Wie Feuer und Eis
Affaire de Coer
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Affaire de Coer
Für die Tierärztin Lily Munroe ist das Iditarod-Hundeschlittenrennen in Alaska wirklich aufregend genug. Dennoch zieht ihr höchst attraktiver Konkurrent Derek Wright sie mit seinem frechen Charme in seinem Bann. Was Lily nicht ahnt: Wright ist Agent einer Eliteeinheit. Als Lily immer wieder in mysteriöse Unfälle verwickelt wird, erkennt Wright, dass die Frau, die er liebt, in Lebensgefahr schwebt, und er tut alles, um sie zu schützen
WieFeuer und Eis von Cherry Adair
LESEPROBE
Dasneugeborene Kälbchen lag zusammengerollt im Stroh,
währenddie stolze Mama es sauber leckte. Die Nacht presste
ihreeisigen schwarzen Finger gegen die Fenster des hell erleuchteten,
warmenStalls, wobei die Erde draußen dick mit
Schneebedeckt war.
Erschöpft,aber glücklich versuchte Dr. Lily Munroe, das
Juckenim Nacken zu ignorieren, dieses unheimliche Irgendwer-
beobachtet-mich-Gefühl,das sie seit mehreren Stunden
immerwieder befiel. Sie tätschelte die rostbraune Flanke der
Kuh.»Du hast einen hübschen munteren Jungen. Gut gemacht,
Peaches.«
»Peaches?«,fragte hinter ihr eine vertraute heisere Stimme.
»Sieist doch kein Schoßtier, Doc.«
DasStroh raschelte unter ihren Füßen, als Lily herumwirbelte,
dieHand an der Kehle. »Verdammt! Du hast mich zu
Todeerschreckt!«
Groß,dunkel und lästig.
DerekWright.
EineSchulter an die Wandplanken gelehnt, sah er aus, als
stündeer schon eine Weile da. Seine körperliche Präsenz traf
Lilywie ein Schlag vor die Brust, und beim Anblick von ein
Meterfünfundneunzig purem, kraftstrotzendem Mann flatterte
ihrMagen wie üblich verräterisch. Sein schmales, schönes
Gesichtwar von der Kälte gerötet und das dunkle, glänzende
Haarverführerisch vom Wind zerzaust, der draußen heulte.
Siespürte den harten Herzschlag unter ihren Fingerspitzen,
undhoffte, dass Derek ihn weder hören noch sehen
konnte.Oder ihn dem Schrecken zuschrieb, den er ihr eingejagt
hatte.Der Adrenalinschub ließ sie schwindlig werden. Sie
kämpftedie körperliche Reaktion mühsam nieder und fing
an,ihre medizinischen Instrumente und diverse andere Utensilien,
dieim Stall herumlagen, zu reinigen.
»Tutmir Leid«, sagte er mit seidiger Stimme. »Ich wollte
dichnicht erschrecken.« Er sah nicht im Mindesten betrübt
aus,und sie warf ihm einen finsteren Blick zu. Seine Lippen
zuckten.»Du kannst dem Ego eines Mannes ganz schön zusetzen,
Doc.«
»Mitdeinem Ego ist alles in Ordnung. Es ist gesund wie
einPferd«, teilte Lily ihm mit. Dieses atemlose, herzbeklemmende
Gefühlwürde nachlassen, wenn sie tief atmete und
sichzusammenriss. »Vielleicht solltest du dir eine Glocke
umhängen,wenn du so herumschleichst. Oder pfeifen. Oder
stampfenoder so was.« Sie bückte sich nach den Geburtshilfehaken
undden Ketten, die sie zuvor benutzt hatte, und verpackte
siein eine Tüte, um sie später zu sterilisieren.
»Ichbin nicht herumgeschlichen. Ich wollte dich nicht ablenken
undhabe gewartet, bis du mit allem fertig bist.«
Oh,er lenkte sie ab, aber sie würde sich das nicht anmerken
lassen.War es das unterbewusste Wissen gewesen, dass Derek
siebeobachtete, das sie die letzten paar Stunden umgetrieben
hatte?Sie konnte sich nicht vorstellen, dass er sich so lange
ruhiggehalten haben sollte. Sie sah ihm in die Augen. Zing
machteihr Herz. Sie wünschte sich nur, ihr Herz und ihr Verstand
hättensynchron funktioniert.
»Dusolltest wissen, dass ich im Ruf stehe, sehr leichtfüßig
zusein«, teilte er ihr, zuvorkommend wie gewohnt, mit. Seine
dunkelblauenAugen blitzten unter schwarzen Brauen.
»Musstdu auch sein, um dich aus all den Schlafzimmern
rauszuschleichen,hm?«
Erschüttelte den Kopf und lächelte. Ein Lächeln, das seine
Augennicht erreichte, wie Lily feststellte. »Kein Herumgeschleiche.
KeineSchlafzimmer. Aber ich tanze wie Fred
Astaire«,stellte er unbescheiden fest.
Vermutlichtat er es. Für einen derart großen Mann bewegte
ersich mit erstaunlicher Grazie. »Schön für dich. Könntest
duein Stück nach hinten tanzen? Du verschreckst Peaches
undihr Baby.«
Siesahen beide die Kuh und das Kälbchen an, die gar nicht
zubemerken schienen, dass zwei Menschen in der Nähe
waren.Derek taxierte Lily mit trägem Blick. »Fühlst du dich
beengt,Doc?« Er zog einen Mundwinkel hoch, und Lily befahl
sich,seinen Sexappeal zu ignorieren.
Derekließ sie regelmäßig zappelig werden. Sie wollte an
ihrenHaaren zupfen, an ihren Kleiden, an ihrer Persönlichkeit.
Allesan Derek war attraktiv. Aufregend. Überlebensgroß.
Inseiner Nähe fühlte sie sich wie ein kleines braunes
Vögelchen.Er war Technicolor. Sie war Sepia.
Nicht,dass Sepia verkehrt gewesen wäre, sagte sie sich mit
Nachdruckund ärgerte sich darüber, wie ihr in seiner Nähe
zumutewar und dass sie nicht wusste, wie sie dem entgegensteuern
sollte.
»Indeiner Nähe fühle ich mich immer beengt«, verriet sie
ihmaufrichtig und warf ein unbenutztes Paar Operationshandschuhe
indie Tasche. Sie stemmte sich seinem Charme
seitJahren entschlossen entgegen. Was nicht leicht war. Sie
spürteseine Anziehungskraft. Spürte, wie ihre Gezeiten auf
seinenMond reagierten. Was bizarrer Unsinn war. Ihre Hormone
benahmensich daneben, weil er heiß war. Chemie. Sonst
nichts.
»Warum,frage ich mich?«, sagte er sanft. Seine Stimme erinnerte
Lilyjedes Mal an dunkle Schokolade. Sie war geschmeidig
undvoll, mit einer leichten Rauigkeit, die wie die
Zungeeiner Katze über ihre Nervenenden schabte.
Sierichtete sich auf und sah ihn giftig an. »Lass das, ja? Ich
gebeheute Abend keinen guten Sparringspartner ab. Ich bin
erschöpft,hungrig und völlig verdreckt. Wenn du flirten
willst,geh ins Haus, und ruf jemanden an.«
»Esist Mitternacht.«
»ArmerJunge.« Sie bückte sich nach ihrer Jacke, schüttelte
sieordentlich aus und hängte sie über eine Querstange. »Haben
sichdeine Damenbekanntschaften plötzlich alle in Kürbisköpfe
verwandelte?«
»Könntegut sein«, knurrte er.
Lilyschüttelte den Kopf. »Du bist unverbesserlich.« Und
charmantund witzig und gefährlich attraktiv.
»Wieheißt das Kälbchen eigentlich?«, fragte Derek und
fletschtedie weißen Zähne. Er zog sie ständig wegen der
Namenauf, die sie den Tieren gab. Er hatte seinen Spaß
daran,sie aufzuziehen, Punktum. Er schien auch genau zu
wissen,wie weit er es treiben konnte, bevor er geschickt den
Rückzugantrat. Raffinierter Kerl. »Pit?«
»Brad.«
Erlächelte, und Lily, die schließlich nicht aus Stein war, lächelte
zurück.
»Nurdu kannst einen mutmaßlichen Preisbullen nach
einemFilmstar benennen.«
Erverstand es einfach. Natürlich. Lilys Lächeln schwand,
undsie verkniff sich einen Seufzer. Im Gegensatz zu ihrem
Ehemannhatte Derek einen abgründigen Sinn für Humor,
undhinter dem schönen Gesicht steckte ein flinker Verstand.
Wases verdammt schwierig machte, ihm zu widerstehen.
»Wassoll ich dazu sagen?«, nuschelte sie gedämpft und richtete
sichweiter her. »Talent, eben.«
Siestopfte das T-Shirt in die Jeans zurück, während sie sich
aufrichteteund sich fragte, ob es im Laufe der Jahre leichter
werdenwürde, ihm zu widerstehen oder ob es stets harte
Arbeitbleiben würde.
Eswar ein Vergnügen, ihn zu betrachten. Egal,unter welchen
Umständen,er sah immer dunkel, elegant und kultiviert
aus.Die heutige Nacht war da keine Ausnahme. Er war absolut
passendgekleidet, um in einer kalten Winternacht in einen
Stallzu marschieren. Jeans, Stiefel und ein dicker cremefarbener
Rollkragenpulloverunter einer mächtigen Lammfelljacke.
Passendgekleidet, aber irgendwie auch, als sei er den
Seiteneines Hochglanzmagazins entstiegen.
Lilywar sich ihrer klebrigen Jeans, ihrer mistbedeckten
Stiefelund ihres verschwitzten Gesichts bewusst und zwang
sich,nicht an Gott-weiß-was-da-in-ihren-Haaren-Hing zu
zupfen.»Wie lange stehst du da eigentlich schon?«
»Einpaar Minuten. Soll ich dir helfen?«
»Danke,nein, alles bestens.« Doch sie war verschwitzt,
schmutzigund besorgt. Sie mussten reden und zwar bald.
Abereine Frau, die es mit Derek aufnehmen wollte, hatte in
Bestformzu sein. Und Lily war heute Nacht nicht annährend
inder Verfassung, ihren Partner auf die Hörner zu nehmen.
Wederauf der persönlichen noch auf der geschäftlichen Ebene.
Abgesehendavon, musste sie erst sämtliche Fakten beisammen
haben,und verdammt, sie wollte den Zeitpunkt und den
Ortbestimmen. Er ließ sie nervöser als jeder andere werden,
densie je getroffen hatte, ihren verstorbenen, unbetrauerten
Ehemanneingeschlossen. Und sie war sicher, dass er das absichtlich
unterstützte.
SeinTonfall hatte sich verändert, als er leise antwortete:
»Dubist heute so nervös.«
DerMann hatte eine viel zu gute Beobachtungsgabe. In seiner
Nähewaren ihre Instinkte von Anfang an primitiv gewesen;
sieverspürte das Bedürfnis, die Zugbrücke hochzuziehen,
dieKampfstationen zu besetzen und die großen Kanonen
aufzufahren.»Ich bin nicht nervös«, log sie. »Nur müde.
Peachesund ich sind seit sechzehn Stunden auf.«
Erbedachte sie mit einem durchdringenden Blick, der ihr
dasBlut wie Champagner durch die Adern prickeln ließ. »Du
siehstgut aus, wenn du müde bist.«
Sieschnaubte und schüttelte den Kopf. Er war wirklich unverbesserlich.
»Sicher.Und Eau de Rindvieh ist auch total
verführerisch.«
»Andir schon, ja.« (...)
©Blanvalet Verlag
Übersetzung:Gabi Langmack
- Autor: Cherry Adair
- 2006, 381 Seiten, Maße: 12,5 x 18,3 cm, Taschenbuch, Deutsch
- Übersetzer: Gabi Langmack
- Verlag: Blanvalet
- ISBN-10: 3442364388
- ISBN-13: 9783442364381
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