auf. Um sich herum muss sie einige Schicksalsschläge hinnehmen, doch sie gibt nicht auf. Christine wiederherum, die eine begnadete und begeisterte Turnerin ist, lernt sehr viele Seiten des Systems kennen. Jahre später werden sie sich persönlich gegenüberstehen, wobei beide eine schnelle Entscheidung getroffen haben.

    Mich hat diese Geschichte total bewegt, denn ich bekam einen guten Einblick in das unterschiedliche Leben der beiden Frauen. Egal, ob im Westen oder Osten beide Frauen haben sich durchkämpfen müssen. Die Härte des Leistungssports, die Intrigen, die verblendeten Ansichten, die politischen Entwicklungen..... all dies wird sehr eindrücklich dargestellt. Ich fühle mit Christine ihre Zerrissenheit, sehe in der Mutter und dem Stiefvater wie unterschiedliche Ansichten sich auch durch eine Ehe fräsen und diese fast zerbrechen lassen, spüre mit Christine die Liebe, die sie durchflutet ebenso wie die Schmerzen.....
    Angelika und ihre Persönlichkeit, ihr Umfeld, ihre Verluste..... auch dies nehme ich ebenso wahr.
    Die Entscheidungen, die beide treffen, geschehen in Sekunden und verändern viel.

    Der Titel des Buches ist genial gewählt und während das Cover im Vordergrund mir irgendwie Unbeschwertheit suggerierte, könnte man Hintergrund evtl. erahnen, dass dies nicht so ist.

    Mich hat dieser Roman begeistert - ein Stück Zeitgeschichte wundervoll erzählt.
    Fünf Sterne!

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    liesmal, 13.03.2021

    Als Buch bewertet

    Spannend erzählte Zeitgeschichte
    In „Lebenssekunden“ aus dem Verlag Droemer erzählt Katharina Fuchs die Geschichte zweier Mädchen auf dem Weg ins Erwachsenenleben. Sie beginnt Mitte der 1950er-Jahre und eigentlich sind es zwei Geschichten - aus einem Land, das damals noch zweigeteilt war. Christine lebt in Ostberlin, liebt ihren Sport und wird in das Förderprogramm für Leistungsturnerinnen aufgenommen. Angelika wohnt in der BRD, in Kassel. Ohne Schulabschluss träumt sie dennoch von einem Leben als Fotografin.
    Angelika und Christine erzählen abwechselnd aus ihrem Leben. Es sind zwei ganz unterschiedliche Geschichten, aber trotz aller Unterschiede gibt es unglaublich viel Gemeinsamkeiten und Verbindendes. Beide Mädchen müssen mit unglaublichen Schicksalsschlägen klarkommen, aber sie sind Kämpferinnen und je mehr Ungerechtigkeit sich ihnen bietet, desto stärker kämpfen sie.
    Katharina Fuchs hat mich gleich zu Beginn gepackt und es ist ihr gelungen, mich an das Buch zu fesseln, bis die letzte Seite gelesen war. Ihr Schreibstil ist so lebensnah und detailgetreu, dass ich wie von einem Sog in die Geschichte gezogen wurde.
    Auch wenn ich zehn Jahre jünger bin als Angelika und Christine, so kann ich mich an viele Begebenheiten aus der damaligen Zeit gut erinnern. Vor allem die Errichtung der Mauer mit all den dramatischen Ereignissen hat mich emotional voll erwischt und es wurden viele Erinnerungen geweckt.
    „Lebenssekunden“ hat mir berührende und fesselnde Lesestunden bereitet. Durch unglaublich gute Recherchearbeit zeigt dieser Roman ein wertvolles Stück deutsch-deutscher Geschichte, wie es spannender ein geschichtliches Schulbuch nicht vermitteln kann.
    Ich bin total begeistert, gebe meine volle Leseempfehlung und extradicke 5 Sterne in der Bewertung.

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    Lea O., 04.04.2021

    Als Buch bewertet

    Das ist das dritte Buch von Katharina Fuchs, das ich lese – und in meinen Augen bisher auf jeden Fall das beste. Die Geschichte ist so gut und authentisch geschrieben und nimmt den Leser gefangen, dass man eigentlich gar nicht mehr mit Lesen aufhören will. Dafür gibt es von mir auf jeden Fall fünf Sterne.

    In dem Buch geht es um zwei junge Frauen. Angelika lebt in Kassel und hat gerade die Schule abgebrochen. Sie träumt von einer Ausbildung als Fotografin, was sie später auch bekommt und sie schließlich als eine der ersten Frauen Fotojournalistin werden lässt. Christine wächst hingegen in der DDR auf. Sie ist eine Kunstturnerin mit viel Talent. Dafür trainiert sie hart, eigentlich sogar zu hart. Aber wenn sie die DDR bei den Olympischen Spielen vertreten will, bleibt ihr keine Wahl.

    Die Geschichte wird im Wechsel zwischen Angelika und Christina erzählt, was nicht nur für die Spannung sehr zuträglich ist, sondern auch sehr gut den Vergleich zwischen West- und Ostdeutschland zur Geltung bringt. Da merkt man auch, dass hier eine super Recherchearbeit von der Autorin geleistet wurde.

    Die beiden Mädchen schließt man von der ersten Seite an ins Herz und fiebert auf ganz unterschiedliche Weisen mit ihnen mit. Auch die Beschreibungen ihrer „Berufe“ sind sehr gut gelungen. Bei Angelika lernt man viel über Fotografie und dann später auch über den Journalismus der damaligen Zeit. Bei Christine über den Sport in der DDR. Besonders die Beschreibung der Wettkämpfe war da sehr interessant.

    Ich hätte wirklich gerne noch weiter vom Schicksal dieser beiden jungen Frauen gelesen, auch wenn das Buch an sich einen guten Schlusspunkt findet. Aber es war einfach so schön und spannend. Ein Pluspunkt ist noch die Nachlese am Ende des Buchs, wo der weitere Werdegang der Hauptpersonen beschrieben wird, sodass man da keine Spekulationen ansetzen muss.

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  • 4 Sterne

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    leseratte1310, 06.05.2021

    Als Buch bewertet

    Die Autorin Katharina Fuchs erzählt in diesem Roman die Geschichte von zwei Mädchen in der Zeit kurz vor dem Mauerbau. Beide wurden im Sommer 1940 geboren. Auch wenn sie die Kriegsjahre noch miterlebt haben, so haben sie erst die Nachkriegszeit bewusst erlebt.
    Angelika Stein lebt mit ihrer Familie in Kassel und träumt davon Fotografin zu werden. Doch dann fliegt sie von der Schule und niemand will ihr eine Lehrstelle geben. Doch zum Glück trifft sie einen Fotografen, der kürzlich aus der DDR gekommen ist und der ihr eine Chance gibt. Zeitgleich bereitet sich in Ostberlin die Leistungsturnerin Christine Magold auf die Olympischen Spiele vor. Sie wird auf dieses Ziel hin gedrillt und hat keine Möglichkeit zu entscheiden, was sie wirklich will. Dann treffen die beiden jungen Frauen unter dramatischen Umständen aufeinander.
    Die Autorin erzählt eindringlich über die damalige Zeit und das Leben der jungen Frauen. Abwechselnd wird mal aus der Sicht von Angelika und mal aus der Perspektive von Christine erzählt. Die Verbindung zwischen den beiden handlungssträngen ergibt sich erst ziemlich zum Schluss.
    Angelikas Vater ist ein Künstler und hat daher einige Freiheiten, die zu der Zeit nicht unbedingt normal waren. In der Schule läuft es für Angelika nicht so gut und dann erfolgt sogar der Rauswurf. Es ist aber auch nicht leicht, wenn die kleine Schwester fast schon ein Streber ist. Angelikas Mutter sieht vieles wesentlich enger als der Vater. Natürlich möchte sie das Beste für ihre Tochter, aber bitte in einem für Frauen angemessenen Beruf. Für sie ist Fotografieren brotlose Kunst.
    Aber auch Christine hat es nicht leicht. Für sie gibt es neben der Schule nur den Sport. Ihre Mutter erhofft sich Vorteile, wenn ihre Tochter erfolgreich ist. Aber auch der Trainer macht Druck. Dann lernt Christine Thomas aus Westdeutschland kennen und sie verliebt sich. Doch wie soll das gehen?
    Ich konnte mich gut in beide Protagonistinnen hineinversetzen und habe ihnen gewünscht, dass sich ihre Träume erfüllen, denn beide hatten es nicht leicht.
    Mir hat dieser Roman gut gefallen.

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    SofieW, 16.02.2021

    Als Buch bewertet

    Zwei Lebenswege, ein Stück begleitet, im Osten und im Westen Deutschlands

    Es sind die 50er Jahre, zwei junge Mädchen, beide 15 Jahre alt, erleben ihre ganz persönliche Zeit des Erwachsenwerdens, die eine, Christine in Ostberlin, die andere, Angelika, im westdeutschen Kassel. Christine ist Leistungssportlerin, Kunstturnerin und schon von klein auf besteht ihr Leben aus Schule und viel sportlichem Drill. Sie lebt, eingebunden in die DDR-Kaderschmieden und nur eines zählt, Erfolg. Und dafür ist nahezu jedes Mittel recht. Angelika ist in einem ganz anderen gesellschaftlichen und auch familiären Umfeld aufgewachsen, das Elternhaus eine Künstlerfamilie und von der eigenen Persönlichkeit her eher oportionistisch eingestellt, eckt sie in der Schule immer wieder an und muss diese letztendlich ohne Abschluss verlassen. Ihren großen Traum, Fotografin zu werden, gibt sie jedoch trotzdem nicht auf und schafft es auch, hier ihren Weg zu gehen.
    Beide Lebenswege, Lebensschicksale kann man schon sagen, werden detailliert und sehr realistisch, eingebettet in die tatsächlichen geschichtlichen Gegebenheiten der beiden politischen Systeme, erzählt und so auf eine anschauliche, einem sehr nahegehende Weise, vor uns Lesern ausgebreitet. Die Autorin erlaubt sehr viel Emphathie für ihre beiden Protagonistinnnen und so funktioniert auch der gesamte Roman sehr gut, als wechselseitiges Voranschreiten der zwei junger Frauen, hin zu einem, ja, wie soll man es nennen, dem Erkennen von Gemeinsamkeit? Man wird sehen.
    Wie auch immer, das Buch bietet Nähe, Nähe zu 'den Menschen', Nähe zu unserer eigenen neueren Geschichte. Und packende Unterhaltung ist es noch dazu.

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  • 4 Sterne

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    inya, 21.02.2021

    Als Buch bewertet

    2 Frauen und Leben

    Mich hat das Cover und die Geschichte dahinter direkt angesprochen. Und auch das ganze Buch konnte meine Erwartungshaltung erfüllen. Die Geschichte dreht sich um zwei Frauen, die in der Nachkriegszeit in zwei verschiedenen Situationen leben und ihren Weg meistern. Die eine junge Frau hat einen großen Traum. Sie möchte Fotografin werden. Und obwohl die Zeichen dafür nicht gut stehen und sie als Schulabbrecherin auch nicht die besten Voraussetzungen dafür hat, beginnt sie eine Lehre als Fotografin und geht ihren Weg. Die andere junge Frau ist Leistungssportlerin in der DDR und ist dort eher einem Drill ausgesetzt. Am Anfang sind de zwei Leben nicht vereint, doch zum Schluss begegnen sich die zwei Frauen. Ich finde die Geschichte sehr spannend und sie ist auch sehr gut erzählt. Es ist die ganze Zeit interessant und man möchte das Buch immer weiter lesen.

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  • 5 Sterne

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    iGirl, 23.05.2022 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Die unglaublichen Leben zweier starker Frauen

    Dieses Buch ist einfach klasse. Auf den ersten beiden Seiten dachte ich noch, ob das wohl etwas für mich ist, doch dann konnte ich nicht mehr mit dem Lesen aufhören. Die beiden 15-jährigen Mädchen Angelika und Christine sind die starken Protagonistinnen der Ende der 50-er/Anfang 60-er Jahre spielenden Geschichte. Angelika wächst in einer kulturell-intellektuell geprägten Familie in Westdeutschland auf, die ihrem Heranwachsen viele Freiheiten lässt. Christine, bei der sich alles um Drill im Leistungssport dreht, lebt mit Mutter, Bruder und Stiefvater in Ostberlin. Durch Zufall und aufgrund Angelikas Leidenschaft, dem Fotografieren, kreuzen sich die Leben der beiden Mädchen einige Male, jedoch unter dramatischen Umständen.

    Der Autorin, Katharina Fuchs, ist ein nahe gehender, authentischer und sprachlich perfekter Roman gelungen, der durch die beiden Protagonistinnen und dem Zeitgeist der 50/60-er Jahre getragen wird. Es hat mich sehr berührt wie jedes der beiden Mädchen sich ihren persönlichen Weg erkämpft trotz massiver patriarchalischer Widerstände im beruflichen Umfeld bzw. der Ausbeutung des eigenen Körpers zugunsten des brutalen, menschenverachtenden Systems der DDR. Die Parallelen zum aktuellen damaligen Geschehen in Berlin und den politischen Anfängen Willi Brandts passen sich dabei perfekt in die Geschichte ein und verdeutlichen die Überraschung und politische Hilflosigkeit, als die DDR mit Unterstützung Russlands Fakten schafften und quasi über Nacht 'die Mauer' errichteten. Aktuell, angesichts des Ukraine-Krieges, würde ich sagen: 'und wieder einmal ist der Westen völlig überrascht und politisch hilflos; und wieder ist es der gleiche Aggressor'.

    Mein Fazit: 'Lebenssekunden' kann ich ohne Einschränkung empfehlen zum Selbstlesen oder Verschenken. Dieses Buch enthält eine zu 100% spannungsgeladene Geschichte, die allen Frauen Mut macht ihre Träume und Ziele zu verfolgen, jede kostbare Lebenssekunde zu nutzen und sich niemals unterbuttern zu lassen.... YES, WE CAN!

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    Alexa2009, 24.02.2021

    Als Buch bewertet

    Ein Lese-Highlight

    Der Roman „Lebenssekunden“ ist der erste Roman der Autorin Katharina Fuchs, den ich gelesen habe.

    Das Buch erzählt die Geschichten der Teenager Angelika und Christine. Die Handlung spielt in den Jahren 1956 bis 1961.
    Angelika wächst in Kassel auf, mit 15 Jahren wird sie von der Schule geworfen. Sie hat den Wunsch, Fotografin zu werden, der sich durch den Tod ihrer besten Freundin Irmgard noch verstärkt. Trotz abgebrochener Schulausbildung bekommt sie die Möglichkeit, eine Lehre in ihrem Wunschberuf zu machen.
    Christine lebt mit ihrer Familie in Ostberlin. Seit Kindertagen wird sie darauf gedrillt, Leistungssportlerin zu werden und ihr Land zu vertreten, was sie sowohl körperlich als auch seelisch an ihre Grenzen bringt.

    Mir hat der Roman sehr gut gefallen. Eindrucksvoll erzählt Katharina Fuchs abwechselnd aus den Leben der beiden Mädchen. Besonders die Geschichte um Christine hat mich sehr berührt, da geschildert wird, wie hart sie kämpfen muss und zu welchen Mitteln ihr Trainer greift, um sie immer erfolgreicher zu machen. Sowohl Christine als auch Angelika sind mir ans Herz gewachsen.
    Der Schreibstil des Buches hat mir auch sehr gut gefallen. Die Kapitel sind nicht allzu lang. Ich mochte den Roman gar nicht aus der Hand legen.

    Mit vollen 5 Sternen empfehle ich den Roman „Lebenssekunden“ gerne weiter.

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