Totenfrau-Trilogie - 1 - Totenfrau
Thriller
Warum sie das tut? Warum sie dazu fähig ist? Die Antwort darauf liegt Jahre zurück ...
Blum ist Bestatterin. Sie ist liebevolle Mutter zweier Kinder, sie besticht durch ihr großes Herz, ihren schwarzen Humor und ihre Coolness. Blum...
Blum ist Bestatterin. Sie ist liebevolle Mutter zweier Kinder, sie besticht durch ihr großes Herz, ihren schwarzen Humor und ihre Coolness. Blum...
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Produktinformationen zu „Totenfrau-Trilogie - 1 - Totenfrau “
Warum sie das tut? Warum sie dazu fähig ist? Die Antwort darauf liegt Jahre zurück ...
Blum ist Bestatterin. Sie ist liebevolle Mutter zweier Kinder, sie besticht durch ihr großes Herz, ihren schwarzen Humor und ihre Coolness. Blum fährt Motorrad, sie trinkt gerne und ist glücklich verheiratet. Blums Leben ist gut. Doch plötzlich gerät dieses Leben durch den Unfalltod ihres Mannes, eines Polizisten, aus den Fugen. Vor ihren Augen wird Mark überfahren. Fahrerflucht. Alles bricht auseinander. Blum trauert, will sich aber mit ihrem Schicksal nicht abfinden. Durch Zufall findet sie heraus, dass mehr hinter dem Unfall ihres Mannes steckt ... Blum sucht Rache. Was ist passiert? Warum musste Mark sterben? Als sie die Antworten gefunden hat, schlägt sie zu. Erbarmungslos.
(1 mp3-CD, Laufzeit: ca. 8 h 28)
Blum ist Bestatterin. Sie ist liebevolle Mutter zweier Kinder, sie besticht durch ihr großes Herz, ihren schwarzen Humor und ihre Coolness. Blum fährt Motorrad, sie trinkt gerne und ist glücklich verheiratet. Blums Leben ist gut. Doch plötzlich gerät dieses Leben durch den Unfalltod ihres Mannes, eines Polizisten, aus den Fugen. Vor ihren Augen wird Mark überfahren. Fahrerflucht. Alles bricht auseinander. Blum trauert, will sich aber mit ihrem Schicksal nicht abfinden. Durch Zufall findet sie heraus, dass mehr hinter dem Unfall ihres Mannes steckt ... Blum sucht Rache. Was ist passiert? Warum musste Mark sterben? Als sie die Antworten gefunden hat, schlägt sie zu. Erbarmungslos.
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Warum sie das tut? Warum sie dazu fähig ist? Die Antwort darauf liegt Jahre zurück ...Blum ist Bestatterin. Sie ist liebevolle Mutter zweier Kinder, sie besticht durch ihr großes Herz, ihren schwarzen Humor und ihre Coolness. Blum fährt Motorrad, sie trinkt gerne und ist glücklich verheiratet. Blums Leben ist gut. Doch plötzlich gerät dieses Leben durch den Unfalltod ihres Mannes, eines Polizisten, aus den Fugen. Vor ihren Augen wird Mark überfahren. Fahrerflucht. Alles bricht auseinander. Blum trauert, will sich aber mit ihrem Schicksal nicht abfinden. Durch Zufall findet sie heraus, dass mehr hinter dem Unfall ihres Mannes steckt ... Blum sucht Rache. Was ist passiert? Warum musste Mark sterben? Als sie die Antworten gefunden hat, schlägt sie zu. Erbarmungslos.
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Hörprobe
Totenfrau-Trilogie - 1 - Totenfrau
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Autoren-Porträt von Bernhard Aichner
Bernhard Aichner (1972) lebt als Schriftsteller und Fotograf in Innsbruck. Er schreibt Romane, Hörspiele und Theaterstücke. Für seine Arbeit wurde er mit mehreren Literaturpreisen und Stipendien ausgezeichnet, zuletzt mit dem Burgdorfer Krimipreis 2014, dem Crime Cologne Award 2015 und dem Friedrich Glauser Preis 2017.Die Thriller seiner "Totenfrau"-Trilogie standen monatelang an der Spitze der Bestsellerlisten. Die Romane wurden in 16 Länder verkauft, u.a. auch nach USA und England. Mehrere seiner Romane wurden verfilmt, u.a. seine Totenfrau-Trilogie für Netflix/ORF. Christian Berkel, geboren 1957 in West-Berlin, studierte an der Deutschen Film- und Fernsehakademie. Der vielfach ausgezeichnete Schauspieler stand auf den bedeutendsten deutschen Theaterbühnen und ist bekannt aus zahlreichen nationalen wie internationalen Film- und Fernsehproduktionen, etwa »Der Untergang«, »Der Mann mit dem Fagott«, »Das Experiment«, »Operation Walküre« oder Quentin Tarantinos für acht Oscars nominiertem Blockbuster »Inglourious Basterds«. Außerdem spielte er die Titelrolle in der ZDF-Krimireihe »Der Kriminalist«. Berkel spricht mit in zahlreichen Hörspielen, wie »Die Rückkehr des Tanzlehrers« von Henning Mankell, und las u. a. in der preisgekrönten »Ulysses«-Lesung (Regie: Ralph Schäfer), »Cash« von Richard Price und »Schleichendes Gift« von Val McDermid, »Totenfrau« von Bernhard Aichner und J.K. Rowlings »Ein plötzlicher Todesfall«.
Autoren-Interview mit Bernhard Aichner
In der Danksagung am Ende des Romans stehen die Namen von Musikern. Zum einen Ludovico Einaudi, zum anderen Philipp Poisel. Warum stehen die beiden Namen da? Warum danken Sie den beiden?Bernhard Aichner: Es ist so, dass ich leidenschaftlicher Musikhörer bin beim Schreiben. Ich setze mir Kopfhörer auf und tauche ab. Es ist dann völlig egal, wo ich sitze, ob da hunderte Menschen um mich herum schwirren. Ich höre Lieder, teilweise in Dauerschleife, dasselbe Lied 20 bis 30 mal hintereinander. Und die beiden Alben die ich beim Schreiben der Totenfrau auf und ab gehört habe, waren eben von Ludovico Einaudi, einem wunderbaren italienischen Pianisten und Komponisten, und von Philipp Poisel, der mit Projekt Seerosenteich ein wunderschönes Album geschrieben hat.
Die Heldin der TOTENFRAU ist ja nicht ganz alltäglich was ihren Beruf betrifft... was sie tut. Erzählen Sie uns ein bisschen von ihr.
Bernhard Aichner: Die Heldin des Romans heißt Brünhilde Blum. Sie hasst ihren Vornamen, und besteht deshalb seit ihrer Jugend darauf Blum genannt zu werden. Blum hat einen sehr ungewöhnlichen Beruf für eine Frau, sie ist Bestatterin und setzt sich in einem männlich dominierten Gewerbe durch. Was sie aber noch besonders macht, ist, dass sie Menschen umbringt. Blum ist Serienmörderin, sie rächt sich an den Mördern ihres Mannes. Das absolut Ungewöhnliche daran ist, dass man sie mag. Der Leser fiebert mit Blum mit, er heißt gut, was sie macht. Das ist das Neue und Besondere an diesem Buch und dieser Figur. "Die Totenfrau ist eine rasende Rachegöttin, die einen schauern lässt", heißt es in einer Rezension. Es hat großen Spaß gemacht Blum auf die Welt zu bringen.
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Eine Heldin, die mordet. Eine Heldin, die man trotzdem mag. Gibt es da keinen Gewissenskonflikt? Moralische Bedenken? Wie sind Sie darauf gekommen?
Bernhard Aichner: Sie kennen die Geschichte von Edmond Dantes. Ich habe das Buch „Der Graf von Monte Christo" als Kind gelesen und alle Verfilmungen gesehen, und ich war immer schon begeistert von dieser Rachegeschichte, von dieser Liebe, die Edmond Dantes genommen wird. Man betrügt ihn, stiehlt ihm sein Leben, man nimmt ihm alles, was er hat. Meiner Heldin geht es ebenso. Blum verliert ihre Liebe, ihr Glück. Alles zerbricht. Was sie erleiden muss, was sie erfährt, treibt sie an. Ihr Mann Mark wurde umgebracht, fünf Männer sind für seinen Tod verantwortlich. An diesen Männern rächt sie sich.
Sie haben einen Thriller geschrieben, aber man munkelt, dass Sie ja einen Liebesroman schreiben wollten. Was ist mit dem Liebesroman passiert?
Bernhard Aichner: Das Tolle am Schreiben ist ja, dass man das mixen kann. Das ist wie Fruchtsaft machen - in einem Buch kann alles stecken, die verschiedenen Zutaten machen das Ganze erst perfekt. TOTENFRAU ist ein Liebesroman und es ist auch ein Thriller, es ist beides. Denn ohne die Liebe geht nichts im Leben. Und ohne den Tod auch nicht, beide Motive sind seit jeher Grundpfeiler der Literatur. Die Liebe, die Blum nach vierundzwanzig Jahren findet, ist die Basis für alles, was passiert in dem Roman. Blum hatte eine fürchterliche Kindheit und Jugend, mit vierundzwanzig Jahren lernt sie Mark kennen, und das, woran sie nicht mehr geglaubt hat, passiert: das Glück küsst sie. Acht Jahre lang darf sie glücklich sein, sie ist verheiratet und hat zwei Kinder, alles ist perfekt. Bis man ihr Mark nimmt. An einem Dienstag Morgen wird Mark von einem Rover überfahren. Unfall mit Fahrerflucht. Die Liebe ist tot. Das ist alles sehr, sehr schrecklich, das alles passiert in den ersten paar Kapiteln. Diese Liebe wird beschrieben und man fühlt mit Blum mit. Egal was kommt, was sie tut. Man erlaubt es ihr.
Die Geschichte nimmt nach dem Unfalltod von Mark richtig Fahrt auf, aus dem Liebesroman wird schnell ein knallharter Thriller. Und trotzdem ist da immer dieser feine Ton. Gefühle werden in diesem Buch ganz groß geschrieben. Sind sie ein Romantiker?
Bernhard Aichner: Bestimmt bin ich das. Es ist wunderschön, wenn man mit Worten so was machen kann. Wenn Leser mir sagen, dass sie weinen mussten, dass sie bewegt waren. Ich möchte Geschichten erzählen, ich möchte unterhalten und ich möchte packen. Allem voran möchte ich Menschen rühren. Bewegen. Leser dazu bringen einzutauchen in meine Geschichten. Das ist wichtig. Dass meine Sprache das schafft, den Leser reinzuziehen und bis zum Schluss nicht mehr loszulassen. Tempo aufnehmen, Pausen machen, einatmen, ausatmen.
Stichwort Tempo. Man reitet ja wirklich durch dieses Buch, man beginnt zu lesen und kann nicht mehr aufhören. Ein Höllentempo ist das.
Bernhard Aichner: Das Schlimmste für einen Autor ist es wohl, zu langweilen. Ich möchte fesseln, Figuren schreiben, die den Leser packen. Eine tolle Geschichte erzählen. Mit meinen Worten. In meinem Tempo. Es gibt neben der Liebe nichts Schöneres.
Wie das Ganze erzählt ist - das ist ja auch neu, das kennt man so nicht. Vom ersten Kapitel an ist klar, mit wem es der Leser zu tun hat, dass die Heldin eine Mörderin ist. Sie stellen das Krimigenre ein wenig auf den Kopf. Warum?
Bernhard Aichner: Weil es Spaß gemacht hat. Neues auszuprobieren bereitet mir große Freude. Im Normalfall passiert etwas und jemand klärt es auf. Die Gefahr damit zu langweilen ist bei der Fülle an Kriminalromanen heute sehr groß, deshalb habe ich etwas anderes versucht. TOTENFRAU offenbart alles von Beginn an. Fast alles. Ein zweites Verbrechen liegt ja im Dunklen.
Grausame Dinge passieren da im Dunklen. Auffallend ist aber, dass Sie diese Szenen sehr „sparsam" beschrieben haben. Man kann ihnen keine Gewaltverliebtheit unterstellen.
Bernhard Aichner: Das Spannende ist es ja, mit wenigen Worten ein Bild zu schaffen, die Phantasie im Leser zu entfachen. Gewaltszenen bis zum Äußersten zu beschreiben liegt mir nicht, das will ich nicht. Dass der Leser selbst entscheiden kann, wie „hart" er das Ganze lesen will, gefällt mir. Ich stelle eine Tatsache in den Raum, die schmerzt. Wie weh es dem Leser tut, entscheidet er selbst.
Glauben Sie, dass wir alle fähig wären, zu töten?
Bernhard Aichner: Ja, das glaube ich. Gut und Böse, es steckt beides in uns. Und wenn genug Faktoren mitspielen, kann aus jedem Lamm ein Wolf werden. Was Blum passiert ist, rechtfertigt das, was sie tut. Man streichelt den Wolf, man versteht ihn. Weil man zuvor das Lamm gesehen hat.
Sie haben ein halbes Jahr lang ein Praktikum bei einem Bestattungsunternehmen gemacht. Sie sind in die Welt der Toten eingetaucht, Recherche hautnah. Wie ging es Ihnen dabei?
Bernhard Aichner: Das war eine der demütigsten Erfahrungen in den letzten Jahren, wenn nicht überhaupt in meinem Leben. Bereits in meinen letzten Romanen habe ich mich mit dem Thema Tod auseinandergesetzt und beschäftigt. Ich habe mit Totengräbern gesprochen, ich habe mich auf Friedhöfen herumgetrieben, war auf der Gerichtsmedizin und irgendwann eben auch in einem Bestattungsunternehmen. Eine Innsbrucker Bestattungsunternehmerin hat mich unter ihre Fittiche genommen, mir gezeigt, wie man Verstorbene versorgt, wie man den Toten mit Respekt begegnet. Ich durfte am eigenen Leib und Herz erleben, was es bedeutet, diese Arbeit zu machen. Wie schön es sein kann, Verstorbenen noch etwas zu geben. Ihnen mit Respekt und Demut zu begegnen. Und im Zuge dieser Recherchen kam ich eben irgendwann auf die Idee, dieses Buch zu schreiben und ja, es hat sich gelohnt für mich als Mensch. Meine eigene Angst vor dem Tod ist kleiner geworden, die Angst, diesem Tabuthema Tod zu begegnen, ihm in die Augen zu schauen.
Was war das Schlimmste, das Sie während ihres Praktikums erlebt haben?
Bernhard Aichner: Ich erzähle Ihnen gerne, was am Schönsten war. Als ich zum zweiten Mal bei einer Versorgung dabei war, fand ich mich irgendwann mit einem Fön in der Hand am Kopfende des Versorgungstisches. Ich stand da und föhnte einer vierundachzigjährigen Frau die Haare. Ich hatte die schneeweißen Haare vorher gewaschen, Shampoo einmassiert und es wieder herausgespült. Ich wusch also dieser alten Dame die Haare und fragte mich: „Was zur Hölle tust du da?" Die Antwort kam umgehend. Je länger ich föhnte, desto mehr konnte ich es spüren. Ich war dort, weil ich genau das machen wollte. Etwas geben. Und es war wunderschön.
Bernhard Aichner: Sie kennen die Geschichte von Edmond Dantes. Ich habe das Buch „Der Graf von Monte Christo" als Kind gelesen und alle Verfilmungen gesehen, und ich war immer schon begeistert von dieser Rachegeschichte, von dieser Liebe, die Edmond Dantes genommen wird. Man betrügt ihn, stiehlt ihm sein Leben, man nimmt ihm alles, was er hat. Meiner Heldin geht es ebenso. Blum verliert ihre Liebe, ihr Glück. Alles zerbricht. Was sie erleiden muss, was sie erfährt, treibt sie an. Ihr Mann Mark wurde umgebracht, fünf Männer sind für seinen Tod verantwortlich. An diesen Männern rächt sie sich.
Sie haben einen Thriller geschrieben, aber man munkelt, dass Sie ja einen Liebesroman schreiben wollten. Was ist mit dem Liebesroman passiert?
Bernhard Aichner: Das Tolle am Schreiben ist ja, dass man das mixen kann. Das ist wie Fruchtsaft machen - in einem Buch kann alles stecken, die verschiedenen Zutaten machen das Ganze erst perfekt. TOTENFRAU ist ein Liebesroman und es ist auch ein Thriller, es ist beides. Denn ohne die Liebe geht nichts im Leben. Und ohne den Tod auch nicht, beide Motive sind seit jeher Grundpfeiler der Literatur. Die Liebe, die Blum nach vierundzwanzig Jahren findet, ist die Basis für alles, was passiert in dem Roman. Blum hatte eine fürchterliche Kindheit und Jugend, mit vierundzwanzig Jahren lernt sie Mark kennen, und das, woran sie nicht mehr geglaubt hat, passiert: das Glück küsst sie. Acht Jahre lang darf sie glücklich sein, sie ist verheiratet und hat zwei Kinder, alles ist perfekt. Bis man ihr Mark nimmt. An einem Dienstag Morgen wird Mark von einem Rover überfahren. Unfall mit Fahrerflucht. Die Liebe ist tot. Das ist alles sehr, sehr schrecklich, das alles passiert in den ersten paar Kapiteln. Diese Liebe wird beschrieben und man fühlt mit Blum mit. Egal was kommt, was sie tut. Man erlaubt es ihr.
Die Geschichte nimmt nach dem Unfalltod von Mark richtig Fahrt auf, aus dem Liebesroman wird schnell ein knallharter Thriller. Und trotzdem ist da immer dieser feine Ton. Gefühle werden in diesem Buch ganz groß geschrieben. Sind sie ein Romantiker?
Bernhard Aichner: Bestimmt bin ich das. Es ist wunderschön, wenn man mit Worten so was machen kann. Wenn Leser mir sagen, dass sie weinen mussten, dass sie bewegt waren. Ich möchte Geschichten erzählen, ich möchte unterhalten und ich möchte packen. Allem voran möchte ich Menschen rühren. Bewegen. Leser dazu bringen einzutauchen in meine Geschichten. Das ist wichtig. Dass meine Sprache das schafft, den Leser reinzuziehen und bis zum Schluss nicht mehr loszulassen. Tempo aufnehmen, Pausen machen, einatmen, ausatmen.
Stichwort Tempo. Man reitet ja wirklich durch dieses Buch, man beginnt zu lesen und kann nicht mehr aufhören. Ein Höllentempo ist das.
Bernhard Aichner: Das Schlimmste für einen Autor ist es wohl, zu langweilen. Ich möchte fesseln, Figuren schreiben, die den Leser packen. Eine tolle Geschichte erzählen. Mit meinen Worten. In meinem Tempo. Es gibt neben der Liebe nichts Schöneres.
Wie das Ganze erzählt ist - das ist ja auch neu, das kennt man so nicht. Vom ersten Kapitel an ist klar, mit wem es der Leser zu tun hat, dass die Heldin eine Mörderin ist. Sie stellen das Krimigenre ein wenig auf den Kopf. Warum?
Bernhard Aichner: Weil es Spaß gemacht hat. Neues auszuprobieren bereitet mir große Freude. Im Normalfall passiert etwas und jemand klärt es auf. Die Gefahr damit zu langweilen ist bei der Fülle an Kriminalromanen heute sehr groß, deshalb habe ich etwas anderes versucht. TOTENFRAU offenbart alles von Beginn an. Fast alles. Ein zweites Verbrechen liegt ja im Dunklen.
Grausame Dinge passieren da im Dunklen. Auffallend ist aber, dass Sie diese Szenen sehr „sparsam" beschrieben haben. Man kann ihnen keine Gewaltverliebtheit unterstellen.
Bernhard Aichner: Das Spannende ist es ja, mit wenigen Worten ein Bild zu schaffen, die Phantasie im Leser zu entfachen. Gewaltszenen bis zum Äußersten zu beschreiben liegt mir nicht, das will ich nicht. Dass der Leser selbst entscheiden kann, wie „hart" er das Ganze lesen will, gefällt mir. Ich stelle eine Tatsache in den Raum, die schmerzt. Wie weh es dem Leser tut, entscheidet er selbst.
Glauben Sie, dass wir alle fähig wären, zu töten?
Bernhard Aichner: Ja, das glaube ich. Gut und Böse, es steckt beides in uns. Und wenn genug Faktoren mitspielen, kann aus jedem Lamm ein Wolf werden. Was Blum passiert ist, rechtfertigt das, was sie tut. Man streichelt den Wolf, man versteht ihn. Weil man zuvor das Lamm gesehen hat.
Sie haben ein halbes Jahr lang ein Praktikum bei einem Bestattungsunternehmen gemacht. Sie sind in die Welt der Toten eingetaucht, Recherche hautnah. Wie ging es Ihnen dabei?
Bernhard Aichner: Das war eine der demütigsten Erfahrungen in den letzten Jahren, wenn nicht überhaupt in meinem Leben. Bereits in meinen letzten Romanen habe ich mich mit dem Thema Tod auseinandergesetzt und beschäftigt. Ich habe mit Totengräbern gesprochen, ich habe mich auf Friedhöfen herumgetrieben, war auf der Gerichtsmedizin und irgendwann eben auch in einem Bestattungsunternehmen. Eine Innsbrucker Bestattungsunternehmerin hat mich unter ihre Fittiche genommen, mir gezeigt, wie man Verstorbene versorgt, wie man den Toten mit Respekt begegnet. Ich durfte am eigenen Leib und Herz erleben, was es bedeutet, diese Arbeit zu machen. Wie schön es sein kann, Verstorbenen noch etwas zu geben. Ihnen mit Respekt und Demut zu begegnen. Und im Zuge dieser Recherchen kam ich eben irgendwann auf die Idee, dieses Buch zu schreiben und ja, es hat sich gelohnt für mich als Mensch. Meine eigene Angst vor dem Tod ist kleiner geworden, die Angst, diesem Tabuthema Tod zu begegnen, ihm in die Augen zu schauen.
Was war das Schlimmste, das Sie während ihres Praktikums erlebt haben?
Bernhard Aichner: Ich erzähle Ihnen gerne, was am Schönsten war. Als ich zum zweiten Mal bei einer Versorgung dabei war, fand ich mich irgendwann mit einem Fön in der Hand am Kopfende des Versorgungstisches. Ich stand da und föhnte einer vierundachzigjährigen Frau die Haare. Ich hatte die schneeweißen Haare vorher gewaschen, Shampoo einmassiert und es wieder herausgespült. Ich wusch also dieser alten Dame die Haare und fragte mich: „Was zur Hölle tust du da?" Die Antwort kam umgehend. Je länger ich föhnte, desto mehr konnte ich es spüren. Ich war dort, weil ich genau das machen wollte. Etwas geben. Und es war wunderschön.
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Bibliographische Angaben
- Autor: Bernhard Aichner
- CD
- 2014, Ungekürzte Lesung, Spieldauer: 508 Minuten
- Verlag: DHV Der HörVerlag
- ISBN-10: 3844514155
- ISBN-13: 9783844514155
- Erscheinungsdatum: 05.03.2014
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