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  • 3 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lilli33, 13.05.2024

    Ein Wohlfühlroman

    Inhalt:
    Thea, Mitte 50, hat die letzten Jahrzehnte in Portugal verbracht. Aufgrund gesundheitlicher Beschwerden kehrt sie nach Deutschland zurück. Hier zieht sie mit ihren beiden Ziegen auf dem tief verschuldeten Gnadenhof des griesgrämigen Benno ein. Und bald gesellt sich die junge Juli zu den beiden, die sich beim Wandern verletzt hat und nicht weiter kann. Zu dritt versuchen sie, den Hof zu retten und nebenbei noch ihre ganz privaten Probleme zu lösen.

    Meine Meinung:
    Mit ihren Kriminalromanen um Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn konnte mich Romy Fölck regelmäßig begeistern. Deshalb wollte ich es auch einmal mit einem ihrer Bücher aus einem anderen Genre versuchen. Leider war dies für mich ein relativer Fehlversuch.

    Der Schreibstil ist sehr gefällig, und die Perspektivwechsel zwischen Thea, Benno und Juli gut gelungen. Wir lernen alle drei einigermaßen kennen, allerdings geht die Charakterisierung nicht wirklich in die Tiefe. Ich hätte gerne noch viel mehr über diese drei Personen erfahren.

    Die Story empfand ich als ziemlich unrealistisch: Es treffen zufällig drei Menschen aufeinander, die alle von ihrem Kind bzw. als Kind von einem Elternteil getrennt wurden. Daneben gibt es natürlich auch noch weitere Probleme, um die Handlung ein bisschen abwechslungsreicher zu gestalten.

    Unsere drei Protagonist*innen sind zunächst einmal so grundverschieden, dass die Fetzen fliegen. Sie raufen sich jedoch ganz schnell zusammen und ziehen dann an einem Strang. Die Geschichte ist leider absolut vorhersehbar, daran ändern auch die kleinen Stolpersteine, die Thea, Benno und Juli in den Weg gelegt werden, nichts. Und am Ende löst sich alles in Wohlgefallen auf. Mit einem tiefen Seufzer und einem wohlwollenden Lächeln im Gesicht klappte ich das Buch nach dem Lesen zu. Und trotz einiger Denkanstöße, die die Autorin mit dieser Geschichte gibt, wird das Buch bei mir wohl leider keinen bleibenden Eindruck hinterlassen.

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  • 5 Sterne

    Magnolia, 12.05.2024

    Aus Fremden werden Freunde

    Romy Fölck entführt mich auf einen alten Hof, der - umgeben von Wald, inmitten der Lüneburger Heide - Bennos Zuhause ist. Er ist eher ein Einsiedler, kann mehr mit Tieren und Pflanzen denn mit Menschen umgehen, sein Lebenshof gibt alten, ausgemusterten Tieren ihr Gnadenbrot. Um den Hof steht es nicht zum Besten, da die laufenden Kosten zu hoch sind und der Schuldenberg immer größer wird. Da ist es ihm ganz recht, dass er eine der zwei leer stehenden Wohnungen an Thea vermieten kann. Ende zwanzig war sie, als sie nach Portugal ausgewandert ist und nun, mit fünfzig, bekommt sie eine ärztliche Diagnose, die sie heimwärts, ins kalte Deutschland, treibt. Wäre noch die junge Juli, die nach dem Tod ihres Opas nach Amsterdam wandert. Eigentlich wollten sie gemeinsam dort hin und nun hat sie sich in Gedenken an ihren geliebten Opa ganz alleine auf dem Weg gemacht. Ihre Wanderung wird jäh gestoppt, als sie durch die Wälder streift, stolpert, nicht mehr weiter kann und auf Bennos Hof eine Bleibe findet.

    Romy Fölck hat mich zuletzt mit ihrem Roman „Die Rückkehr der Kraniche“ begeistert und auch hier, mit ihrem neuesten Werk, ist ihr dies gelungen. Nur mal kurz hineinlesen, um „Das Licht in den Birken“ zu erspüren – das war mein Gedanke. Weggelegt habe ich das Buch erst, als ich den letzten Satz der 348 Seiten gelesen habe. Mit Thea und ihren beiden Ziegen Clara und Aurélia bin ich bei dem spröden, zuweilen ganz schön übellaunigen Benno gut angekommen, wollte dann aber schon wissen, wie die beiden Bennos Lebenswerk retten können. Nicht nur die zwei haben im Laufe ihres Lebens so einiges wegstecken müssen, auch Juli, die wegen ihrem verletzten Fuß nicht weiter kann, ist trotz ihrer jungen Jahre nicht ungeschoren davongekommen.

    Der Roman, hat mich auf ganzer Linie begeistert. Aus dem ursprünglich anvisierten Stündchen, um ins Buch hineinzufinden, sind etliche mehr geworden, ein Weglegen wäre keine Option gewesen. Romy Fölcks unaufgeregter Erzählstil fesselt ungemein, ihre Charaktere sind lebensnah und gut nachvollziehbar dargestellt mit all ihren Unzulänglichkeiten, sie haben diverse Ecken und Kanten, sie überzeugen, sie sind echt. Drei Fremde, die sich zusammenraufen, die - jeder für sich und auch gemeinsam - einen Neuanfang wagen, die zu Freunden werden. Das angegilbte Tagebuch, das Thea zur Jahrtausendwende begonnen hat, hat sie wiedergefunden und die hierin geschriebenen fünf Worte sind es, die all das ausdrücken, was es im Leben braucht - Mut, Leidenschaft, Hoffnung, Erfüllung, Liebe.

    Schon der erste Eindruck - das Cover - fängt die Stimmung um den einsam gelegenen Hof aufs Beste ein, man kann sich die drei ganz und gar unterschiedlichen Menschen, die hier aufeinandertreffen und deren Schicksale sich trotz ihrer Gegensätzlichkeit ähneln, gut vorstellen. Die Geschichte um drei Fremde, die zu Freunden werden, eingebettet in eine Landschaft voll sprödem Charme, ist leise und doch kraftvoll erzählt. Romy Fölck hat mich damit einmal mehr überzeugt. Ein lebenskluger Roman voller Wärme, den ich gerne weiterempfehle.

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  • 5 Sterne

    Gaby2707, 13.05.2024

    Ein absoluter Wohlfühlroman

    Das pastellig gehaltene Cover mit der im leichten Nebel liegenden Heidelandschaft hat mich fort angesprochen. Und nachdem mich der erste Familienroman von Romy Fölck stark beeindruckt hat, war ich sehr gespannt auf „Das Licht in den Birken“. Ich wurde nicht enttäuscht.

    Benno Findeisen betreibt nach einem Unfall von vor 20 Jahren in einem Waldstück in der Lüneburger Heide einen Gnadenhof für alte, ausgesetzte Tiere. Jetzt ist er pleite und der Hof steht vor der Zwangsversteigerung. Als er in der Früh beim Holz sammeln ist, hört er die Schmerzenslaute der jungen Juli. Sie ist zu Fuß auf dem Weg nach Amsterdam und findet sich mit verletztem Fuß und Auge in Auge mit einem Wolf in einem Waldstück in der Lüneburger Heide wieder. Natürlich nimmt Benno die Verletzte mit nachhause.
    Thea Lorenz hat vor 20 Jahren ihre Heimat Deutschland verlassen und sich zuerst in Lissabon mit Aushilfsjobs, dann im portugiesischen Alentejo als Wanderhirtin mit ihren Ziegen ein neues Leben aufgebaut. Nun zieht sie das Heimweh zurück in die Lüneburger Heide, wo sie durch eine Kleinanzeige eine Wohnung auf dem Findeisenhof gefunden hat.

    Was die drei so unterschiedlichen Menschen auf dem Gnadenhof alles erleben und wie sich ihr Zusammenleben gestaltet, das hat Romy Fölck in diesem Buch sehr eindrücklich und lesenswert beschrieben.
    Abwechselnd erzählen der menschenscheue, knurrige Benno, dem Tiere näher sind als Menschen und dem die Schulden schon weit über den Kopf gewachsen sind, er diesen aber einfach in den Sand steckt; die lebenslustige, aufgeschlossene Thea, die mit ihren beiden Ziegen Clara und Aurélia nun in Deutschland angekommen ist und plötzlich ihrer Ziehtochter Annika gegenübersteht; und Juli, die in einem Dauerzoff mit ihrer Mutter steckt; ihre Geschichten. Ich tauche immer weiter in ihre Leben ein und lerne sie besser kennen. Jeder der drei hat sein Päckchen zu tragen und ein Zusammenleben muss erst gelernt werden. Aber Thea und Juli schaffen es die harte Schale von Benno zu knacken.
    Durch Romy Fölcks leichten, bildhaften und eindrucksvollen Erzählstil komme ich mir vor, als säße ich auf dem Gnadenhof auf einer Bank, würde einen Chili-Kaffee und ein Maisbrot genießen und dem Leben der drei Menschen zusehen. Ich bin dabei, wie sie Pläne schmieden, ihre Ideen langsam verwirklichen und lernen miteinander aus zu kommen. Das Zwischenmenschliche hat die Autorin sehr gut heraus gearbeitet und mir nahe gebracht.
    Durch Thea blitzt die portugiesische Sprache immer wieder mal durch, was mir sehr gut gefällt. Durch die wunderschönen Landschaftsbeschreibungen kommt der Wunsch nach einem Besuch der Heide auf.

    Ich hatte wunderbare Lesestunden mit einem beeindruckenden Buch voller Herzenswärme und Menschlichkeit. Ich war mit drei Menschen zusammen, die ich gerne als Freunde hätte. Und ich empfehle das Buch sehr gerne weiter.

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  • 5 Sterne

    leseratte1310, 10.05.2024

    Benno lebt zurückgezogen mit seinen Tieren auf dem Hof in der Lüneburger Heide am Rand eines Naturschutzgebietes. Eigentlich wäre es ihm am liebsten, es würde alles so bleiben, wie es ist, aber er benötigt dringend Geld, um seine Tiere auch weiter versorgen zu können. Daher will er zwei Wohnungen im alten Kesselhaus vermieten. Eine davon hat Thea gemietet, die nach vielen Jahren in Portugal wieder in ihre alte Heimat zurückkehrt. Schon bald gibt es eine weitere Person auf dem Hof. Juli ist auf der Wanderung nach Amsterdam, dabei verstaucht sie sich den Fuß und muss eine Pause einlegen. Bennos Leben wird durcheinandergewirbelt, aber dafür hat er nun Mitstreiterinnen, die den Hof retten wollen.
    Ich habe von Romy Fölck bereits die Krimireihe um Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn und den Roman „Die Rückkehr der Kraniche“ gelesen. Ich mag den Erzählstil der Autorin, welche die Natur im Norden sehr bildhaft und atmosphärisch darstellt.
    Benno hat einen Schicksalsschlag wegstecken müssen und sich danach vollkommen zurückgezogen. Er hat seine festen Routinen und der Garten liefert ihm, was er zum Kochen braucht. Seine finanzielle Situation ignoriert er gerne, doch die Tiere, die ein gutes Leben auf seinem Hof haben sollen, benötigen Futter. Daher hatte er sich zur Vermietung entschlossen, bereut seine Entscheidung aber schon, als er seine neue Mieterin sieht. Thea ist eine aktive und zupackende Person, die mit zwei Ziegen aus Portugal kommt. Sie hat Ängste, denen sie sich stellen muss, was ihr nicht leichtfällt. Aber sie ist auch bereit, auf Benno zuzugehen, der ziemlich bärbeißig ist. Juli hat Probleme mit ihrer Mutter und sie trauert um ihren Großvater, der vor kurzem gestorben ist. Nach Amsterdam will sie, um ihm nah zu sein. Es braucht ein bisschen, bis sich diese unterschiedlichen Charaktere einander nähern und dabei gibt es auch die ein oder andere Unstimmigkeit. Doch dann entsteht eine wundervolle Freundschaft und als es darauf ankommt, versuchen sie gemeinsam den Hof zu retten.
    Wieder einmal hat mich Romy Fölck mit ihrer Geschichte überzeugt. Man sollte sich immer wieder einmal die Zeit nehmen, um darüber nachzudenken, was im Leben wichtig ist und danach sein Leben auszurichten.
    Dieser stimmungsvolle Roman hat mir sehr gut gefallen und ich empfehle ihn gerne.

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  • 5 Sterne

    AnnaMagareta, 10.05.2024

    Drei Fremde auf dem Land

    „Das Licht in den Birken“ ist nach „Die Rückkehr der Kraniche“ der zweite Roman den die Autorin Romy Fölck außerhalb des Krimigenres veröffentlicht hat.

    Thea Lorenz ist Mitte 50 und kehrt nach über 20 Jahren in Portugal mit ihren beiden Ziegen Aurélia und Clara zurück in ihre Heimat in die Lüneburger Heide. Sie findet am Rande eines Naturschutzgebietes eine Wohnung für sich und ihre Ziegen. Die erste Begegnung mit ihrem Vermieter Benno Findeisen verläuft ein wenig holprig und unerwartet. Bisher lebt Benno sehr zurückgezogen auf seinem Hof, aber Geldnöte zwingen ihn dazu, einen Teil zu vermieten.
    Die junge Backpackerin Juli verknackst sich im Wald bei ihrer Wanderung den Knöchel und wird von Benno gefunden. Da sie ihre Reise nicht fortsetzen kann, bleibt auch sie auf dem Hof.

    Die Kapitel sind kurz und die Ereignisse werden im Wechsel aus der Perspektive der Protagonisten Thea, Benno und Juli geschildert.
    Mit ihnen hat die Autorin drei vollkommen unterschiedliche Charaktere geschaffen, von denen jeder für sich authentisch wirkt.
    Benno ist abweisend und sehr verschlossen, seine Tiere sind ihm wesentlich lieber als andere Menschen. Zunächst kommen weder Thea noch Juli wirklich an ihn heran und dennoch verändern sie ihn. Juli hat ihrer Familie den Rücken zugekehrt und versucht sich selbst und ihr eigenes Leben zu finden. In Thea steckt eine Menge Leben, sie interessiert sich für ihre Mitmenschen und ist ein Mensch der anpackt.

    Das Setting, die Lüneburger Heide, der Hof, das Moor, der Wald, einfach die gesamte Umgebung werden sehr detailliert beschrieben, so dass ich beim Lesen alles direkt vor Augen hatte. Auch Bennos Kräuter- und Gemüsegarten sowie die auf diesen basierenden Kochkünsten von Benno, haben direkt Appetit gemacht.

    Das Leben der drei Protagonisten wächst nach und nach immer mehr zusammen. Es ist ein Buch über Freundschaft, Hilfe, Neuanfänge, Probleme, Lösungen, Zusammenwachsen, das Leben mit seinen unerwarteten Wegen und vieles mehr.

    Mir hat dieser Roman mit seiner norddeutschen Atmosphäre gut gefallen und ich bin gespannt auf weitere Werke der Autorin.

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  • 5 Sterne

    karo_liest, 14.05.2024

    Thea ist Mitte fünfzig. Mit Ende zwanzig ist sie von einen Tag auf den anderen aus Deutschland weg. In Portugal an der Algarve wurde sie sesshaft. 25 Jahre bleibt die dort, hütet eine Ziegenherde. Doch dann spürt sie starkes Heimweh und Sehnsucht nach ihrer alten Heimat. Schließlich macht sie sich auf den Weg, fährt 3000 km mit zwei Ziegen in ihrem Transporter zurück nach Deutschland.
    Benno ist im gleichen Alter wie Thea und lebt in der Lüneburger Heide auf seinem Hof. Dort auf dem „Lebenshof“ nimmt er kranke und alte Tiere auf. Das Geld ist jedoch knapp, die Schulden hoch, daher will Benno zwei Wohnungen im alten Kesselhaus vermieten, die er ausgebaut hat. In eine davon zieht Thea ein.
    Die dritte im Bunde ist Juli, eine junge Frau, die auf dem Weg nach Amsterdam ist - zu Fuß auf Wanderschaft. Ihre Reise wird allerdings abrupt unterbrochen, als sie im Wald stolpert und stürzt. Benno findet die Verletzte und nimmt sie mit auf seinen Hof.

    „Aber im Leben bekam man nie, was man wollte. Sondern das, was man brauchte.“
    S. 103

    Wie die beiden Frauen das Leben des Einzelgängers Bruno aufmischen, wie sie versuchen, ihn aus seiner Notlage zu befreien und ihm wieder Hoffnung geben, wie sie aber alle drei auch aneinander geraten, das erzählt Romy Fölck in ihrem neuen Roman „Das Licht in den Birken“.

    Es gibt Bücher, die sind eine Wohltat und ein Genuss. Schon der Roman „Die Rückkehr der Kraniche“ war für mich solch ein Buch. Und mir war daher klar, dass ich den neuen Roman der Autorin unbedingt lesen möchte. Ich wurde nicht enttäuscht. Auch diesmal lässt uns Romy Fölck in eine wunderschöne, herzerwärmende Geschichte eintauchen, die aber keinesfalls kitschig ist.
    Das Cover könnte nicht passender sein. Die Naturbeschreibungen tragen dazu bei, dass man das Gefühl hat, vor Ort zu sein. Der Nebel, der morgens über das Moor zieht; die Heide in all ihren Farben. Diese Atmosphäre ist perfekt eingefangen, alles absolut stimmig. „Das Licht in den Birken“ ist ein gelungener Roman, den ich sehr, sehr gerne weiterempfehle.

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  • 5 Sterne

    Gabriele K., 03.05.2024

    Ich hatte bisher von Romy Fölck einige Krimis gelesen – die ich richtig gut fand – und war deshalb besonders gespannt auf ihre „Familienromane“ im weiteren Sinne. "Die Rückkehr der Kraniche" hat mich dann sehr beeindruckt, so dass ich auch unbedingt dieses neue Buch lesen wollte.

    Bereits das Cover hat mich sehr dafür eingenommen. Eine im leichten Dunst, im noch nicht ganz aufgelösten Nebel liegende Landschaft, in roséfarbenen und bräunlichen Pastelltönen, deutlich in Wassernähe, in morgendlichem Licht, Bäume, vereinzelte Häuser, ruhig…

    Genauso entwickelt sich auch die Geschichte. Aus drei Erzählsträngen heraus treffen drei sehr unterschiedliche Menschen aufeinander, nach teils jahrelangem innerem und äußerem Abstand, die mit Schwierigkeiten, Gepolter, Unverständnis, Zweifeln, Zorn und doch auch Sehnsucht und Zärtlichkeit versuchen, sich anzunähern, etwas Gemeinsames – teilweise wieder – zu finden.
    Nun ist dies ja eine Geschichte, die in vielen Neuerscheinungen der letzten Jahre so oder ähnlich erzählt wurde. Aber erstens IST das ja nun einmal ein großes Thema des Lebens schlechthin und deshalb wert, immer wieder neu und anders betrachtet zu werden, und zweitens gelingt es Romy Fölck meiner Meinung nach auf eine ganz besondere Art.

    Sehr gut gefällt mir die abwechselnde Erzählperspektive. Wunderbar ist auch die Landschaft im Norden eingewoben, sehr gut und achtsam die Natur geschildert. Man läuft mit durch den Nebel, bekommt nasse Füße, träumt sich auch einmal – selten! - in einen kühlen Sonnenuntergang...

    Ein sehr sehr schönes Buch – besinnlich und lebensklug, ohne je in Kitsch oder Pseudo-Romantik abzudriften. Ein wenig Skurrilität ist auch hinein gemischt. Ein wunderbares Geschenk auch für Schwestern, Mütter, Töchter und gute Freundinnen.

    Absolute Leseempfehlung.

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  • 5 Sterne

    Regina K., 15.05.2024

    25 Jahre war Thea in Portugal Ziegenhirtin auf Wanderschaft, ein Aussteigerleben. Doch jetzt nagte dieses Gefühl nach Heimat an ihr, und mit Mitte 50 trieb es sie wieder heim. Im Gepäck ihre zwei Zicklein Clara und Aurelia. Sie mietete sich auf einem Hof in der Lüneburger Heide ein. Ein Lebenshof für Tiere, der kranke und alte Tiere aufnahm. Benno führte den Hof, der schon lange in Familienhand war, doch die unbezahlten Rechnungen häufen sich. So vermietete er aus der Not heraus an Thea, obwohl er lieber alleine lebte. Er mit seiner kühlen nordischen Art und sie mit ihrem hitzigen Temperament. Zwei unterschiedliche Charaktere, wo Reibungen nicht ausbleiben. Dann entdeckt Benno bei einem Spaziergang die verletzte Juli im Wald und bringt sie auf seinen Hof. Gerade 18 geworden, wollte sie weg von der Mutter, der sie nichts wert war. Ihrem verstorbenen Großvater zuliebe wollte sie per Fuß nach Amsterdam laufen. Eine Reise, die sie einst gemeinsam geplant hatten.

    Drei unterschiedliche Charaktere und jeder mit seinem eigenen Schicksal verbunden. Da bleiben die Reibungen natürlich nicht aus. Es ist schön zu lesen, wie sich die Fronten allmählich lichten und sie sich einander annähern. Alle drei sind mir sympathisch dargestellt und sie eroberten mein Herz im Sturm. Ich mag Geschichten, in denen sich die unterschiedlichsten Menschen annähern, sich Freundschaften und auch etwas mehr anbahnen. Auch hat Romy Fölck der Landschaft wieder ein Gesicht gegeben, man sich mitten in ihr fühle. Mit all ihrer Schönheit und düsteren Momenten. Das Cover wunderschön darauf einstimmt.

    Ich hatte bereits "Die Rückkehr der Kraniche" von der Autorin gelesen, daher war ich besonders neugierig auf ihr neues Buch. Und sie konnte mich erneut begeistern.

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  • 5 Sterne

    Marie aus E., 19.05.2024

    Ein alter, etwas heruntergekommener Bauernhof in der Lüneburger Heide.
    Dort treffen drei Menschen aufeinander, die alle ihr Päckchen zu tragen haben:

    Benno der Hofeigentümer, der einen Gnadenhof für Tiere führt und große finanzielle Sorgen hat. Ein Eigenbrötler, wie er ich Buche steht, verschlossen und kauzig.
    Dann seine neue Mieterin Thea, die in jungen Jahren nach Portugal ausgewandert ist und nun zurück in die Heimat wollte. Auch um mit dem damaligen Grund der Auswanderung ihren Frieden zu machen.
    Und zuletzt die junge Juli, die nach einem kleinen Wanderunfall bei ihnen strandet und auch ihre Sorgen hat.

    Es ist ein Buch der leisen Töne, das mir sehr gut gefallen hat.
    Der Gnadenhof in der wunderschönen Natur, aber auch die drei starken Charaktere wurden so gekonnt (sprachlich) gezeichnet, dass sie vor meinem Lese-Auge lebendig wurden. Fast so, als ob ich sie tatsächlich kennen würde.
    All die Sorgen, Nöte und Verletzungen, aber auch all die schönen Momente des Augenblicks, die es auch gibt und die man nicht aus den Augen verlieren darf.
    Ich hätte mich gerne dazu gesetzt, mit einer Tasse Kaffee auf die Bank vor dem Haus.

    Beim Lesen hatte ich allerdings ein starkes Déjà-vu. Das Buch erinnert mich total an "Alte Sorten" - aber weil ich das so sehr mochte, umso besser.
    Das war beim Vergeben der finalen Sterne allerdings dann etwas mein Problem. An eines meiner absoluten Lieblingsbücher kommt es nicht ganz heran, wenn ich den direkten Vergleich nicht ziehen würde, dann würde ich die fünf Sterne jedoch uneingeschränkt vergeben. Das habe ich nun letztendlich auch getan.

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  • 5 Sterne

    Sigrid C., 23.05.2024

    Diese Roman von Romy Fölck ist gut zu lesen, die Handlung scheint im ersten Moment eher an der Oberfläche dahin zu schaukeln, aber bald wird es tiefgreifend und emotional.
    Drei Personen sind der Mittelpunkt: Benno, der nach einem Unfall Akoholiker wird, dadurch Frau und Kind verliert, vereinsamt und sich auf den Hof seiner Eltern zurückzieht, um einen Gnadenhof daraus zu machen.
    Thea, die nach einer großen Enttäuschung nach Portugal zieht und dort als Wanderhirtin Fuß fasst. Nach zwanzig Jahren beschließt sie, zurück nach Deutschland zu ziehen und mietet sich bei Benno mit ihren zwei Ziegen ein.
    Und nicht zuletzt Juli, die nicht gut mit ihrer nörgelnden Mutter auskommt. Als auch noch ihr Opili, der ihr Vater und Mutter gleichzeitig war, stirbt, beschließt sie, zu Fuß nach Amsterdam zu gehen, weil er davon so geschwärmt hatte. Unterwegs hat sie einen kleinen Unfall und landet ebenfalls auf Bennos Hof.
    Unterschiedlicher können Leute gar nicht sein, die drei sind wie Feuer Wasser und Wind.
    Alle drei haben aber auch Sehnsucht nach einem bestimmten Menschen, nur ist es so schwer, sich selbst das einzugestehen.
    Benno ist nach der Pandemie hoch verschuldet, Thea hat ein wenig angespart und Juli ist zu jung für große Rücklagen, aber alle drei versuchen ihr Bestes, um den Hof halten zu können.
    Und jeder arbeitet auf seine Weise an seinem Problem.
    Morgens, wenn auf dem Hof auf der Heide der Tag erwacht und ein besonderes Licht in den Birken leuchtet, läßt es sich besonders gut über Probleme nachdenken.
    Ein Cover mit genau diesem Licht über der Heide passt wunderbar zum Text.

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  • 5 Sterne

    Langeweile, 14.05.2024

    Thea kehrt ihrer Wahlheimat Portugal nach über 20 Jahren den Rücken , um in ihrer Heimat Norddeutschland ,Frieden mit ihrer Vergangenheit zu schließen.Auf dem abgelegenen Lebenshof von Benno,findet sie zusammen mit ihren beiden Ziegen eine Unterkunft.Der eigenbrötlerische Mann ist aus wirtschaftlichen Gründen gezwungen zu vermieten, da sein Hof total überschuldet ist, eigentlich möchte er aber lieber in Ruhe alleine leben.Juli,eine junge Frau will sich von ihrer dominanten Mutter abnabeln und ist zu Fuß auf dem Weg nach Amsterdam. Als sie unterwegs stürzt, wird sie von Benno verletzt gefunden ,der sie mit auf seinen Hof nimmt. Nach vielen anfänglichen Schwierigkeiten findet das ungewöhnliche Trio immer mehr zueinander, und gemeinsam entwickeln Sie ein Konzept zum Überleben des Hofs.

    Ich kenne die Autorin bereits von anderen Büchern und bin immer wieder sehr angetan von ihrem besonderen Schreibstil. Auf eine langsame und trotzdem sehr intensive Weise, führt sie die einzelnen Protagonisten in die Geschichte ein und schildert sie so, dass klare Bilder im Kopf entstehen. Einerseits ist dabei der Fokus auf die unterschiedlichen Lebenswege der Protagonisten gelegt, andererseits erfährt man aber auch viel über Land und Leute,sowie die wunderschöne Landschaft der Lüneburger Heide. Mich hat das Buch von Anfang an gefangengenommen, so dass ich es in relativ kurzer Zeit gelesen habe. Von mir gibt es fünf Sterne und eine absolute Leseempfehlung.

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  • 5 Sterne

    crazy girl, 14.05.2024

    Thea Lorenz ist vor 25 Jahren nach Portugal ausgewandert. Nach einer enttäuschten und verratenen Liebe hat sie spontan alles hinter sich gelassen. Sie hat gekellnert und ist zuletzt mit einer großen Ziegenherde durchs Land gezogen. Doch die große liebe hat sie nicht gefunden. Jetzt reist sie mit zwei von Hand aufgezogenen Ziegen zurück nach Deutschland. Auf einem Gnadenhof in der Lüneburger Heide wird ein Wohnung mit Haustierhaltung angeboten. Der Hofbesitzer Theo ist ein Eigenbrötler, kümmert sich liebevoll um seine Tiere und ist dabei hoch verschuldet. Seine frau und sein Sohn haben ihn schon vor vielen Jahren verlassen. Dann gesellt sich die junge Juli zu ihnen. Sie wollte den Konflikten mit ihrer Mutter aus dem Wege gehen und nach dem Tod ihres Großvaters zu Fuß nach Amsterdam wandern. Nach einem Sturz und Verletzung des Fußes muss sie eine ungeplante Pause einlegen. Werden die drei zusammen ihre Probleme lösen können?
    Das Cover und der Titel gefallen mir sehr gut. Die Protagonisten werden mit all ihren Ecken und Kanten beschrieben und ich sehr sie direkt vor mir. Der Hof in der Lüneburger Heide wird sehr anschaulich beschrieben. Das Leben dort als Selbstversorger und die Beschreibung der Kochvorbereitungen haben mich sehr angesprochen. Eine sehr warmherzige Geschichte über Freundschaften und über Konflikte, die gemeinsam leichter gelöst werden können.

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  • 5 Sterne

    eight_butterflies, 20.05.2024

    Romy Fölck schreibt eine Story über das Neuanfangen, ganz unabhängig von Alter und Lebenslage. Da ist der Griesgram Benno, der aus Familienbesitz den Moorhof - einen Lebenshof für Tiere - innehat, kurz vor dem Bankrott stehend. Thea gibt ihre Exilheimat Portugal auf, lässt ihre Ziegenherde hinter sich und kehrt nach Deutschland zurück. Juli will nach Amsterdam laufen und verletzt sich den Fuß, weshalb sie auf Bennos Moorhof strandet. Wie sich diese drei Menschen zusammenfinden, sich zart annähern und füreinander aufschließen, wird behaglich und geschmeidig erzählt. Wie sich durch den Neuanfang, der sich für die drei Protagonisten ergibt, auch die Vergangenheit in die neue Zukunft einbinden lässt, sich alte Wunden wieder heilen können, wird durch die Story auch deutlich. So entstehen unabhängig vom Alter der Beteiligten neue Bande, neue Möglichkeiten, frisches Glück und eine Stimmung des neuen Friedens und einer ungeahnten Lebenszufriedenheit.

    Dieses Buch liest sich flüssig und leicht weg. Romy Fölck schreibt einfühlsam und plastisch für ein Lesevergnügen ohne Turbulenzen. Ein Wohlfühlbuch für alle, die gegenüber den Wendungen im Leben aufgeschlossen sind und sich vertiefen möchten in eine Geschichte, die der Seele gut tut.

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  • 5 Sterne

    Mandel61118, 11.05.2024

    Leiser und poetischer Roman
    Das Cover ist sehr stimmungsvoll und passt wunderbar zu den gelungenen Naturbeschreibungen des Buches.
    Männlicher Protagonist ist Benno, Mitte 50 und alleinstehend. Ein Eigenbrötler, der vor zwanzig Jahren von Frau und Sohn verlassen wurde. Er lebt für die alten Tiere, denen er auf seinem Hof am Moor ein Zuhause gibt.
    Thea durchbricht seine Einsamkeit, als sie mit ihren beiden Ziegen als Mieterin auf den Hof zieht. Auch sie hat eine von Verlust geprägte Vergangenheit und verkroch sich die letzten Jahrzehnte in Portugal. Zu guter Letzt stößt die junge Juli hinzu, die sich mit ihrer Mutter überworfen hat...

    Nach der "Rückkehr der Kraniche" habe ich mich sehr auf dieses Buch von Romy Völck gefreut. Ich mag ihre ruhige, poetische Art zu schreiben, die Harmonie der Natur, die Liebe zu Pflanzen und Tieren, die auf jeder Seite zu finden sind.
    Die menschlichen Charaktere sind manchmal unangenehm, haben Ecken und Kanten. So kommt es unweigerlich zu Reibereien. Doch die Protagonisten raufen sich zusammen und beweisen, dass es aus jeder Notlage einen Ausweg gibt - wenn man nur zusammenhält.
    Ein wunderschönes, leises, nachdenklich machendes Buch, das mich gut unterhalten hat.

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  • 5 Sterne

    Lesemone, 14.05.2024

    Thea wohnte seit vielen Jahren in Portugal und will jetzt mit Mitte 50 in Deutschland neu starten. Mit ihren beiden Ziegen kommt sie auf dem Hof von Bauer Benno unter, wo sie schnell merkt, dass ihm das Wasser bis zum Hals steht. Der Lebenshof ist gnadenlos verschuldet und es droht die Zwangsversteigerung. Zu ihnen gesellt sich noch die junge Juli, die sich den Fuß verknackst hat und von Benno mit auf den Hof genommen wird. Gemeinsam starten sie den Versuch, den Hof zu retten.

    Mir hat gut gefallen, dass die Protagonisten nicht mehr blutjung waren, sondern schon einiges in ihrem Leben hinter sich und erlebt haben. Die Autorin ist bei mir für ihren einfühlsamen, dennoch sehr unterhaltsamen Schreibstil bekannt. Sie hat so einige Turbulenzen eingebaut, so dass es nie langweilig beim lesen wurde. Insgesamt sind die Beschreibungen vom Moorhof und seinen Bewohnern sehr gut gelungen. Es werden einige wichtige Lebensfragen angesprochen und versucht zu lösen. Das Buch verbreitet eine schöne, sommerliche Stimmung und ist bestens geeignet, um es an einem Urlaubstag durchzulesen.

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  • 5 Sterne

    Jürg K., 21.05.2024

    Thea kehrt mit Mitte fünfzig von Portugal nach zwanzig Jahren zurück in ihre norddeutsche Heimat. Mit ihren beiden Ziegen zieht sie auf einen idyllischen Hof in die Lüneburger Heide. Sie will zur Ruhe kommen und Frieden mit der Vergangenheit schliessen. Der Hofbesitzer Benno hat ein Händchen und Gespür für Tiere, bei Menschen ist er schroff. Thea und Benno nähern sich an, als sie einer jungen Frau helfen, die sich Verletzt hat. Julia und Thea werfen ihre Vorbehalte über Bord und versuchen das Lebenswerk von Benno zu retten. Die Handlung dieser Geschichte in die Lüneburger Heide zu verlegen ist gelungen. Das Lesen über den Hof, das Moor, der Wald und die Umgebung sind sehr detailliert beschrieben. Man bekommt ein sehr gutes Bild im Kopf. Die Kochkünste von Benno sind nicht zu unterschätzen. Man bekommt gleich Appetit.
    Es ist ein Buch über Freundschaft, Hilfe, Neuanfänge, Probleme, Lösungen, Zusammenwachsen und noch einiges mehr. Dieses Buch kann ich sehr empfehlen.

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  • 4 Sterne

    marcialoup, 09.05.2024

    Landleben-Idylle mit Hindernissen


    Die Autorin entwirft ein sehr ausdrucksstarkes Bild eines Hoflebens in der norddeutschen Heide.
    Benno, der Besitzer des Hofs betreibt einen Tier-Lebenshof und um weitere finanzielle Mittel aufzubringen, vermietet er zwei Wohnungen auf seinem Hof.
    Thea begibt sich auf die Rückreise in ihr Leben von früher. Sie war mit Mitte Zwanzig nach Portugal ausgewandert und nun, über zwanzig Jahre später reist sie zurück in ihre norddeutsche Heimat. Mit einem alten Transporter und zwei Ziegen ruckelt sie von Portugal direkt in eine der Wohnungen von Benno.
    Und dann ist da noch Juli, die, abgehauen von Zuhause, von Benno verletzt im Wald aufgefunden wird. Auch sie findet ihren Platz auf Benno’s Hof.
    Die Idylle eines harmonischen Landlebens will Einzug halten: grüne Wiesen, Sonnenschein mit Chili-Kaffee am Morgen, geliebte Tiere, Ruhe und Abgeschiedenheit.
    Jedoch trügt der Schein und unter der Oberfläche brodeln alte Wunden und ein Haufen nicht bezahlter Rechnungen, die Benno schon längst über den Kopf gewachsen sind.

    Auf unterschiedliche Weisen verknüpfen sich die drei Leben der quirligen, lebensfrohen Thea, dem wortkargen, verhärteten Benno, dem Tiere wichtiger sind als Menschen und der jungen Juli, die ihren Weg noch sucht. Aber an Benno kann man sich die Zähne ausbeißen. Juli und Thea versuchen die harte Schale zu knacken, werden jedoch oft schroff abgewiesen. Innerlich jedoch denkt Benno viel über Thea’s und Juli’s Worte und Handlungen nach und entblättert sein verstaubt-verschlossenes Leben nach und nach. Die drei wachsen zusammen, schmieden Pläne und verwirklichen gemeinsam Ideen, geraten dabei aber trotzdem immer wieder aneinander.

    Durch Romy Fölck’s gewandte Wortwahl lebt der/die Lesende mit auf dem Hof und beobachtet – vielleicht aus der Scheune, vielleicht aus einem kleinen Fenster, vielleicht von der Wiese aus – die Szenerien, die mit wunderschönen, treffenden Landschaftsbeschreibungen das Bild ins Licht der Birken setzen. Durch wechselnde Perspektiven der drei Protagonisten werden unterschiedliche Blickwinkel beleuchtet, die insgesamt ein harmonisch klingendes Bild ergeben.
    Das Cover ist immer wieder schön anzusehen, farblich abgestimmt mit dem Buchdeckel und dem Lesebändchen harmoniert diese Landschaft mit der Vorstellung des Hofes, und man spürt die feuchten Nebel des Moors, die idyllische Ruhe umfängt einen und man möchte sofort auch einen Chili-Kaffee am Morgen auf der Wiese trinken und die Tiere beobachten.

    Einzig die Tiere sind in ihren Beschreibungen ein bißchen zu kurz gekommen… obwohl es ein Tier-Lebenshof ist, wurde doch vorwiegend über die Menschen, die darin leben, erzählt.

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  • 4 Sterne

    Andreas W., 23.05.2024

    Bennos Gnadenhof für alte und verstoßene Tiere wird zum Hof verletzter menschlicher Seelen, als sich binnen kurzer Zeit Thea und Juli unabhängig voneinander dort einfinden - Thea verspürt nach vielen Jahren als Ziegenhirtin in Portugal Heimweh und Julis Mission ist es eigentlich, der Lieblosigkeit ihrer Mutter zu entfliehen und ihrem Opa zu Ehren nach Amsterdam zu laufen. Als die beiden auf Benno stoßen, spüren sie, dass hinter seiner abweisenden Fassade ein einfühlsames Herz steckt. Innerhalb kürzester Zeit wird aus den Dreien eine Lebensgemeinschaft, bei der einer dem anderen beim Leben und Überleben hilft. Doch nicht nur sie als Menschen brauchen Hilfe, sondern noch viel mehr der Hof ...

    Nachdem "Die Rückkehr der Kraniche" mein Buch 2023 gewesen ist, war ich voller Vorfreude auf das neue Buch von Romy Fölck. Im Großen und Ganzen bin ich nicht enttäuscht worden. Die erste Hälfte des Buches fühlt sich wie eine einzige Umarmung an. Detailierte Charakterstudien der Hauptfiguren und viele eingestreute Lebensweisheiten machen das Lesen zu einer einzigen Freude. Jeder bringt einen Rucksack an Erfahrungen, Verletzungen und Träumen mit. Jeder von ihnen findet vorerst Ruhe und Hilfe auf Bennos Hof. Wie sich die Ereignisse dann entwickeln, wäre über einen längeren Zeitraum für mich glaubwürdig gewesen. Doch die Autorin lässt dies alles in kürzester Zeit passieren - kurz hintereinander kommt es zu schweren Erkrankungen der Hauptfiguren, die sich genauso schnell wieder in Luft auflösen; für jeden findet sich plötzlich ein Weg, Fehler aus der Vergangenheit wiedergutzumachen. Manche Entscheidungen wirken auch recht widersprüchlich ... einerseits wird Juli verurteilt, weil sie eigenständig Kontakt zu Bennos Sohn aufnimmt, andererseits crashen alle zusammen die Hochzeit von Theas Ziehtochter. Manches wird sehr lebenserfahren behandelt, anderes dann wieder sehr naiv. Letztendlich endet alles in hoffnungsvoller Harmonie, was das Buch zwar sehr sympathisch macht, aber leider am echten Leben vorbei geht. Alles über einen längeren Zeitraum laufen zu lassen und das auch mal mit Rückschlägen oder Zweifeln hätte mir besser gefallen. Trotzdem ein schönes Buch mit einem passenden Cover.

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  • 4 Sterne

    Knopf, 18.05.2024

    Als Krimi- und Thrillerleserin kenne ich ja bereits die Krimireihe, welche im alten Land spielt, von Romy Fölck. Auch den ersten Roman ' Das Lied der Kraniche ' habe ich gelesen.
    Nun habe ich gerade den neuesten Roman: 'Das Licht in den Birken' beendet und er lässt mich mit einem zufriedenen Gefühl zurück. Die ca. 350 Seiten waren durch den schönen, flüssigen Schreibstil von Frau Fölck, gut zu lesen.
    Drei Menschen, welche sich nicht kannten, werden vom Schicksal auf einem Moorhof in der Lüneburger Heide zusammengeführt.
    Dem Besitzer dieses Gnadenhofs - Benno -  hat das Leben arg mitgespielt und er ist zu einem griesgrämigen Einzelgänger mutiert. Um wenigsten das Futter für seine Tiere bezahlen zu können, hat er das alte Kesselhaus zum Ferienhaus umgebaut und vermietet es.
    Thea ist vor 25 Jahren aus Deutschland geflüchtet und hat in Portugal ein Leben als Ziegenhirtin geführt. Aus Angst, dass ihre Schmerzen eine sehr ernste Ursache haben, gibt sie ihr Leben in Portugal auf und kehrt in ihre alte Heimat zurück, um hier medizinischeHilfe zu finden. Mit dabei zwei Ziegen, die sie mit der Flasche aufgezogen hat. Da bietet sich das Häuschen von Benno an: Haustiere erwünscht.
    Zwei Dickköpfe, beide gehen auf die 60 zu, haben es nicht leicht miteinander. Es werden Grenzen überschritten und so mancher Streit ausgefochten.
    Zum Glück können aber beide über den eigenen Schatten springen, Fehler einsehen und sich auch entschuldigen. Empathie ist beiden nicht fremd.
    Mit Juli, einer jungen Frau, die sich auf ihrer Wanderschaft den Knöchel verstaucht, ist das Trio komplett. Obwohl sie so viel jünger ist, begeht sie die gleichen Fehler und kann aber auch verzeihen.
    Das Hauptproblem, den Hof und Benno vor dem finanziellen Absturz zu bewahren, gehen sie gemeinsam an. Aber jeder von ihnen hat auch eigene persönliche, familiäre Probleme.
    Frau Fölck beschreibt die Höhen und Tiefen dieser drei Schicksale sehr einfühlsam, man fühlt sich teilweise als Teil der Handlung. Das Ende ist nicht kitschig, auch wenn es im Großen und ganzen auf ein Happyend hinausläuft.
    Ich hatte ein paar schöne Lesestunden mit diesem Wohlfühlroman und freue mich auf weitere Bücher von der Autorin.

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  • 4 Sterne

    Isaba, 21.05.2024

    Sommerwohlfühlbuch
    "Das Licht in den Birken" ist ein purer Sommer-Sonne-Ferien Wohlfühlroman von Romy Fölck, den man ohne viel Anspannung nebenbei "weglesen" kann.

    Die Geschichte spielt irgendwo in der Lüneburger Heide. Hier lebt der alternde Griesgram Benno, der sein Leben einem Gnadenhof für Tiere widmet, doch wegen ausbleibender Spenden immer stärker in finanzielle Existenznot gerät. Benno vermietet ein Haus auf dem Hof aus Geldnot an Thea, die Jahre nach ihrer Flucht vor familiären Sorgen nach Portugal nun in ihre norddeutsche Heimat zurückkehrt und Bennos Einsiederdasein ordentlich aufmischt. Schlussendlich komplettiert Juli das Trio. Die gerade Volljährige will nach Amsterdam wandern, verletzt sich jedoch den Knöchel und strandet so auf Bennos Hof.

    Die drei ungleichen "Gestrandeten" haben so ihre Problemchen miteinander, die sie jedoch auch dank vieler glücklicher Wendungen nach und nach lösen können.

    Romy Fölck versteht es wunderbar, die Figuren sehr plastisch zu zeichnen und so hat man die Geschichte leicht vor dem inneren Auge. Bisher hat sich die Autorin offenbar eher auf Krimis fokussiert, ich habe sie jedoch durch "Die Rückkehr der Kraniche" kennen gelernt, welches mir richtig gut gefallen hat und das in eine ähnliche erzählerische Kerbe schlägt.

    Einen kleinen Abzug gebe ich, weil für meinen Geschmack ein wenig zu deutlich Stereotypen verwendet werden und das Leben der drei Hauptfiguren zuerst zu schlimm und dann zu schön ist, um wahr zu sein. Vieles fügt sich etwas zu leicht und die großen Sorgen und auch die großen Differenzen lösen sich in Wohlgefallen auf. Ich vermute jedoch, dass die Autorin es im Grunde genau darauf angelegt hat und ganz bewusst eine schöne leichte Wohlfühlgeschichte schreiben wollte.

    Ein klein wenig mehr Spannung hätte es für meinen Geschmack dennoch sein können und für mich kommt "Das Licht zwischen den Birken" nicht ganz an "Die Rückkehr der Kraniche" heran. Ich empfehle die Geschichte dennoch allen, die sich entspannt mit einem schönen Buch in die Sommersonne legen möchten.

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