Schrei der Nachtigall
Ein neuer, düsterer Fall für das Duo Brandt und Klein. Kommissar Brandt und Staatsanwältin Klein sind sich wieder mal so gar nicht einig. Nur eines ist klar: Der Tote, den sie vor sich liegen haben, fiel nicht freiwillig vom...
Leider schon ausverkauft
versandkostenfrei
Weltbild Ausgabe
5.95 €
- Lastschrift, Kreditkarte, Paypal, Rechnung
- Kostenlose Rücksendung
Produktdetails
Produktinformationen zu „Schrei der Nachtigall “
Ein neuer, düsterer Fall für das Duo Brandt und Klein. Kommissar Brandt und Staatsanwältin Klein sind sich wieder mal so gar nicht einig. Nur eines ist klar: Der Tote, den sie vor sich liegen haben, fiel nicht freiwillig vom Heuschober.
Wer war der Landwirt Kurt Wrotzeck wirklich? Eines ist jedenfalls klar: Er ist tot - angeblich war es ein Unfall im Heuschober. Doch die Untersuchungen ergeben, dass er vor seinem Sturz einen schweren Schlag auf den Kopf erhalten hat. Kommissar Brandt ist überzeugt, dass Wrotzeck ermordet wurde. Bei den Ermittlungen finden sich auch schnell mehrere Verdächtige, denn Wrotzeck war ein brutaler Tyrann, der vor allem seine Familie schikanierte. Und dann stößt Kommissar Brandt auf einige dunkle Geheimnisse.
Lese-Probe zu „Schrei der Nachtigall “
Schrei der Nachtigall von Andreas Franz LESEPROBE
Mittwoch, 18. August 2004
Die Sommerferien neigten sich dem Ende zu, Peter Brandt hatte zusammen mit Andrea Sievers zwei Wochen Urlaub in Italien gemacht, in dem Ort, wo die Wurzeln seiner Mutter lagen und wo sie fast zwanzig Jahre gelebt hatte, bis sie seinen Vater kennenlernte. Sarah und Michelle verbrachten die Sommerferien wieder bei ihrer Mutter in deren Luxusdomizil in Spanien, doch Brandt hatte bereits, wie schon im vergangenen Jahr, für die Winterferien eine dreiwöchige Reise nach Teneriffa gebucht. Seit Montag war er wieder im Dienst. Sein Schreibtisch war aufgeräumt, nachdem er es gerade noch vor Reiseantritt geschafft hatte, den riesigen Aktenberg abzuarbeiten. Seine Töchter waren ebenfalls seit dem Wochenende wieder zu Hause, braun gebrannt und mit reichlich Geschenken im Gepäck, die ihre Mutter ihnen mitgegeben hatte, nur hatte er diesmal nicht das Gefühl, dass es sich dabei um Bestechungsgeschenke handelte, sondern seine Ex den Mädchen einfach nur etwas Gutes tun wollte. Die Hektik und der Stress im Präsidium, die vor allem im Mai und Juni nach zwei brutalen Morden in Offenbach geherrscht hatten, waren verflogen, und die übliche Sommerruhe war eingekehrt. Bis auf zwei waren alle Beamten wieder im Einsatz, doch außer einer schweren Vergewaltigung und einem bewaffneten Raubüberfall, die sich während Brandts Abwesenheit in Obertshausen ereignet hatten, gab es nichts sonderlich Erwähnenswertes. So war er zusammen mit Nicole Eberl und acht weiteren Kollegen seit Montag wieder damit beschäftigt, eine Gruppe albanischer Männer zu observieren, die im Verdacht standen, Drogenhandel in größerem Stil zu betreiben. Doch bis jetzt gab es keine konkreten Hinweise, die eine Verhaftung gerechtfertigt hätten, was entweder damit zusammenhing, dass die Bande von der Observierung Wind
... mehr
bekommen hatte oder sie sich einfach clever verhielten oder überhaupt nicht in verbrecherische Aktivitäten verwickelt waren. Für Brandt war die ganze Aktion nichts als eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme seitens der Staatsanwaltschaft, insbesondere von Elvira Klein, die vor drei Wochen die Order ausgegeben hatte, im Offenbacher Stadtteil Waldhof ein ziemlich runtergekommenes Mehrfamilienhaus rund um die Uhr zu observieren. Andrea Sievers war über Nacht bei Brandt geblieben. Sie stand als erste auf, machte sich im Bad zurecht, während die Mädchen noch schliefen. Brandt deckte derweil den Frühstückstisch, kochte Kaffee und wartete, dass auch er ins Bad durfte. Während sie aßen, unterhielten sie sich noch einmal über den vergangenen Urlaub, bis Andrea fragte: »Hast du Lust, heute abend mit ins Kino zu gehen?« »Was läuft denn?« »Wir können doch einfach hinfahren und uns einen Film aussuchen«, sagte sie. »Damit würden wir uns selbst überraschen. « »Du und deine spontanen Einfälle. Aber gut, ich bin dabei. « Er trank von seinem noch heißen Kaffee, stellte die Tasse ab und meinte: »Sag mal, ist dir an Sarah irgendwas aufgefallen?« »Was meinst du?«, fragte Andrea zurück und schmierte sich eine Scheibe Toast mit Margarine und Ananasmarmelade. »Ach komm, das merkt doch ein Blinder mit Krückstock, dass da irgendwas im Busch ist, seit sie bei ihrer Mutter war. Hat sie dir nichts erzählt?«, fragte er mit hochgezogenen Brauen. »Du siehst Gespenster«, erwiderte sie, ohne ihn anzusehen. »Aha, und wieso weichst du dann meinem Blick aus? Ihr habt doch gestern fast zwei Stunden in ihrem Zimmer verbracht, und dabei habt ihr euch bestimmt nicht über Fußball oder das Wetter in China unterhalten.« »Vielleicht verrat ich s dir, wenn du deine Stimme ein bisschen dämpfst.« Er beugte sich nach vorn und sagte im Flüsterton: »Was ist mit Sarah los? Hat sie einen Freund?« Andrea druckste einen Moment herum und antwortete: »Nein, oder ja, das heißt, nicht richtig. Sie hat ihn in Spanien kennengelernt und ist natürlich total hin und weg « »Aha, deshalb ist sie also diesmal so gut gelaunt zurückgekommen. Und ich hab mich schon gewundert. Darf ich auch erfahren, wie alt dieser Don Juan ist?« »Achtzehn.« »Ich glaub, ich spinn, Sarah ist gerade mal fünfzehn! Und diese Typen dort unten warten doch nur auf eine Gelegenheit « »Ich hab gesagt, du sollst leise sein. Vielleicht darf ich dich daran erinnern, was du mir über deine Zeit als Jugendlicher erzählt hast. Du warst doch mit fünfzehn auch bis über beide Ohren verliebt, ohne dass auch nur das Geringste zwischen dir und deiner Angebeteten gelaufen ist. Oder hab ich da was falsch verstanden?« »Das war damals eine ganz andere Zeit « »O ja, natürlich, damals war alles anders«, entgegnete Andrea spöttisch. »Das sagen alle, wenn sie von früher sprechen. Hör zu, deine Tochter wird allmählich flügge, und du wirst dich wohl oder übel damit abfinden müssen. Aber tröste dich, sie ist verliebt in einen Jungen, der mehr als zweitausend Kilometer von hier entferntwohnt. Gib ihr ein paar Tage oder von mir aus auch ein paar Wochen, und sie wird ihn vergessen haben. Aber es wird auch noch andere Jungs in ihrem Leben geben, denn sie wird nicht jünger. Sie wird nicht immer dein kleines Mädchen sein, das du behüten und beschützen kannst oder musst. Sie wird das auch gar nicht wollen. Und auch Michelle wird schon bald in das Alter kommen « »Es reicht, okay. Außerdem muss ich los«, sagte er mit mürrischem Gesicht und stand auf. »He, spiel jetzt um Himmels willen nicht die beleidigte Leberwurst. Du wolltest unbedingt wissen, was mit Sarah ist, und ich hab s dir gesagt. Aber ich kann in Zukunft natürlich auch alles für mich behalten, wenn dir das lieber ist. Und außerdem kannst du froh sein, dass sie mich ins Vertrauen gezogen hat. Tu mir deshalb bitte einen Gefallen und erwähn ihr gegenüber nicht, dass ich mit dir darüber gesprochen habe. Vielleicht erzählt sie s dir ja von sich aus.« »Schon gut, ich werde dann also so tun, als wüsste ich von nichts. O Mann, ich werde wohl tatsächlich älter.« »Zum Glück noch nicht so alt, dass ich dich füttern muss.« Andrea legte ihre Arme um seinen Hals und lächelte ihn an. »Wieder gut?« »Hm«, brummte er. »Hört sich nicht gerade berauschend an. Und wenn du noch einen kleinen Moment wartest, komm ich gleich mit, ich hab nämlich zwei Obduktionen vor mir. Aber erst räumen wir noch den Tisch ab.« Nach fünf Minuten verließen Brandt und Andrea die Wohnung und begaben sich zu ihren Autos. »Ich bin so gegen sechs wieder hier«, sagte sie, bevor sie einstieg. »Es bleibt doch beim Kino, oder?« »Klar. Bis nachher«, antwortete er und winkte ihr noch einmal zu. Auf der kurzen Fahrt ins Präsidium dachte er unentwegt an Sarah. Natürlich hatte er gewusst, dass die Zeit kommen würde, wo mit einem Mal nicht mehr der Vater die größte Rolle in ihrem Leben spielen würde, und doch war es ein seltsames Gefühl zu wissen, dass das kleine Mädchen, das er noch vor wenigen Jahren auf den Schultern getragen hatte, auf dem besten Weg war, erwachsen zu werden. Und er meinte zum ersten Mal so richtig zu spüren, wie die Zeit in immer schnellerem Tempo dahineilte. Er erinnerte sich, als er fünfzehn war und das Erwachsenwerden noch Lichtjahre entfernt schien, und jetzt war er schon seit über einem Vierteljahrhundert bei der Polizei, war verheiratet gewesen und hatte zwei reizende Töchter, deren Geburt er selbst miterlebt hatte. Und aus diesen damals winzigen Geschöpfen waren mittlerweile recht selbständige und manchmal auch eigenwillige junge Damen geworden. (...)
© DroemerKnaur Buchverlage
© DroemerKnaur Buchverlage
... weniger
Autoren-Porträt von Andreas Franz
Andreas Franz wurde 1954 in Quedlinburg geboren, arbeitete als Übersetzer für Englisch und Französisch und war jahrelang als Schlagzeuger tätig. Seine große Passion aber ist das Schreiben. Er ist der Autor der spannenden Reihe um Kommissarin Julia Durant und ihr Team. Andreas Franz ist verheiratet und hat fünf Kinder.
Bibliographische Angaben
- Autor: Andreas Franz
- 2009, 1, 352 Seiten, Maße: 13 x 19 cm, Taschenbuch
- Verlag: Weltbild
- ISBN-10: 3868000836
- ISBN-13: 9783868000832
Kommentare zu "Schrei der Nachtigall"
0 Gebrauchte Artikel zu „Schrei der Nachtigall“
Zustand | Preis | Porto | Zahlung | Verkäufer | Rating |
---|
4.5 von 5 Sternen
5 Sterne 4Schreiben Sie einen Kommentar zu "Schrei der Nachtigall".
Kommentar verfassen