München farbig
1946-1965. Vom Trümmerfeld zum U-Bahnbau
Buntes Leben in den Ruinen
Zum ersten Mal zeigt die aufwändige Publikation Farbfotos der Stadt München aus den ersten Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg.
Die Farbfotos vermitteln einen für uns neuen, äußerst lebendigen Eindruck der Stadt München in...
Zum ersten Mal zeigt die aufwändige Publikation Farbfotos der Stadt München aus den ersten Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg.
Die Farbfotos vermitteln einen für uns neuen, äußerst lebendigen Eindruck der Stadt München in...
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Produktinformationen zu „München farbig “
Klappentext zu „München farbig “
Buntes Leben in den RuinenZum ersten Mal zeigt die aufwändige Publikation Farbfotos der Stadt München aus den ersten Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg.
Die Farbfotos vermitteln einen für uns neuen, äußerst lebendigen Eindruck der Stadt München in dieser umwälzenden Zeit. Zwischen den Ruinen entsteht neues privates und geschäftliches Leben.
Eine Stadt im Übergang
Die Farbbilder zeigen die Stadt als Trümmerfeld, den beginnenden Neuaufbau und die Rekonstruktion der architektonischen Wahrzeichen, die Umgestaltung des Marienplatzes bis zu massiveren Eingriffen ins Stadtbild unmittelbar vor der Umsetzung des Stadtentwicklungsplans von 1963.
Aber auch Oktoberfest, Fasching und Viktualienmarkt werden im Buch durch viele Fotos dokumentiert sowie die Staatsbesuche von Charles de Gaulle und Königin Elisabeth von England und die Feierlichkeiten zum 800. Stadtgründungstag im Jahr 1958. Zahlreiche Fotos mit Kraftwagen, Straßenbahnen, Lokomotiven und Flugzeugen der Zeit belegen den Verkehr in der Stadt.
Lese-Probe zu „München farbig “
EinführungNicht nur die Besucher von auswärts sondern auch die Einheimischen können sich heute kaum noch vorstellen, wie die Stadt vor 70 Jahren ausgesehen hat. Am Ende des Zweiten Weltkriegs, am 8. Mai 1945 war die Innenstadt Münchens zu mehr als zwei Dritteln zerstört. Mehr als 6.600 Bürger verloren dabei ihr Leben, ca. 16.000 wurden verwundet. In 73 Luftangriffen der Alliierten wurde der größte Teil der Bausubstanz, wertvolle Innenausstattungen der Kirchen, Schlösser und Bürgerhäuser und große Teile der Infrastruktur vernichtet. 80.000 Wohnungen waren total zerstört, ein Drittel des Vorkriegszustandes.
Von vielen architektonischen Wahrzeichen der Stadt standen nur noch die Außenmauern: Frauenkirche, Residenz, Altes Rathaus, Neue und Alte Pinakothek, Glyptothek und Odeon, um nur einige zu nennen. Das Nationaltheater war zerstört, aus dem Residenztheater konnten wenigstens die wertvollen Rokoko-Schnitzarbeiten ausgelagert und gerettet werden. Mehr als die Hälfte der rund 200 Kirchen in der Stadt war schwer beschädigt.
Ein Weiterleben in dieser Ruinenlandschaft schien unmöglich. Der Kunsthistoriker Wilhelm Hausenstein schreibt in seinen Erinnerungen: "Der Eindruck ist grausig. Ich kann mir nicht denken, wie München je wieder zur Repräsentation dessen, was es gewesen ist, wiederhergestellt werden soll. Nicht als ob dies in sich unmöglich wäre. Aber die Herstellung wird nicht praktikabel sein, zumal im Zusammenhang mit dem Ruin der anderen Städte; sauf l'imprevu. Allein schon das Aufräumen, das Abtragen! Wird man wesentliche Ruinen stehen lassen und anderwärts, außerhalb Neues bauen? Wird man? Und wann? Werden Generationen zwischen, neben Trümmern leben? Der Untergang der Stadt ist im großen ganzen so radikal, dass ich mir eine Erneuerung nicht vorstellen kann, in technischer wie in wirtschaftlicher Hinsicht." Eine Zukunft für die Stadt München schien es für diesen Standort nicht zu geben.
Der von den Nationalsozialisten 1933 abgesetzte und von der
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amerikanischen Besatzungsmacht wieder einberufene Oberbürgermeister Karl Scharnagl ermahnte seine Mitbürger zur Ruhe und Ordnung aber auch zu gegenseitiger Hilfsbereitschaft in der "schwersten Zeit, die jemals unsere liebe Stadt München durchzumachen" hat.
Die Diskussion um den Wiederaufbau der Stadt wurde im Wesentlichen bestimmt von der Devise, die Oberbürgermeister Scharnagl formuliert hatte: "München will stark am alten Stadtbild und seiner Behaglichkeit festhalten." Schon vor Kriegsende hatten Planer und Städtebauer wie Stadtbaurat Karl Meitinger, der spätere Wiederaufbaureferent Karl Preis und Georg Lill, der Leiter des Landesamts für Denkmalpflege sich darauf geeinigt, das herkömmliche Bild der "alten" Stadt weitgehend wieder zu verwirklichen. Sehr konkret, wenn auch unter großen Mühen wurde dieser Plan umgesetzt, wie Carmen Enss in ihrem Buch "Münchens geplante Altstadt" detailliert nachweist.
Die Wahrung oder Wiederherstellung des historischen Erscheinungsbildes entsprach nicht nur der konservativen Grundeinstellung der Bürger und der Verantwortlichen, sondern auch dem Wunsch, die Attraktivität der Stadt für den Fremdenverkehr wieder herzustellen.
Der ehemalige Stadtbaurat Karl Meitinger hatte in seiner Denkschrift zum Wiederaufbau "Das neue München" bereits 1946 alle Ziele formuliert, die dann auch weitgehend umgesetzt wurden - gegen die Proteste der Vertreter einer moderneren Architektur. V.a. bemühte man sich, den Charakter der mittelalterlichen Struktur der Altstadt in ihren Straßenverläufen und Platzanlagen zu übernehmen. Nur in wenigen Fällen wurden Straßen- und Platzräume aufgeweitet oder verändert, u.a. wurde die südliche Bauflucht des Marienplatzes zurückgesetzt, im Verlauf der Kaufinger- und Neuhauser Straße wurden Arkaden eingebrochen, die heute, wie an der Akademie, wieder gefährdet sind. Größere Stadtumbauten geschahen vor allem im Anger-Viertel. Der Oberanger wurde zu einer Durchgangsstra
Die Diskussion um den Wiederaufbau der Stadt wurde im Wesentlichen bestimmt von der Devise, die Oberbürgermeister Scharnagl formuliert hatte: "München will stark am alten Stadtbild und seiner Behaglichkeit festhalten." Schon vor Kriegsende hatten Planer und Städtebauer wie Stadtbaurat Karl Meitinger, der spätere Wiederaufbaureferent Karl Preis und Georg Lill, der Leiter des Landesamts für Denkmalpflege sich darauf geeinigt, das herkömmliche Bild der "alten" Stadt weitgehend wieder zu verwirklichen. Sehr konkret, wenn auch unter großen Mühen wurde dieser Plan umgesetzt, wie Carmen Enss in ihrem Buch "Münchens geplante Altstadt" detailliert nachweist.
Die Wahrung oder Wiederherstellung des historischen Erscheinungsbildes entsprach nicht nur der konservativen Grundeinstellung der Bürger und der Verantwortlichen, sondern auch dem Wunsch, die Attraktivität der Stadt für den Fremdenverkehr wieder herzustellen.
Der ehemalige Stadtbaurat Karl Meitinger hatte in seiner Denkschrift zum Wiederaufbau "Das neue München" bereits 1946 alle Ziele formuliert, die dann auch weitgehend umgesetzt wurden - gegen die Proteste der Vertreter einer moderneren Architektur. V.a. bemühte man sich, den Charakter der mittelalterlichen Struktur der Altstadt in ihren Straßenverläufen und Platzanlagen zu übernehmen. Nur in wenigen Fällen wurden Straßen- und Platzräume aufgeweitet oder verändert, u.a. wurde die südliche Bauflucht des Marienplatzes zurückgesetzt, im Verlauf der Kaufinger- und Neuhauser Straße wurden Arkaden eingebrochen, die heute, wie an der Akademie, wieder gefährdet sind. Größere Stadtumbauten geschahen vor allem im Anger-Viertel. Der Oberanger wurde zu einer Durchgangsstra
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Bibliographische Angaben
- Autoren: Sebastian Winkler , Franz Schiermeier
- 2018, Neuerscheinung, 300 Seiten, mit farbigen Abbildungen, Maße: 23,8 x 27,7 cm, Gebunden, Deutsch
- Verlag: Schiermeier
- ISBN-10: 3943866645
- ISBN-13: 9783943866643
- Erscheinungsdatum: 22.08.2018
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