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Taschenbuch 13.00
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  • 5 Sterne

    30 von 43 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Dreamworx, 20.05.2019

    Als Buch bewertet

    1870er Jahre. Zwischen die Liebe von Franz und Irene sollte mit Freude erfüllt sein, die in eine baldige Ehe mündet. Doch dann zerbricht Franz’ Vater mit seinen Äußerungen das junge Glück. Irene sieht keinen anderen Ausweg und verlässt, obwohl schwanger, Franz und Altenstadt, um ihren Sohn allein zur Welt zu bringen und einer Arbeit in einer Textilfabrik nachzugehen, um das Auskommen zu sichern. Allerdings sind die Arbeitsbedingungen hart, und Irene stößt schon bald an ihre Grenzen. Mit der Bekanntschaft des Arbeiterführers Josef Hartmann bessert sich die Lage für Irene, denn sie ist nicht mehr allein und genießt es, eine Schulter zum Anlehnen zu haben. Doch ihre Gedanken sind noch viel zu oft bei ihrer großen Liebe Franz. Gibt es doch noch ein Zurück?

    Marie Lacrosse hat mit “Das Weingut - Aufbruch in ein neues Leben” den fulminanten zweiten Teil der elsässischen Familiensaga vorgelegt, der nahtlos an Band 1 anschließt und genauso mit Spannung, exzellenter historischer Hintergrundrecherche und einer tollen Fortführung der Geschichte zu faszinieren weiß. Mit ihrem eindringlichen, fesselnden und gefühlvollen Erzählstil zieht die Autorin den Leser sofort in ihren Bann, alles ist so plastisch und bildgewaltig beschrieben, dass man es vor dem inneren Auge regelrecht vor sich sehen kann und mit den ersten Zeilen bereits wieder auf das Weingut der Familie Gerban einzieht, um die weiteren Entwicklungen der bereits liebgewonnenen Protagonisten dort hautnah zu mitzuverfolgen und sich selbst als Teil der Familie zu fühlen. Geschickt eingestreute Rückblenden frischen dabei das Gedächtnis auf in Bezug auf die einzelnen Handlungen. Die Autorin lässt den Leser aber nicht nur am Leben der Weingutbewohner teilhaben, sondern gibt auch einen wunderbaren und tiefen Einblick in das damalige gesellschaftliche Leben, harte Arbeitsbedingungen, die politischen Geschehnisse sowie die Auflehnung der ärmeren Bevölkerung für bessere Lebens- und Arbeitsbedingungen. Die Geschichte ist wunderbar abwechslungsreich durch immer wieder geschickt gelegte Wendungen, so dass der Leser zum Miträtseln regelrecht animiert wird, wie es wohl alles ausgehen wird und dabei gleichzeitig eine Gefühlsachterbahn erlebt, wie man sie nicht oft in Büchern findet.

    Die Charaktere sind liebevoll mit Leben versehen, die Entwicklungen der einzelnen Hauptprotagonisten sind so glaubhaft und realitätsnah, dass der Leser sich gut in sie hineinversetzen und mit ihren fiebern kann. Franz steht vor seinem 21. Geburtstag und wird dann über den Erbteil seiner Mutter verfügen können. Er ist ein fleißiger junger Mann, der schon genaue Vorstellungen von seiner Arbeit auf dem Weingut hat und zupacken kann, doch alles ist nur halb so viel wert ohne seine geliebte Irene. Irene ist eine stolze und konsequente Frau, deren Herz schwer verwundet ist und die durch harte Arbeit und Zupacken versucht, ihre Unglück zu vergessen und all ihre Liebe ihrem kleinen Sohn zuteil werden zu lassen. Pauline ist ein bedauernswertes Geschöpf, dass wehrlos der Willkür von Ärzten ausgesetzt und ein Entkommen regelrecht unmöglich ist. Franz Vater ist ein schrecklicher Mann, der mit seinem Reden und Tun das Glück seines Sohnes zerstört. Josef Hartmann ist ein charismatischer Mann, der die Menschen zu führen weiß. Aber er hat auch ein Herz. Ebenso überzeugen die übrigen Protagonisten mit ihren Auftritten und machen die Geschichte so sehr gelungen.

    Auch Band 2 “Das Weingut - Aufbruch in ein neues Leben” bietet wieder alles, was das Leserherz begehrt, denn vor einem wunderbar recherchierten historischen Hintergrund geht es um eine unglückliche Liebe, Intrigen, Familienzwist, unmenschliche Arbeitsbedingungen sowie Kinderarbeit. Spannend und gefühlvoll in Szene gesetzt ist die Mischung unwiderstehlich und dafür kann es nur eine absolute Leseempfehlung geben! Einfach grandios!!!

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  • 5 Sterne

    5 von 8 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    S. K., 20.05.2019 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    1870er Jahre. Zwischen die Liebe von Franz und Irene sollte mit Freude erfüllt sein, die in eine baldige Ehe mündet. Doch dann zerbricht Franz’ Vater mit seinen Äußerungen das junge Glück. Irene sieht keinen anderen Ausweg und verlässt, obwohl schwanger, Franz und Altenstadt, um ihren Sohn allein zur Welt zu bringen und einer Arbeit in einer Textilfabrik nachzugehen, um das Auskommen zu sichern. Allerdings sind die Arbeitsbedingungen hart, und Irene stößt schon bald an ihre Grenzen. Mit der Bekanntschaft des Arbeiterführers Josef Hartmann bessert sich die Lage für Irene, denn sie ist nicht mehr allein und genießt es, eine Schulter zum Anlehnen zu haben. Doch ihre Gedanken sind noch viel zu oft bei ihrer großen Liebe Franz. Gibt es doch noch ein Zurück?

    Marie Lacrosse hat mit “Das Weingut - Aufbruch in ein neues Leben” den fulminanten zweiten Teil der elsässischen Familiensaga vorgelegt, der nahtlos an Band 1 anschließt und genauso mit Spannung, exzellenter historischer Hintergrundrecherche und einer tollen Fortführung der Geschichte zu faszinieren weiß. Mit ihrem eindringlichen, fesselnden und gefühlvollen Erzählstil zieht die Autorin den Leser sofort in ihren Bann, alles ist so plastisch und bildgewaltig beschrieben, dass man es vor dem inneren Auge regelrecht vor sich sehen kann und mit den ersten Zeilen bereits wieder auf das Weingut der Familie Gerban einzieht, um die weiteren Entwicklungen der bereits liebgewonnenen Protagonisten dort hautnah zu mitzuverfolgen und sich selbst als Teil der Familie zu fühlen. Geschickt eingestreute Rückblenden frischen dabei das Gedächtnis auf in Bezug auf die einzelnen Handlungen. Die Autorin lässt den Leser aber nicht nur am Leben der Weingutbewohner teilhaben, sondern gibt auch einen wunderbaren und tiefen Einblick in das damalige gesellschaftliche Leben, harte Arbeitsbedingungen, die politischen Geschehnisse sowie die Auflehnung der ärmeren Bevölkerung für bessere Lebens- und Arbeitsbedingungen. Die Geschichte ist wunderbar abwechslungsreich durch immer wieder geschickt gelegte Wendungen, so dass der Leser zum Miträtseln regelrecht animiert wird, wie es wohl alles ausgehen wird und dabei gleichzeitig eine Gefühlsachterbahn erlebt, wie man sie nicht oft in Büchern findet.

    Die Charaktere sind liebevoll mit Leben versehen, die Entwicklungen der einzelnen Hauptprotagonisten sind so glaubhaft und realitätsnah, dass der Leser sich gut in sie hineinversetzen und mit ihren fiebern kann. Franz steht vor seinem 21. Geburtstag und wird dann über den Erbteil seiner Mutter verfügen können. Er ist ein fleißiger junger Mann, der schon genaue Vorstellungen von seiner Arbeit auf dem Weingut hat und zupacken kann, doch alles ist nur halb so viel wert ohne seine geliebte Irene. Irene ist eine stolze und konsequente Frau, deren Herz schwer verwundet ist und die durch harte Arbeit und Zupacken versucht, ihre Unglück zu vergessen und all ihre Liebe ihrem kleinen Sohn zuteil werden zu lassen. Pauline ist ein bedauernswertes Geschöpf, dass wehrlos der Willkür von Ärzten ausgesetzt und ein Entkommen regelrecht unmöglich ist. Franz Vater ist ein schrecklicher Mann, der mit seinem Reden und Tun das Glück seines Sohnes zerstört. Josef Hartmann ist ein charismatischer Mann, der die Menschen zu führen weiß. Aber er hat auch ein Herz. Ebenso überzeugen die übrigen Protagonisten mit ihren Auftritten und machen die Geschichte so sehr gelungen.

    Auch Band 2 “Das Weingut - Aufbruch in ein neues Leben” bietet wieder alles, was das Leserherz begehrt, denn vor einem wunderbar recherchierten historischen Hintergrund geht es um eine unglückliche Liebe, Intrigen, Familienzwist, unmenschliche Arbeitsbedingungen sowie Kinderarbeit. Spannend und gefühlvoll in Szene gesetzt ist die Mischung unwiderstehlich und dafür kann es nur eine absolute Leseempfehlung geben! Einfach grandios!!!

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  • 5 Sterne

    6 von 10 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    leseratte61, 23.05.2019

    Als eBook bewertet

    Herausragend recherchiertes unglaublich spannendes Historiendrama

    Klappentext:

    Die Ehe zwischen dem Dienstmädchen Irene und dem reichen Erben Franz sollte eine Liebesheirat sein. Doch nach einer ungeheuerlichen Enthüllung von Franz' Vater verlässt die schwangere Irene ihren geliebten Bräutigam ohne ein Wort. Einsam bringt sie ihren kleinen Sohn zur Welt und tritt eine Stelle als Textilarbeiterin in einer Fabrik an. Die Bedingungen dort sind grausam, und Irene muss bis zur Erschöpfung arbeiten. Aber dann lernt sie den charismatischen Arbeiterführer Josef kennen, der ihr Kraft und Geborgenheit gibt. Obwohl sie Franz noch immer liebt, beginnt sie eine Beziehung mit ihm. Aber kann Irene den Verlust von Franz wirklich überwinden?

    Fazit:

    Irene hat alles verloren, ihre Liebe, ihre Heimat und ihre Zukunft. In der Fremde versucht sie alles, um ihrem Sohn Fränzel ein lebenswertes Leben zu bieten und nimmt dafür auch die schlimmsten Arbeitsverhältnisse in Kauf. Sie schuftet Tag ein Tag aus, um dennoch unter fast menschenunwürdigen Bedingungen zu überleben. Trotz Arbeit muss Irene um das tägliche Brot bangen. Eine eigene Wohnung kann sie sich nicht leisten, so dass sie bei einer Familie zur Untermieterin lebt. Auch diese Familie ist gezeichnet durch die unsagbar schlechten Arbeitsbedingungen und Irene leidet so lange, bis ihr ein glücklicher Zufall zu Hilfe kommt. Das müsst ihr selbst lesen, denn ich will nicht zu viel verraten.

    Die Verhältnisse in der Fabrik werden von Marie Lacrosse unglaublich bildlich und spannen beschrieben, so dass ich öfter das Gefühl hatte, mitten in diesem Elend zu sein. Ob Hungerlohn, unglaublich schlechte, gesundheitsschädliche Arbeitsbedingungen, Kinderarbeit oder fehlender Unfallschutz, die Autorin zeichnet das Bild dieser Zeit, so dass kein Leser unberührt bleiben kann. Ich habe schon oft von diesen menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen gelesen, die Beschreibung in dieser Geschichte ging mir richtig unter die Haut und hat mich sehr nachdenklich zurückgelassen. Fakt ist, dass es ohne mutige Menschen, wie sie in diesem Roman beschrieben werden, keine Verbesserung der Arbeitsverhältnisse eingetreten wäre.

    Das Leben dieser Zeit in der Arbeiterklasse war unglaublich hart und der Lohn reichte kaum zum Leben. Die Verhältnisse wurden von der Autorin sehr bildlich und packend dargestellt. Mich hat auch sehr beeindruckt, dass die Arbeiterklasse sehr viel aufrichtiger war und solche schlimmen Dinge, wie ein uneheliches Kind zu keinen nennenswerten Nachteilen führte. Unglaublich unter welchen Bedingungen die Menschen und ganz besonders Frauen und Kinder lebten. Was sich seit dieser Zeit verbessert hat, macht mich sehr nachdenklich.

    Auch wenn Irene alles verloren hat und ihrer Liebe nachtrauert, zeigt sich wieder die starke Kämpferin, die immer weitermacht und nicht aufgibt. Sie lernt den charismatischen Arbeiterführer Josef kennen und schließt sich seiner Bewegung an. Sie unterstützt ihn und findet einen Weg, auch Frauen für diesen Arbeitskampf auf ihre Seite zu holen. Auch eine private Bindung zwischen Josef und Irene scheint möglich zu sein. Ob Irene ihr Glück finden kann? Das lest bitte selbst.

    Was passiert währenddessen auf dem Gut und mit Franz?

    Franz steht ebenso wie Irene vor den Scherben seines Glücks. Er ahnt nicht, warum Irene ihn Hals über Kopf verlassen hat und versucht die Wahrheit herauszufinden. Er bekommt weder von Irenes Freundin Minna noch von der Hausdame Frau Burger eine Antwort auf seine brennenden Fragen. Er erhofft sich antworten von seiner Mutter Pauline, die jedoch von seinem Vater ins Irrenhaus gebracht wurde und wegen den menschenverachtenden Therapien keinen Kontakt zu Franz wünscht. So bleibt Franz mit seinen Fragen alleine und verzweifelt immer mehr. Er will seine Heimat verlassen und in der Fremde sein Glück suchen. Ob er dies dann wirklich tut, oder um das Weingut kämpft? Tja, leider müsst ihr auch das selbst lesen. Franz war mir, wie im ersten Teil wieder sehr sympathisch, da er außer für sein eigenes Glück auch für das Wohlsein anderer Menschen kämpft. Er ist eine bemerkenswerte Ausnahme, da er sich die Achtung vor der Würde auch von Menschen aus den unteren Schichten bewahrt. Er fühlt sich ihnen weder charakterlich noch intellektuell überlegen und verachtet Menschen, die dies anders sehen. Franz ist für mich ein sehr starker Mensch mit hohem moralischem Anspruch, dem ich das Glück von ganzem Herzen gönne. Ob er es noch findet?

    Pauline lebt, wie schon erwähnt unter schlimmsten Verhältnissen im Irrenhaus. Sie wird auf verschiedene Arten „therapiert“ und gequält. Von diesen unglaublichen Behandlungsmethoden habe ich schon gehört und kann sie nicht fassen. Die Psyche war zu dieser Zeit noch unerforscht und so wurden Menschen mit psychischen Leiden durch die Behandlung eher richtig irre, statt Hilfe zu bekommen. Pauline zeigt hier ihre unglaubliche Stärke und hält den Therapien stand, um Besserungen für sich zu erreichen. Ihr oberstes Ziel ist es, dieses Irrenhaus zu verlassen, um ihrem Sohn die Wahrheit berichten zu können. Ob sie dieses Ziel erreichen kann? Auch das lest bitte selbst.

    Die übrige Familie der Gerban verhält sich wie im ersten Band. Wilhelm will das Erbe seiner Frau auf keinen Fall verlieren und auf seine Macht natürlich auch keinesfalls verzichten, auch wenn er dafür über Leichen gehen müsste. Mathilde ist immer noch das unglaublich arrogante Ekelpaket und ob ein heftiger Schock sie zum Nachdenken und Umdenken bringt, lest bitte selbst.

    Mir gefiel sehr gut, dass manche Protagonisten eine unglaubliche Entwicklung durchmachten und sich dadurch noch liebenswerter machten, oder sogar erst halbwegs sympathisch wurden. Auch die Protagonisten in den Nebenrollen wurden wieder sehr liebevoll, facettenreich und authentisch beschrieben, so dass ich mich sehr gut in sie hineinfühlen konnte.

    Für mich ist dieser Teil eine unglaublich gelungene Fortsetzung und wieder herausragend. Ich empfehle auf jeden Fall, vorher den ersten Teil zu lesen, da er als Grundlage dient, auch wenn die Autorin geschickt die Hintergründe aus Teil eins einbaut.

    Da ich den ersten Teil kenne, war der Umfang des Buches keine Überraschung für mich und ich habe die vielen Seiten fast in einem Rutsch verschlungen. Die Fortsetzung ist unglaublich packend und spannend und die Handlung mit ihren Wendungen, liebenswerten Protagonisten und den historischen Fakten sorgt für ein ungewöhnliches Lesevergnügen. Ich freue mich schon unglaublich auf Band drei und vergebe voller Begeisterung 7 von 5 möglichen Sternen.

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  • 5 Sterne

    26 von 36 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Rita P., 23.04.2019

    Als Buch bewertet

    Absolute Leseempfehlung. Spannung und Emotionen bis zur letzen Seite. Hervorragendes, historisches Zeitdokument. Auch in diesem Band wird die exzellente Recherchearbeit der Autorin sichtbar. Fakten wieder wundervoll kombiniert mit hohem Unterhaltungswert.

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  • 5 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    friederickes Bücherblog, 26.06.2020

    Als eBook bewertet

    Rezensionstitel: Was für eine begeisternde Fortsetzung

    Das Cover:
    Das Cover zeigt in Hintergrund ein beeindruckendes Weingut inmitten der Weinberge. Die Farben sind sehr harmonisch abgestimmt, sodass eine neugierig machende Stimmung erzeugt wird. Insgesamt ist die Abbildung an den ersten Teil angelehnt und somit wird dem hohen Wiedererkennungswert Rechnung getragen. Zusammen mit dem Klappentext eine in sich stimmende Buchpräsentation.
    Die Geschichte:
    In diesem zweiten Band sind wir in den 1870er Jahren unterwegs. Es geht es um die Zeit nach dem Deutsch-Französischen Krieg, um die wirtschaftliche, auch die politische und gesellschaftliche Lage im Elsass und in der Pfalz. Sohn Franz kommt als Kriegsversehrter zurück und niemand kann oder will ihm sagen, wo das Dienstmädchen Irene, seine Geliebte sich jetzt aufhält. Er würde am liebsten wegziehen, aber einige Umstände erschweren dieses Ansinnen und zwingen ihn andere Wege zu gehen.
    Irene hat ihre Stelle als Dienstmädchen verloren und kämpft in der Fremde unter schwersten und unglaublichen Bedingungen in einer Fabrik, um das tägliche Brot und die Möglichkeit ihren kleinen Jungen Fränzel großzuziehen.
    Die Mutter von Franz wurde in ein Irrenhaus eingewiesen und wird mit unglaublichen Methoden therapiert und gequält. Sein Vater, versucht weiterhin den Besitzstand zu wahren, achtet mit allen Mitteln darauf nichts zu verlieren und abzugeben zu müssen. Die Schwester von Franz ist ebenso arrogant, wie im ersten Teil.
    Meine Meinung:
    Was für ein Buch, was für eine Spannung. Dieser zweite Teil hat mich noch mehr gefesselt, als der Erste und auch dieses Mal waren Franz und Irene meine absoluten Lieblingsprotagonisten. Sie haben mich erneut auf intensivste Art an ihrem Leben teilhaben lassen, das alles andere als leicht, ja aus heutiger Sicht gar unvorstellbar war. Schwerpunkte waren die Standesunterschiede, die wirtschaftlichen Gegebenheiten, das ungeheure Verhalten der Fabrikbesitzer und die daraus resultierende Not der Arbeiter. Auch der Blick hinter die Kulissen eines Irrenhauses der Zeit, jagte mir die Gänsehaut über den Rücken. Alle Protagonisten sind überzeugend und authentisch in ihrem zugewiesenen Handeln. Wie schon im ersten Teil von mir beschrieben, schreibt die Autorin in einer leicht verständlichen, flüssigen und ausdrucksstarken Sprache, die mich überzeugend in die damalige Zeit entführte. Die Schauplätze sind wunderbar beschrieben und da ich viele davon persönlich kenne, kann ich das explizit bestätigen. Die perfekte und feinsinnige Einarbeitung der Zeitgeschichte, gestattete mir, in eine Welt einzutauchen, die den Menschen alles abverlangte und mich vielfach erschütterte. Das alles setzt eine intensive und bemerkenswerte Recherche voraus. Die zahlreich wechselnden Erzählperspektiven sorgen für einen durchgängig hohen Spannungsbogen, sodass man das Buch kaum aus der Hand legen kann.
    Mein Fazit: Es ist ein Buch der Extra-Klasse, ein Buch, das zu meinen Highlights des Jahres gehört. Ich empfehle des Genusses wegen, den Teil 1 vorab zu lesen. Meine Begeisterung und meine Leseempfehlung teile ich hier gerne mit.

    Heidelinde von Friederickes Bücherblog

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Lerchie, 01.03.2021

    Als Buch bewertet

    Was wird aus Irene?

    Aufgrund einer ungeheuerlichen Enthüllung von Franz’ Vater, flieht die schwangere Irene vor ihrem Bräutigam ohne Angabe von Gründen. Sie bringt ihren kleinen Sohn zur Welt und fängt in einer Textilfabrik zu arbeiten an. Die Bedingungen dort sind schlimm, und Irene arbeitet bis zur Erschöpfung. Sie lernt den Arbeiterführer Josef kennen, der ihr wieder etwas Geborgenheit gibt. Sie liebt Franz noch immer, aber beginnt trotzdem eine Beziehung mit Josef. Doch kann sie Franz‘ Verlust überwinden?

    Meine Meinung
    Das Buch schließt beinahe nahtlos an den Vorgängerband an. Es ist der zweite Band der Trilogie in der es um Irene und Franz sowie diverse historische Feinheiten geht. Ich war in der Geschichte wieder schnell drinnen. Auch ließ sich das Buch dank des angenehm unkomplizierten Schreibstils der Autorin – es gab keine Unklarheiten im Text – leicht und flüssig lesen. Es gab keine Unterbrechung im Lesefluss. In die Protagonisten konnte ich mich gut hineinversetzen. In Irene, von der ich verstehen kann, weshalb sie geflohen ist ohne irgendjemandem zu sagen wohin. Und dann in Pauline Gerban, die erst aufbegehrte, bis sie merkte, dass sie so nicht weiterkommen würde. Auch kann ich verstehen, dass Irene ihrem Fränzel einen Vater geben wollte, auch wenn sie Josef nicht liebte. Madeleines – Franzens Schwester – hat sich in ihrem Charakter absolut nicht geändert und blieb genauso unsympathisch wie vordem. Aber nicht mehr davon, all dies soll der geneigte Leser bitte selbst lesen. Das Buch ist wieder von Anfang an spannend geschrieben und diese hält sich auch bis zum Ende. Es hat mir gut gefallen, mich gefesselt und sehr gut unterhalten. Daher empfehle ich es gerne weiter und vergebe die volle Bewertungszahl.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    dorli, 08.05.2019 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    In ihrem historischen Roman „Das Weingut - Aufbruch in ein neues Leben“ entführt Marie Lacrosse den Leser in die 1870er Jahre in die Pfalz und ins Elsass und zeichnet ein eindrucksvolles Bild der Gesellschaft des 19. Jahrhunderts. Zahlreiche historische Fakten und Gegebenheiten wurden mit einer spannenden fiktiven Handlung verwoben und ermöglichen dem Leser einen umfassenden und facettenreichen Blick auf die Lebens- und Arbeitsbedingungen zur damaligen Zeit.

    „Aufbruch in ein neues Leben“ ist der zweite Band der mitreißenden Familiensaga rund um die Weinhändler-Familie Gerban und knüpft direkt an die Geschehnisse des ersten Teils an. Ich halte es für ratsam, die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen, da das Wissen über die vorherigen Ereignisse den Lesegenuss dieser spannenden Fortsetzung noch erhöht.

    Marie Lacrosse hat einen angenehm zu lesenden Schreibstil und versteht es ganz ausgezeichnet, den Leser in den Bann ihrer Geschichte zu ziehen. Schon nach wenigen Seiten war ich wieder mit den Akteuren vertraut und habe gespannt das Geschehen verfolgt. Die Geschichte beginnt im Februar 1871 und wird in mehreren Handlungssträngen erzählt.

    Der Krieg ist zu Ende und Franz Gerban versucht, seinen Platz im Leben zu finden. Gar nicht so leicht für den beinamputierten knapp 21-Jährigen, denn sein Vater Wilhelm versucht ihn mit hinterhältigen Machenschaften zu gängeln. Franz Mutter Pauline – sie wurde auf Wilhelms Veranlassung wegen ihrer Laudanum-Sucht in die Irrenanstalt Klingenmünster eingewiesen – verweigert mittlerweile jeglichen Kontakt zu ihm. Außerdem ist seine große Liebe Irene spurlos verschwunden.

    Pauline erholt sich zunächst und versucht einen Ausweg aus ihrer Verwahrung zu finden, wird aber mit Medikamenten ruhiggestellt. Erst als in der Anstalt eine Pocken-Epidemie ausbricht, wendet sich das Blatt für sie.

    Irene ist mittlerweile Mutter eines Sohnes und versucht, den Lebensunterhalt für sich und den kleinen Fränzel als Textilarbeiterin in einer Tuchfabrik zu verdienen. Sie arbeitet bis zur völligen Erschöpfung und hat dennoch kaum genug zum Leben. Als sie den Arbeiterführer Josef kennenlernt, hofft sie auf eine bessere Zukunft.

    Marie Lacrosse wartet mit einer Fülle spannender Themen auf, die die Menschen damals bewegt und beschäftigt haben. Neben der Produktion von Wein geht es um die katastrophalen Arbeitsbedingungen in den Fabriken und die ersten Versuche der Arbeiter, die Zustände zu verbessern. Es geht um Kinderarbeit, Unfallschutz und gerechtere Löhne. Außerdem werden die unwürdigen Verhältnisse in der Psychiatrie sowie damals anerkannte Heilmethoden beleuchtet. Und auch die Probleme bezüglich der politischen Zugehörigkeit Elsass-Lothringens nach dem Deutsch-Französischen-Krieg spart die Autorin nicht aus.

    „Das Weingut - Aufbruch in ein neues Leben“ hat mir sehr gut gefallen – eine spannende, mit vielen historischen Fakten verwobene Familiengeschichte, die anschaulich und lebendig erzählt wird.

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  • 5 Sterne

    2 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    mabuerele, 26.04.2019

    Als Buch bewertet

    „...Ich würde schon gern mehr lernen, Herr Franz, und ich danke auch recht schön für Ihr Angebot. Doch ich kann Mutter nicht mit den Kleinen allein lassen...“

    Franz hat im deutsch-französischen Krieg Karl Krüger sterben sehen. Er hat ihm geschworen sich um die Familie zu kümmern, denn Karl hat auf dem Weingut seines Vaters gearbeitet. Doch Franz` Idee lässt sich nicht umsetzen. Die Familie braucht die Hilfe und den Verdienst des Jungen.
    Nach einem Besuch seiner Mutter in der Irrenanstalt muss Franz resigniert feststellen, dass sie ihn nicht mehr sehen möchte. Es sollte lange dauern, bis er die wirklichen Hintergründe erfährt.
    Irene hatte nach der Geburt ihre Arbeit verloren. Glücklicherweise findet sie eine neue Stelle als Nopperin.
    Damit wären die drei wesentliche Handlungsstränge des Romans kurz skizziert. Die Geschichte schließt zeitnah an den ersten Teil an. Die Autorin hat eine spannende und abwechslungsreiche Fortsetzung geschrieben.
    Zu Beginn des Buches wird mir als Leser nochmals kurz die Familie vorgestellt. Laut dem Erbvertrag ist Franz der alleinige Erbe seiner Mutter. Nach seinem 21.Geburtstag, der in wenigen Monaten sein wird, kann er sein Erbteil verlangen. Damit sind Probleme in der Familie vorprogrammiert. Außerdem kann er Irene nicht vergessen. Doch er weiß nicht, wo sie ist und warum sie das Gut verlassen hat.
    Die Autorin hat sich in diesem Band einigen gesellschaftlich relevanten Themen gewidmet und die geschickt mit der Familiengeschichte verknüpft. Das ist zum einen das Verhalten der preußischen Besatzer im Elsass. Die würden am besten alles verbieten, was an die französische Vergangenheit erinnert. Das betrifft nicht nur die Sprache, sondern auch die Verwendung der französischen Nationalfarben. Ein Bürgermeister reagiert so:

    „...Das Elsass gehörte zwei Jahrhunderte lang zu Frankreich. Ich lasse mich nicht dazu zwingen, mir nichts, dir nichts zu einem strammen Preuße zu werden...“

    Für Franz ist die Situation besonders kompliziert. Eigentlich ist er von mütterlicher Seite aus Franzose. Gleichzeitig ist er im Elsass immer in Gefahr, verhaftet zu werden, weil er auf Seiten der Franzosen gekämpft hat. Sein Vater hat ihm allerdings ohne sein Wissen einen deutschen Pass besorgt. Und das lässt sich nicht mehr rückgängig machen. Damit speziell seine Tante Ottilie den Mund hält, wird der Onkel als Leiter des Weinguts großzügig bezahlt.
    Durch Irene lerne ich die Arbeitsbedingungen in einer Tuchfabrik kennen. Es zählt nur der Gewinn. Die Bezahlung der Arbeiterinnen ist zum Leben zu wenig und zum Sterben zu viel. Deshalb schicken sie schon ihre kleinen Kinder mit in die Fabrik, damit die Familienkasse geringfügig aufgebessert wird. Arbeitsschutz ist kein Thema. Wer sich verletzt, ist selbst Schuld. Die Männer ertränken ihren Frust im Alkohol und werden dann häufig gewalttätig. Die Reaktion des Betriebsleiters auf einen schweren Unfall eine Jugendlichen liest sich so:

    „...Jetzt schauen Sie sich doch mal diese Schweinerei an! Mindestens ein Ballen Wolle ist verloren, und es wird einen Tag dauern, bis hier alles geputzt ist...“

    Dass es auch anders geht, erfährt Franz in einer Eisengießerei. Hier gibt es eine Sozialkasse für die Arbeiter. Betriebsunfälle führen zu einer Rentenzahlung.
    Erste Streiks und deren wenig befriedigendes Ende werden ebenfalls thematisiert.
    Sehr ausführlich wird auch die Arbeit auf dem Weingut beschrieben. Franz gelingt es, Eiswein zu produzieren. Gleichzeitig aber wird deutlich, dass Witterungsunbilden und zu späte Fröste zu hohen Verlusten führen können.
    Ein ausführliches Personenverzeichnis, ein Nachwort, das Wirklichkeit und Fiktion trennt, ein Glossar, ein Quellenverzeichnis und eine kurze Leseprobe zu Teil III vervollständigen das Buch.
    Der Roman hat mir ausgezeichnet gefallen. Die vielschichtige Handlung vermittelt einen guten Eindruck von den Zeitverhältnissen. Genaue Beschreibungen der Örtlichkeiten, gut ausgearbeitete Gespräche und die unterschiedlichen Charaktere der Protagonisten, die für eine innere Spannung in der Handlung sorgen, machen das Lesen zum Vergnügen.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Nick Coll, 13.05.2019

    Als Buch bewertet

    Das Buch der Spiegelbestsellerin Marie Lacrosse »Das Weingut. Aufbruch in ein neues Leben« knüpft direkt an den erfolgreichen Auftakt der Elsass-Saga »Das Weingut. In stürmischen Zeiten« an und lässt den Leser sofort am Geschehen teilhaben. Da es sich um die Fortsetzung handelt, empfiehlt sich mit dem ersten Band zu beginnen. Trotzdem macht sich die Autorin Mühe die Leser kurz daran zu erinnern, welche Ereignisse wir bereits im ersten Teil miterlebt haben (Pluspunkt jeder Fortsetzung!). Nach und nach streut Marie Lacrosse gekonnt Wendungen ein, die nicht immer vorhersehbar sind, und erzählt den Lesern eine weitere turbulente Geschichte. Der Plot resultiert aus den verschiedenen Erzählperspektiven: Franz, Mutter Pauline und Irene. Auch die Rückblenden tragen dazu bei, die Spannung aufrechtzuerhalten. Ich habe schon einige Romane der Autorin mit großer Begeisterung gelesen und wurde auch von diesem Exemplar nicht enttäuscht. Mit »Dem Weingut« erlebt man erzählerisches Geschick und grandioses Erzählungstalent der Schriftstellerin von der ersten Seite an!

    Sprachlich wortgewandt wird nicht nur über die Schicksale von Irene und Franz berichtet, sondern auch gezeigt, welche unmenschlichen Arbeitsbedingungen in den Fabriken des XIX. Jahrhunderts geherrscht haben, außerdem spielt die erste Arbeiterbewegung im Elsass eine gewisse Rolle. Die Autorin beschert ihren Lesern wahrhafte Sinnbilder einer psychiatrischen Irrenanstalt, wo Pauline Gerban untergebracht ist. Marie Lacrosse nimmt kein Blatt vor den Mund und scheut sich nicht, die Schicksale (und Unfälle) der Weißnäherei- und Tuchfabrikarbeiterinnen zu Papier zu bringen.

    Insgesamt sind die Charaktere des Romans gut gezeichnet und ihre Handlungen nachvollziehbar dargestellt. Gerade durch den Perspektivenwechsel kommt man den einzelnen Protagonisten deutlich näher als das sonst der Fall wäre. Wenn man sich mit denen anfreunden, sie intensiv erleben und begleiten kann, dann ist ein Roman gelungen und sorgt für wunderbare Leseerlebnisse. Die Kapitellängen und die Strukturierung finde ich sehr gut gelungen: man kann auch gerne mal das Lesen unterbrechen, obwohl das schon nicht leicht ist — man will einfach erfahren, wie es weiter geht und was sich als nächstes abspielt. Eindeutig Pluspunkt!

    Der Schreibstil des Buches ist sehr angenehm, bildhaft und anspruchsvoll, wodurch allein es schon wahnsinnig Spaß macht zu lesen. Ein weiteres Merkmal ist das weitreichende Spektrum an Wissen, was uns hier nahegebracht wird, ob es um die Nachkriegszeit, komplizierte Situation mit der Staatsbürgerschaft im Elsass, den Weinbau, die Psychotherapie etc. geht — dort mal ein Fakt, hier mal eine Alltagssituation, ein frecher Dialog, eine Rückblende. So viele Themen schneidet Marie Lacrosse an, dass man sie gar nicht alle aufzählen kann, aber trotzdem wirkt das Buch nie oberflächlich. Alles in allem eine sehr gelungene Umsetzung in einem historischen Roman.

    Das Cover dieses Paperbacks ist stimmig gewählt und passt wundervoll zum 1. Band. Das Gutshaus, die Weinberge und sanfte Hügel — eine gelungene Inspiration zum Inhalt der Geschichte. Ein Personenregister zu Beginn der Geschichte verschafft einen guten Überblick; ein Nachwort, in welchem mehr über Wahrheit und Fiktion erklärt wird, empfohlene Literatur und ein hilfreicher Glossar runden das Bild ab. Eine Karte wäre meines Erachtens sehr hilfreich, um sich schneller zwischen den Orten zu orientieren.

    Obschon die Geschichte einen stimmigen Abschluss hat, findet der Leser am Ende des Buches eine Leseprobe für den 3. Band (erscheint im Herbst 2019). Ich liebe es, wenn die Bücher einen so gefangen nehmen, dass man nach Luft schnappen muss, dass man mitleidet und mitheult und kaum die Fortsetzung erwarten kann. Wer das will, ist bei Marie Lacrosse absolut richtig.

    Ich vergebe gerne hierfür eine absolute Leseempfehlung und bewerte das wundervolle Buch mit der Höchstpunktzahl! Für jeden Historie-Fan ein richtig spektakuläres Leseerlebnis!!!

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Nick Coll, 13.05.2019 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Das Buch der Spiegelbestsellerin Marie Lacrosse »Das Weingut. Aufbruch in ein neues Leben« knüpft direkt an den erfolgreichen Auftakt der Elsass-Saga »Das Weingut. In stürmischen Zeiten« an und lässt den Leser sofort am Geschehen teilhaben. Da es sich um die Fortsetzung handelt, empfiehlt sich mit dem ersten Band zu beginnen. Trotzdem macht sich die Autorin Mühe die Leser kurz daran zu erinnern, welche Ereignisse wir bereits im ersten Teil miterlebt haben (Pluspunkt jeder Fortsetzung!). Nach und nach streut Marie Lacrosse gekonnt Wendungen ein, die nicht immer vorhersehbar sind, und erzählt den Lesern eine weitere turbulente Geschichte. Der Plot resultiert aus den verschiedenen Erzählperspektiven: Franz, Mutter Pauline und Irene. Auch die Rückblenden tragen dazu bei, die Spannung aufrechtzuerhalten. Ich habe schon einige Romane der Autorin mit großer Begeisterung gelesen und wurde auch von diesem Exemplar nicht enttäuscht. Mit »Dem Weingut« erlebt man erzählerisches Geschick und grandioses Erzählungstalent der Schriftstellerin von der ersten Seite an!

    Sprachlich wortgewandt wird nicht nur über die Schicksale von Irene und Franz berichtet, sondern auch gezeigt, welche unmenschlichen Arbeitsbedingungen in den Fabriken des XIX. Jahrhunderts geherrscht haben, außerdem spielt die erste Arbeiterbewegung im Elsass eine gewisse Rolle. Die Autorin beschert ihren Lesern wahrhafte Sinnbilder einer psychiatrischen Irrenanstalt, wo Pauline Gerban untergebracht ist. Marie Lacrosse nimmt kein Blatt vor den Mund und scheut sich nicht, die Schicksale (und Unfälle) der Weißnäherei- und Tuchfabrikarbeiterinnen zu Papier zu bringen.

    Insgesamt sind die Charaktere des Romans gut gezeichnet und ihre Handlungen nachvollziehbar dargestellt. Gerade durch den Perspektivenwechsel kommt man den einzelnen Protagonisten deutlich näher als das sonst der Fall wäre. Wenn man sich mit denen anfreunden, sie intensiv erleben und begleiten kann, dann ist ein Roman gelungen und sorgt für wunderbare Leseerlebnisse. Die Kapitellängen und die Strukturierung finde ich sehr gut gelungen: man kann auch gerne mal das Lesen unterbrechen, obwohl das schon nicht leicht ist — man will einfach erfahren, wie es weiter geht und was sich als nächstes abspielt. Eindeutig Pluspunkt!

    Der Schreibstil des Buches ist sehr angenehm, bildhaft und anspruchsvoll, wodurch allein es schon wahnsinnig Spaß macht zu lesen. Ein weiteres Merkmal ist das weitreichende Spektrum an Wissen, was uns hier nahegebracht wird, ob es um die Nachkriegszeit, komplizierte Situation mit der Staatsbürgerschaft im Elsass, den Weinbau, die Psychotherapie etc. geht — dort mal ein Fakt, hier mal eine Alltagssituation, ein frecher Dialog, eine Rückblende. So viele Themen schneidet Marie Lacrosse an, dass man sie gar nicht alle aufzählen kann, aber trotzdem wirkt das Buch nie oberflächlich. Alles in allem eine sehr gelungene Umsetzung in einem historischen Roman.

    Das Cover dieses Paperbacks ist stimmig gewählt und passt wundervoll zum 1. Band. Das Gutshaus, die Weinberge und sanfte Hügel — eine gelungene Inspiration zum Inhalt der Geschichte. Ein Personenregister zu Beginn der Geschichte verschafft einen guten Überblick; ein Nachwort, in welchem mehr über Wahrheit und Fiktion erklärt wird, empfohlene Literatur und ein hilfreicher Glossar runden das Bild ab. Eine Karte wäre meines Erachtens sehr hilfreich, um sich schneller zwischen den Orten zu orientieren.

    Obschon die Geschichte einen stimmigen Abschluss hat, findet der Leser am Ende des Buches eine Leseprobe für den 3. Band (erscheint im Herbst 2019). Ich liebe es, wenn die Bücher einen so gefangen nehmen, dass man nach Luft schnappen muss, dass man mitleidet und mitheult und kaum die Fortsetzung erwarten kann. Wer das will, ist bei Marie Lacrosse absolut richtig.

    Ich vergebe gerne hierfür eine absolute Leseempfehlung und bewerte das wundervolle Buch mit der Höchstpunktzahl! Für jeden Historie-Fan ein richtig spektakuläres Leseerlebnis!!!

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  • 5 Sterne

    Azyria Sun, 02.07.2022

    Als Buch bewertet

    Eindrucksvoll und mitreißend

    Worum geht’s?
    Nachdem Irene erfahren hat, dass Franz ihr Halbbruder ist, hat sie alles hinter sich gelassen und versucht nun, sich ein neues Leben in Lambrecht aufzubauen. Dabei lernt sie Josef kennen, den Anführer einer Arbeitervereinigung, und beginnt, sich dort für die Rechte der Frauen einzusetzen.

    Meine Meinung:
    Im zweiten Teil ihrer Familiensaga „Das Weingut – Aufbruch in ein neues Leben“ erzählt Marie Lacrosse die Geschichte um Irene Weber und die Familie Gerban weiter. Auch hier malt sie wieder auf ihre einzigartige Weise Bilder und Geschichten und verwebt gekonnt Fakten und Fiktion und es ist einfach nur schön und eindrucksvoll zu lesen.

    Für den zweiten Teil nutzt die Autorin drei Handlungsstränge. Einmal erzählt sie aus der Irrenanstalt in Klingenmünster von Franz Mutter, die dort zu Unrecht festgehalten und sediert wird. Ich mag Pauline einfach und ihre innere Stärke, wie sie im Laufe des Buches ihr Leben wieder in die Hand nimmt und am Ende alle nach ihrer Pfeife tanzen. In diesem Teil erfahren wir auch, wie früher in solchen Anstalten die Behandlung der Patienten gehandhabt wurde und es ist erschreckend, wie man diese Menschen einfach ruhiggestellt hat oder stundenlang in sog. Dauerbäder gelegt hat.

    Dann dürfen wir natürlich Irene begleiten. Sie gefällt mir immer noch gut. Und anhand ihres Weges in diesem Buch bringt uns die Autorin zugleich die Arbeitervereinigung näher und wie die Arbeiter begonnen haben, sich gegen die unwürdigen Arbeitsumstände in den Fabriken aufzulehnen. Es geht weiter um Kinderarbeit und um die Unfälle, die zugunsten des Profits billigend in Kauf genommen wurden. Mir gefällt, wie die empathische Irene sich auch in diesem Teil entwickelt. Stärker wird aber dennoch immer das Wohl der anderen mit im Blick hat.

    Und wir erleben auf dem Gut der Gerbans, wie die ehemaligen Elsässer eingedeutscht werden sollen. Wie die französische Bevölkerung nach dem deutsch-französischen Krieg von den Deutschen geächtet wurde. Und wie Franz hier mit einem bayerischen Pass zurück auf das Gut kommt und dort alles in die Hand nimmt. Wie er als Leiter des Weinguts Verantwortung übernimmt, sein Temperament zügeln lernt und wie er sich auf die Suche nach Irene macht, die Wahrheit herausfindet und meine Hoffnungen aus dem ersten Teil doch noch erfüllt werden.

    Ein wirklich schönes Buch, das uns in die aufregende Welt im Elsass der 1870er Jahre führt, eine spannende Zeit, in der alles im Wandel ist. Eine klare Leseempfehlung an alle, die historische Romane, basierend auf geschichtlichen Fakten, mögen!

    Fazit:
    Im zweiten Teil ihrer Familiensaga „Das Weingut – Aufbruch in ein neues Leben“ führt Marie Lacrosse die Geschichte von Irene und Franz weiter. Wo im ersten Band der deutsch-französischen Krieg im Mittelpunkt war, da geht es jetzt um die Zustände in den Irrenanstalten, um Kinderarbeit und um die Gründung und die Aktionen der ersten Arbeitnehmervereinigungen sowie die ersten Arbeitsstreiks. Hier hat Irene, die den Anführer der Arbeitnehmervereinigung Josef kennengelernt hat, der sich ihr und ihrem Sohn annimmt, eine besondere Rolle. Sie kämpft sich hart durch das schwierige Leben in einer Tuchfabrik nach oben, setzt sich für die Arbeiterinnen ein und entwickelt ein ganz neues Selbstbewusstsein. Es ist wieder unglaublich mitreißend, wie die Autorin Fakten und Fiktion verwebt und ein plastisches Abbild der damaligen Zeit schafft, das mitreißt, entsetzt, zu Herzen geht und von dem man nicht genug bekommt. Und auch Pauline, die von ihrem Mann in einer Irrenanstalt eingewiesen wird, kämpft sich durch. Dies ist eine Geschichte über starke Frauen mit einem wunderschönen Happy End – wenn auch nicht für alle.

    5 Sterne und eine absolute Leseempfehlung von mir!

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  • 5 Sterne

    Sylvia K., 04.07.2024

    Verifizierter Kommentar
    Als Buch bewertet

    Ich habe das Buch in sehr kurzer Zeit gelesen, weil es sich so gut ließt

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  • 5 Sterne

    ann-marie, 02.05.2019

    Als Buch bewertet

    Empfehlenswerte und gelungene Fortsetzung - hervorragend recherchiert!
    Das Weingut – Aufbruch in ein neues Leben
    Der für den zweiten Band der s.g. Weingut-Saga gewählte Untertitel bezeichnet auf sehr treffende Weise den Inhalt dieses Buches. Die bereits aus dem ersten Band bekannten Protagonisten erwartet tatsächlich ein völlig neues Leben. Franz wird trotz anderer Pläne für sein Leben notgedrungen das elterliche Weingut übernehmen. Irene schlägt sich tapfer mit ihrem kleinen Sohn durchs Leben und muss notgedrungen mehrfach wieder von vorne beginnen. Pauline befindet sich nach einer Intrige Ihres Ehemannes in einem psychiatrischen Krankenhaus und kämpft dort mehr oder weniger um ihr Leben. Auch Mathilde, die egoistische und verzogene Tochter muss ihr bisheriges Leben neu überdenken und umgestalten.
    Neben diesen vielfältigen Einzelschicksalen, die meisterhaft zu einem Gesamtbild verwoben werden, erfährt man zudem sehr viel über Missstände der damaligen Zeit. Der Autorin ist es erneut meisterhaft gelungen, die heute unvorstellbar harten Arbeitsbedingungen der damaligen Zeit in einer Tuch- und Eisenwarenfabrik darzustellen. Dabei wird auch die damals übliche Kinderarbeit mit erschreckender Deutlichkeit vor Augen geführt. Arbeitsunfälle, basierend auf tatsächlichen Begebenheiten werden geschildert und lassen die Leser sprachlos zurück. Aber auch die harten Lebensbedingungen der arbeitenden Frauen und Männer, die Ungleichbehandlung sowie die mit der herrschenden Armut verbundenen familiären Konflikte werden hervorragend dargestellt und hinterlassen Betroffenheit beim Lesen. Besonders erwähnenswert ist auch der sehr verständlich und nachvollziehbar aufgezeichnete Beginn der Gewerkschaften. Sehr interessant zu lesen, mit welchen Problemen die Gründer zu kämpfen hatten.
    Darüber hinaus erhält man auch Einblick in die – heute würde man sagen unmenschliche - Behandlung psychisch erkrankter Personen und die Verhältnisse in den entsprechenden Einrichtungen. Da die Autorin ihren Büchern akribische Recherchearbeiten voranstellt, bestehen keine Zweifel an dem Wahrheitsgehalt der in dem Roman geschilderten Methoden und Zustände.
    Der auf knapp 670 Seiten angesiedelte Roman überzeugt von der ersten bis zur letzten Seite. Vorteilhaft ist natürlich, wenn man bereits den ersten Band gelesen hat. Der Einstieg gelingt rasch und mühelos. Aber auch ohne diese Kenntnisse gelingt ein leichter Zugang und wichtige Stationen im Lebensweg der Protagonisten werden geschickt in den aktuellen Roman eingefügt. Eine meisterhaft erzählte Familiengeschichte, mit sehr viel Hintergrundinformationen aus dem Ende des 19. Jahrhunderts, die geschickt mit den handelnden Personen verknüpft werden. Und gerade diese inzwischen vergessenen und unbekannten Hintergrundinformationen, heben auch diesen Roman über die üblichen Familien-Sagas hinaus. Aus den Romanen von Marie La Crosse (oder auch Marita Spang) erhält man immer wieder Neues, Unbekanntes aber sehr Wichtiges aus längst vergangener Zeit deutscher Geschichte, das auch heute noch von Bedeutung ist. Ihre Bücher sind nicht nur empfehlenswert – sie sind bildend und ein Genuss!

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Mundolibris, 23.08.2019 bei bewertet

    Als Buch bewertet

    Auf diesen zweiten Band habe ich mich so sehr gefreut wie selten zuvor auf eine Fortsetzung.
    Und ich muss sagen, die Vorfreude hat sich gelohnt, denn die Fortsetzung ist mindestens ebenso gut wie Band eins, wenn nicht sogar ein klein wenig besser.
    Und auch dieses Mal freue ich mich schon jetzt auf den dritten und damit abschließenden Band der Trilogie.
    Die Geschichte wird in mehreren Erzählsträngen erzählt, die jeder für sich schon eine spannende Geschichte zu erzählen hatten. Für mich erschien es so, dass jeder dieser Erzählstränge eigentlich ein eigenes Buch verdient hätte.
    Die Autorin, auch bekannt unter dem Namen Marita Spang, scheint mit jedem ihrer Bücher besser zu werden, fast so wie ein guter alter Wein.
    Ihre Bücher sind für mich inzwischen echte „Wohlfühlbücher“, das heißt es sind Bücher die ich nicht schnell weglesen möchte, sondern sie lieber Kapitel für Kapitel, mit jeweils kleinen Pausen dazwischen lese. Klar, so brauche ich für ihre Bücher durchaus auch mal zwei oder drei Wochen, aber es ist ein Genuss sich so viel Zeit dafür zu lassen.
    Wie man es von der Autorin kennt sind sowohl die Schauplätze und auch die Figuren sehr fein gezeichnet.
    Besonders die Figuren wirken lebendig und so kann der Leser mit ihnen Leben, Lieben und Lachen, aber auch Leiden, trauern und weinen. Das ist eine Kunst die man, glaube ich nicht erlernen kann, das muss einem im Blut liegen.
    Und für mich ganz klar, Marie Lacrosse liegt dies im Blut.
    Es gelingt Marie Lacrosse jedes Mal mein Kopfkino in Gang zu bringen und es rattern zu lassen bis zum Ende ihrer Bücher.
    Wie schon im ersten Buch dieser Reihe habe ich die Dialoge genossen, die wieder sehr echt und real wirkten.
    Die Schauplätze konnten vor meinem inneren Auge entstehen und es schien fast als würde ich kein Buch lesen, sondern viel mehr einen Farbenfrohen Film anschauen.
    Wer also eine schöne Familiengeschichte aus der Zeit um den Deutsch-Französischen Krieg 1870-1871 lesen möchte, dem sei dieses Buch ans Herz gelegt. Ich denke, der Leser wird es nicht bereuen.
    Für mich sind das zum wiederholten Male 5 von 5 Sternen für Marie Lacrosse/Marita Spang.

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  • 5 Sterne

    Mundolibris, 23.08.2019

    Als Buch bewertet

    Auf diesen zweiten Band habe ich mich so sehr gefreut wie selten zuvor auf eine Fortsetzung.
    Und ich muss sagen, die Vorfreude hat sich gelohnt, denn die Fortsetzung ist mindestens ebenso gut wie Band eins, wenn nicht sogar ein klein wenig besser.
    Und auch dieses Mal freue ich mich schon jetzt auf den dritten und damit abschließenden Band der Trilogie.
    Die Geschichte wird in mehreren Erzählsträngen erzählt, die jeder für sich schon eine spannende Geschichte zu erzählen hatten. Für mich erschien es so, dass jeder dieser Erzählstränge eigentlich ein eigenes Buch verdient hätte.
    Die Autorin, auch bekannt unter dem Namen Marita Spang, scheint mit jedem ihrer Bücher besser zu werden, fast so wie ein guter alter Wein.
    Ihre Bücher sind für mich inzwischen echte „Wohlfühlbücher“, das heißt es sind Bücher die ich nicht schnell weglesen möchte, sondern sie lieber Kapitel für Kapitel, mit jeweils kleinen Pausen dazwischen lese. Klar, so brauche ich für ihre Bücher durchaus auch mal zwei oder drei Wochen, aber es ist ein Genuss sich so viel Zeit dafür zu lassen.
    Wie man es von der Autorin kennt sind sowohl die Schauplätze und auch die Figuren sehr fein gezeichnet.
    Besonders die Figuren wirken lebendig und so kann der Leser mit ihnen Leben, Lieben und Lachen, aber auch Leiden, trauern und weinen. Das ist eine Kunst die man, glaube ich nicht erlernen kann, das muss einem im Blut liegen.
    Und für mich ganz klar, Marie Lacrosse liegt dies im Blut.
    Es gelingt Marie Lacrosse jedes Mal mein Kopfkino in Gang zu bringen und es rattern zu lassen bis zum Ende ihrer Bücher.
    Wie schon im ersten Buch dieser Reihe habe ich die Dialoge genossen, die wieder sehr echt und real wirkten.
    Die Schauplätze konnten vor meinem inneren Auge entstehen und es schien fast als würde ich kein Buch lesen, sondern viel mehr einen Farbenfrohen Film anschauen.
    Wer also eine schöne Familiengeschichte aus der Zeit um den Deutsch-Französischen Krieg 1870-1871 lesen möchte, dem sei dieses Buch ans Herz gelegt. Ich denke, der Leser wird es nicht bereuen.
    Für mich sind das zum wiederholten Male 5 von 5 Sternen für Marie Lacrosse/Marita Spang.

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  • 5 Sterne

    Michaela W., 21.05.2019

    Als Buch bewertet

    Irene verlässt Altenstadt und damit auch Franz,und bekommt den gemeinsamen Sohn in der Fremde.Von nun an versucht Irene sich und ihren Sohn mit schlecht bezahlten Jobs über die Runden zu bekommen.Sie vermisst Franz,es vergeht kein Tag -ohne das sie an ihn denkt.Dann lernt sie Josef kennen ….

    Die Autorin Marie Lacrosse hat einen tollen Sschreibstil-was mir schon am 1.Teil aufgefallen ist.Sie schaffte wieder das ich das Buch nicht aus der Hand legen wollte.Die einzelnen Charaktere wurden wieder super beschrieben,so das ich sie wieder vor mir sah.Auch beschrieb sie die Handlung sehr spannend und auch die historischen Fakten kamen nicht zu kurz.Die überraschende Wendung war dann das i Tüpfelchen.Die Charaktere waren mir schnell wieder vertraut und ich habe mich an dem Wiederlesen von Franz,Irene und Pauline sehr gefreut.Der 2.Teil Das Weingut,ist wie der 1.Teil wieder total gelungen-so das ich auch dieses Buch nicht mehr aus der Hand legen wollte,5 Sterne gebe ich dem Buch.

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  • 4 Sterne

    Ulrike F., 08.01.2020

    Als Buch bewertet

    (K)ein Märchen

    Das Cover dieses Buches zeigt wieder ein schloßähnliches Weingut vor einem arg bewölkten Himmel, die Weinberge sind grün und hängen voller Trauben. Sie sind von Büschen mit rosabarbenen Blüten gesäumt. Ganz oben lesen wir den Namen der Autorin Marie LaCrosse, darunter in dunkelrot "Das Weingut" im gleichen Schriftzug wie bereits vom ersten Teil, allerdings in rot - und darunter der Titel des 2. Teils "Aufbruch in ein neues Leben".

    Vorab möchte ich darauf hinweisen, dass dieses Buch nicht unabhängig zu lesen ist. Man sollte deshalb unbedingt mit dem ersten Teil von "Das Weingut" beginnen - was sich aber auf jeden Fall lohnt. Deshalb bitte dann auch nicht hier weiterlesen.

    Nun war es also nichts mit der Liebesheirat zwischen dem Weingutssohn und dem Dienstmädchen Irene, wie wir alle dachten - na, so etwas gibt es ja auch nur im Märchen. Irene bringt ihren Sohn Fränzel im Andenken an seinen Vater in der Fremde zur Welt. Unter schwierigsten Umständen ernährt sie ihren Fränzel und sich durch schwerste Arbeit in einer der Stofffabriken. Sie lernt einen Mann kennen, der für die Rechte der Arbeiter kämpft und sie ebenfalls für diesen Kampf gewinnt. Auch für mehr?

    Derweil kann ihr Verlobter Franz Gerban sich nicht erklären, weshalb seine Irene nicht auf ihn gewartet hat. Ist es, weil er ein Bein im Krieg verloren hat? Das kann Franz sich nun mal überhaupt nicht vorstellen. Da ihm niemand helfen kann bei seiner Suche, richtet er sich darauf ein, im Elsass auf dem heimischen Weingut mitzuarbeiten, zumal seine Mutter im Irrenhaus sich weigert, ihn zu sehen. Doch da gibt es auch noch politische Hindernisse.

    Marie LaCrosse beschreibt sehr verständlich die politische Lage im Elsass Anfang der 1870er-Jahre. Letztendlich ist dieses Werk - so darf man es, denke ich, mit seinen über 600 Seiten nennen - noch viel zu kurz. Auf jeder Seite lebt man Irenes schweres Leben mit. Der Roman ist hauptsächlich aus ihrer Warte berichtet, an zweiter möchte ich Franz als Protagonisten nennen und erst dann seine Mutter, mit der ich sehr gelitten habe. Da ich Irene und Franz samt seiner Familie bereits kannte, fiel es mir nicht schwer, mich wieder in sie hineinzuversetzen.

    Im September 2019 ist bereits ein dritter Teil dieser Familiensaga erschienen. Darüber bin ich sehr überrascht. Doch ich glaube wohl wirklich noch an Märchen. Ich freue mich darauf, den nächsten Teil lesen zu können, allein der fesselnde Schreibstil der Autorin macht mich wieder neugierig.

    Das Buch erschien beim Verlag Goldmann unter ISBN 978-3-442-20555-4 .

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    dorli, 08.05.2019

    Als Buch bewertet

    In ihrem historischen Roman „Das Weingut - Aufbruch in ein neues Leben“ entführt Marie Lacrosse den Leser in die 1870er Jahre in die Pfalz und ins Elsass und zeichnet ein eindrucksvolles Bild der Gesellschaft des 19. Jahrhunderts. Zahlreiche historische Fakten und Gegebenheiten wurden mit einer spannenden fiktiven Handlung verwoben und ermöglichen dem Leser einen umfassenden und facettenreichen Blick auf die Lebens- und Arbeitsbedingungen zur damaligen Zeit.

    „Aufbruch in ein neues Leben“ ist der zweite Band der mitreißenden Familiensaga rund um die Weinhändler-Familie Gerban und knüpft direkt an die Geschehnisse des ersten Teils an. Ich halte es für ratsam, die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen, da das Wissen über die vorherigen Ereignisse den Lesegenuss dieser spannenden Fortsetzung noch erhöht.

    Marie Lacrosse hat einen angenehm zu lesenden Schreibstil und versteht es ganz ausgezeichnet, den Leser in den Bann ihrer Geschichte zu ziehen. Schon nach wenigen Seiten war ich wieder mit den Akteuren vertraut und habe gespannt das Geschehen verfolgt. Die Geschichte beginnt im Februar 1871 und wird in mehreren Handlungssträngen erzählt.

    Der Krieg ist zu Ende und Franz Gerban versucht, seinen Platz im Leben zu finden. Gar nicht so leicht für den beinamputierten knapp 21-Jährigen, denn sein Vater Wilhelm versucht ihn mit hinterhältigen Machenschaften zu gängeln. Franz Mutter Pauline – sie wurde auf Wilhelms Veranlassung wegen ihrer Laudanum-Sucht in die Irrenanstalt Klingenmünster eingewiesen – verweigert mittlerweile jeglichen Kontakt zu ihm. Außerdem ist seine große Liebe Irene spurlos verschwunden.

    Pauline erholt sich zunächst und versucht einen Ausweg aus ihrer Verwahrung zu finden, wird aber mit Medikamenten ruhiggestellt. Erst als in der Anstalt eine Pocken-Epidemie ausbricht, wendet sich das Blatt für sie.

    Irene ist mittlerweile Mutter eines Sohnes und versucht, den Lebensunterhalt für sich und den kleinen Fränzel als Textilarbeiterin in einer Tuchfabrik zu verdienen. Sie arbeitet bis zur völligen Erschöpfung und hat dennoch kaum genug zum Leben. Als sie den Arbeiterführer Josef kennenlernt, hofft sie auf eine bessere Zukunft.

    Marie Lacrosse wartet mit einer Fülle spannender Themen auf, die die Menschen damals bewegt und beschäftigt haben. Neben der Produktion von Wein geht es um die katastrophalen Arbeitsbedingungen in den Fabriken und die ersten Versuche der Arbeiter, die Zustände zu verbessern. Es geht um Kinderarbeit, Unfallschutz und gerechtere Löhne. Außerdem werden die unwürdigen Verhältnisse in der Psychiatrie sowie damals anerkannte Heilmethoden beleuchtet. Und auch die Probleme bezüglich der politischen Zugehörigkeit Elsass-Lothringens nach dem Deutsch-Französischen-Krieg spart die Autorin nicht aus.

    „Das Weingut - Aufbruch in ein neues Leben“ hat mir sehr gut gefallen – eine spannende, mit vielen historischen Fakten verwobene Familiengeschichte, die anschaulich und lebendig erzählt wird.

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Johann B., 12.05.2019

    Als Buch bewertet

    Der Krieg ist vorbei und so langsam tritt auch im Elsass wieder Normalität ein. Nicht so auf dem Weingut. Irene ging ohne ein Wort weg und nur Franz´Mutter weiß, warum sie das tat. Dass sie schwanger war, weiß auch nur sie und dass ausgerechnet der Vater von Franz sie verjagte, ebenfalls. Als Franz Gerban aus dem Krieg heimkehrt, leben im Haus nur noch sein Vater und die verwöhnte Schwester. Er selbst wurde schwer verwundet und hat fremden Menschen sein Leben zu verdanken.

    Irene schlägt sich mehr schlecht als recht mit ihrem kleinen Sohn durch. Im Laufe der Zeit werden ihr Fleiß und ihre Sparsamkeit belohnt und sie kann mit Fränzel ein relativ gutes Leben führen. Pauline, Franz´ Mutter wurde vom Vater in eine Irrenanstalt gesteckt. Ja, so hießen damals die psychiatrischen Kliniken und Marie LaCrosse hat auch ihre Sprache der damaligen Zeit angepasst.

    Sofort am Anfang des Buches zitiert die Autorin einige Erlasse, die das Arbeiten von Kindern in der damaligen Zeit erlauben. Auch diese Tatsache wird in dem Buch beschrieben und gleichzeitig die Gefährlichkeit der Kinderarbeit dargestellt. Frauen mussten trotz Schwangerschaft und Niederkunft arbeiten. Elternzeit oder Mutterschutz gab es nicht. Familien, deren Versorger im Krieg gefallen sind, bekamen keine oder nur ganz geringe Unterstützung. Die Not der Arbeiter war groß und Männer ertränkten ihren Frust häufig in Alkohol. Darunter litten die Ehefrauen und mitunter auch die Kinder. Scheidungen gab es nicht, da es für den Gesetzgeber normal war, dass Frauen geschlagen wurden.

    Das Buch gefiel mir ausgesprochen gut. Nicht nur die Verhältnisse zu Beginn des 20. Jahrhunderts sind genau dargestellt. Auch die Ungerechtigkeit sowie die Kluft zwischen Fabrikbesitzern und Arbeitern ist beschrieben. Die Reichen wissen fast nicht wohin mit ihrem Geld und die Armen haben oft nicht einmal eine Tasse Milch für ihre Jüngsten. Die Anfänge der heute so mächtigen Gewerkschaften erläutert Marie LaCrosse in dem Buch und sogar der Börsencrash spielt eine gravierende Rolle. Wer damals streikte oder zum Streik aufrief, der musste Lohnkürzungen hinnehmen oder sogar den Verlust des Arbeitsplatzes.

    Schule gab es nur für Zöglinge reicher Eltern und die Pflicht zum Besuch kam erst ab 1918 und das war keine Garantie, dass die Kinder tatsächlich zum Unterricht gehen durften. Sehr gut gefiel mir auch die Beschreibung der Arbeit in Tuchfabriken. Die großen Maschinen sind so genau beschrieben, dass ich mir die jeweilige Tätigkeit daran sehr gut vorstellen konnte. Das Ende ist heftig und hat mich lange nicht losgelassen. Ich freue mich sehr, wenn ich den 3. Band „endlich“ in Händen halten kann.

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  • 5 Sterne

    0 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Matthias R., 24.06.2019

    Als Buch bewertet

    Wunderbare Fortsetzung der Liebesgeschichte von Irene und Franz vor historischem Hintergrund

    Wer den ersten Band, Das Weingut in stürmischen Zeiten, gelesen hat, konnte es sicher kaum aushalten, zu erfahren, ob und wenn ja wie, es mit der großen Liebe von Irene und Franz, dem so ungleichen Paar weitergeht. Der erste Band ließ den Leser mit einem klassi-schen „Cliff-Hanger“ zurück.

    Gab der Deutsch / Französische Krieg von 1870/71 die Kulisse für den Beginn der Geschich-te, spannt sich der Bogen nun vor dem Hintergrund der eigentlichen Aufgaben in einem Weingut auf. Wie immer fachlich perfekt recherchiert erfahren wir, was es mit dem Eiswein auf sich hat, wie der Wein hergestellt und vermarktet wurde. Mindestens genauso interessant sind die ebenfalls genau recherchierten Umstände der beginnenden Industrialisierung am Beispiel der Tuchfabriken. Ob es der Studienzeit der Autorin in Trier, dem Wirkort von Karl Marx, geschuldet ist? Aber unwillkürlich fühlt man sich an Begriffe wie „Ausbeutung des Proletariats“ oder „Profitmaximierung“ erinnert, wenn von den Anfängen der Arbeiterbewegung oder den ersten Streiks berichtet wird. Nicht umsonst ist eine der Hauptpersonen im zweiten Band der (fiktive) Arbeiterführer Josef Hartmann.

    Als weiteren Handlungsstrang führt uns die Autorin in die Psychiatrie des 19. Jahrhunderts ein, wobei die Behandlungsmethoden aus heutiger Sicht mehr als verwundern, nach damaligen Stand der Wissenschaft aber UpToDate waren.

    Wenn wir die konkreten und personalen Auswirkungen der Deutsch-Französischen Erbfeindschaft und die Folgen von Grenzverschiebungen auf die handelnden Personen erleben, wird deutlich, wie segensreich die europäische Einheit in Freiheit heute ist.

    Alles in Allem eine klare Kaufempfehlung, auch, wer den 1. Band noch nicht gelesen hat, kommt dank vielfältiger Hinweise, gut in die Handlung. Ich jedenfalls warte schon sehr gespannt auf den dritten Teil „Tage des Schicksals“, der Ende September erscheinen soll.

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