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  • 5 Sterne

    4 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    mimitatis_buecherkiste, 07.09.2023

    Als Buch bewertet

    Veronica, die Ronnie genannt wird, und Esther wohnen in Durton, einer Kleinstadt im ländlichen Australien. Die zwölfjährigen Mädchen sind beste Freundinnen und verbringen die meiste Zeit zusammen. An einem heißen Freitagnachmittag verlassen beide gemeinsam die Schule, aber nur Ronnie kommt zu Hause an, Esther ist verschwunden. Als ihre Leiche Tage später gefunden wird, ist das Entsetzen groß und schnell klar, dass nicht alles so friedlich ist in dieser Kleinstadt, wie es auf den ersten Blick erscheint.

    Die von der Autorin gewählte Erzählweise fand ich erst etwas eigen, im Nachhinein kann ich aber sagen, dass diese viel dazu beigetragen hat, eine Atmosphäre zu schaffen, die perfekt zur Geschichte gepasst hat. Aus verschiedenen Blickwinkeln wurde die Tat beleuchtet, ob Mütter der Freundinnen, die ermittelnde Beamtin oder Kinder der Kleinstadt, die zum Teil namentlich nicht genannt wurden; deren Gedanken und Sichtweisen fanden in der Erzählung alle ihren Platz und trotz des Umstandes, dass Gegenwart und Vergangenheit eine Rolle spielten, hatte ich nie das Gefühl, dass diesbezüglich etwas unklar war. Lediglich die vielen Namen und damit zusammenhängende Bekanntschafts- sowie Verwandtschaftsverhältnisse haben zu Beginn dazu geführt, dass ich manchmal stutzte und nicht genau wusste, wie diese einzuordnen sind. Dies legte sich aber im Laufe des Buches, sodass einem ungestörten Lesevergnügen nichts mehr im Wege stand.

    Erst nach und nach klärte sich, wer was mit wem oder gegen etwas zu tun haben könnte, vieles reichte weit in die Vergangenheit, einiges lag aber nur ein paar Stunden zurück. Je mehr ich über die Menschen erfuhr, desto mehr ergab alles rückblickend einen Sinn, einige Ereignisse schienen nebensächlich zu sein, spielten aber plötzlich eine Rolle, wenn ein neues Puzzleteil seinen Platz fand, weil eine der Personen ihr Schweigen brach. Es gab Vermutungen, Verdächtigungen, Anschuldigungen und Gerüchte, vergessene Kleinigkeiten und unterdrückte Wut. Obwohl ich wusste, welches Schicksal Esther ereilt hat, traf mich das Kapitel darüber mit voller Wucht. Je mehr Einzelheiten ans Licht kamen, desto entsetzter war ich, meine Gefühlspalette wechselte von Trauer über Schmerz zu Wut. Diese Auflösung habe ich nicht erwartet, das Finale war leise, herzzerreißend und lässt mich traurig zurück. Ein schmerzhaft schönes Buch, das von mir die volle Punktzahl bekommt und als Highlight ein extra Sternchen dazu.

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  • 5 Sterne

    April1985, 05.04.2023

    Als eBook bewertet

    》Durton. Dirt Town. Schmutz und Schmerz, nur daran würden sich manche erinnern, wenn sie an unsere Stadt dachten.《

    (Zitat aus ‚Dinge, die wir brennen sahen‘, S. 287, E-Book)

    Darum geht’s:

    Mitten im Nirgendwo, in der australischen Kleinstadt Durton, verschwindet kurz vor Weihnachten die 12-jährige Esther Bianchi. Eine groß angelegte Suchaktion wird gestartet. Für die beiden Ermittler Sarah und Smitty, welche auf Vermisstenfälle spezialisiert sind, beginnt ein Wettlauf mit der Zeit. Denn vor kurzem sind erst in einem anderen Teil Australiens zwei Kinder vermisst gemeldet worden. Als wenige Tage nach dem Verschwinden des Mädchens Esthers Leiche gefunden wird, wird die kleine Stadt Durton in einen Ausnahmezustand versetzt.

    Meine Meinung:

    Hayley Scrivenor lässt in ihrem Roman die Einwohner von Durton sprechen. Durch die wechselnden Perspektiven erfahren wir nach und nach was zum Verschwinden von Esther bzw. ihren Tod geführt hat. Dabei wiederholen sich auch einige Szenen, geben dabei allerdings eine andere Sichtweise wieder und ermöglichen dadurch neue Blickwinkel. Ich fand gerade dieses Stilmittel, diese besondere Erzählweise, unglaublich spannend und sehr fesselnd.

    Hayley Scrivenor ist es zudem sehr gut gelungen die Gefühle und Gedanken ihrer Figuren auszuarbeiten. Trauer, Verzweiflung, Hoffnung, Wut und Angst begleiten die hinterbliebene Gemeinschaft, insbesondere natürlich Esthers Mutter Constance. Aber auch ihre beste Freundin Ronnie, welche Esther zuletzt gesehen hat, nimmt viel Raum ein. Einige Kapitel sind zudem aus der Sicht von Lewis geschrieben, einem Schulkollegen von Esther und Ronnie. Eigentlich kann man sagen, dass es vorallem die Kinder der Stadt sind, die zu Wort kommen. Aber auch Ermittlerin Sarah nimmt eine wichtige Rolle ein. Von ihr erfahren wir auch einiges aus ihrem Privatleben. Dinge, die zwar nicht essentiell für die eigentliche Handlung sind, der Figur von Sarah aber Tiefgang verleihen. Mir haben diese kleinen Ausschweifungen sehr gut gefallen.

    Außerdem gibt es noch Kapitel, die mit „Wir“ benannt sind. Diese fand ich so spannend, weil ich sie anfangs absolut nicht einordnen konnte und sie mir Rätsel aufgegeben haben. Erst nach und nach wird klar, wer hinter dem „Wir“ steckt.

    Wir bewegen uns das ganze Buch hindurch ganz dicht an den Menschen. Nicht nur die unerträgliche Hitze setzt den Einwohnern ‚Dirt Towns‘ zu, sondern auch Esthers Tod. Es werden gegenseitige Verdächtigungen und Beschuldigungen ausgesprochen und unglaubliche, sehr erschreckende und schmutzige Geheimnisse kommen ans Licht. Das Buch ist so viel mehr als „nur“ ein Kriminalroman. Es ist eine Charakterstudie und zeigt deutlich, was so ein schreckliches Ereignis in einem Menschen auslösen kann. Wie unterschiedlich Menschen auf einen Todesfall reagieren.

    Hayley Scrivenor schreibt über heftige Themen. Der Todesfall eines Kindes, Mord, häusliche Gewalt, Alkohol- und Drogenmissbrauch sowie sexueller Missbrauch werden erwähnt. Man sollte sich der Schwere der Thematiken vor dem Lesen bewusst sein. Meine Gefühle waren stets in Aufruhr. Vorallem das Verhalten der Männer von Durton hat mich erschreckt und zum Teil sehr wütend gemacht. Trotzdem konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Ich konnte mich der Handlung nicht mehr entziehen.

    Der Schreibstil ist einfach grandios. Hayley Scrivenor schreibt unglaublich atmosphärisch. Die Stimmung, welche sie erzeugt ist beklemmend, teilweise schon fast trostlos. Man hat das Gefühl mitten drin zu sein, unter der brennenden Sonne Australiens – ein fester Bestandteil von Durton.

    Für mich ist ‚Dinge, die wie brennen sahen‘ ein ganz großes Highlight.


    》Niemand kann aus seiner Haut, niemand weiß, wozu er fähig ist, vor allem in Momenten, wenn Niemand zusieht.《

    (Zitat aus ‚Dinge, die wir brennen sahen‘, S. 286 E-Book)

    Fazit:

    Was macht das Verschwinden bzw. der Tod eines Kindes mit den Menschen einer Kleinstadt? Welche Gedanken und Gefühle brechen sich Bahn, welch schmutziges Geheimnis kommt ans Licht und zu welchen Taten werden die Menschen getrieben? Darüber schreibt Hayley Scrivenor in ihrem wirklich grandios und einnehmend erzählten Debüt. Für mich ein großes Jahreshighlight!

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  • 5 Sterne

    chuckipop, 03.04.2023

    Als Buch bewertet

    Grandios, authentisch, fesselnd und sehr beklemmend!

    "Dinge, die wir brennen sahen" ist das Debüt der australischen Schriftstellerin Hayley Scrivenor, das in Deutschland als gebundene Ausgabe mit Schutzumschlag beim Eichborn Verlag erschienen ist und 368 Seiten Lesevergnügen bietet.

    Durton, eine autralische Kleinstadt, mitten in der größten Hitze kurz vor der Adventszeit : Esther ist verschwunden. Das 12-jährige Mädchen ging wie immer mit ihrer besten Freundin Ronnie von der Schule nach Hause, in der Nähe der Kirche trennten sich ihre Wege und seitdem hat niemand mehr Esther gesehen.
    Eine fieberhafte, groß angelegte Suche beginnt, außerdem werden die Ermittler Sarah und Smitty, die auf derlei Situationen spezialisiert sind, geschickt.
    In Durton (auch Dirt Town genannt) wird durch Esthers Verschwinden eine Lawine ungeahnten Ausmaßes losgetreten, und es gibt unzählige Verdächtigungen, es werden diverse Mißstände aufgedeckt, häusliche Spannungen dringen nach außen und über allem lastet die drückende Hitze...

    Was für ein grandioses Buch!
    Ich weiß nicht genau, wie Hayley Scrivenor das schafft, aber sie haut einem die Ereignisse, besonders die schlimmen, dermaßen aus dem Nichts hinterrücks um die Ohren, dass es mir beim Lesen ständig den Atem nahm!

    Mir gefällt der Schreibstil wahnsinnig gut, er ist voller Empathie und Einfühlungsvermögen. Durch die unterschiedlichen, stetig wechselnden Perspektiven erfährt man wahnsinnig viel Zwischenmenschliches und intime Details und einiges davon wird von mehreren Seiten beleuchtet, das ist ungemein spannend, finde ich. Zumal es sich um die Sichtweisen von Kindern und von Erwachsenen handelt, dazwischen liegen ja häufig Sphären...

    Die Gefühls- und Gedankenwelten der einzelnen Personen sind sehr authentisch, alles ist perfekt nachvollziehbar und auch die Sichtweisen der Kinder sind altersmäßig abgestimmt und überzeugend.

    Ob Esthers Mum, ihre beste Freundin Ronnie oder ihr Freund Lewis - mit allen habe ich wirklich mitgelitten die Entwicklung der Situation hat mich schockiert und bewegt.
    Die mitwirkenden männlichen Charaktere sind vielfach jene, auf die man Wut, Hass und ein ständiges Ekelgefühl verspürt und die ich am liebsten während des Lesens permanent angebrüllt hätte.

    In diesem Roman werden sexueller Missbrauch, häusliche Gewalt, Angst, Schmerz und Trauer thematisiert und doch ist die Story nicht nur spannend und absolut mitreißend, sondern nach und nach kommen immer mehr Dinge heraus, die überraschen und die man so nie vermutet hätte.

    So hat der Plot fast schon thrillerartige Züge und dabei eine ungemeine Tiefe - eine großartige Kombination.

    Einzig der deutsche Titel erschließt sich auch nach der Lektüre nicht so ganz, der Originaltitel "Dirt Town" passt meiner Meinung nach sehr viel besser zum Buch!

    Definitiv ein grandioses Debüt und ein Jahreshighlight - dieses Buch lässt mich begeistert zurück und ich kann es nur mit Superlativen en masse belegen - hoffentlich gibt es bald mehr von Hayley Scrivenor zu lesen!!

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  • 5 Sterne

    Lesezauber Zeilenreise, 07.04.2023

    Als Buch bewertet

    Thriller, Krimi, Sozialstudie, Geschichte einer Kleinstadt – all das und noch so viel mehr



    Ronnie und Esther leben ihr Leben in der australischen Kleinstadt Durton, in der jeder jeden kennt. Eines Tages verschwindet Esther und ganz Durton macht sich auf die Suche, die leider kein gutes Ende nimmt. Esthers Vater wird als Verdächtiger festgenommen, doch es kommen auch noch so einige andere in Frage. Wem kann man noch trauen? Besser gesagt: wem traut man einen Mord zu? Und warum Esther? Zwei Polizisten aus Sydney ermitteln und decken dabei noch das eine oder andere auf, das einige der Bewohner in keinem guten Licht dastehen lässt.

    Das Buch ist nicht als Krimi oder Thriller deklariert, sondern als literarische Unterhaltung. Und das trifft es auch super. Es gibt zwar Krimi- und Thrillerelemente, doch letztlich ist es die Auseinandersetzung einer Kleinstadt mit einem scheußlichen Verbrechen, es ist ein Blick auf menschliche Abgründe, auf das Leben in einer ländlichen Provinz mit all seinen Vorurteilen, Geheimnissen hinter verschlossenen Türen und Jugendsünden. Ich war von Anfang an absolut gefesselt von dem Aufbau. Die Geschichte wird aus verschiedenen Blickwinkeln erzählt: von Ronnie (Esthers beste Freundin), Sarah (Polizistin aus Sydney), Lewis (Klassenkamerad von Ronnie und Esther), Constance (Esthers Mutter) und von einer zunächst unbekannten Partei, die im Buch mit „Wir“ betitelt wird. Als Leser erfährt man bereits auf den ersten 2 bis 3 Seiten, das Esther tot ist und hat damit den Menschen in Durton dieses Wissen voraus. Das hat mich noch viel betroffener gemacht, da ich ja mitbekommen habe, wie die Figuren unter Esthers Verschwinden leiden, wie schmerzvoll dieser ganze Prozess für sie ist. Scrivenor versteht es glänzend, die Empfindungen zu transportieren und auf mich zu übertragen. Unerheblich, ob es die Gefühle der Erwachsenen sind oder der Kinder, beide sind glaubwürdig und greifbar und damit sehr berührend. Sie hat schon eine ganz besondere Art, diese schweren, drückenden, dunklen, traurigen, schmerzhaften Dinge so zu schreiben, dass sie zwar einerseits irgendwie unbekümmert und leichtfüßig geschildert werden, so ganz direkt, ohne Schnörkel und ohne reißerisch zu sein, andererseits aber vielleicht gerade deswegen bei mir einschlagen wie eine Bombe. Es kommen viele Dinge ans Licht, die mich immer wieder dazu verleitet haben, einen anderen zu verdächtigen. Die tatsächliche Auflösung der Story habe ich so dann absolut nicht erwartet.

    Wer Friede-Freude-Eierkuchen-Bücher mit Happy End sucht, der sollte hier die Finger von lassen. Wer sich jedoch in einer australischen Kleinstadt verlieren will, sich gerne von berührenden Beschreibungen und einem atmosphärischen Setting davontragen lässt, Blicke hinter zugezogene Vorhänge spannend findet, es liebt mit zu rätseln und einen Schreibstil feiert, der direkt und sehr fesselnd eine alles andere als plumpe 08/15-Story erzählt, dem sei dieses Buch empfohlen. Ich feiere es mit 5/5 Sternen!

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  • 5 Sterne

    AnnaMagareta, 01.04.2023

    Als eBook bewertet

    Atmosphärisch und fesselnd

    „Dinge, die wir brennen sahen“ ist das Debüt der in Australien lebenden Autorin Hayley Scrivenor.

    Die Handlung beginnt im Dezember 2001 in der australischen Kleinstadt Durton. Direkt zu Beginn wird die Leiche von einem verschwunden zwölfjährigen Mädchen – Esther – entdeckt.
    Anschließend geht es fünf Tage zurück in die Vergangenheit, an dem Tag, an dem Esther auf dem Heimweg von der Schule nach Hause verschwunden ist.

    Im Wechsel aus unterschiedlichen Perspektiven erfährt man nun, was in den letzten Tagen passiert ist. Man könnte meinen, dass nun die Spannung gering ist, da bereits bekannt ist, dass Esther später tot aufgefunden wird, aber genau das Gegenteil ist der Fall.

    Esthers Freundin Ronnie ist davon überzeugt, dass sie Esther finden kann und macht sich auf die Suche. Lewis, ein Klassenkamarad, meint etwas gesehen zu haben, was bleibt aber zunächst im Dunklen. Esthers Mutter Constance kommt fast um vor Sorge und hofft, dass Esther jeden Moment wieder auftaucht. Detective Sergeant Sarah Michaels leitet die Ermittlungen und es ist wirklich überraschend, was dabei alles zutage kommt.

    Der Schreibstil von Hayley Scrivenor ist dicht und atmosphärisch. Die vorherrschende Hitze wird direkt spürbar und die Stimmung in der Kleinstadt, die Ängste und Sorgen der Einwohner kamen direkt bei mir an. Durton, das auch Dirt Town genannt wird, wird lebendig. Die Charaktere sind vielschichtig, werden detailliert und facettenreich dargestellt, da die Ereignisse aus ihrer Sicht und durch andere Personen auf sie erzählt werden.

    Fassungslos habe ich Seite um Seite gelesen und mich immer wieder gefragt, was ist in dieser Stadt noch alles passiert und vor allem, was ist Esther passiert ?

    Mich hat dieser spannende, intensive, berührende aber auch schmutzige Roman durchgehend gefesselt. Hier wurde der Schmerz einer Mutter, die ihr Kind vermisst, die Sehnsucht der besten Freundin Ronnie, die Unsicherheit und Angst des Freundes Lewis und vieles mehr so lebendig geschildert, dass es für mich spürbar war und richtig weh tat. Gleichzeitig kommen immer mehr Dinge aus der Vergangenheit Durtons zum Vorschein, einer Kleinstadt, die mehr Geheimnisse birgt als sich auf den ersten Blick vermuten lässt.

    Nach diesem gelungen Debüt bin ich nun wirklich gespannt auf weitere Bücher der Autorin.

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  • 5 Sterne

    Marie aus E., 13.04.2023

    Als Buch bewertet

    Durton ist eine Kleinstadt in Australien und es ist ein sehr heißer Tag, als Esther nach der Schule nicht nach Hause kommt.
    Während wir Lesende wissen, dass Esther nicht überleben wird, haben die Kleinstadtbewohner, allen voran Esthers Eltern und ihre beste Freundin, natürlich Hoffnung auf ein Wiedersehen.

    Das macht das Lesen besonders beklemmend und irgendwie hofft man dann doch, dass alles nur ein schrecklicher Irrtum ist.

    Nach und nach taucht man tiefer ein in das Leben in der Kleinstadt und einige ihrer Bewohnerinnen und Bewohner.
    Gerade die Bewohner machten mich oft sprachlos. So ein kleiner Ort, jeder kennt jeden und doch ist unter der Oberfläche so viel verborgen.
    Nicht gerade einfache Kost, es ist so lebendig geschrieben, dass ich oft vergessen habe, dass es eine fiktive Story ist.
    Zwischen Wut und Ohnmacht - das waren doch des Öfteren meine Gefühle beim Lesen.

    Der Buchaufbau war gut gewählt. Man bekommt Einblicke, aber immer nur dosiert, so dass man nicht weiß, wie die Zusammenhänge sind. So nach und nach fügt sich dann alles zusammen. Man rätselt mit und zumindest mein Verdacht, wer Täter*in gewesen sein könnte, hat sich nicht bestätigt.
    Die Auflösung war aber stimmig und realistisch.

    Das Buch hat definitiv eine großen Anteil Thrillerelemente und ist unglaublich spannend, aber trotzdem kein klassischer Thriller.
    Es ist auch eine Gesellschaftsstudie und macht deutlich, wie die Strukturen und Machtverhältnisse auch heute noch sind. Und wie ungut das ist.


    Fazit: Ein Highlight des bisherigen Jahres. Die Autorin schafft es dass man voll in die Story hineinkatapultiert wird, es ist alles sehr nah (und geht einem auch nach).

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  • 5 Sterne

    gagamaus, 03.04.2023

    Als Buch bewertet

    Es handet sich hier um den Erstling von Hayley Scrivenor. Über den Titel "Dinge, die wir brennen sahen" musste ich ziemlich lange nachdenken und kann ihn mir nicht genau erklären. Er deutete aber auf jeden Fall bereits an, dass es sich nicht um einen wirklichen Thriller handelt, auch wenn ein verschwundenes Mädchen und die Möglichkeit eines Mordes von Anfang an im Raum stehen. Vielmehr ist es ein Roman, der anhand einer großen Tragödie die Schicksale verschiedener Bewohner einer australischen Kleinstadt erzählt. Die 13jährige Esther verschwindet auf dem Heinweg von der Schule und niemand weiß, was passiert ist.

    Es geht darum, wie Menschen auf einen unglaublichen und unerwarteten Verlust reagieren. Wie der fürchterliche Seelenschmerz, die ungebrochene Hoffnung auf ein gutes Ende, aber auch die unbeschreibliche Wand der Ängst vor der Wahrheit die Psyche erschüttern. Wie langsam das grausame Begreifen, dass nichts mehr sein wird wie früher, in die Gemüter einsickert. Wie Ehen zerbrechen, Mütter Väter verdächtigen, Kinder aus ihrer Kindheit gerissen werden in die harte Realität des Erwachsenenlebens.

    All das und viel mehr fängt die Autorin mit einer wunderbar empathischen und leisen Sprache ein. Die Erschütterung der Darsteller ist greifbar und hat mich wie der dichte und kluge Plot von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt.

    Ein viel zu schnell gelesenes Buch. Intensive Lesestunden und ein glaubwürdiges Ende lassen mich begeistert zurück. Hoffentlich gibt es ganz bald Neues von dieser hervorragenden Autorin zu lesen.

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  • 4 Sterne

    C.K., 05.04.2023

    Als Buch bewertet

    In der australischen Kleinstadt Durton verschwindet ein Mädchen: Die 12jährigen Freundinnen Esther und Ronnie sind wie jeden Tag gemeinsam von der Schule nach Hause gelaufen, doch Esther ist nie dort angekommen. Die Bewohner der Stadt machen sich auf die Suche, doch diese bleibt ergebnislos. Unsicherheit verbreitet sich, gegenseitige Verdächtigungen und Spekulationen kommen auf - und die Angelegenheit beginnt eine Eigendynamik zu entwickeln, der auch die eingetroffenen, dafür zuständigen Detectives nichts entgegensetzen können.
    „Dinge, die wir brennen sahen“ ist der erste Roman der australischen Autorin Hayley Scrivenor, dessen frühere Fassung sogar bereits den „Kill Your Darlings Unpublished Manuscript Award“ gewonnen hat. Die Einordnung in ein Genre ist mir bis zum Ende hin etwas schwer gefallen, da dieser Roman unheimlich vielschichtig ist und Elemente verschiedener anderer Genres in sich vereint. Das Cover, aufgedruckt auf einen umweltfreundlichen Papierumschlag, ist an sich recht unaussagekräftig: Es zeigt eine öde Landschaft in der Hitze. Kennt man jedoch den Inhalt des Buches ist es absolut passend, denn genau diese trostlose Einöde in glühender Hitze wird auch im Inhalt mehrfach aufgegriffen und authentisch transportiert.
    Sowieso ist meines Empfindens nach der Schreibstil der Autorin das, was das Buch so besonders macht. Es ist sehr atmosphärisch und teilweise beinahe poetisch geschrieben, gerade die bewusst allgemein gehaltene Kapitel aus Sicht von „Wir“ klingen sehr literarisch. Auch wenn diese mich zunächst ratlos zurück gelassen haben fand ich sie im Laufe des Buches immer sinnhafter, um das Lebensgefühl der Kinder von Durton zu transportieren. Insgesamt wird die Geschichte aus mehreren Perspektiven erzählt, die der Leser allesamt gut nachempfinden kann. Besonders hervorheben möchte ich dabei die Sichtweisen der Kinder, die dort zu Wort kommen und die absolut altersgerecht von Ausdruckweise, Gedankengängen und Erklärungen sind. Sie unterscheiden sich dadurch deutlich von den Erwachsenen-Perspektiven, welche im Gegensatz narrativ erzählt werden und nicht wie bei den Kindern im Ich-Stil. Durch diese sehr unterschiedlichen Sichtweisen habe ich das Gefühl, die Geschehnisse und Dynamiken von Esthers Geschehen so allumfassend aufgezeigt zu bekommen, wie sie jede Personengruppe – alt, jung, involviert, abseits, professionell – für sich individuell wahrnimmt.
    Inhaltlich baut sich die Geschichte langsam auf, nachdem das einleitende Kapitel bereits Esthers Schicksal vorwegnimmt, welches ja auch bereits auf dem Klappentext verraten wird. Mit dem Wissen, dass das Kind tot ist, die Hoffnungen, die Ungewissheit, das Suchen und die Ermittlungen mitzuverfolgen macht das Geschehen gleich nochmals tragischer. Die sich entwickelnden Eigendynamiken in den zwischenmenschlichen Beziehungsgeflechten der Bewohner Durtons lassen sich gut nachvollziehen und es setzen sich langsam immer mehr Puzzlesteinchen zusammen, bis mich das Ende dann nicht mehr sonderlich überrascht hat.
    Wer bei all den polarisierenden und authentisch dargestellten Figuren in dem Buch allerdings leider etwas untergegangen ist sind die beiden Polizisten und ihre Ermittlungen. Diese verliefen erst sehr schleppend, bis sich am Ende die Ereignisse überstürzt haben. Insbesondere die Rolle von Sarah, die als Protagonistin auf Ermittlerseite fungieren sollte, hat mich leider überhaupt nicht überzeugt. Sie war mir unsympathisch und wenig greifbar, regelrecht gestört hat mich die ständige Erwähnung ihrer Ex-Partnerin Amira, die für die Geschichte absolut irrelevant war und für meinen Geschmack hätte weggelassen werden können.
    Insgesamt hat mir „Dinge, die wir brennen sahen“ sehr gut gefallen, was insbesondere der perfekt vermittelten Atmosphäre einer heißen Kleinstadt Australiens und dem außergewöhnlichen, sehr besonderen Schreibstil der Autorin zu verdanken ist.

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  • 5 Sterne

    Mareike H., 03.04.2023

    Als Buch bewertet

    Was für ein unglaublich gutes Buch!
    Ich konnte es kaum aus der Hand legen.
    Es war so spannend geschrieben, ein absoluter Pageturner.

    Die Autorin hat da so einen gute Job gemacht. Man liest aus so vielen verschiedenen Perspektiven, das man glauben könnte, man kommt da durcheinander aber Fehlanzeige. Alles fügt sich so gut zusammen wie ein Puzzle. Auf jeder Seite erfährt man Neues und wartet nur auf das nächste Indiz oder das nächste Geheimnis.
    Bis zum Schluß war ich gespannt und gebannt was denn da jetzt passiert ist und nicht eine Sekunde habe ich gedacht, dass es so endet wie es geendet ist.
    Toller Schreibstil, tolle Charaktere, tolle Geschichte. Ein absolutes Highlight und nur zu empfehlen.

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  • 3 Sterne

    Alexa K., 12.06.2023

    Als Buch bewertet

    Zum Buch: Die australische Kleinstadt Durton im Ausnahmezustand. Die beiden 12-jährigen Freundinnen sind auf dem Weg von der Schule nach Hause, doch nur Ronnie kommt zuhause an. Von Esther fehlt jede Spur. Nach und nach kommt der Leser hier Dingen auf die Spur und das Ende lässt ihn verblüfft zurück!

    Meine Meinung: Zuerst möchte ich den Schreibstil der Autorin hervorheben, denn er ist schon außergewöhnlich. Man erfährt die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven und das macht es ziemlich lebendig. Die Atmosphäre in der staubigen Hitze der Stadt Durton konnte die Autorin für mich sehr gut einfangen.

    Dennoch hatte ich auch Probleme mit dem Stil, denn ich bin bis zum Schluss immer mit den Personen ins Schleudern geraten. Wer wessen Mutter ist und warum nochmal spricht sie nicht mit ihm? Das hat meinen Lesefluss erheblich gestört. Aber die Charaktere werden wirklich gut beschrieben. Wie das so ist in einer Kleinstadt, in der fast alle miteinander aufwachsen und Zugezogene nie wirklich ankommen.

    Die Geschichte an sich hat mir aber gut gefallen und vom Ende war ich auch sehr überrascht!

    Mein Fazit: Da ich immer wieder überlegen musste, wer wer ist, bekommt diese schöne Geschichte von mir leider nur 3 Sterne. Durch diese Verwirrungen konnte mich das Buch leider nicht so abholen wie ich gehofft hatte. Aber dennoch ist es ein guter Debütroman. Für mich schwierig zu bewerten.

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