Alsensund

Dieses Buch erschien 2024 in der Emons Verlag GmbH und beinhaltet 415 Seiten.
„Mörderjagd an der Ostseeküste“
In Harrislee an der Grenze zu Dänemark wird die Leiche einer Medizinstudentin gefunden. Kommissar Sånbergen übernimmt zusammen mit der örtlichen Kommissarin Wiedmann die Ermittlungen. Es dauert nicht lange und zwei weitere junge Frauen sind tot. Es deutet alles auf einen Serientäter hin. Doch dann entdeckt Sånbergen ein altes Tagebuch, das ihn dreißig Jahre zurück zu einem geheimnisumwobenen Haus und einem verstörenden Familiengeheimnis führt…
Was für ein Krimi! Der Autor Per Sjørndahl hat einen tollen Schreibstil, durch den ich mitten ins Geschehen katapultiert wurde. Marven Sånbergen ist ein toller Ermittler, der alleinerziehend ist und zum Glück seine Schwester Clara hat, die sich um seine Tochter kümmert, wenn er unterwegs ist. Die Leiche der jungen Frau ist wie ein Kunstwerk drapiert worden und die Polizei tappt komplett im Dunkeln. Marven ist unerschrocken und bekommt auch schon mal selbst was ab bei seinen Ermittlungen, die Dinge zutage bringen, die mir absolute Gänsehautmomente voller Nervenkitzel bescherten. Ganz schön schwere Kost, die mich ganz schön bewegte. Was ist hier nur los? Das fragte ich mich die ganze Zeit. Ich möchte aber auf keinen Fall etwas verraten. Der Spannungsbogen hält sich vom Anfang bis zum Ende. Und ehrlich, ich hätte nicht mit diesem Ende gerechnet, denn der Autor brachte mich immer wieder auf falsche Fährten. Hier handelt es sich um einen wirklich toll konstruierten Krimi, der nichts für schwache Nerven ist. Er ist spannend, fesselnd, packend und aufregend und es scheint noch weitere Fälle für Marven zu geben… Besonders toll fand ich, dass auch immer wieder die Perspektiven aus der Gegenwart in die Vergangenheit wechselten. Ich empfehle diesen Krimi sehr gern weiter. Mich hat der Autor Per Sjørndahl auf jeden Fall begeistert, fasziniert und komplett überzeugt und es war ein absolutes Lesehighlight für mich!

aktualisiert am 25.06.2024

Der Roman spielt im Grenzgebiet zwischen Dänemark und Deutschland wo Kommissar Marven Sanbergen zu den Ermittlungen in einem mysteriösen Mord an einer Medizinstudentin, hinzugezogen wird.
Marven selbst ist halb Deutsch, halb Däne und fühlt sich sowohl der einen als auch der anderen Seite in ihm zugehörig. Er selbst hat eine kleine Tochter, die er in der Obhut seiner Schwester lässt, während er an dem Fall arbeitet und er hat ein Geheimnis, denn ausser seiner Schwester gibt es da noch eine weitere Schwester, die jedoch ganz jung bereits gestorben ist.

Aus verständlichem Grund gehen ihm die Ermittlungen und auch die Hintergründe sehr nah und er ermittelt weiter und überschreitet Grenzen, die andere Ermittler wahrscheinlich nicht überschritten hätten.

Was in diesem Krimi besonders hervorsticht, ist die unglaublich gute Recherche bezüglich der Hintergründe. Ich hatte zeitweise das Gefühl, mich tatsächlich in einer Mordermittlung zu befinden und teilzuhaben an dem Ermittlungsprozess, so genau sind die forensischen Details und auch der Aufbau des Hintergrunds.
Auch der Aufbau der Tat und der Hintergrund ist so vielschichtig und dabei jedoch so klar und interessant, dass ich dieses Buch in nur vier Tagen verschlungen habe.
Faszinierend fand ich, dass Per Sjorndahl, Tagebucheinträge als Stilmittel genutzt hat, um den Leser in einen weiteren Handlungsstrang eintauchen zu lassen, das hat mir sehr gefallen und macht alles noch eindrücklicher.
Ausserdem ist die Sprache, die der Autor nutzt, eben keine Null acht fünfzehn Sprache, sondern anspruchsvoll, dabei aber nie langweilig oder verkopft.

Das Ende ist ein echter Knaller, in dem der Leser Marven auf den Füssen folgt und atemlos, den Mörder jagt, nur um dann fast schockiert innehalten zu müssen. Ein Leserausch, in dem ich richtig genervt von mir war, dass ich nicht schneller lesen konnte.

Ich kann diesen Krimi wirklich empfehlen.
Alle Fans von CSI und Law and Order, die anspruchsvolle Ermittlungsarbeit geniessen und wissenschaftliche Details mögen, sollten hier zugreifen. Es werden spannende Lesestunden.

**** Sterne

Alles beginnt mit dem Fund einer Leiche im Erlenbruch bei Harrislee, einem Ort kurz hinter der dänischen Grenze. Dort entdeckt eine Frau beim Hundespaziergang die tote junge Frau an einen Baum gelehnt, als würde sie schlafen. Es handelt sich um eine ehrgeizige Medizinstudentin, die nebenbei ehrenamtlich für eine Stiftung tätig ist. Jedoch soll sie nicht das einzige Opfer bleiben…
Am Anfang habe ich mich mit dem Krimi recht schwergetan. Marven Sanbergen, der verantwortliche Ermittler, kam mir zu selbstbezogen und nicht gerade kompetent vor. Ich hatte den Eindruck, wichtig sind für ihn nur Zimtschnecken, sein Tee und nicht die neuen deutschen Kollegen seines Teams oder der aktuelle Fall. Ich habe auch nicht verstanden, warum er so eine Angst vor dem Wasser der Ostsee hat. Zum Glück ändert sich dieser erste Eindruck. Der Leser ist bei den vielen handelnden Personen gefordert hier die Übersicht zu behalten. Denn der Fall weist weit zurück, was auch gleich am Anfang aus den Auszügen des Tagebuchs abgeleitet werden kann, die Sonbergen zufällig in die Hände bekommt. Doch richtig erfassen können die Ermittler die Zusammenhänge nicht, geschweige denn, dass es Beweise dafür gibt. Irgendwie sind noch immer nicht alle Puzzleteile gefunden. Mit zunehmender Seitenzahl wird der Krimi auf jeden Fall richtig spannend und wartet mit nicht zu erahnenden Entwicklungen auf. Von mir erhält er 3,5 Lese-Sterne.