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  • 5 Sterne

    8 von 13 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lainybelle, 13.10.2019

    Worum geht's?

    Nach zwölf Jahren kehrt Nina in den Ort ihrer Kindheit zurück, im Gepäck einen düsteren Plan. Seit damals hat sie Mel nicht mehr gesehen, die damals ihre beste Freundin war, und auch nicht Tobi aus der Nachbarschaft. Seit damals haben sie kein Wort darüber verloren, was mit Domi geschehen ist. Und genau das will Nina jetzt wissen: Was genau ist eigentlich geschehen? Denn sie hat einen schlimmen Verdacht ...

    Was mich neugierig gemacht hat:

    Ich mag Spannungsgeschichten, die sich mit menschlichen Abgründen und vor allem auch den Konflikten innerhalb von (ehemaligen) Freundeskreisen beschäftigen. Und natürlich verleitet der Titel zur Neugier: Worüber haben sie geschwiegen?

    Wie es mir gefallen hat:

    Schon das Cover kommt sehr geheimnisvoll daher. Schrift und Dornen schimmern je nach Lichteinfall in einem Blaugrün. Es wirkt düster, irgendwie auch ein bisschen steril.

    Die Handlung wird aus verschiedenen Perspektiven und auf mehreren Zeitebenen erzählt. Man muss also am Ball bleiben und sich ein wenig konzentrieren, um die einzelnen Szenen einordnen zu können. Zu Wort kommen Nina, Tobias und Ninas Vater Gregor, jeweils in der Ich-Perspektive.
    Es gibt in diesem Buch keine „Wohlfühlcharaktere", alle haben ihre Geheimnisse, ihre Erinnerungen und ihre Probleme.
    Von der ersten Seite an kann man miträtseln: Was glaubt Nina zu wissen? Warum ist sie gerade jetzt zurückgekehrt? Was hat sich in ihrer Familie abgespielt? Wie stehen Tobi und Mel zu ihr und zu dem Thema Domi?
    Ich habe es sehr genossen, nach und nach immer mehr zu erfahren, bis sich am Ende ein Gesamtbild gezeigt hat.
    Besonders spannend ist, wie die Charaktere umeinander herumtänzeln. Man spürt, wie viel zwischen ihnen schwelt und jederzeit zu einem katastrophalen Brand angefacht werden könnte.

    Über einige Konflikte und Handlungsstränge, die im Buch eine Rolle spielen, hätte ich gern noch das eine oder andere Detail mehr erfahren. Einiges wird im Dunkeln gelassen.
    Das Ende ist eindeutig ein Abschluss, gleichzeitig bleibt die Zukunft aber offen. Um sie hoffnungsvoll zu sehen, braucht man viel guten Willen - alles in allem gibt es viel Tragik und fast keine Hoffnung.

    Das Buch konnte mich fesseln und ich möchte auf jeden Fall mehr von der Autorin lesen.

    (Für wen) Lohnt es sich?

    Fans von Büchern, in denen die Thriller-Anteile sich auf das Innenleben der Figuren und die Spannungen zwischen ihnen konzentrieren, können hier einen absoluten Glücksgriff machen. Dafür ist es wenig actionlastig oder brutal.
    Man könnte sagen, dass das Buch insgesamt eine ziemlich deprimierende Geschichte erzählt und wenig Raum für Lichtblicke lässt. Daher: Wer einen glücklichen Ausgang braucht, wird hier enttäuscht werden.
    Übrigens durchaus auch interessant für ein jugendliches Publikum, da die Geschichte in die Teenie-Zeit von Nina und ihren Mitschülern/-innen zurückgeht.

    In einem Satz:

    „Worüber wir schweigen" ist ein geschickt konzipierter Psychothriller, in dem sich die Spannung zwischen den alles andere als unkomplizierten Charakteren ballt und die Wahrheit sich Puzzleteil für Puzzleteil zusammensetzt.

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    booklover2011, 11.11.2019 bei bewertet

    Spannung und Rätselraten garantiert bei dieser ungewöhnlichen „Thrillerpoesie“

    Inhalt (dem Klappentext entnommen):
    Abgründige Charaktere, ein unverhofftes Wiedersehen und ein Schweigen, das tief in die Vergangenheit führt.

    Zwölf Jahre sind vergangen, seit Nina ihr Heimatdorf fluchtartig verlassen hat. Nun kehrt sie unerwartet zurück, und ihre Ankunft wirft das sonst so ruhige Leben in der Gegend aus der Bahn. Was treibt sie wieder an den Ort, den sie so lange gemieden hat? Das Zusammentreffen mit ihrer alten Clique weckt in allen dunkle Erinnerungen an ein Ereignis, an dem ihre Freundschaft einst zerbrach. Und über das alle bisher geschwiegen haben...

    Meinung:
    Der sehr bildhafte und poetische Schreibstil liest sich leicht und flüssig, die Seiten fliegen nur so dahin. Das Buch ist aus der Ich-Perspektive von Nina, Tobias und Gregor (Ninas Vater) geschrieben, so dass man ihre Gedanken und Gefühle hautnah miterleben kann.
    Die authentischen und mehr oder weniger sympathischen Charaktere sind mit ihren Stärken und Schwächen sowie Gefühlen gut dargestellt und beschrieben worden, so dass ich (teilweise) mit ihnen mitgefühlt habe, mich öfters aber auch aufgeregt habe, vor allem im Hinblick auf Ninas Mutter. Ja, sie ist krank, aber ihr Verhalten hat mich mehr als einmal sprachlos zurückgelassen. Und ohne zu viel zur Geschichte zu verraten, so manchen Charakter wird man am Ende des Buches mit anderen Augen betrachten…

    Nach wenigen Seiten war ich völlig in der Geschichte versunken und war mittendrin im Rätselraten, denn Stück für Stück setzt sich das Puzzle zusammen und man kann nicht anders als zu spekulieren wie alles zusammenhängt. Vor allem durch die unterschiedlichen Zeitebenen (mehrere Zeitebenen in der Vergangenheit und die Gegenwart) sorgen gekonnt für Spannung.

    Die Genrezuordnung fällt schwer, denn es ist kein blutrünstiger Thriller, doch es ist auf jeden Fall spannend und Thrillerpoesie beschreibt es durch die bildhafte und poetische Schreibweise doch sehr gut. Für mich persönlich ist es wichtig, dass ich eine Verbindung mit den Charakteren habe und mit ihnen mitfühlen kann, vor allem mit der Hauptfigur. Doch Nina ist mir leider immer unsympathischer geworden, auch wenn sie ihre guten Seiten hat, doch diese gerieten irgendwann sehr in den Hintergrund, so dass es wunderbare 4 von 5 Sternen gibt und eine Leseempfehlung für einen ungewöhnlichen „Thriller“.

    Fazit:
    Spannung und Rätselraten garantiert bei dieser ungewöhnlichen „Thrillerpoesie“.

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  • 1 Sterne

    3 von 5 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Miss Norge, 18.10.2019

    Das neueste Buch von Michaela Kastel ist laut Aufdruck in das Genre "Thriller" einzuordnen. Aha ! Hmm, für mich leider nicht. Ich sehe das Buch eher im Genre "Jugend-Krimi", denn der Plot ist für mich meilenweit von einem spannenden Thriller entfernt. Die Protagonisten sind mir fern geblieben, kühl und unnahbar, so das es unmöglich war, eine Verbindung zu irgendjemandem aufzubauen. Hier hätte man vielleicht noch tiefer und intensiver auf die Gefühlslagen der handelnden Personen eingehen können. Zudem gibt es drei Zeitensprünge, die zwar erwähnt werden zu Beginn eines Kapitels, aber trotzdem war es mir oftmals zu durcheinander. Einmal ist man den 90er Jahren, dann in den 2000er Jahren und dann aktuell im Jahr 2019. Bis auf das aktuelle Jahr, waren mir die anderen Abschnitte zu jugendlich, zu unspannend und man ahnte nach wenigen Seiten schon, durch zu direkte Andeutungen, was geschehen ist und vor allem auch wem was passiert ist. Das hat mir schon einiges an Überraschung vorweggenommen. Da konnte selbst das Ende, welches so viele andere Leser/Innen loben, an meiner Meinung nichts ändern. Ein Buch über Konflikte, die sich aus der Jugend bis ins Erwachsenenalter ziehen und im Heute ihren Höhepunkt finden. Leider konnte mich der Plot nicht begeistern.

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  • 5 Sterne

    4 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Buecherseele79, 22.10.2019

    Nina kehrt nach 12 Jahren in ihr Heimatdorf zurück, denn sie hat Fragen und erhofft sich Antworten.
    Sie will sich mit ihrer damals besten Freundin Mel austauschen und ebenso mit Tobias, der seit damals, in der Schule, in sie verliebt war.
    Denn sie will endlich erfahren was mit Dominik damals wirklich geschehen ist.
    War es ein Unfall?
    Oder sind die Gerüchte, die sie gehört hat, wahr und es steckt mehr dahinter?
    Und Nina ist zu allem bereit um endlich die Wahrheit zu erfahren..

    Mein erstes Buch der Autorin und damit konnte sie mich gleich fesseln, schockieren und absolut begeistern.

    Die Autorin baut schon zu Beginn einen kleinen Spannungsbogen auf den sie kontinuierlich durch die Geschichte weiter spannt und auf die Spitze treibt, es geschieht sehr schnell dass man dieses Buch gar nicht mehr weglegen mag, ja fast nicht kann.
    Auch dieser ruhige, fast sachliche und doch packende Schreibstil, die bildhafte Beschreibungen des Dorfes lassen ein unglaublich intensives Lesebild entstehen.

    Wichtig – man sollte bei diesem Buch bei der Sache bleiben, sonst gerät man leicht durcheinander.
    Man erhält Ansichten von Nina, Mel und Tobias sowie dem Vater von Nina – Gregor.
    Alle Ansichten, Erlebnisse und Geschichten sind mit dem Schicksal von Dominik, direkt, indirekt oder über ein paar Ecken verbunden und Nina möchte nach 12 Jahren endlich wissen, was wirklich geschehen ist.

    Über jedem neuen Kapitel stehen die Namen um welche Erzählung es gerade handelt, die Jahreszahl und in den Kapiteln werden dann auch gerne mal Jahre zusammengebracht, Zeitsprünge, daher das aufmerksame Lesen.
    Trotzdem fand ich diesen Aufbau gelungen, sehr gut umgesetzt und immer Stückchenweise bekommt man ,durch die Vergangenheit, die Wahrheit serviert, die Mitschuld, die Gefühlslagen von jedem Protagonisten.

    Recht schnell kristallisieren sich Lieblinge heraus und Protagonisten die man einfach nur an die Wand klatschen möchte.
    Jeder sieht sich als Opfer, sieht sich im Recht, hat nichts Falsches gemacht und möchte mit der ganzen Sache nichts mehr zu tun haben.

    Nina, die sich nicht verlieben möchte, die ihren Spaß mit den Jungs hat, die einfach lebt ohne nachzudenken, ohne auf die Gefühle anderer zu achten.

    Mel, die eher zurückhaltend ist, die einzig große und wahre Liebe finden möchte, die oft unter der Freundschaft, der dominanten Haltung und Ansichten von Nina leidet und doch nicht ohne sie kann.

    Tobias, der unter dem tollen Ansehen von seinem großen Bruder Dominik leidet, eher untergeht.
    Der seinen Platz in der Familie und auch im Dorf finden muss, der heimlich in Nina verliebt ist.

    Und Gregor, der Vater von Nina, der unter den Launen und Depressionen seiner Frau ebenso leidet wie die Tochter, der keinen richtigen Bezug zu Nina bekommt, sich unterdrücken lässt und die Mutter von Tobias und Dominik sehr ansprechend findet.

    Und natürlich die Frage um die sich die ganze Geschichte dreht – was ist vor 12 Jahren wirklich mit Dominik passiert?
    Wer hat Schuld?
    Oder nicht?
    War es ein Unfall oder hatte jemand da seine Finger im Spiel?
    Auf wen kann Nina ihre Wut, Enttäuschung und ihre Verlustangst abwälzen?
    Bis zum Ende war nicht so richtig klar wer denn nun die Schuld hat, hat sie überhaupt jemand alleine oder mehrere zusammen?
    Unschuldig ist in dieser Geschichte keiner so wahrlich, jeder hat mehr oder minder was zu verbergen und versteckt sich.
    Die wahre Auflösung zum Ende hat mich mehr als sprachlos zurückgelassen, das Buch wirkt noch sehr lange nach und lässt einen auch nach dem lesen nicht so schnell los.

    Ich würde es als einen ruhigen aber sehr gekonnten Thriller mit Gesellschaftskritik sehen und kann dieses Buch jedem nur ans Herz legen!

    Ich bedanke mich beim Emons Verlag dass ich dieses Buch vorab lesen durfte.

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  • 3 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gelöschter Benutzer, 21.10.2019

    Das Cover hat mich angesprochen, Es wirkt düster und bedrohlich, mit den schwarzen Schmetterlingen und den silbernen Dornen. Man ahnt schon, dass es eine Geschichte sein wird, die in menschliche Abgründe driftet. Etwas ernstzunehmendes und trauriges.

    Und genau so ist es auch.

    Obwohl ich nicht finde, dass es ein Thriller ist , so ist es doch eine spannende und tiefgründige Story .


    Nina kehrt nach zwölf Jahren in ihr Heimatdorf zurück ,...einen Ort , den sie damals fluchtartig verlassen hat . Sie will endlich wissen, was wirklich geschehen ist, sie will Rache! Darum trifft sie sich mit ihren ehemaligen Freunden.

    Doch diese sind wenig begeistert von ihrem Erscheinen.

    Sie leiden selber immer noch darunter und haben ihre dunklen Geheimnisse, die sie nicht preisgeben wollen.

    Jeder der Protagonisten hat ein rechtes Päckchen zu tragen und manchmal schaut man sehr tief in diese menschlichen Abgründe .

    In mehreren Erzählsträngen und aus verschiedenen Sichtweisen kommen langsam die Ereignisse von damals ans Tageslicht und der Leser erfährt Stück für Stück , was geschehen ist und wie es dazu kam. Doch bis zum Ende ist man sich nicht ganz sicher, wer nun wirklich alles beteiligt war und die Schuld an der fürchterlichen Tragödie hat.

    Ein Verwirrspiel auf das man sich einlassen muss.


    Obwohl die Geschichte gut aufgebaut ist, bin ich nicht völlig begeistert davon. Das mag daran liegen , dass zu viel Abgründiges vorhanden ist und mir die meisten Protagonisten unsympathisch waren.

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  • 5 Sterne

    Martin S., 02.11.2019

    Eine Frage der Schuld

    Zwölf Jahre ist es nun mittlerweile her, dass Nina ihrer Heimat den Rücken gekehrt hat. Zu belastend und dramatisch waren die Geschehnisse kurz vor ihrem Verschwinden. Nun nach den vielen Jahren kommt sie aber zurück, um die Vergangenheit aufzuarbeiten. Was ist damals wirklich geschehen? Wer trägt Schuld an den dramatischen Ereignissen von damals? Wie werden ihre damaligen Freunde auf sie reagieren? Mit ihrem Erscheinen weckt Nina lange verdrängte Erinnerungen, die auch in der heutigen Zeit noch viel Unheil anrichten können...
    Mich konnte die Autorin Michaela Kastel schon mit ihrem Buch "So dunkel der Wald" begeistern, so dass ich mit hohen Erwartungen in ihren neuen Thriller gestartet bin. Schnell konnte sie mich wieder mit ihrer einfühlsamen und sehr flüssig zu lesenden Schreibweise in den Bann ziehen. Sie geht dabei sehr intensiv auf ihre Hauptprotagonisten ein und charakterisiert sie interessant und sehr ausführlich. Gerade das Zusammenspiel dieser teilweise schwer einzuschätzenden Personen verleiht dem Thriller seine besondere Note. Der Spannungsbogen wird mit dem rätselhaften und lange zurück-liegenden Tod eines Jugendlichen aufgebaut. Die Frage, die sich den Protagonisten nach vielen Jahren stellt ist, was damals nun wirklich geschehen ist. Mit viel Geschick hält die Autorin dieses Geheimnis lange im Dunklen und erst zum überraschenden Finale hin, öffnet sie dem Leser die Augen. Gerade das Spiel mit den Gefühlen und Gedanken der Protagonisten gelingt Michaela Kastel aus meiner Sicht ausgesprochen gut.
    "Worüber wir schweigen" ist aus meiner Sicht ein gelungener und sich von der großen Masse des Genres abhebender Thriller. Mich konnte das Buch begeistern, so dass ich es sehr gerne weiterempfehle und mit den vollen fünf von fünf Sternen bewerte.

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  • 5 Sterne

    ech, 22.10.2019

    Spannender Psycho-Thriller um drei verlorene Seelen und die Sünden der Vergangenheit

    Mit ihrem zweiten Buch, das im Emons Verlag erschienen ist, liefert die Autorin Michaela Kasten eine überzeugende Mischung aus Drama und Psycho-Thriller ab, die mich bestens unterhalten konnte.

    Nach 12 Jahren kehrt Nina in ihr Heimatdorf zurück und verfolgt dabei eines finsteren Plan. Welche Rolle spielen ihre ehemals beste Freundin Melanie und Tobias, dessen Bruder Dominik vor 12 Jahren unter msyteriösen Umständen gestorben ist, in diesen Plänen ? Ninas Rückkehr reißt nicht nur bei ihr selbst einige schlecht verheilte Wunden wieder auf und erweckt dabei die Sünden der Vergangenheit wieder zum Leben.

    Die Autorin erzählt ihre düstere und atmosphärisch dichte Geschichte abwechselnd aus den Perspektiven von Nina, Tobias und Ninas Vater Gregor. Auch die Zeitebenen wechseln ständig, so das man gerade zu Beginn schon ziemlich aufmerksam lesen muss, um hier nicht den Überblick zu verlieren. Die gute Kennzeichnung zu Beginn der jeweiligen Kapitel ist dabei aber eine große Hilfe. Die Geschichte gleicht so einem großem Puzzle, das sich nach und nach zusammensetzt und bei dem auch erst das allerletzte Puzzlestück das Gesamtbild enthüllt. Ein packender Schreibstil und vielschichtig angelegte Charaktere, die dabei aber nicht unbedingt als Sympathieträger fungieren, sorgen dafür, das man das Geschehen gebannt verfolgt.

    Ein eher ungewöhnlicher Thriller, der mich aber dennoch oder gerade deshalb auf ganzer Linie überzeugen konnte. Mein erstes Buch der Autorin wird mit Sicherheit nicht mein letztes bleiben.

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  • 4 Sterne

    Lia48, 17.10.2019

    INHALT:
    Nach 12 Jahren kehrt Nina in ihr Heimatdorf zurück. Seit dem schrecklichen Ereignis, das damals passierte, bekommt sie nachts kaum noch ein Auge zu. Und auch an ihrer damaligen Clique ist der Vorfall alles andere als spurlos vorbeigegangen.
    Endlich besucht die 31-Jährige ihre damals beste Freundin Mel, die sich seither stark verändert hat. Und auch mit Tobi von gegenüber nimmt sie wieder Kontakt auf.
    Doch was ist damals genau geschehen?
    Denn heute hätte Nina manchmal große Lust, auf jemanden zu schießen. Durch ihr Training ist sie stärker geworden. Ja, mittlerweile könnte sie jemanden mit bloßen Händen regelrecht erwürgen...

    MEINUNG:
    Bei den anfänglichen Sätzen des Buches fällt es einem erst einmal schwer, Ninas Wunsch, jemanden zu töten, nachzuvollziehen. Als Leser möchte man natürlich wissen, was damals geschehen ist, dass eine junge Frau mit solch schrecklichen Gedanken spielt. Doch schon recht bald erfährt man immer mehr über die Umstände, und dass sich damals ein schrecklicher Unfall ereignet hat...
    Die Geschichte besteht überwiegend aus Rückblicken in die Vergangenheit, so dass hauptsächlich vom Leben Jugendlicher erzählt wird. Dadurch stehen die Themen diesen Alters (erste Erfahrungen mit dem anderen Geschlecht, Beziehungen, Freundschaften,...) im Mittelpunkt des Buches. Dessen sollte man sich auf jeden Fall bewusst sein, wenn man sich für das Lesen dieser Geschichte entscheidet! Ich selbst habe mich leider nicht als die richtige Zielgruppe des Buches empfunden. Dieses Gefühl wurde durch die Verwendung vieler "F-Wörter" verstärkt, die ich persönlich weniger gerne lese. Ohne diese hätte mir der Schreibstil deutlich besser gefallen. Aber dies ist selbstverständlich eine Frage des persönlichen Geschmacks! Manchmal hat die Autorin auch wirklich wunderschöne & ausdrucksstarke Sätze miteingewoben! Z.B.: “Das kahle Rosengestrüpp an der Hausmauer erinnert an Äderchen unter einer fahlen, kränklichen Haut.“ (S.8-9)
    Durch die verschiedenen Perspektiven zu unterschiedlichen Zeitpunkten, erhält der Leser nach und nach ein immer dichter werdendes Bild davon, was sich damals ereignet hat und wie alles miteinander zusammenhängt - toll umgesetzt! Und doch ist nicht immer alles so, wie es scheint - was mir wirklich gut gefallen hat!
    Auch Nina als Protagonistin war interessant dargestellt. Doch ihr Verhalten in der Gegenwart wirkte auf mich nicht wie das einer 31-Jährigen, so dass ich sie deutlich jünger eingeschätzt hätte und sie für mich an dieser Stelle etwas an Authentizität verlor.
    Die spannende Auflösung am Ende, empfand ich dagegen als äußerst gelungen!

    FAZIT: Ein Buch, dass sich viel mit den Themen Jugendlicher befasst und das ich daher eher jüngeren Lesern / bzw. Lesern im Jugendbuch-Genre empfehlen würde. Ich persönlich habe mich nicht als die richtige Zielgruppe des Buches empfunden, was durch die Verwendung von "F-Wörtern" verstärkt wurde. 3,5/5⭐️.

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  • 4 Sterne

    booklover2011, 11.11.2019

    Spannung und Rätselraten garantiert bei dieser ungewöhnlichen „Thrillerpoesie“

    Inhalt (dem Klappentext entnommen):
    Abgründige Charaktere, ein unverhofftes Wiedersehen und ein Schweigen, das tief in die Vergangenheit führt.

    Zwölf Jahre sind vergangen, seit Nina ihr Heimatdorf fluchtartig verlassen hat. Nun kehrt sie unerwartet zurück, und ihre Ankunft wirft das sonst so ruhige Leben in der Gegend aus der Bahn. Was treibt sie wieder an den Ort, den sie so lange gemieden hat? Das Zusammentreffen mit ihrer alten Clique weckt in allen dunkle Erinnerungen an ein Ereignis, an dem ihre Freundschaft einst zerbrach. Und über das alle bisher geschwiegen haben...

    Meinung:
    Der sehr bildhafte und poetische Schreibstil liest sich leicht und flüssig, die Seiten fliegen nur so dahin. Das Buch ist aus der Ich-Perspektive von Nina, Tobias und Gregor (Ninas Vater) geschrieben, so dass man ihre Gedanken und Gefühle hautnah miterleben kann.
    Die authentischen und mehr oder weniger sympathischen Charaktere sind mit ihren Stärken und Schwächen sowie Gefühlen gut dargestellt und beschrieben worden, so dass ich (teilweise) mit ihnen mitgefühlt habe, mich öfters aber auch aufgeregt habe, vor allem im Hinblick auf Ninas Mutter. Ja, sie ist krank, aber ihr Verhalten hat mich mehr als einmal sprachlos zurückgelassen. Und ohne zu viel zur Geschichte zu verraten, so manchen Charakter wird man am Ende des Buches mit anderen Augen betrachten…

    Nach wenigen Seiten war ich völlig in der Geschichte versunken und war mittendrin im Rätselraten, denn Stück für Stück setzt sich das Puzzle zusammen und man kann nicht anders als zu spekulieren wie alles zusammenhängt. Vor allem durch die unterschiedlichen Zeitebenen (mehrere Zeitebenen in der Vergangenheit und die Gegenwart) sorgen gekonnt für Spannung.

    Die Genrezuordnung fällt schwer, denn es ist kein blutrünstiger Thriller, doch es ist auf jeden Fall spannend und Thrillerpoesie beschreibt es durch die bildhafte und poetische Schreibweise doch sehr gut. Für mich persönlich ist es wichtig, dass ich eine Verbindung mit den Charakteren habe und mit ihnen mitfühlen kann, vor allem mit der Hauptfigur. Doch Nina ist mir leider immer unsympathischer geworden, auch wenn sie ihre guten Seiten hat, doch diese gerieten irgendwann sehr in den Hintergrund, so dass es wunderbare 4 von 5 Sternen gibt und eine Leseempfehlung für einen ungewöhnlichen „Thriller“.

    Fazit:
    Spannung und Rätselraten garantiert bei dieser ungewöhnlichen „Thrillerpoesie“.

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  • 4 Sterne

    Christina P., 10.10.2019

    Niemand kennt die ganze Wahrheit
    Nina besucht ihr altes Heimatdorf. Den Ort ihrer Kindheit. Den Ort, welchen sie vor zwölf Jahren fluchtartig nach dem Schulabschluss verließ. Warum kehrt sie zurück? Und was veranlasste sie vor zwölf Jahren zur Flucht? Schnell wird klar, dass damals etwas Schreckliches geschah, was nicht nur in Ninas Kopf bis heute unerträglich herumspukt. Doch wie kam es dazu?
    Das Buch erinnerte mich beim Lesen schnell an „Was ich euch nicht erzählte“ von Celeste Ng. Auch hier geschah ein tragisches Unglück – oder war es Mord? Diese Frage stellt man sich als Leser, während Rückblenden aus unterschiedlichen Zeiten die Leben der Dorfbewohner beleuchten, die Umstände offenlegen. Allen voran Nina, aber auch ihre damalige Freundin Mel sowie die Brüder Dominik und Tobias und deren Familien. Nach und nach erfährt man, was in der Dorfidylle einst geschah, was zu dem tragischen Tod eines Bewohners führte.
    Die Abschnitte werden aus der Sicht unterschiedlicher Personen geschildert, so dass man mehrere Perspektiven erlangt, welche durch die Schilderung nur einer Person nicht möglich wären. Ebenso ergibt sich nach und nach das Gesamtbild, wie die Umstände auf unglückliche Art zu einer tödlichen Kombination wurden. Für kurzzeitige Verwirrung sorgten bei mir die vielen Zeitsprünge, da muss man schon genau auf die Zeitangaben achten, um die Szenen richtig zuordnen zu können. Die Spannung bleibt beim Lesen eher gemäßigt, die Geschehnisse lesen sich vielmehr dramatisch – bis ein Aha-Moment den Schlussstein bildet.
    Ein angenehm lesbarer Roman mit teils recht polarisierenden Charakteren und einer tödlichen Wahrheit, die nie ans Licht kam.

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  • 4 Sterne

    Sunshine, 19.10.2019

    Worüber wir schweigen" von Michaela Kastel ist eine tragische Geschichte mit außergewöhnlich dunklem Flair.

    Nina kommt nach Jahren in ihren Heimatort zurück, das durch ein großes Unglück erschüttert wurde, bevor sie gegangen ist. Nun stellt sie sich der Situation und versucht diese aufzuarbeiten. Dabei werden die dunkelsten Geheimnisse ans Licht befördert.

    Der Schreibstil der Autorin ist angenehm zu lesen und über die verschiedensten Blickwinkel und Zeitrückblenden werden Stück für Stück die Zusammenhänge aufgedeckt und dadurch seichte Spannung erzeugt. Wer nicht mit dem österreichischen Schulsystem vertraut ist, der könnte etwas durcheinander kommen. Da hätte ich mir eine Erklärung im Buch gewünscht, zumal erst einiges später klar wird, wo genau die Geschichte spielt.

    Die Charaktere sind problembehaftet, egozentrisch und verletzen. Deswegen interpretiere ich die Dornen auf dem wundervollen Cover zu den seelischen Verletzungen, die sich die Charaktere gegenseitig zufügen geprägt von abgrundtiefer Liebe, Hass und Freundschaft. Die schwarzen Schmetterlinge drücken für mich die Charaktere aus, die gerne fliegen würden. Die Farbe schwarz gibt Hinweis auf die Abgründe und die düstere Atmosphäre.

    Wer ein Happy End braucht oder dass man für die Charaktere Sympathien entwickelt, der wird mit diesem Buch nicht glücklich werden. Ebenso Leser des Spannungsgenres die den "Thrill" brauchen.
    Für mich war es trotzdem außergewöhnlich aufgrund der psychischen Verstrickungen.
    Insgesamt kann ich das Buch all jenen empfehlen, die gerne düstere, tragische Schicksale mögen.

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  • 4 Sterne

    Langeweile, 30.09.2019

    Inhalt Übernommen:

    Zwölf Jahre sind vergangen,seit Nina ihr Heimatdorf fluchtartig verlassen hat.Nun kehrt sie unerwartet zurück und ihre Ankunft wirft das sonst so ruhige Leben in der Gegend aus der Bahn.

    Was treibt sie wieder an den Ort ,den sie so lange gemieden hat?Das Zusammentreffen mit ihrer alten Clique weckt in allen dunkle Erinnerungen an ein Ereignis,an dem ihre Freundschaft einst zerbrach.Und über das alle bisher geschwiegen haben..

    Meine Meinung:

    Das Kennenlernen einer neuen Autorin und das interessante Thema bewogen mich dazu, dieses Buch zu lesen.

    Ich muss gestehen, dass ich große Schwierigkeiten hatte in die Geschichte zu finden. Das lag nicht am Schreibstil, sondern an den ständigen Zeitsprüngen, welche mich zunehmend verwirrten.

    Dadurch war es mir nur schwer möglich, eine Nähe zu den Protagonisten herzustellen. Als ich mich daran gewöhnt hatte, entwickelte die Geschichte einen solchen Sog, dass ich das letzte Drittel des Buches in einem Rutsch gelesen habe.

    In schonungsloser Offenheit beleuchtete die Autorin das Leben mehrerer scheinbar normaler Familien.Die Spannung blieb durchgehend erhalten und das letzte Rätsel wurde erst ganz zum Schluss gelöst.

    Fazit:

    Nach anfänglichen Problemen ein sehr lesenswertes Buch.

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  • 4 Sterne

    Buchwurm05, 20.06.2020

    Nina kehrt nach 12 Jahren in ihren Heimatort zurück. Damals ist etwas schreckliches passiert. Deshalb ist sie überstürzt fortgegangen. Hat sich bei Melanie und Tobias nie mehr gemeldet. Zurecht fragen sich beide: was bezweckt Nina jetzt damit? Bisher konnten beide die Erinnerungen verdrängen.........

    "Worüber wir schweigen" lebt von seinen leisen Tönen. Von Anfang an begleitet der Leser die Protagonisten abwechselnd in kurzen Kapiteln. Diese sind in Ich-Form gestaltet. So konnte ich gut an den Gedanken der Figuren teilhaben. Wobei sie mir allesamt ziemlich kaputt vorkamen. Passt aber hervorragend zur Geschichte. Die Zeit springt immer wieder von der Gegenwart in die Vergangenheit. Gibt nur winzige Details preis. Dadurch hat die Autorin eine unterschwellige Spannung aufgebaut und mich zum Weiterlesen gebracht. Wollte ich doch wissen was damals passiert ist. Die Auflösung ist ebenso dramatisch wie tragisch. Hält noch ein paar Wendungen parat.

    Fazit: Ein Buch, das ich eher in das Genre Spannungsroman einordnen würde. Bei dem man keine actiongelandenen Szenen erwarten sollte. Das mir aber gerade wegen seiner leisen Töne gefallen hat. Lediglich am Ende hätte ich nicht ganz so viele Wendungen gebraucht. Empfehle ich gerne weiter.

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  • 4 Sterne

    Danny SZ, 18.10.2019

    Wenn das Schweigen gebrochen wird

    Das Cover gefiel mir mir auf Anhieb. Die schwarzen Schmetterlinge und die dornigen Zweige auf weißem Hintergrund sehen klasse aus.

    Nina kehrt nach 12 Jahren zurück nach Hause. Damals ist etwas schreckliches passiert. Sie trifft sich nach ihrer Rückkehr sofort mit ihrer früheren besten Freundin Mel und Tobias. Aber Nina ist merkwürdig. Was versteckt sie unter dem Bett in einer Kiste? Und was ist damals passiert?

    Die Hauptprotagonistin Nina fand ich sofort sehr merkwürdig. Vor allem auch nach den Zeitsprüngen in die Kindheit. Aber Mel und Tobias waren auch alles andere als normal.
    Aber bei den Müttern zum Teil auch kein Wunder.

    Wenn man sich erst einmal an die ständigen Zeitsprünge und Wechsel der Sicht der Protagonisten gewöhnt hatte, konnte man das Buch gut lesen. Allerdings musste man echt aufpassen, wenn man eventuell doch den erzählenden Protagonisten übersehen hatte und man auf einmal leicht irritiert war.
    Allerdings fehlte mir ein wenig die Spannung. Nichtsdestotrotz eine interessante Geschichte über eine Geschehen, dass 12 Jahre zurückliegt und das die Menschen komplett kaputt gemacht hat.

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  • 3 Sterne

    Michaela W., 01.11.2019

    Nina hat ihren Heimatort fluchtartig verlassen vor 12 Jahren. Nun kehrt sie zurück.Durch ihre Wiederkehr wird der ruhige Ort aus der Bahn geworfen.Bei dem Zusammentreffen mit ihrer alten Clique kommen wieder dunkle Erinnerungen hoch-woran ihre Freundchaft einst zerbrach....

    Die Charaktere sind mir zu kühl,unberechenbar und unnahbar.Dazu kamen verschiedene Zeitsprünge,zu viel durcheinander.Mit den Charakteren wurde ich nicht warm und konnte teilweise nichts mit ihnen anfangen.Da die Autorin Michaela Kastel aber einen füssigen Schreibstil hat und ich nicht einfach ein Buch weg lege-habe ich es bis zum Ende geschafft.Das Cover fand ich sehr schön mit seinen Schmetterlinen und Dornen-ich hatte mir dadurch mehr vorgestellt,ich gebe 3 Sterne.

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  • 1 Sterne

    Miss Norge, 28.11.2019 bei bewertet

    Das neueste Buch von Michaela Kastel ist laut Aufdruck in das Genre "Thriller" einzuordnen. Aha ! Hmm, für mich leider nicht. Ich sehe das Buch eher im Genre "Jugend-Krimi", denn der Plot ist für mich meilenweit von einem spannenden Thriller entfernt. Die Protagonisten sind mir fern geblieben, kühl und unnahbar, so das es unmöglich war, eine Verbindung zu irgendjemandem aufzubauen. Hier hätte man vielleicht noch tiefer und intensiver auf die Gefühlslagen der handelnden Personen eingehen können. Zudem gibt es drei Zeitensprünge, die zwar erwähnt werden zu Beginn eines Kapitels, aber trotzdem war es mir oftmals zu durcheinander. Einmal ist man den 90er Jahren, dann in den 2000er Jahren und dann aktuell im Jahr 2019. Bis auf das aktuelle Jahr, waren mir die anderen Abschnitte zu jugendlich, zu unspannend und man ahnte nach wenigen Seiten schon, durch zu direkte Andeutungen, was geschehen ist und vor allem auch wem was passiert ist. Das hat mir schon einiges an Überraschung vorweggenommen. Da konnte selbst das Ende, welches so viele andere Leser/Innen loben, an meiner Meinung nichts ändern.
    Ein Buch über Konflikte, die sich aus der Jugend bis ins Erwachsenenalter ziehen und im Heute ihren Höhepunkt finden. Leider konnte mich der Plot nicht begeistern.

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  • 5 Sterne

    0 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Susi Aly - Magische Momente: Alys Bücherblog, 13.11.2019

    Zwölf lange Jahre hat es gedauert bis Nina nach Hause zurückgekehrt ist.
    Zwölf Jahre.
    Warum jetzt?
    Der Klappentext hat mich unheimlich neugierig gemacht. Ich hatte jedoch überhaupt keine Ahnung womit ich es hier zutun bekommen würde.

    Der Einstieg in das Geschehen gelang mir sofort sehr gut. Die traurige, fast schon verbitterte , düstere und trostlose Atmosphäre umschlang mich sofort mit beiden Armen.
    Die Autorin hat dabei einen sehr einnehmenden und fesselnden Schreibstil. Er ist unglaublich schwer und durchzogen von drückender Stille und doch hat es mich sofort unglaublich in den Bann gezogen und keine Minute mehr losgelassen.
    Es ist kein Thriller , der mit Tempo und Action punktet.
    Die Spannung und Angespanntheit ist viel eher unterschwellig spürbar.
    Aus jeder Zeile schreit es Wut, Verzweiflung und schiere Hoffnungslosigkeit.
    Es ist, als wäre man an einer Weggabelung angekommen. Und doch hat man keine Wahl. Es ist die letzte Reise, die ins Ungewisse und doch ans Ziel führt.
    Im Fokus des Ganzen steht Nina. Eine junge Frau, die nicht unbedingt sympathisch ist. Sie hat etwas sehr berechnendes, verbittertes an sich.
    Sie trägt so unglaublich viel Wut mit sich herum.
    Die Macht der ungesagten Worte haben sie so werden lassen und doch wollte ich wissen, wer Nina wirklich ist.
    Ganz anders dagegen Mel, die ich sofort ins Herz schloss. Die mit einem Lächeln den kompletten Raum erhellte. Doch das war in der Vergangenheit.
    Die Mel von Heute ist ein Schatten ihrer selbst und jeglichem Lebenswillen beraubt.
    Was also ist passiert, das die einstmals besten Freundinnen so auseinanderdrifteten und sich nichts mehr zu sagen haben?
    Alle Charaktere wurden mit sehr großer Sorgfalt, sehr detailliert und tiefgründig ausgearbeitet. Sie sind authentisch und absolut greifbar.
    Wenn man in die Gegenwart eintaucht, hat man das Gefühl, nicht mehr atmen zu können.
    Weil da nichts weiter ist, wofür es sich zu leben lohnt.
    Ich wollte es hinterfragen. Ich wollte es verstehen.
    Im Wechsel von Vergangenheit und Gegenwart ergründet man, wer diese Menschen einst waren , warum sie so wurden und was sie letztendlich aneinandergebunden und entzweit hat.
    Mit unerschütterlicher Ruhe kommt man einer Freundschaft auf die Spur, die von Abhängigkeit und Selbstzweifeln übersät war.
    Die eigentlich von Anfang an zum scheitern verurteilt war.
    Es gab einen Punkt in der Vergangenheit, der mich nicht nur unglaublich erschüttert hat. Zudem zeigt er Ninas Persönlichkeit sehr gut auf.
    Ein Ereignis, das Nina jeglicher Sympathiepunkte beraubt hat.
    Man erlebt eine Geschichte, die von Geheimnissen, Abhängigkeit und Missachtung geprägt ist.
    Von Verrat, Lügen und Abgründigkeit.
    Es ist ein einziger großer verzweifelter Schrei nach Liebe und Anerkennung, der niemals verstummt und Erlösung findet.
    Ich habe nie verstanden, warum Mel, Nina so sehr mochte.
    Aber vielleicht war es auch gar nicht so. Vielleicht hatte sie einfach keine Wahl.
    Vielleicht war sie einfach zu schwach für diese Welt und brauchte jemand, an den sie sich klammern konnte und der ihr den Weg wies.

    Die Handlung hat mich sofort unglaublich mitgerissen. Auch wenn sie unglaublich schwer und drückend war. Aber vielleicht auch gerade deswegen.
    Man erfährt dabei die Perspektiven aus unterschiedlicher Richtung. Was mir wirklich gut gefallen hat. Weil man so die unterschiedlichsten Charaktere ergründen und ein Teil ihres Lebens sein konnte.
    Dabei spürt man mit jeder Zeile , wie zerbrochen und ausweglos ihre Lage ist. Wie verworren und einsam.
    Die Einsamkeit steht an erster Stelle und fordert ihren Tribut.
    Mit psychologischer Einfühlsamkeit erlebt man eine Geschichte, die so abgrundtief traurig und traumatisch ist. Die von einer Freundschaft erzählt, die man eigentlich nicht versteht.
    Geheimnisse stehen an der Tagesordnung und jeder scheint mit seinem eigenen Los zu hadern.
    Glück eine Seltenheit.
    Mit trügerische Ruhe schlittert man auf eine Tragödie zu, die sich von Anfang an abzeichnete und doch hat man diese Tragik in keinster Weise kommen sehen.

    Dieser Roman punktet nicht unbedingt mit Wendungen. Dennoch erfolgte der Schlussgong mit einem Knall , den man nicht kommen sehen hat.
    Dadurch erscheint alles in einem völlig neuen Licht und man wird mit den Dämonen alleingelassen und zum nachdenken verdammt.
    Mich hat diese Geschichte sehr beschäftigt, weil diese Menschen nicht nur mit ihrer Persönlichkeit punkten und in den Bann ziehen.
    Es ist vor allem die große Dramatik dahinter.
    Die Verbitterung und Ausweglosigkeit.
    Die Auflösung des Ganzen ist sehr schlüssig und hat mich dennoch sehr überrascht.
    Denn es wird einem vor Augen geführt.
    Dass , das Leben und unser Umfeld uns prägt.
    Das man manchmal keine Chance hat auszubrechen und zu leben.
    Manchmal entwickelt man sich in die richtige Richtung. Aber manchmal verliert man mit jedem Augenblick mehr den Halt.

    Schlussendlich ist Michaela Kasten ein großartiger Roman gelungen, der das Innerste nach Außen kehrt und sehr viel Stille, Tragik und Einsamkeit offenbart.
    In meinen Augen nicht unbedingt ein Thriller. Sondern vielmehr ein große Tragödie.
    Aber besonders auf der psychologischen Ebene unglaublich gut ausgearbeitet.

    Fazit:
    Mein erster Roman von Michaela Kasten und ohne es zu wollen, bin ich absolut begeistert.
    Kein Thriller der mit Tempo , Action und Nervenkitzel punktet.
    Sondern viel mehr mit unterschwelliger Spannung, Tragik und Dramatik.
    Eine Geschichte die mich sofort in den Bann zog und auf unterschiedlichste Art und Weise beeindruckt hat.
    Geprägt von drückender Stille, großer Einsamkeit und Ausweglosigkeit.
    Hier ist der Autorin etwas großartiges gelungen, das bis zum Schluss in Atem hält und zum nachdenken bringt.

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  • 4 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    read__love__write, 10.10.2019

    --- Kurzinhalt ---
    Nina kommt nach zwölf Jahren in ihren Heimatort zurück und begegnet ihren ehemaligen Freunden. Doch schon bald stellt sich heraus, dass Nina nicht ohne Grund zurückgekehrt ist. Sie und ihre Freunde sind in eine tödliche Sache verwickelt, die sich vor zwölf Jahren abgespielt hat, dessen Ursachen anscheinend jeder für sich geheim hält.

    --- Lesefluss ---
    Das Buch wechselte zwischen drei Perspektiven in der Ich-Erzählperspektive hin und her. Zusätzlich gab es zahlreiche Zeitsprünge. Das war manchmal etwas verwirrend, aber irgendwann habe ich mich mehr oder minder zurechtgefunden. Das Pferd wurde von hinten aufgezäumt, wodurch von Beginn an der Leser im Dunkeln tappte.

    Der Schreibstil war sehr gut, es las sich flüssig und es gab so einige sehr interessante Metaphern. Allgemein war die Sprache eher rau, was zur Grundstimmung des Buches passte.

    Es gab keine Kapitel, sondern Umbrüche fanden in der Form statt, dass wieder eine Perspektive gewechselt wurde. Auch das war etwas gewöhnungsbedürftig.

    --- Protagonisten ---
    Die Protagonisten sind eigentlich allesamt unsympathisch, vollbehaftet mit negativen Gefühlen oder Eigenschaften, wie Schuld, Eifersucht, Hass, Bitterkeit, Boshaftigkeit, Kälte, Unberechenbarkeit. Allein voran die Hauptakteurin Nina. Sie und ihre Freunde sind auf die ein oder andere Art kaputt, und falls sie doch noch am Anfang als in Ordnung gelten, werden sie irgendwann ab der Hälfte des Buches ins Verderben gerissen. Das war schon ne ziemlich krasse Nummer, ein Buch zu lesen, wo mir eigentlich niemand sympathisch war. Dennoch fand ich das psychologisch gesehen sehr interessant und auch irgendwie mutig.

    --- Meine Meinung ---
    Ich habe das Buch sehr zügig durchgelesen, weil es sich wirklich gut las. Die Sprache war zwar an einigen Stellen sehr derb, aber Thriller sind ja allgemein nicht in Blümchenworten verfasst – und da gibt es definitiv schlimmere Varianten. Die Stimmung war sehr beklemmend, was sehr zur Thematik gepasst hat.

    Ich bin kein Fan von Massakern oder endlosem Blutvergießen, Bücher mit Mordopfern und Kriminalkommissaren lese ich nur ganz selten. Dafür liebe ich es, wenn ein Thriller psychologisch gut aufgebaut ist. Dies war hier der Fall. Im Grunde begegnet man drei Jugendlichen, die sich ihre eigene Zukunft verbauen, aus Gründen der Eifersucht und des Hasses. Das tat mir manchmal weh zu lesen. An einigen Stellen fand ich es auch übertrieben, dass so viele Menschen auf einen Haufen anscheinend so kalt und kaputt sind. Zudem gab es ein paar Reaktionen, die ich nicht glaubwürdig fand. Aber insgesamt, war die psychologische Dramatik sehr gut dargestellt.

    Während des gesamten Buches, aber insbesondere dem Ende hingegen, habe ich gedacht, dass da doch noch irgendetwas kommen muss. Etwas, das so richtig spannend ist und mich in einen Sog zieht. Zugegeben, das gab es nicht. Ich habe schon relativ früh erkannt, worauf das Ganze hinausläuft und wäre irgendwie enttäuscht gewesen, wenn nicht am Ende wenigstens noch eine kleine Wendung gekommen wäre. Und tatsächlich kam mit dem letzten Satz des Buches zumindest noch etwas, das mich gleichermaßen schockiert als auch nachdenklich zurückgelassen hat. Sehr gut!

    --- Mein Fazit ---
    Alles in Allem ist ein psychologisches Drama mit kaputten Protagonisten. Das Buch zeigt ganz deutlich auf, dass das, was man sät auch erntet. Es war zwar nicht hochgradig spannend und dennoch sehr interessant aufgebaut. Von mir gibt es vier Sterne.

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  • 5 Sterne

    0 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Miss.mesmerized, 11.10.2019

    Wie froh sie war, nach der Schule einfach aus dem Kaff abhauen zu können. Doch nun, zwölf Jahre später, kehrt Nina zum ersten Mal zurück, denn sie muss etwas erledigen. Sie muss ihre ehemals beste Freundin Mel treffen und Tobias, den Bruder von Mels damaligem Freund Domi. Beide leben immer noch dort, Mel vor Depressionen kaum fähig das Haus zu verlassen, und Tobias, um seine Mutter in ihrer Trauer zu unterstützen. Nina war schon weggezogen als es passierte, doch nun weiß sie, dass das, was sie für die Wahrheit hielt, nur eine Geschichte war. Was wirklich geschah, will sie von Mel und Tobias hören.

    Nachdem mich Michaela Kastel im letzten Jahr bereits mit „So dunkel der Wald“ überzeugen konnte, erfüllt auch ihr neuer Thriller „Worüber wir schweigen“ alle Erwartungen. Ich fand ihn zwar etwas weniger gruselig und nervenaufreibend als das Vorgängerwerk, dafür aber im Aufbau deutlich cleverer. Sie erzählt die Geschichte im Wechsel aus drei Perspektiven und zu unterschiedlichen Zeitpunkten. Die Auswahl der Figuren verwundert zunächst, dass Nina und Tobias das Wort erhalten, liegt noch relativ auf der Hand, aber Ninas Vater als Erzähler scheint nicht wirklich Sinn zu machen. Warum genau er aber ein wichtiger Baustein für die Handlung ist, löst sich erst spät auf und enthüllt so die wirklich gelungene Konstruktion der Handlung.

    Der Roman lebt vor allem davon, dass man als Leser einige Wissenslücken hat und zunächst vieles nicht richtig in Zusammenhang bringen kann. Auch die verschiedenen Zeitebenen und Erzähler müssen erst sortiert werden. Tatsächlich ist die Handlung überschaubar, die Geschichte lebt viel mehr von den Figuren. Ninas Familie wahrt den Schein nach außen, ist aber innerlich völlig zerrüttet. Die Mutter psychisch erkrankt kann sich nicht um das Mädchen kümmern, das schon früh ein auffälliges und zerstörerisches Verhalten zeigt. Gelegentlich richtet sich dies auch gegen andere, mehr aber noch schadet sie sich selbst damit und isoliert sich emotional. Auch der Vater ist schon lange nicht mehr daheim Zuhause. Die Ehe am Ende, zu der Tochter kann er keine Verbindung aufbauen und so flüchtet er sich wenig überraschend in eine Affäre.

    Nina findet in Mel eine Verbündete, aber die Freundschaft war nie ausbalanciert. Wer die Wortführerin ist, war immer klar und so wie Nina Mel schon als kleines Mädchen zwingt, Dinge zu tun, die diese nicht möchte, hat sie auch keine Skrupel, sie als Jugendliche zu hintergehen. Auch Tobias leidet, nicht jedoch unter einem Freund, sondern unter seinem älteren Bruder, dem er so gar nicht das Wasser reichen kann. Auch dessen Beziehung mit Mel, die einen mäßigenden Einfluss auf ihn hat, ändert nichts grundlegend an dem schwierigen Verhältnis der beiden.

    Viele niedergeschlagene Seelen, die alle gute Gründe für ihr Handeln haben und nicht ahnen, wie sich ihre eigenen Enttäuschungen und Rachegelüste in ein grausames Räderwerk fügen, das sich, nachdem der erste Stein ins Rollen gebracht wurde, nicht mehr aufhalten lässt. Es ist die Tragik des Unvermögens, über den eigenen Horizont blicken und die Folgen abschätzen zu können, die sie schuldig macht.

    Mit diesem wohl durchdachten Mechanismus, wie die einzelnen kleinen Handlungen ineinandergreifen und letztlich zu einem schlimmen Ende führen, hat Michaela Kastel eindrucksvoll unterstrichen, welches Talent in ihr schlummert. Sie braucht kein Blut und keine bestialischen Mörder, sondern kann den Thrill durch die ganz normalen Menschen entstehen lassen und holt das Grauen so in den Alltag. Dies finde ich deutlich schwerer literarisch umzusetzen, als blutrünstige Szenen zu beschreiben, die per se beim Leser Gänsehaut auslösen. Daher ganz klar eine unbedingte Leseempfehlung für diesen Roman.

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  • 4 Sterne

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    Christina P., 10.10.2019 bei bewertet

    Niemand kennt die ganze Wahrheit
    Nina besucht ihr altes Heimatdorf. Den Ort ihrer Kindheit. Den Ort, welchen sie vor zwölf Jahren fluchtartig nach dem Schulabschluss verließ. Warum kehrt sie zurück? Und was veranlasste sie vor zwölf Jahren zur Flucht? Schnell wird klar, dass damals etwas Schreckliches geschah, was nicht nur in Ninas Kopf bis heute unerträglich herumspukt. Doch wie kam es dazu?
    Das Buch erinnerte mich beim Lesen schnell an „Was ich euch nicht erzählte“ von Celeste Ng. Auch hier geschah ein tragisches Unglück – oder war es Mord? Diese Frage stellt man sich als Leser, während Rückblenden aus unterschiedlichen Zeiten die Leben der Dorfbewohner beleuchten, die Umstände offenlegen. Allen voran Nina, aber auch ihre damalige Freundin Mel sowie die Brüder Dominik und Tobias und deren Familien. Nach und nach erfährt man, was in der Dorfidylle einst geschah, was zu dem tragischen Tod eines Bewohners führte.
    Die Abschnitte werden aus der Sicht unterschiedlicher Personen geschildert, so dass man mehrere Perspektiven erlangt, welche durch die Schilderung nur einer Person nicht möglich wären. Ebenso ergibt sich nach und nach das Gesamtbild, wie die Umstände auf unglückliche Art zu einer tödlichen Kombination wurden. Für kurzzeitige Verwirrung sorgten bei mir die vielen Zeitsprünge, da muss man schon genau auf die Zeitangaben achten, um die Szenen richtig zuordnen zu können. Die Spannung bleibt beim Lesen eher gemäßigt, die Geschehnisse lesen sich vielmehr dramatisch – bis ein Aha-Moment den Schlussstein bildet.
    Ein angenehm lesbarer Roman mit teils recht polarisierenden Charakteren und einer tödlichen Wahrheit, die nie ans Licht kam.

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