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  • 5 Sterne

    5 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Jenny V., 06.08.2021

    Als Buch bewertet

    „Und in Martin schwingt wie ein Lied die ganze Erlösung. Sie haben vom Leid getrunken und vom Hunger gegessen. Aus Kälte haben sie ihr Lager gestellt, mit Tränen haben sie einander zugedeckt und Schreie waren ihre Abendlieder. Aber jetzt träumen sie, als wäre es ein Leben.“

    Inhalt

    Martin lebt nicht nur ganz allein in einer düsteren, vom Aberglauben durchwirkten Zeit, in der jede Menschenseele dazu verdammt ist, ein Leben voller Entbehrungen zu führen, sondern gleichermaßen an einem Ort, der ihm weder Heimat ist noch Trost spendet. Nachdem sein Vater die gesamte Familie im Wahn ermordete, schlägt sich Martin, der einzige Überlebende des Massakers, alleine durch. Immer an seiner Seite ein altersloser schwarzer Hahn, der ihm entweder auf der Schulter sitzt oder unter seinem Hemd steckt. Die Dorfbewohner schreiben dem Jungen mit seinem Federvieh allerlei Unheil zu, dichten ihm ein Bündnis mit dem Teufel an und meiden ihn so gut es geht. Besonders erschreckend ist für sie die Tatsache, dass Martin wesentlich schlauer ist, als sie selbst und darüber hinaus über eine unbesiegbare Güte zu verfügen scheint, ganz egal, wie viel ihm zustößt. Der 11-Jährige nutzt die Gunst der Stunde und schließt sich einem Maler an, der gerade das Altarbild in der Kirche vollendet hat, um endlich seiner trostlosen Umgebung zu entkommen. Doch bald muss er feststellen, dass die große weite Welt ebenso viele Schrecken und bösartige Menschen bereithält, wie jene, denen er zu entkommen versuchte. Ihm wird klar, dass er sein Schicksal selbst in die Hand nehmen muss und setzt sich für die Träume und Hoffnungen anderer ein, ebenso wie für das Gute im Leben …

    Meinung

    Der Klappentext verspricht ein außergewöhnliches Debüt der deutschen Autorin Stefanie vor Schulte, welches ein literarischer Geniestreich zu sein scheint. Und tatsächlich liegt die Handlung dieses kleinen Buches weitab von meiner literarischen Komfortzone, gerade weil nichts wirklich Greifbares darin zu finden ist und die Erzählung eher ein Mix aus Fabel, Märchen und historischem Szenario ist.

    Und dennoch bin ich gerade deshalb sehr begeistert von der erdachten Geschichte um einen Jungen, fernab unserer Zeit, gefangen in gleich mehreren Notlagen und trotzdem voller Tatendrang und Mut.

    Wer märchenhafte Erzählungen mit einer Portion Mystik und düsterer Stimmung mag, ist hier genau richtig, denn diese Facetten spiegeln sich auf jeder Seite des Buches wider. Der Leser taucht in eine längst vergangene dunkle Epoche ein, in der Armut, Grausamkeit und Krieg an der Tagesordnung waren. Trotzdem bleibt die Story universell, denn dieser Ort könnte überall sein und die rachsüchtigen Menschen von damals, sehen heute vielleicht nur schöner aus und verbergen ihren schlechten Charakter hinter einer entsprechenden Fassade.

    Sprachlich überzeugt der Text einerseits durch eine fast profane, im Präsens geschriebene Handlung, der man mühelos folgen kann und andererseits vermag die Autorin mittels sprachlicher Bilder, weit umfassendere Dinge zu schildern, die man erst nach und nach wahrnimmt. Gerade die Figur des Hahns, scheint gleichermaßen für den besten Freund zu stehen und dann wieder für die Gefahr, die andere darin sehen. Die Thematik der Vorurteile und des Schubladendenkens wird hier sehr subtil aufgegriffen und durchaus intensiv beleuchtet. Auch die Frage danach, ob man sich immer absolute Ehrlichkeit wünscht, die mit bitteren Wahrheiten verbunden ist oder lieber den Schein wahrt, schwingt immer wieder durch die vordergründige Handlung. Kurzum, die Story bietet trotz ihrer geringen Seitenzahl genügend Stoff für Diskussionen und regt zum Nachdenken an.

    Fazit

    Ich bin sehr positiv überrascht und vergebe gerne 5 Lesesterne für einen unterhaltsam-düsteren Roman mit zahlreichen Ansätzen, einer in sich runden Geschichte und möglichem Interpretationsspielraum.

    So etwas fasziniert mich immer wieder, selbst wenn ich ansonsten zu den Liebhabern realistischer Romane zähle. Die psychologische Komponente kommt hier trotz der gewählten Hintergründe und einer ungenauen Orts- und Zeitangabe nicht zu kurz.

    Ganz im Gegenteil, die Balance zwischen Glauben und Aberglauben, zwischen dem Guten und dem Bösen, zwischen Mächtigen und Abhängigen wird immer wieder verdeutlicht und macht für mich den eigentlichen Wert dieses Romans aus: Welcher Bestimmung soll der Einzelne folgen? Welchen Stellenwert bekommen dabei seine Freunde und Feinde? Und gibt es ihn tatsächlich, den vorgeschriebenen Lebensweg, dessen Möglichkeiten alle längst vorgezeichnet sind? Eine sehr interessante Frage für jegliche Literatur.

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  • 5 Sterne

    LindaRabbit, 15.11.2021

    Als Buch bewertet

    Die Schwarzen Reiter und die Kinder
    Stefanie vor Schulte entwickelt in ihrem Erstlingswerk eine brilliante Romanidee, die direkt von dem Einbandsgemälde des Romans entnommen worden sein könnte. Der Junge auf dem Gemälde schaut melancholisch, aber auch charakterlich gefestigt auf den Betrachtenden.Und darum geht es in dem Roman: Eine Geschichte über einen Jungen mit seinem schwarzen Hahn. Ein Junge mit einer nicht alltäglichen Geschichte.

    Wer könnte dieser Junge sein? Wann und wo könnte er gelebt haben? Der Maler, mit dem Martin mitgeht, nimmt er eine Vaterrolle für den Jungen ein? Meint der Maler es gut mit ihm oder nützt er den feinsinnigen und hilfsbereiten Jungen aus?
    Die Autorin lässt den Roman in einer Zeit spielen, die von Rechtlosigkeit und Armut geprägt ist. Die Menschen kämpfen täglich um ihr Überleben. Satt sein, glücklich sein, etwas für die Zukunft zurücklegen, die Kinder in Schulen ausbilden – all das gibt es hier nicht. Es herrscht der pure Überlebenskampf vor.

    Der kleine Martin ist der einzige Überlebende einer größeren Familie, die der Vater eines Tages mit dem Beil erschlagen hat. Im Dorf kümmert sich niemand um ihn. Die Menschen haben eher Bedenken, dass sich sein Unglück auf sie übertragen könnte. Und dann dieser schwarze Hahn, der wie ein Teufel auf der Schulter des Jungen sitzt... Einzig ein Maler, der die Kirche im Dorf ausmalen soll, hat Mitleid mit dem Jungen und sieht in dessen Augen etwas Besonderes. Deshalb nimmt er ihn als Modell für den Christus, was die Leute im Dorf (die der Maler als Idioten bezeichnet) verärgert, ausgerechnet der Ausgestoßene.

    Im Roman muss Martin viele Abenteuer bestehen und wächst dabei zu einer menschlichen Größe, erhaben über die Niederträchtigen um ihn herum. Das geht fast bis zur Selbstaufgabe des Jugendlichen. Aber seine eigentliche Aufgabe besteht darin herauszufinden, wer die wilden Reiter sind, die überall Kinder entführen, und was mit diesen Kindern passiert. Er findet es heraus.
    Die übelste Gestalt in diesem Roman ist die Fürstin, die nur ihren eigenen kranken Egoismus auslebt und gar nicht merkt, wie ihr Volk darbt, hungert und verroht. Sie ist es auch, die die Aufträge für die Kindesentführungen erteilt. Martin muss nun an seine äußersten Grenzen gehen, um die Kinder zu befreien. Nachdem er auch noch eine Brachialaufgabe bewältigen muss, ist er der Retter.

    Das ist alles sehr eindringlich beschrieben. Martin und die Fürstin bilden krasse Gegensätze. Während er – wie sein Vorbild Christus – das Gute will, ist die Fürstin geprägt von Eitelkeit und purem Egoismus und nicht ihrer Aufgabe als Landesfürstin gewachsen. Doch bei aller Grausamkeit und Hoffnungslosigkeit lässt der Roman am Ende einen positiven Ausblick auf die Zukunft zu. Martin kehrt zu dem Menschen zurück, der ihm am Meisten (neben seinem Hahn) bedeutet.

    Der Schreibstil, knappe Sätze mit knallharten Aussagen. Ist das nicht Hemingway-Stil? Es ist aber auch ein sehr märchenhafter Stil. Mir kommt der gesamte Roman wie eine literarische Allegorie vor… Es ist eine brutale Erzählung, bei der ich öfters tief durchatmen musste. Kein leichter Stoff, sondern Ttiefgründiges über die Menschheit. Daher denke ich an ‚Allegorie‘, diese wortgewaltige Verarbeitung von Hilfbereitschaft, Egoismus, Not und Elend soll den Lesenden anregen (Parallelen in der real existierenden Welt zu sehen). Daher sind meine Anfangsfragen lediglich als Hinweise zu betrachten, denn es gibt keine näheren Angaben zum wo, warum, wieso.

    Das Buch-Cover ist sehr ansprechend, ein künstlerisches Bild... gefällt mir gut!
    Das Buch ist im Diogenes-Verlag erschienen, umfasst 227 Seiten und kostet 22 Euro.

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  • 5 Sterne

    LaberLili, 14.09.2021

    Als Buch bewertet

    Hach, ich mag den Diogenes-Verlag…

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  • 5 Sterne

    Geschichtenliebhaberin, 10.09.2021

    Als Buch bewertet

    Ein reines Herz kann selbst noch so tiefste Dunkelheit überwinden



    Inhalt:
    Martin ist ein Junge wie kein anderer. Mit seinem schwarzen Hahn, den wachen Augen und dem reinen Herz ist er den anderen Dorfbewohnern suspekt. Bereits in jungen Jahren ist er zum Waisen geworden und schlägt sich seitdem alleine durch. Das Elend und die Armut sind überall, doch irgendwie hat er es dennoch geschafft, älter zu werden.
    Als schließlich ein Maler in das Dorf kommt, weiß Martin, er wird mit ihm weiterziehen. Als einziges erkennt der Mann den guten Kern dieses Jungen mit dem schwarzen Hahn. Für ihn ist er nicht seltsam, nein, er ist der einzig wahrhafte Mensch an diesem gottverlassenen Ort. So kommt es, dass sie schließlich tatsächlich miteinander fortziehen.
    Das Geheimnis der schwarzen Reiter ist ein wichtiger Grund, der Martin antreibt. Er möchte herausfinden, was dahintersteckt. Die Reiter suchen die Menschen bereits seit sehr langer Zeit heim und entführen ihre Kinder. Keines davon ward je wiedergesehen. Als schließlich auch eines aus dem Dorf verschwindet, will Martin das nicht hinnehmen. Und so hat seine Reise ein Ziel. Doch der Weg ist beschwerlich und unglaublich düster.
    Schließlich findet er den Ort, an dem alles zusammenläuft. Mit viel Geschick versucht er, die Kinder zu retten. Wird es ihm gelingen? Werden ihm sein guter Kern und sein schwarzer Hahn dabei helfen? Und kann er vielleicht endlich selbst ankommen?


    Meine Gedanken zum Buch:
    Dieses Buch hat mich von Anfang an gefesselt. Der Schreibstil war zuerst zwar etwas gewöhnungsbedürftig, passte aber im weiteren Verlauf einfach perfekt zur Stimmung des Buches. Sehr gut gefiel mir auch, wie die Autorin es schaffte, durch ihre Ausdrucksweise die einzelnen Charaktere hervorzuheben und jedem seine eigene Nuance zu geben.
    An sehr sehr viele Stellen ist die Geschichte keine leichte Kost. Normalerweise ist das nicht mein Fall, aber für die Handlung und die Atmosphäre des Buches hat es einfach perfekt gepasst. Der Junge mit seinem schwarzen Hahn wirkte darin wie ein Leuchtturm im Gegensatz zu all dem; der Finsternis, dem Elend und Leid, dem Aberglauben. Selbst die stärksten Erschütterungen konnten ihn nicht zu Fall bringen, auch wenn sie ihm viel abverlangten. Er bewahrte sich doch immer seinen guten Kern, seinen wachen Verstand und handelte danach. An ihm kann man sich wahrlich ein Beispiel nehmen.
    Je weiter man las, desto mehr mutete das Buch wie ein sehr düsteres Märchen an. Es wurde nie genau definiert, wann die Handlung eigentlich genau stattfand und auch die Figuren und die Erzählsprache passten in dieses Schema. All das und auch das Ende machten das Buch zu einer in sich unglaublich stimmigen Sache.


    Fazit:
    Junge mit schwarzem Hahn – für mich ein weiteres Lesehighlight in diesem Jahr! Streckenweise keine leichte Kost, ist diese märchenhafte Geschichte ein Ansporn dazu, auch den eigenen guten Kern weiter herauszukehren. Von mir eine Leseempfehlung für jeden, der gerne eine anspruchsvollere, düstere und fesselnde Lektüre mit einer wichtigen Botschaft liest.

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  • 5 Sterne

    Sonja K., 27.08.2021

    Als Buch bewertet

    Was für ein Debütroman!!! Den muss man lesen, so fesselnd, berührend, bewegend, einzigartig, anders, voller menschlicher Abgründe, aber auch mit Hoffnung, weil da ein Licht in einer dunklen Welt ist: Martin, der Junge mit dem schwarzen Hahn.

    Es ist eine vergangene, dunkle Zeit. Es herrscht Krieg, die Menschen leiden unter Hunger und vielen Grausamkeiten, versuchen zu überleben, die meisten denken nur an sich. Martin ist elf, seit vielen Jahren ein Waisenkind, die Dorfbewohnern dulden ihn, brauchen ihn für kleinere Arbeiten, aber sie halten Abstand, denn seine Vergangenheit, seine Klugheit, aber auch sein steter Begleiter, der schwarze Hahn, lassen ihn in ihren Augen sonderbar, gar dämonisch wirken. Dabei ist Martin genau das Gegenteil, liebenswürdig, mitfühlend, er setzt sich für seine Mitmenschen ein. Als ein Maler ins Dorf kommt, um die Kirche zu verschönern, findet er erstmals in einem Mitmenschen einen Freund. Als dieser das Dorf verlässt, zieht Martin mit ihm, denn er will sich auf die Suche nach dem geheimnisvollen Reiter machen, der seit Jahrzehnten Jahr für Jahr jeweils zwei Kinder aus der Umgebung entführt, die nie wieder auftauchen.


    Die Geschichte ist wie ein Märchen, voller dunkler, böser Gestalten, es schaudert einen, man fühlt mit bei all dem Leid, das geschieht, doch da ist auch die Hoffnung und das Licht, das Mitgefühl, die Freundschaft, das Intelligente, die Liebe, ein ungewöhnliches Tier und ab und an ein Funken Humor, die das ganze erträglich machen und die zeigen, dass das Leben auch anders sein könnte. Fast könnte man meinen, das Buch begänne mit "Es war einmal..." und am Ende hofft man auf ein "...und wenn er nicht gestorben ist, dann....".

    Martins Leben im Dorf, seine Freundschaft mit dem schwaren Hahn, der sein steter Begleiter ist, sein Aufbruch, seine Erlebnisse unterwegs und auch danach sind abwechslungsreich und mit einer beeindruckenden Art und Weise erzählt worden. Der Kreis schließt sich am Ende, und auch hier zeigt sich wieder, wie gut der Roman durchdacht und aufgebaut wurde.


    Stefanie vor Schulte hat vor allem auch einen wahnsinnig eindringlichen Erzählstil. Viele kurze Sätze, ein altertümlich wirkender Modus, aber so passend, so schnörkellos, so besonders gut. Jeder Satz sitzt, jedes Wort an der richtigen Stelle. Kopfkino pur. Gefühle ohne Ende. Von tiefem Entsetzen bis einfacher Ungläubigkeit, Mitgefühl, Angst und Schmerz , aber auf der anderen Seite auch Hoffnung, Stolz und Erleichterung und manchmal auch ein Lachen, es ist eine wahre Gefühls-Achterbahnfahrt beim Lesen.

    Fazit:
    Für mich ein Jahreshighlight. Ihr solltet es unbedingt auch lesen! Es fesselt, ist ungewöhnlich, begeistert, geht unter die Haut, lässt einen nicht mehr los.

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  • 5 Sterne

    hennie, 20.09.2021

    Als Buch bewertet

    MARTINS BESTIMMUNG
    Martin, der 11jährige Junge, erlitt in seiner frühen Kindheit ein furchtbares Schicksal. Nur er blieb von der Familie übrig, nach dem der Vater sie alle umbrachte. Obwohl allein, meiden ihn die Dorfbewohner. Sie halten seinen treuen Gefährten, den schwarzen Hahn, für den Teufel. Das hält sie jedoch nicht davon ab, sein reines Herz und seinen wachen Verstand für ihre Zwecke auszunutzen. Schließlich verläßt Martin mit dem Maler den Ort, um seiner Bestimmung zu folgen.Er will einem immer wiederkehrenden, schrecklichen Geschehen ein Ende setzen. Er zieht aus, um gegen Unrecht und Bosheit zu kämpfen!

    Wie durch ein Wunder bewahrte der Junge sein sonniges Gemüt. Er ist eine wahre Lichtgestalt in all dem Dreck, Gestank, in dem allgegenwärtigen Aberglauben vor Dämonen und Geistern, in der Unwissenheit bis zu der unvorstellbaren Dummheit. Auf seinem Weg lernt er die Folgen des Krieges, das Verderben, die Verrohung, die abgrundtiefe Gemeinheit der Menschen kennen. Sein verläßlichster Vertrauter, seine Zuflucht, sein ein und alles auf all seinen Wegen ist für ihn der schwarze Hahn, der auch sprechen kann. Durch seine natürliche Intelligenz und Gewitztheit kämpft sich das Kind durch all das Elend. Er beobachtet, analysiert und ordnet ein! Martin ist genial.

    Der Debütroman von Stefanie vor Schulte begeistert mich. Die Erzählweise gefällt mir. Sie kommt daher wie im Stil der alten Märchen. Die Geschichte hat etwas Besonderes, verbindet das Alte mit dem Neuem, irgendwie zeitlos, obwohl scheinbar im Mittelalter verortet, anwendbar auch im Hier und Heute. Sie ist sehr metaphorisch, sinnbildlich.
    Die Gegensätze zwischen gut und böse, schön und häßlich u.s.w. sind hier sehr deutlich herausgearbeitet.
    Die Autorin erzählt Martins Geschichte ausdrucksstark in kurzen, prägnanten Sätzen. Die Charaktere sind zum großen Teil skurril (besonders die Fürstin, der Thomanns). Der Roman hat nicht viele Seiten, aber wurde sehr kreativ geschrieben und läßt vielfältige Interpretationen zu. Immer wieder sind mir Bezüge u. a. zu bekannten Märchen aufgefallen.

    Fazit:
    Das ist eine Erzählung, die ich in erster Linie als Märchen verstanden habe, mit Elementen aus Fabel, Legende, Parabel und in enger Symbiose mit diesen.
    „Junge mit schwarzem Hahn“ beinhaltet eine Menge an Symbolik und Metaphern, dass es sich meiner Meinung nach lohnt, das Büchlein immer mal wieder zu lesen. Ich habe die Geschichte zwar aufmerksam verfolgt, aber ich bin mir sicher, dass ich nicht alles an Feinheiten erfaßt habe.

    Für mich ist dieses Debüt bemerkenswert und verdient die hochgradigste Beachtung mit voller Sternenanzahl. Von mir gibt es die unbedingte Lese- und Kaufempfehlung!

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  • 5 Sterne

    ninchenpinchen, 15.09.2021

    Als Buch bewertet

    Mit innerer Stärke souverän das Böse überwinden

    Zu Beginn dieses wunderbaren Märchens ist Martin elf Jahre alt. Er ist der einzige Überlebende in seiner Familie, denn sein Vater brachte die Mutter und die Geschwister um. Und sich im Anschluss
    .
    Aber Martin ist nicht allein, er hat einen einzigartigen Freund: den schwarzen Hahn. Der Hahn fand ihn schon als Baby, zwischen all den Körnern im Hühnerstall und ab da waren sie unzertrennlich. Und Martins Eltern ließen sie, zu dem Zeitpunkt lebten sie ja noch.

    Nach dem Attentat lebt Martin mehr schlecht als recht in der Hütte. Die meisten Leute im Dorf sind misstrauisch, sie sind böse und dumm, wollen mit ihren Fehlern in Frieden leben. (S. 53) Und Martin ist klug und gut und das passt nun mal nicht zusammen. Und das nervt sie gewaltig.

    Als ein Maler ins Dorf kommt, um ein großes Altarbild zu malen, gehen Martin und der Hahn mit ihm fort, als dieses Werk vollendet ist.

    Im Land herrscht Krieg, Elend und Hunger. S. 168: „Weil nur die niedrigste Gesinnung in solchen Zeiten überlebt, denn Güte und Ehre brauchen genug zu fressen.“ Dazu werden in jedem Jahr zwei Kinder geraubt. Ein Junge und ein Mädchen. Die werden später dauer-betäubt und leiden. Und tauchen in der Regel danach nicht wieder auf.

    Das Büchlein hat nur 223 Seiten, aber wir alle können viel daraus lernen. Denn Martin meistert seine Lebensaufgabe mit Bravour, Feingefühl und gewaltiger innerer Stärke. Er kann sogar Leben einhauchen. Gottgleich? Er hilft bei einer Geburt, als die Dorfhebamme sich weigert, zu erscheinen. Seite 172: „Sie [gemeint ist hier die Hebamme] kommt nicht, sagt Martin, als er wieder bei Frau und Reiter ist. Und so müssen sie es allein schaffen. Martin voller Mut. Mit diesem Vertrauen in eine Welt, die es nur in ihm gibt. Die er dem Kind einhaucht, das sich mit dem ersten Atemzug schwertut.“

    Ich möchte noch den Beginn des Kapitels 22 auf Seite 144 erwähnen: "Nach und nach offenbaren sich die Regeln für das Leben auf der Burg. Wobei beliebig Regeln hinzuwachsen oder verschärft werden, aber nie aufgekündigt. Es gibt ein schwammiges Grundsätzliches, der Rest ist Glück oder Pech, man fährt wohl am besten mit Angst und Misstrauen ..." Hier mag jeder selbst überlegen, ob ihm das irgendwie bekannt vorkommt?

    Fazit: Dieses feine Büchlein möchte ich jedem ans Herz legen, denn es macht Mut – gerade in dieser schwierigen Zeit. Es ist wirklich ein außergewöhnlicher Debütroman, eine literarische Entdeckung, wie schon im Klappentext vermerkt und verdient unsere höchste Anerkennung. Glanzvoll verdiente 5 Sterne dafür.

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  • 5 Sterne

    ninchenpinchen, 19.09.2021

    Als Buch bewertet

    Mit innerer Stärke souverän das Böse überwinden

    Zu Beginn dieses wunderbaren Märchens ist Martin elf Jahre alt. Er ist der einzige Überlebende in seiner Familie, denn sein Vater brachte die Mutter und die Geschwister um. Und sich im Anschluss.

    Aber Martin ist nicht allein, er hat einen einzigartigen Freund: den schwarzen Hahn. Der Hahn fand ihn schon als Baby, zwischen all den Körnern im Hühnerstall und ab da waren sie unzertrennlich. Und Martins Eltern ließen sie, zu dem Zeitpunkt lebten sie ja noch.
    Nach dem Attentat lebt Martin mehr schlecht als recht in der Hütte. Die meisten Leute im Dorf sind misstrauisch, sie sind böse und dumm, wollen mit ihren Fehlern in Frieden leben. (S. 53) Und Martin ist klug und gut und das passt nun mal nicht zusammen. Und das nervt sie gewaltig.

    Als ein Maler ins Dorf kommt, um ein großes Altarbild zu malen, gehen Martin und der Hahn mit ihm fort, als dieses Werk vollendet ist.

    Im Land herrscht Krieg, Elend und Hunger. S. 168: „Weil nur die niedrigste Gesinnung in solchen Zeiten überlebt, denn Güte und Ehre brauchen genug zu fressen.“ Dazu werden in jedem Jahr zwei Kinder geraubt. Ein Junge und ein Mädchen. Die werden später dauer-betäubt und leiden. Und tauchen in der Regel danach nicht wieder auf.

    Das Büchlein hat nur 223 Seiten, aber wir alle können viel daraus lernen. Denn Martin meistert seine Lebensaufgabe mit Bravour, Feingefühl und gewaltiger innerer Stärke. Er kann sogar Leben einhauchen. Gottgleich? Er hilft bei einer Geburt, als die Dorfhebamme sich weigert, zu erscheinen. Seite 172: „Sie [gemeint ist hier die Hebamme] kommt nicht, sagt Martin, als er wieder bei Frau und Reiter ist. Und so müssen sie es allein schaffen. Martin voller Mut. Mit diesem Vertrauen in eine Welt, die es nur in ihm gibt. Die er dem Kind einhaucht, das sich mit dem ersten Atemzug schwertut.“

    Ich möchte noch den Beginn des Kapitels 22 auf Seite 144 erwähnen: "Nach und nach offenbaren sich die Regeln für das Leben auf der Burg. Wobei beliebig Regeln hinzuwachsen oder verschärft werden, aber nie aufgekündigt. Es gibt ein schwammiges Grundsätzliches, der Rest ist Glück oder Pech, man fährt wohl am besten mit Angst und Misstrauen ..." Hier mag jeder selbst überlegen, ob ihm das irgendwie bekannt vorkommt?

    Fazit: Dieses feine Büchlein möchte ich jedem ans Herz legen, denn es macht Mut – gerade in dieser schwierigen Zeit. Es ist wirklich ein außergewöhnlicher Debütroman, eine literarische Entdeckung, wie schon im Klappentext vermerkt und verdient unsere höchste Anerkennung. Glanzvoll verdiente 5 Sterne dafür.

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  • 5 Sterne

    Barbara M., 13.09.2021

    Als Buch bewertet

    Ein ganz besonderer Junge, der Hoffnung ins Dunkel bringt

    „Junge mit schwarzem Hahn“ ist der meiner Meinung nach herausragende Debütroman von Stefanie vor Schulte. Er ist 2021 im Diogenes Verlag erschienen und umfasst 224 packende Seiten.
    „Zugvögel“ in ein bestimmtes Genre einzuordnen fällt mir sehr schwer. In meinen Augen ist er eine Mischung aus Kriminalroman, Liebesgeschichte und Ökodystopie.

    Die Autorin Stefanie vor Schulte erzählt in ihrem Buch auf berührende Art und Weise die Geschichte von Martin, einem elfjährigen Jungen, der nichts anderes mehr besitzt als seinen schwarzen Hahn. Seine Familie lebt nicht mehr. Er wird im Dorf gemieden und wenn dann eher schlecht behandelt, da er dort als anders und sonderlich gilt. Tatsächlich ist Martin aber ausgesprochen klug und hat mehr Verstand als jeder der Dorfbewohner, ist feinfühlig und empathisch, beobachtet ganz genau und durchschaut so die Verhaltensweisen seiner Mitmenschen. Zum Glück läuft im eines Tages der Maler über den Weg. Mit ihm verlässt er das Dorf und er macht sich auf den Weg, den Reiter zu finden, der immer wieder Kinder entführt.
    Die Zeit, in der die Geschichte spielt ist nicht näher bestimmt. Es ist eine düstere, dunkle Zeit, in der der Stärkere das Vorrecht hat, in der der Aberglaube eine große Rolle spielt. Die Angst vor dem Teufel ist allgegenwärtig. Die Atmosphäre ist geheimnisvoll, fast märchenhaft, abschreckend, dunkel, menschliche Abgründe tun sich auf, Mitgefühl ist ein seltenes, verstecktes Gut und lediglich Martin und sein ihm treuer Hahn stellen ein Licht am Horizont dar.
    In meinen Augen ist Martin ein wahrer Held. Er lässt den Leser an das Gute im Menschen glauben, an das Mitgefühl, die Freundschaft und an das gegenseitige Vertrauen, auch wenn der Hass und die Gewalt scheinbar vorherrschen. Die Hoffnung stirbt zuletzt.
    Der Schreibstil von Stefanie vor Schulte ist eindringlich und klar. Ihre Sätze meist kurz und sehr ausdrucksstark. Sie nutzt häufig Metaphern, die teilweise auch ungewöhnliche und verwirrende Bilder im Kopf des Lesers entstehen lassen. Ihre Sprache transportiert die vorherrschende Stimmung sehr gut und die gesamte Geschichte um Martin lässt sich hervorragend schnell lesen.

    Ich spreche eine absolute Leseempfehlung für dieses Buch aus. Es ist eindringlich und tiefsinnig, düster und packend, gefühlsvoll und märchenhaft, auch sonderbar, grausam und manchmal wunderlich.
    Ein wirklich faszinierender und gelungener Debütroman von Stefanie vor Schulte.

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  • 5 Sterne

    SteffiFee, 14.09.2021

    Als Buch bewertet

    Junge und Hahn als Retter

    Um es gleich vorab zu erwähnen, die Geschichte ist nichts für zartbesaitete Gemüter. Alle Orte, Personen und Geschehnisse werden so bildgewaltig geschildert, dass sich automatisch ein entsprechendes Kopfkino einstellt. Man mag sich die grauenvolle Zustände am liebsten nicht vorstellen, wiederum hat die düstere Atmosphäre aber auch etwas Anziehendes und Geheimnisvolles an sich.

    Im Mittelpunkt des Geschehens steht der elfjährige Martin und sein schwarzer Hahn, nichts und niemand kann die beiden voneinander trennen. Im Dorf hält man den Hahn für den Teufel, aber die Bewohner sind nicht nur abergläubisch, sondern auch sehr einfältig. Martin hingegen ist mit einem wachen Verstand gesegnet und trägt ein reines Herz in sich, er sieht und spürt mehr als andere, daher wird er auch von den meisten gemieden. Außerdem erinnert sich niemand gerne daran, wie Martins Familie einst ums Leben gekommen ist. Als Martin eines Tages mit ansehen muss, wie ein schwarzer Reiter ein Mädchen entführt, will er nicht einfach tatenlos bleiben. Schon lange kennt er die Legende vom Reiter im schwarzen Mantel, der sich jedes Jahr Kinder holt. Martin beschließt, dem Spuk ein Ende zu setzen und will die verschwundenen Kinder finden. Gemeinsam mit dem Maler verlässt Martin sein Dorf und gerät in eine Welt voller Abgründe. Armut, Krankheit und Tod gehören zum Alltag, doch dank seines Mutes überwindet Martin jede Herausforderung und jedes Hindernis. Er wird zum Lichtblick in der dunklen Zeit. Er kennt seine Bestimmung und niemand kann sie ihm nehmen.

    Ich bin immer noch ganz ergriffen von diesem Roman, der an ein Märchen erinnert. Auch hier wird nicht verraten wann und wo das Geschehen spielt. Die Geschichte kommt ohne lange Erklärungen aus, der Schreibstil ist prägnant und stimmungsvoll. Es gibt einen Helden der gegen das Böse kämpfen muss, an seiner Seite ein wundersamer Hahn als Helfer. Martins Heldenreise hat mich tief berührt, wie er sich selbst zurücknimmt um anderen zu helfen. Er ist ein toller Charakter und obwohl er viel trauriges erlebt hat, gab es hier und da auch immer etwas zum schmunzeln, beispielsweise wenn er mit seiner Überlegenheit andere überlistet hat. Mir gefiel die Ironie in der Geschichte, so ging es nicht nur düster zu, sondern stellenweise auch witzig. Insgesamt hat das Buch sehr viel Aussagekraft und regt zum Nachdenken an. Ein sehr gelungener Debütroman von Stefanie vor Schulte, ich hoffe es werden noch viele weitere folgen.

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  • 5 Sterne

    MeinSohnPrinzAndreas, 07.09.2021

    Als Buch bewertet

    Martin, elf Jahre alt, hat schon vor langem seine komplette Familie verloren. Ihm bleibt nur mehr ein schwarzer Hahn, der sein treuer Begleiter ist. Dieser schwarze Hahn, kombiniert mit Martins klugen und offenherzigem Wesen, macht er sich immer mehr zum Opfer des Hasses und Furcht der Dorfbewohner. Er ist einfach zu anders, übersteigt den Verstand aller anderen Menschen in seinem Umfeld. Und so ergreift er die Chance, als ein Maler in das Dorf kommt, mit diesem das Dorf und sein bisheriges Leben hinter sich zu lassen. So wird Martin vom Maler eingeführt in eine Welt, die das Spiegelbild Martins zu sein schein: kalt, unbarmherzig und schauerlich.

    Beim Lesen taucht man sehr schnell in die Geschichte ein. Geradlinige Erzählung, immer wieder nur unterbrochen von kurzen Rückblenden aus dem Leben Martins. Und gerade dieser geradlinige, reduzierte sprachliche Stil erinnert beim Lesen der Geschichte sehr stark an ein Märchen. Zusätzlich haben wir auch keine genauen Orts- und Zeitangaben, teilweise schon klischeehaft gestaltete Protagonisten und eine recht knapp bemessene Protagonistenpalette. Außerdem arbeitet die Autorin sehr intensiv mit Symbolen und Anspielungen auf Vergangenheit und auch Gengenwart, sodass man mit offenen Augen durch das Buch gehen muss, um diese auf unsere heutige Gesellschaft projizieren zu können. Auch die figürliche Gestaltung ist meiner Meinung nach sehr gut gelungen. Wir haben einen sehr starken und interessanten Hauptcharakter - Martin, den die Leserschaft ins Herz schließt, und der mit seiner Weisheit und seiner ehrlichen Art, die beides für einen elfjährigen Jungen ungewöhnlich anmuten mögen, beim Lesen immer wieder überrascht. So bekommt Martin schon beinahe übernatürliche Charakterzüge, wohingegen die anderen Protagnisten recht klischeehaft, knapp und facettenlos erscheinen, und damit genau die Stilmittel eines Märchens bedienen. Wir haben naive Dorftrottel, die sich für die Größten der Welt halten, treu ergebene Freunde und böse Hexen, die die Welt in Atem halten. Und trotz dieses Märchenhaften Settings scheinen immer wieder die Verbindungen zur Gegenwart durch und jeder dieser Protagonisten lässt sich auch heute noch finden.

    So hat Stefanie vor Schulte mit ihrem Debüt ein ganz schönes Stück Literatur geschaffen, das zwar einen regen Geist erfordert, aber noch lange nachklingen wird.

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  • 5 Sterne

    Sabine W., 15.09.2021

    Als Buch bewertet

    Ein Junge, ein Hahn und ganz viel Menschenverstand
    Ein ungewöhnlicher Elfjähriger ist in einem Dorf sich selbst überlassen. Den Bewohnern ist er zu klug und auch sein bester Freund und Beschützer – ein schwarzer Hahn – ist ihnen nicht geheuer. So verlässt der kluge und liebenswerte Junge eines Tages mit einem Maler das Dorf und lernt die Welt außerhalb seines Geburtsortes kennen. Im Dorf wurde er von den anderen gemieden, außerhalb lernt er die ganze Brutalität des Lebens kennen. Doch mit Hilfe seine gesunden Menschenverstandes meistert er selbst schwierige Situationen.
    Das Cover – unverkennbar Diogenes – zeigt das Portrait eines Jungen, gemalt von Picasso; die Geschichte – ebenso unverkennbar zum Verlag passend – ist mit Sorgfalt ausgewählt und trifft den Leser ins Herz. Die Kapitel sind kurz und überschaubar, der Schreibstil sehr ansprechend und flüssig, fast möchte man sagen unspektakulär, jedoch hat ist der Inhalt des Buches überwältigend. Die Autorin wählt einfache Worte, die sie aber in so prägnante Sätze verpackt, dass es zum schonungslosen Wiedergeben der Erlebnisse führt. Der Leser ist sofort gebannt und fühlt sich, als nähme er am Geschehen persönlich teil.
    Man kann in der Geschichte einen Entwicklungsroman sehen, oder aber sogar ein Märchen; eine ergreifende Handlung ist es in jedem Fall. Mit teils ironischem Unterton erzählt die Autorin aus dem Leben des jungen Protagonisten, der ein bescheidenes Leben führt, und selbst dann noch zufrieden bleibt, als er auf seinen Gegenspieler in der Person einer grausamen Herrscherin trifft.
    Der Junge zieht vom Beginn der Geschichte die Sympathie der Leser auf sich. Man möchte ihn bedauern, da seine Hilfsbereitschaft von den Dorfbewohnern schamlos ausgenutzt wird und freut sich, dass er aufgrund seiner Klugheit Wege findet, seinen selbstgefälligen Mitmenschen auf elegante Weise ihre Dummheit vor Augen zu führen. Das feine Gespür des Protagonisten spiegelt sich auch in der Sprache wieder, die gekonnt zum Beispiel die Hektik beim Malen eines Auftragsbildes in Worte bannt.
    Der Roman verdient eine absolute Leseempfehlung als großes Kunstwerk. Und das liegt nicht nur daran, dass man als Leser wieder ans Gute in den Menschen hoffen darf.

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  • 5 Sterne

    Magnolia, 12.09.2021

    Als Buch bewertet

    Das Schicksal hat es nicht gut gemeint mit dem mittlerweile elfjährigen Martin. Den Dorfbewohnern ist er intellektuell haushoch überlegen, aber sie sind die Erwachsenen, behandeln ihn schlecht. Mit dem Kirchenmaler zieht es ihn fort aus dieser Enge, mit dabei ist der Hahn, sein ständiger Begleiter.

    Der erste Roman von Stefanie vor Schulte – man möchte es gar nicht glauben. So sprachgewaltig und doch so zart und anrührend erzählt sie Martins Geschichte, die mich sofort faszinierte. Wie in einem surrealen Märchen kam ich mir zuweilen vor. Ein unschuldiges Kind, das außer einem Hahn nichts besitzt, das von den anderen herumgeschubst wird, macht die Welt heller, seine treuherzige und doch so kluge Art lässt trotz aller Einfalt ringsum an das Gute glauben. Ein Kind, das seinen Gefühlen ganz selbstverständlich ohne wenn und aber folgt. Es lässt sich nicht verbiegen, vergisst nie seine Ideale trotz aller Grausamkeit, die ihm überall begegnet.

    Ein Buch über Mut und Menschlichkeit, das viel Wärme ausstrahlt. Es geht aber auch um Starrsinn und Verharren in alten Mustern, um Eitelkeit und Einsamkeit, um Unvernunft. Der Aberglaube, all die Dämonen blitzen immer wieder auf, lassen sich nur schwer vertreiben.

    Zunächst musste ich mich in Martins Geschichte einfinden, war aber sehr schnell drin und wollte gar nicht mehr aus seinem Leben verschwinden. Wie soll ich den Hahn deuten, der sehr weise daherkommt – eine Metapher? Sein Schutzengel? Der ihn leitet, ermahnt, sein Gewissen und sein Begleiter ist. Ein so anderer Roman, der auf gut 200 Seiten viele Fragen aufwirft, sehr intensiv das Zwischenmenschliche ausleuchtet, um lange nachzuhallen.

    Es ist ein Märchen – schön und grausam zugleich. Eine Reise ins Innerste, eine bildgewaltige Sprache. Sätze wie dieser hier: "Das Kind singt, als laufe es auf Sonnenstrahlen in den Himmel" wärmen ungemein. Diese wundervolle Erzählung hat was mystisches, gleitet ins Surreale. Auf eine sehr gut lesbare Art. Ich mag dieses Buch. Nein, ich bin gegeistert und kann nur jedem empfehlen, es zu lesen.

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  • 5 Sterne

    Kristall, 25.08.2021

    Als Buch bewertet

    !ein Lesehighlight 2021!



    Klappentext:

    „Der elfjährige Martin besitzt nichts bis auf das Hemd auf dem Leib und seinen schwarzen Hahn, Behüter und Freund zugleich. Die Dorfbewohner meiden den Jungen, der zu ungewöhnlich ist. Viel zu klug und liebenswürdig. Sie behandeln ihn lieber schlecht, als seine Begabungen anzuerkennen. Als Martin die Chance ergreift und mit dem Maler zieht, führt dieser ihn in eine schauerliche Welt, in der er dank seines Mitgefühls und Verstandes widerstehen kann und zum Retter wird für jene, die noch unschuldiger sind als er.“



    Ich weiß bei diesem Buch gar nicht wo ich anfangen soll, denn es ist so extrem außergewöhnlich, das es schon perfekt ist und lange im Gedächtnis bleiben wird. Die Geschichte rund um Martin liest sich einerseits flüssig aber andererseits muss man die Worte sowie die Situationen über ihn erstmal sortieren - dieses Buch liest man mal nicht so schnell weg. Wir erleben Situationen, die einen verstören, die einen emotional berühren und die einen fesseln. Alles wirkt dennoch so unglaubwürdig, dass man meinen könnte, man steckt in einem Märchen und bekommt die Geschichte vorgelesen. Der schwarze Hahn wird zum Symbol und wer sich ein wenig in der Symboldeutung auskennt, wird hier viel mehr Fakten zusammenknüpfen können als Unwissende. Dieser Roman erfordert etwas Wissen, etwas Fantasie und etwas an eigenem Wahnsinn um ihn zu verstehen und dabei sei ganz groß angemerkt: dieser Roman rund um Martin ist nicht verrückt oder gar Schwachsinn, nein, er ist sonderbar und wunderlich aber genau so entzückend und grausam zugleich. Nur wie schätzen wir die Grausamkeit in dieser Geschichte genau ein? Ist es denn grausam was hier geschieht? Fragen über Fragen die den Leser fordern und genau das liebe ich an diesem Roman. Wie auch immer man ihn persönlich einordnen mag, ich wüsste nicht genau wo und in welche Sparte - ich schiebe ihn in die Kategorie: „Muss man lesen“ und „Sonderbar genial“ - reicht gewaltig für 5 von 5 Sterne und wird deshalb zu einem Lesehighlight 2021!

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  • 5 Sterne

    Gelöschter Benutzer, 23.08.2021

    Als Buch bewertet

    Titel: Kann das Gute immer siegen?

    Dieser unscheinbar wirkende Roman fiel mir eher zufällig in die Hände und ich muss gestehen: er hat so viel mehr Aufmerksamkeit verdient. Ich habe mich regelrecht in dem Stoff verloren.

    In der Geschichte geht es um den jungen Martin, der mit seinem Hahn als sonderbar gilt. Der Junge scheint für sein Alter viel zu klug. Dieser kann nur mit dem Teufel im Bunde stehen. Tut er dies wirklich? Als ein schwarzer Reiter ein Dorfkind entführt, beschließt er diesem Mysterium nachzugehen. Was wird es bringen durch die Lande zu ziehen und kann er das Geheimnis um den Reiter lüften?

    Selten habe ich einen so liebenswerten und guten Charakter erlebt wie Martin. Ihn muss man einfach gern haben, da er fast schon zu gut für diese Welt ist. Schlau und mit reinem Herzen betrachtet er seine Umwelt, hilft wo er kann und ist nie bösartig. Ich glaube solche Menschen sind sehr rar. Gern möchte man selbst etwas mehr wie er sein.

    Der Roman spielt im Mittelalter, wo Krieg, Hunger, Armut und Co das Leben der meisten Menschen bestimmt. Das raue Leben schildert die Autorin schonungslos und für den Leser sehr eindrücklich. Fast kann man die miesen Gerüche wahrnehmen oder den eigenen Magen schmerzen spüren. In diesem düsteren Setting wirkt Martin wie ein heller Sonnenstrahl.

    Die Freundschaft zum Hahn ist so speziell, dass sie mich als Leser nachdenklich gestimmt hat. Nie war mir bewusst, dass natürlich Mensch und Tier auch für einander einstehen können und nicht nur Menschen unter einander. Eine sehr kluge Idee, wie ich finde, diese Verbindung immer wieder zu beleuchten.

    Die Begegnungen, die Martin auf seiner Reise mit Gauklern, Adeligen, dem Maler und vielen mehr hat, zeigen wie das Leben einem übel mitspielen kann und dass man stets mit Bedacht handeln sollte.

    Fazit: Ein düsterer Roman mit einer so strahlenden Hauptfigur, die mich magisch in ihren Bann gezogen hat. Bitte lest dieses Buch! Es ist wie ein fesselndes Märchen, welches lange nachwirkt. Klasse!

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  • 5 Sterne

    Anna625, 05.08.2021

    Als Buch bewertet

    Martin ist ein besonderer Junge. Nicht nur, dass er Waisenkind und sein bester Freund und ständiger Begleiter seit jeher ein schwarzer Hahn ist, er ist auch wirklich klug und durchschaut die Bewohner des kleinen Dorfes, in dem er aufwächst, bei allem was sie tun. So ist es kein Wunder, dass er eher auf Ablehnung stößt und sich alleine durchschlagen muss, weil er allen ein wenig unheimlich ist. Und das, obwohl er eigentlich allen nur Gutes will. Als dann eines Tages ein Maler durchs Dorf kommt, ergreift Martin die Gelegenheit diesen auf seiner Reise zu begleiten und kommt so endlich hinaus in die weite Welt.

    Bereits die Leseprobe hatte mich sehr angesprochen und so war ich froh, dass das Buch meine Erwartungen dann auch voll und ganz erfüllt hat - die Geschichte von Martin und seinem Hahn ist wunderschön erzählt und lässt einem den Protagonisten ans Herz wachsen. Martin hat viel Schreckliches in seinem kurzen Leben ertragen müssen, und dennoch ist aus ihm ein mutiger, herzensguter kleiner Junge geworden. Er riskiert eine ganze Menge für das Wohl Unschuldiger.

    Stets an seiner Seite ist der Hahn, der von den Dorfbewohnern für den Teufel gehalten wird, der Martin jedoch immer unterstützt und verteidigt, sobald dieser seine Hilfe benötigt. Nicht zuletzt durch den Hahn gewinnt der Roman eine leicht mystische, märchenhafte Atmosphäre, auch die restlichen Figuren und der Schreibstil unterstreichen dieses Gefühl. Die Sprache verzichtet auf allzu viele Ausschmückungen, ist ein wenig kindlich-naiv gehalten und doch auf einem hohen Niveau; sie passt sehr gut zum Protagonisten, bei dem man häufig auch das Gefühl hat, dass er tief in sich drin älter ist als seine elf Jahre.

    Schon nach wenigen Seiten entfaltet das Buch einen solch starken Sog, dass ich es am liebsten am Stück gelesen hätte. Zu fesselnd sind die märchenhafte Atmosphäre und die Geschichte Martins. Von mir gibt es daher volle 5 Sterne und eine Leseempfehlung für dieses traumhaft-schöne Debüt.

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  • 5 Sterne

    Rabena, 03.10.2021

    Als Buch bewertet

    Der Autorin Stefanie vor Schulte ist ein wirklich außerordentliches Romandebüt gelungen! Voller Symbolkraft, märchenhaft, mystisch, düster, spannend und zum Nachdenken anregend.

    Zum Inhalt:

    Der 11-jährige Martin lebt seit seinem dritten Lebensjahr alleine in einer Hütte am Rande eines Dorfes. Er besitzt nichts weiter als die Kleidung am Leib, seine Familie ist tot. Begleitet wird Martin stets von seinem schwarzen Hahn, der ihm als einziger ein treuer Freund aus Kindertagen geblieben ist. Die einfältigen Dorfbewohner meiden Martin, er ist ihnen zu außergewöhnlich und zu liebenswürdig. Sene Hilfsbereischaft aber nutzen sie aus. Für den Lohn einer Zwiebel hütet er das Vieh der Dörfler. In dem schwarzen Hahn sehen die abergläubischen Dorfbewohner den Teufel in Person. An einem Morgen auf dem Weg zum Markt wird Martin Zeuge einer Kindesentführung. Einer Dörflerin wird die Tochter von einem Reiter geraubt! Martin weiß um die Sage vom kinderraubenden Schwarzen Reiter. Und nur Martin ob seines Wissens, seines reinen Herzens, seiner Willenskraft und dem Beistand seines schwarzen Hahns kann dem Unrecht ein Ende setzen. Eines Tages kommt ein Maler ins Dorf, der ein neues Altarbild malen soll. Als die Zeit gekommen ist, verlassen Martin und sein schwarzer Hahn mit dem Maler das Dorf in eine ungewisse Zukunft. Sie werden schreckliche Dinge erleben.

    Meine Meinung/Fazit:

    In diesem Buch sollte man auch zwischen den Zeilen lesen. Die Erzählung erinnert mich unter anderem ein bisschen an die Überlieferung des Heiligen St. Martin. Ich glaube, ich werde dieses Buch noch öfter lesen und noch mehr Raum für weitere eigene Gedanken finden. Eine zeitlose Geschichte, die mich noch lange begleiten wird!

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  • 5 Sterne

    Bookflower173, 16.08.2021

    Als Buch bewertet

    Ein düsteres Märchen!

    Inhalt:

    Martin ist nur 11 Jahre alt und hat als einzigen Freund einen schwarzen Hahn. Er hat ein großes Herz, ist lieb und klug, aber die anderen Dorfbewohner behandeln ihn schlecht und ignorieren ihn. Eines Tages taucht ein Maler im Dorf auf, der das Potential von Martin sieht und ihn auf seiner Reise mitnimmt. Diese Reise ist ebenfalls dunkel und führt in eine noch dunklere Welt.

    Meinung:

    Beim Lesen hatte ich wirklich das Gefühl, als würde ich ein Märchen lesen, was düsterer ist als die bekannten Märchen. Man wird in eine unbekannte Zeit und Welt entführt, wo alles dunkel und voller Bosheit ist.

    Ich habe Martin sehr ins Herz geschlossen und war fasziniert von der Welt, die Stefanie vor Schulte geschaffen hat. Besonders toll fand ich den Schreibstil. Der ist nahezu poetisch und es werden viele Metaphern verwendet, aus denen man die wahren Botschaften entschlüsseln muss. Die Welt ist zwar fiktiv und märchenhaft, birgt aber kluge Gesellschaftskritik. Mir hat am meisten gefallen, dass man als Leser:in selbst nachdenken muss, was mit dem Geschriebenen gesagt werden soll. Es gibt viele verstecke Botschaften, wobei ich mir sicher bin, dass ich nicht alle erfasst habe. Falls ich das Buch noch einmal lesen sollte, fiele mir bestimmt noch etwas Neues auf.

    Nach der Lektüre habe ich lange über das Gelesene nachgedacht und war ein wenig traurig, dass die Geschichte von dem kleinen Martin vorbei war.

    Fazit:

    Ein Roman, der in einer besonderen, dunklen und märchenhaften Welt spielt. Die Sprache trägt zur besonderen Atmosphäre bei und die Lektüre fordert heraus, indem man sich über die Metaphern sowie verschlüsselten Botschaften hinaus Gedanken machen muss.

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  • 5 Sterne

    Lilly W., 04.10.2021

    Als Buch bewertet

    Als "außergewöhnliches Debüt" beschreibt es der Klappentext und in der Tat, das ist es. Ich habe das Buch fast in einem Zuge ausgelesen, war ganz gebannt von der Welt, in die es mich mitgenommen hat und nach der letzten Seite habe ich mich gefragt, was ich da eigentlich gerade gelesen habe.

    Es ist die Geschichte des elfjährigen Martins, der als gute Seele eines kleinen Dorfs aufwächst, das von Armut und Gewalt geprägt ist. Wann genau die Geschichte spielt, erfahren wir nicht, aber das Setting mutet mittelalterlich an, die Gegner sind hier Hunger, Pest, fehlende Bildung, Aberglaube, Tyrannei. Martin ist der einzige Überlebende eines Familiendramas, sein einziger Begleiter und Freund ist ein schwarzer Hahn. Anstatt diesem klugen, warmherzigen, etwas naiven Jungen mit Mitgefühl zu begegnen, wird er von der Dorfgemeinschaft nur umso mehr gemieden - ein jeder spürt, dass er den Erwachsenen um ihn herum, die immer wieder in Streit verfallen, weit überlegen ist. Als ein Maler das Dorf besucht, zieht Martin mit diesem hinaus in die Welt, um sie ein klein wenig besser zu machen.

    Ich habe selten ein Buch gelesen, bei dem ich so wenig ahnen konnte, was mich auf der nächsten Seite erwarten wird. Stefanie vor Schulte hat ein Märchen für Erwachsene geschrieben, eine Parabel mit viel Interpretationsfreiheit, eine magische Geschichte vor düster-historischer Kulisse. Die Sätze sind kurz, die Ausdrucksweise hat etwas von der Naivität des Jungen und gleichzeitig strahlt jeder Satz vor Klugheit und Poesie. Dieses Buch ist ein kleines Überraschungspäckchen, das es sich wirklich lohnt auszupacken, ein herausragendes Debüt!

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  • 5 Sterne

    Angelika T., 18.09.2021

    Als Buch bewertet

    Martins Schicksal ist hart. Als völlig einsames, mittelloses Straßenkind fristet er sein Leben in einer Zeit von Krieg und Armut. Sein einziger Freund ist ein schwarzer Hahn, den er ständig bei sich trägt, der mit ihm spricht und vor manchen Angriffen mit scharfem Schnabel und gewetzten Krallen schützt. Als ein Wandermaler in das Dorf kommt, der freundlich mit ihm umgeht, ergreift Martin die Gelegenheit und begleitet ihn…
    Stefanie vor Schulte hat eine sehr, sehr ergreifende Geschichte geschrieben. Ein Märchen? Eine Gleichung? Eine Mahnung? Martin, der auf sich allein gestellt, trotz aller Widernisse ein freundliches und kluges Kind ist, erlebt so viel Ungemach, dass einem die Haare zu Berge stehen. Und doch schwebt über der Erzählung ein Sonnenhauch, eine Zuversicht, dass alles gut werden könnte, dass der Junge einen Schutzengel hat. Als Leser fiebert man mit, rätselt, staunt und verzweifelt fast an den schlimmen Erlebnissen.
    Das Buch ist ein Appell an die Menschlichkeit, erinnert den Leser an das, was im Leben wirklich wichtig ist. Man begegnet Starrsinn, Eitelkeit und Aberglauben, Vorurteilen, Rücksichtslosigkeit und Gewalt, während der Junge, davon scheinbar unberührt, geduldig seinen eigenen Weg geht und den Glauben an das Gute nicht verliert.
    Martins Geschichte hat mich sehr berührt und wird mir noch lange in Erinnerung bleiben. Sie gibt mir viel zum Nachdenken – über zwischenmenschliches Verhalten, innere Stärke, Zuversicht - und erscheint mir wie ein warmes Licht am Horizont. Eine wunderbare, trotz des Grauens zauber- und märchenhafte Lektüre, die man unbedingt lesen sollte!

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