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  • 5 Sterne

    Marion M., 19.07.2024

    Ballybrady, ein kleines Dorf an der irischen Küste: Die alleinstehende Grace lebt zurückgezogen, liebt nächtliches Schwimmen im Meer und verdient ihr Geld mit quilten und der Vermietung ihres Elternhauses an Touristen. In dieses soll für eine Woche der Städter Evan einziehen, der um seine verstorbene Tochter trauert, an deren Tod er sich die Schuld gibt, und dessen Ehe zu zerbrechen droht. Eine Woche, um wieder zurück ins Leben zu finden. Dann kommt der Lockdown und er sitzt fest, abgeschnitten von der Außenwelt, mit Abstandhalten und Maskenaufziehen und mit Menschen, die ihm fremd sind.

    Ein wundervoller Roman, dessen leise Töne sich ins Herz eingraben, dessen Figuren voller Persönlichkeit und Gefühl sind und dessen Tiefsinnigkeit berührt. Wer Action oder große Worte erwartet, ist hier falsch. Stattdessen findet der geneigte Leser ein atmosphärisch dichtes Geschehen inmitten rauer Natur, die schroffen Felsen und das tosende, mysteriöse Meer sind ebenso fühlbar wie die unterdrückten und intensiven Gefühle, die nach und nach ans Licht kommen. Der Stil der nordirischen Autorin ist bildgewaltig und pointiert, ohne aufbrausend oder kitschig zu sein. Einfühlsam beschreibt sie alle Nuancen der Persönlichkeit ihrer Figuren, die in ihrer Komplexität nichts zu wünschen übrig lassen.

    Grace lässt sich vielleicht am ehesten mit harte Schale, weicher Kern umschreiben, obwohl das nicht annähernd ihrer Tiefsinnigkeit, ihrer Nähe zur Natur und ihre Liebe zur Heimat und ihren Liebsten erfasst. Grace ist ein komplexer Charakter, in all ihrer Ruppigkeit liebevoll und besorgt, mal hilfsbereit und zugewandt, im nächsten Moment wieder distanziert und von ihren Mitmenschen genervt. Grace ist bindungsscheu, einsiedlerisch, grüblerisch, unprätentiös, eine gute Beobachterin, dabei bissig in ihren Kommentaren und trocken in ihrem Humor. Ihr Trauma trägt sie mit Würde und vergräbt es in sich. Man erfährt nie, was ihr widerfahren ist, und das höchste Zugeständnis ist die bloße Erwähnung des Ereignisses Evan gegenüber.

    Evans Charakter ist nicht minder vielschichtig, obwohl er mich anfangs an einen Welpen erinnert hat, der tollpatschig und weltfremd hinter Grace her tapst, die ihn mehrfach retten und ihm die Welt erklären muss. Man liest aber schnell, dass auch er ein schweres Päckchen zu tragen hat, an dem er zu zerbrechen droht. Die permanenten verbalen Attacken seiner Frau Lorna, ihre Gegnerschaft zu ihm und seiner Meinung haben seine Entscheidungsgewalt und sein Selbstbewusstsein untergraben, der Tod seiner Tochter gibt ihm den Rest.

    Verschiedene Ereignisse in der Geschichte geben ihr die Wendungen, die sie spannend machen und die man nicht unbedingt vorhergesehen hat. Das Eintreten des Lockdowns, das Eintreffen von Evans tauben Sohn Luca und die Rettung des Kormorans, um nur einige zu nennen, rufen ein Umdenken der Figuren und das Ingangsetzen einer Entwicklung hervor. Die Menschen interagieren anders miteinander und ihr Blick aufeinander ändert sich. Der Lockdown soll die Menschen auf Abstand halten und isolieren, in Ballybrady bewirkt er Nähe und aufeinander zugehen. Evan erkennt, dass er seinen Sohn vernachlässigt hat und dass das Leben nach dem Tod seiner Tochter weiter geht und sogar schön sein kann. Grace wiederum lernt, dass Evan nicht der arrogante verweichlichte Städter ist, denn durch die Rettung des Kormorans beweist er Mut und wird menschlich. Sie sieht seinen tiefen Kummer und erkennt darin den Spiegel ihres eigenen Leids. Schön ist, wie sie gemeinsam aus dem Tal herausfinden und so gibt es am Ende Zeichen des Lichts und der Hoffnung.

    Fazit: Wunderschöner Einband, wunderschönes Buch! Auch wenn Grace mein Lieblingscharakter war, fand ich die Herausarbeitung und Tiefsinnigkeit der anderen Figuren nicht weniger faszinierend. Von ihrem männlichen Gegenstück Evan über Luca und Lorna und nicht zuletzt den Dorfbewohnern, sie alle haben Persönlichkeit und Tiefe. Die Autorin hat einen intensiven Blick auf die Umwelt und die Menschen und ein tiefes Mitgefühl. Wie viel Grace in ihr selbst steckt? Wer weiß, der Roman lädt jedenfalls zum Abtauchen ein und macht Lust auf mehr von ihr.

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  • 5 Sterne

    Bücherfreundin, 15.07.2024

    Berührend und fesselnd
    Ich habe ein Faible für Romane irischer Autoren und habe mich nach dem Lesen des vielversprechenden Klappentextes sehr auf "Mitternachtsschwimmer", den Debütroman der Autorin Roisin Maguire, gefreut.  
     
    Im Mittelpunkt der Geschichte steht die 50-jährige Grace Kielty, die in dem kleinen Dorf Ballybrady an der irischen Küste lebt und ein sehr zurückgezogenes Leben führt. Ihren Lebensunterhalt verdient sie mit der Vermietung des kleinen Cottages, in dem sie aufgewachsen ist, und dem Anfertigen von Quilts. Sie schwimmt bei jedem Wetter mit großer Leidenschaft im Meer, angelt und widmet sich ihrem Hund, dem sie keinen Namen gegeben hat. Kurz bevor es zum Lockdown kommt, bezieht Evan Moore, der sich am Tiefpunkt seines Lebens befindet, Grace' Cottage. Er hat sich eine Auszeit genommen und das Haus für eine Woche gemietet. Seine Ehe steckt in einer tiefen Krise, nachdem er und seine Frau Lorna ihre kleine Tochter Jessie verloren haben. Evan verbringt eine ruhige Woche im Cottage, schläft viel und widmet sich seinem Hobby, der Fotografie. Mit Beginn des Lockdowns verlängert sich Evans Aufenthalt in dem kleinen Dorf. Er lernt nun nicht nur Grace, sondern auch die Bewohner des Dorfes besser kennen. Seine Situation verändert sich, als Lorna ihn bittet, den 8-jährigen gemeinsamen Sohn Luca zu sich zu nehmen, damit sie arbeiten kann ...

    Das Buch hat mich sehr gefesselt, es liest sich flüssig und ist in schöner Sprache geschrieben. Es hat mir viel Freude gemacht, die liebevoll gezeichneten Personen kennenzulernen. Die eigenwillige und tierliebe Grace, unter deren harter Schale sich ein weicher Kern verbirgt, habe ich sofort ins Herz geschlossen. Sie wird von den Dorfbewohnern als verrückt angesehen und ärgert sich über die Touristen, die ihren Strand aufsuchen. Ich mochte auch den traumatisierten und trauernden Evan, dem es endlich gelingt, Zugang zu seinem gehörlosen Sohn zu finden, welcher in der neuen Umgebung aufblüht, eine verständnisvolle Freundin findet und großes Interesse für Meerestiere entwickelt. Auch die Dorfbewohner mit ihren Eigenarten sind so großartig gezeichnet, dass ich sie mir gut vorstellen konnte.

    Die Landschaft, die Naturgewalten und die Faszination des Meeres sind intensiv und detailreich beschrieben. Besonders berührend fand ich den Teil des Buches, in dem die Autorin Lucas Entwicklung, sein besonderes Verhältnis zu Grace und die behutsame Annährung zwischen ihm und seinem Vater beschreibt.

    Ich habe den melancholischen und ruhig geschriebenen Roman, in dem es neben Trauer und Verlust auch um Liebe, Freundschaft und Hoffnung geht, sehr gern gelesen. Er hat mich gleichermaßen gefesselt und berührt - absolute Leseempfehlung!

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  • 5 Sterne

    Beate G., 15.07.2024

    Das Buch zieht schon rein äußerlich den Blick des Lesers an. Wie ein Leinwandölgemälde ist die dunkle bewegte Küste des Handlungsortes dargestellt. Zu diesem düsteren Erscheinungsbild passt auch zunächst die Handlung des Buches. Sie zeigt Menschen im Ausnahmezustand, in einer tiefen Krise steckend. Doch die vermeintlich düstere Geschichte der Familie Morin zeigt, wie die Kraft einer kleinen, eingeschworenen dörflichen Gemeinschaft Vater und Sohn aus ihrer trauerbedingten Lethargie reißt und einen neuen Weg in die Zukunft aufzeichnet.

    Jessie, die kleine Tochter der Morins, stirbt kurz vor der Coronapandemie. Jeder der verbliebenen Familienmitglieder- Vater, Mutter, Bruder- gibt sich die Schuld. Evan, der Vater, ist am Ende. Bei seiner Arbeit in seiner gemeinsamen Firma mit seinem besten Freund bringt er nichts mehr fertig. Zu Hause ist er dauerhaft mit den Vorwürfen seiner Frau konfrontiert, die ihn spüren lassen, dass er für den Verlust der Tochter verantwortlich ist. Er fühlt sich als Außenseiter gegen die vermeintliche Gemeinschaft von Mutter und Sohn, er fühlt sich als Versager.

    Nachdem ihn sein Geschäftspartner und Freund eine Auszeit verordnet, packt er seine Koffer und mietet für eine Woche ein kleines Cottage im verschlafenen Örtchen Ballybrady an der irischen Küste. Dort trifft er auf eine verschworene, sehr eigenwillige Dorfgemeinschaft. Als er erste Kontakte mit Grace, seiner eigenwilligen Vermieterin, Becky, der ebenso eigenwilligen Betreiberin des Dorfladens und Frank, dem selbsternannten Bürgermeister geknüpft hat, überrascht ihn die Pandemie.

    Lorna, seine Ehefrau, die eigentlich keinen Kontakt mehr mit ihm haben will, sieht sich gezwungen, den gemeinsamen Sohn Luca bei ihm abzuliefern. Sie ist als systemrelevante Person mit Vollbeschäftigung nicht in der Lage, das 8-jährige Kind ganztags zu versorgen. Sie braucht eine Beaufsichtigung für den Jungen. Also findet sich Evan plötzlich mit seinem Sohn und dessen Problemen allein auf unbestimmte Zeit in seinem einsamen Cottage am Meer.

    Das Buch beschreibt die Kraft dieser kleinen eigenwilligen Gemeinschaft. Der taube Junge findet in den störrischen, eigenwilligen Frauen des Dorfes Verbündete, die ihn ohne Worte verstehen und akzeptieren. Der Vater lernt über die Dorfgemeinschaft, wie er mit seinem Sohn besser auskommt und gründet eine neue enge Beziehung zu seinem Sohn. Damit findet er auch einen Ausweg für sich und sein eigenes Leben.

    Eine starke lebensbejahende Geschichte!

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  • 5 Sterne

    Jessi2712, 15.07.2024

    aktualisiert am 21.07.2024

    Worum geht’s?

    Wir lernen Ballybrady, ein kleines Dorf an der irischen Küste und seine Bewohner kennen. Allen voran die kratzbürstige Grace, die ein recht zurückgezogenes Leben führt und sich nebenbei Geld dazuverdient, indem sie ein Cottage an Touristen vermietet. Touristen wie Evan, der nach einem harten Schicksalsschlag wenigstens für einige Zeit vor seinem Leben fliehen will. Dann kommt der Lockdown, Evan strandet in Ballybrady und lernt dort dank Grace und den übrigen Dorfbewohnern, dass es auch in den düstersten Momenten Hoffnung gibt.

    Wie war’s?

    Ich war von diesem Roman hellauf begeistert. Die gesamte Küstenatmosphäre erwacht auf wunderbare Weise zum Leben und man begleitet die Protagonisten auf Schritt und Tritt. Dieses Buch hat mich in den Urlaub auf die Nordseeinsel Juist begleitet und ich habe beim Lesen des Öfteren gedacht: Ja, genauso muss es sich im Lockdown an der Küste angefühlt haben, als die Bewohner von jetzt auf gleich unter sich waren.

    »Als sie das Gefühl hinterfragte, stellte sie überrascht fest, dass ihr tatsächlich etwas fehlte. Keine Touristen. Keine Trottel aus der Stadt außer dem einen im Cottage. Ohne die ganzen nervigen Armleuchter war der Ort gespenstisch still. Das Meer rauschte Beifall heischend am Strand herum, und auch sie kam sich komisch vor, ohne Kontext, regelrecht haltlos.«

    Vor allem die auf den ersten Blick sehr kratzbürstige, raubeinige Grace mit ihrem wunderbar trockenen Humor ist mir beim Lesen richtig ans Herz gewachsen. Auch sie trägt nach einem schlimmen Erlebnis einiges an Gepäck mit sich herum und man erfährt nach und nach, warum sie sich nach außen so unnahbar gibt. Die Entwicklung, die sie im Laufe des Buches durchmacht, finde ich beachtlich.


    Fazit

    Auf den ersten Blick habe ich bei diesem Roman gedacht: o je, Corona und Lockdown, wer hat denn darauf noch Lust? Doch das ist eines der Bücher, die ich nach dem Lesen wehmütig zugeklappt habe, etwas traurig, dass es schon vorbei war. Gerne hätte ich Grace, Evan, seinen Sohn Luca und die Bewohner von Ballybrady noch ein wenig länger begleitet. Roisin Maguires Schreibstil gefällt mir sehr und ich werde die Autorin auf jeden Fall im Auge behalten.

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  • 5 Sterne

    Cynthia M., 21.07.2024

    Es gibt so Bücher, die berühren einen auf eine besondere, tiefere Art, die lange nachklingt. „Mitternachtsschwimmer“ ist für mich so ein Buch. Ein bisschen melancholisch, aufgeladen mit Schuldgefühlen und all dem ungesagten, das wir nicht mal uns selbst eingesehen wollen. Und trotzdem lebensbejahend, ein neuer Anfang, geboren aus der Last dessen, was man hinter sich lassen muss.

    Zum Inhalt: Grace lebt zurückgezogen in Ballybrady, genießt die Abgeschiedenheit des Ortes und die raue See. Als sich der Belfaster Evan in ihrem Cottage einmietet geht sie auch bei ihm auf Abstand, bis das stürmische Wasser die beiden unwillkürlich aufeinandertreffen lässt. Als der Lockdown Evan zwingt seinen Aufenthalt zu verlängern und er auch seinen Sohn zu sich nimmt, beginnen sich die beiden anzunähern und erste Gemeinsamkeiten festzustellen.

    Die Geschichte ist rau und ungestüm, genau wie die Landschaft in der sie spielt. Ich liebe die Dorfgemeinschaft von Ballybrady, die keine Gefangenen macht, aber zusammen steht, wenn es darauf ankommt. Ich hatte das Gefühl das salzige Meerwasser und das irischen Whisky selbst schmecken zu können- die Beschreibung der Figuren, des Ortes und Landschaft schaffen ein Gefühl von Zugehörigkeit in der Fremde.

    Evan ist einer diese Charaktere, die anfangs schwer greifbar sind, heimgesucht von seinen ganz eigenen Dämonen steht er an einer Schwelle, über deren Überschreitung er sich noch nicht ganz klar ist. Seine Entwicklung im Buch, wie er sein Leben und die Beziehung zu seiner Familie reflektiert ist wertvoll, geht unter die Haut und macht indirekt betroffen. Und Grace ist einfach eine Naturgewalt, ich liebe die nüchterne, unerschütterliche Art mit der sie ihr Leben bestreitet. Und obwohl sie als schräge Einsiedlerin einen gewissen Ruf hat, so ist sie doch eine feste Instanz in Ballybrady.

    Es ist ein Roman der sich mit Verlust, Isolation, Schuld und Einsamkeit auseinandersetzt. Aber auch damit Hilfe anzunehmen und sich wieder auf die Beine zu kämpfen. Ein feinfühliger Roman über die schweren Zeiten im Leben und die Erkenntnis, dass aus diesen auch etwas Gutes erwachsen kann.

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  • 5 Sterne

    stina23, 15.07.2024

    Ballybrady ist ein kleines Dörfchen an der Küste Irlands, das sehr interessante Einwohner beherbergt. Grace ist als exzentrisch und sogar verrückt verschrien, hat jedoch einen festen Platz in der Gemeinde. Die 50ig-Jährige ist keine große Rednerin und hält sich auch nicht mit unnötigen Höflichkeiten auf, sagt unverblümt ihre Meinung. Sie liebt das Meer, das Fischen und Schwimmen in seinem kalten Wasser. Das kleine Häuschen auf ihrem Grund vermietet sie regelmäßig an Touristen. Evan kommt aus Belfast nach Ballybrady, um für einige Tage vor seinem Leben und seiner Vergangenheit zu flüchten. Die Corona-Pandemie und er damit einhergehende Lockdown zwingen ihn länger als geplant zu bleiben und sich mit seiner neuen Umgebung auseinanderzusetzen. Während er Grace und einige andere Dorfbewohner näher kennenlernt, kommt er auch sich und seinen Gefühlen näher.
    Ganz ruhig kommt dieses Buch daher und bringt eine wunderbar gefühlvolle Geschichte mit. Es kommt mit relativ wenig Dialog aus, beschreibt jedoch die Menschen, ihr Innenleben, die Natur und das Zwischenmenschliche mit Genauigkeit und Achtsamkeit. Die Charaktere sind vielschichtig dargestellt und durchlaufen im Laufe des Buches eine wunderschöne Entwicklung. Man lernt sie nach und nach kennen, stößt auf ihre vielen Facetten und merkt, wie realitätsnah die Autorin sie zeichnet. Ich unterstelle Roisin Magurie hier einfach mal ein besonderes Beobachtungstalent. Im dritten Abschnitt nimmt die Erzählung für einige Zeit an Fahrt auf, um dann wieder auf das geerdete Tempo zurückzukehren, die Charaktere jedoch verändert zurückzulassen und das Buch zu einem runden Ende bringen.
    Ich wurde von „Mitternachtsschwimmer“ sehr überrascht! Von Beginn an war ich im Bann des klaren Schreibstils und der Geschichte, die viel Tiefe versprach und das Versprechen auch hielt. Mir waren die ProtagonistInnen sehr nah und ich wurde von ihren Leben und den Ereignissen im Buch abgeholt und berührt. Die Geschichte schwingt auch noch einige Zeit nach.
    Ganz klare 5 Sterne von mir! LESEN!!!

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  • 5 Sterne

    Karola D., 13.07.2024

    Ein berührender Roman.
    Die Szenerie spielt an der steilen, irischen Küste in dörflichem Ambiente mit kauzigen, aber liebenswürdigen Charakteren. Das Alltagsleben in Cottages, mit einem Pub und einem Laden mit Postannahme wird belebt durch Touristen wie Evan aus Belfast, der zu Pandemiezeiten durch seine Vermieterin Grace nach großer Trauer durch den Verlust der kleinen Tochter wieder sein seelisches Gleichgewicht findet. Die zentrale Figur ist Grace mit all ihrer harten Ruppigkeit, aber auch ihrer subtilen Herzenswärme besonders gegenüber Evan, seinem tauben Sohn Luca und ihrer Nichte. In drei Teilen kommt besondere Dynamik ins Spiel durch die bildhafte Beschreibung von Grace in ihrem häuslichen Umfeld und ihrem scharfzüngigen, kargen Umgang mit den Dorfbewohnern. Auch die Trauer und der Verlust von Evan in seiner kriselnden Ehe werden empfindsam beschrieben. In all seiner Verzweiflung kündigt er sogar seine Partnerschaft mit seinem Geschäftspartner in der Hoffnung auf weniger Belastung, auf der Suche nach mehr Freiheit und besserer Heilung. Die Freundschaft und das besondere Vertrauen zwischen Grace und Evan wird sukzessiv geschickt aufgebaut durch verschiedene Twists und Turns rund um die stürmische See. Die psychosomatische Erkrankung wie das Münchhausen-Stellvertreter-(by-proxy-)Syndrom spielt hier eine wichtige Rolle. Sie ist klinisch dadurch gekennzeichnet, dass die betreuende Person, hier die Mutter von Luca, Krankheitssymptome bei ihm provoziert, die einen Kontakt zum Arzt rechtfertigen. Das Münchhausen-by-proxy-Syndrom ist eine Form der Kindesmisshandlung. Wie SIDS, Sudden Infant Death Syndrome, also plötzlicher Kindstod wie bei dem hier unerwartet verstorbenen Baby, eine bisher harmonische Familie ruinieren kann, wird eindrucksvoll beschrieben mit Schuldgefühlen aller Familienmitglieder. Abgerundet wird dieser aufrührende Roman durch angenehme Gefühle wie Hoffnung auf einen Neuanfang, auf eine eigenwillige Liebe und eine starke Dorfgemeinschaft mit rührigem Charme. Ein tief berührender Roman.

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  • 5 Sterne

    Marielle J., 15.07.2024

    Hast du schon mal ein Buch gelesen, das dich voller absoluter Befriedigung, ganz und gar mit dir selbst im Einklang, voller Glücksgefühle, Genuss und Frohsinn, mit ganz viel Wohlgefühl und Seelenfrieden zurückließ? Wenn nicht, dann solltest du "Mitternachtsschwimmer" lesen. Denn mir ist es dabei genau so ergangen.

    🦞🦭🦢

    Evan nimmt sich nach dem Tod seiner Tochter eine Auszeit und bezieht dafür ein kleines Häuschen an der irischen Küste. Der winzige Ort Ballybrady wird zu seinem Zuhause auf Zeit, wobei er seiner eigenwilligen und unglaublich direkten Vermieterin Grace begegnet. Ihr Zuhause sind das Meer, die Natur und das bodenständige, einfache Leben. Evan und Grace teilen die schlimmen Ereignisse in der Vergangenheit – in allen anderen Bereichen scheinen sie auf den ersten Blick wie Feuer und Wasser. Und andauernd prallen diese Naturgewalt aufeinander.

    🦞🦭🦢

    Wie die Autorin die beiden Hauptfiguren beschreibt, wie wir sie aus wechselnder Perspektive kennenlernen dürfen und welche Einblicke wir in deren Seelenleben erhalten, ist grandios gelungen. Und trotz ihrer Verschiedenheit habe ich mich in beide verliebt, was mir beim Lesen ein ununterbrochenes Lächeln ins Gesicht zaubert und unfassbar viel Zufriedenheit in mir auslöst.

    Ein weiteres Highlight ist Evans Sohn Luca, den wir bei seinem Erblühen in der Natur zuschauen dürfen, was sich so authentisch und magisch zugleich anfühlt und mich immer wieder sehr bewegt.

    Wie alle drei Figuren mit ihren Sorgen und Ängsten umgehen, neue Wege finden, eine alte Haut abstreifen und in eine neue schlüpfen, ist in diesem Roman eine wundervolle Inspirationsquelle. Es macht die Lektüre für mich zum Wohlfühlbuch und sorgt für eine ganz große Wärme in meinem Herzen.

    Zu guter Letzt sind es die Naturbeschreibungen, die Momente im und am Meer, die detaillierten Begegnungen mit den Meeresbewohnern und die raue Schönheit der Küste, die den Roman sprachlich und inhaltlich für mich perfekt machen.

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  • 5 Sterne

    Philo, 15.07.2024

    Das Buch ist schon zum Anschauen etwas ganz besonderes. Das Cover trifft die Geschichte ganz genau. Die raue Oberfläche vermittelt den Eindruck der Unebenheiten der Felsen entlang des Strandes und das aufgewühlte Wasser lässt die Wucht der Wellen erahnen, mit der sie an den Felsen und auf dem Strand aufschlagen. So gewaltig wie das Meer ist das ganze Buch. Es zeigt die Härte des Lebens, mit der die Menschen hier in Blackbrady, einem einsamen kleinen Ort an der irischen Nordküste, zu kämpfen haben. Hier lebt auch Grace, eine Einzelgängerin, von der die Menschen im Ort behaupten, sie sei ein bisschen verrückt. Sie trifft auf Evan, der nach dem Verlust seiner kleinen Tochter traumatisiert in den kleinen Ort kommt und ein Cottage von Grace mietet. Seine Ehe kriselt, sein Beruf liegt auf Eis und er hofft, nach einer kurzen Auszeit alles wieder im Griff zu haben. An die Umgebung, an Grace und die Dorfbewohner kann er sich nur schwer gewöhnen. Besonders an Grace, die jeden Tag bei Wind und Wetter hinausschwimmt im eisigen Wasser. Sie kennt die Tücken des Meeres ganz genau. Es hat mich fasziniert, mit welcher unglaublichen Ausdruckskraft die Autorin die Faszination des Meeres beschrieben hat, das ständig im Wechsel begriffen ist.

    Und dann macht die Corona-Krise Evans geplante Heimreise zunichte. Er kann nicht mehr weg und muss zunächst erst einmal bleiben.

    Es ist eine unglaublich spannende Geschichte, die sich aufgrund der geänderten Pläne ergibt, zumal auch noch die Nichte von Grace und der 10jährige gehörlose Sohn von Evan bei ihnen wohnen wird.

    So voller Empathie beschreibt die Autorin ihre Protagonisten, die jetzt trotz aller Schwierigkeiten ihre eigenen Probleme erkennen und mit viel Gefühl und Zugewandtheit einander begegnen und Frieden schließen.

    Dies ist ein wunderbares Buch über Freundschaft, Liebe, auf einander zugehen, sich zu erkennen und zu verstehen. Ein Buch, das man unbedingt lesen sollte, weshalb ich es sehr gerne empfehle.

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  • 5 Sterne

    Ursula L., 15.07.2024

    "Mitternachtsschwimmer" ein Roman von Roisin Maguire ist ein einmaliges Buch!
    Das Cover sieht aus wie ein Ölgemälde, stürmische See, Wellen mit hellen Spitzen und der Titel hervorgehoben.Die Haptik des Buches ist schon wunderbar und es liegt so gut in der Hand.

    Handlung:
    Grace lebt in Ballybrady an der irischen See. Sie ist eine etwas kauzige und doch herzensgute Frau die Ihren Lebensunterhalt damit verdient in dem Sie ein Cottage vermietet und Quilts herstellt.
    Evan, dessen kleine Tochter gestorben ist, mietet sich dort für eine Woche ein um eine Auszeit zu nehmen um seine Ehe und Familie zu retten.
    Dann kommt der Lockdown, Evan muss bleiben und zusätzlich bringt Ihm seine Frau seinen taubstummen Sohn Luca, 8Jahre alt.
    In dem Ort halten die Menschen zusammen. Auch wenn Sie anders sind, einfacher, findet Evan sich in die Dorfgemeinschaft ein.Er erlebt Menschlichkeit, kann sich öffnen und beginnt wieder zu leben.
    Es passieren viele Dinge, kleine oder größere, und der Umgang miteinander ist tief berührend.
    Mehr zu verraten wäre schade für kommende Leser.
    Wie der Titel schon sagt, nächtliches schwimmen in der See...dies wird so anrührend erzählt das man die Kälte des Wasser, die Gefühle spüren konnte.

    Fazit:
    Diese Buch zu lesen war ein pures Vergnügen! Ein tiefsinniges, warmes,melancholisches,herzerwärmendes Buch voller Menschlichkeit. Die Themen Trauer,Verlust,Freundschaft, Hilfsbereitschaft und Vertrauen werden liebevoll geschildert. In der heutigen Zeit, wo Ausgrenzung und wenig miteinander, gelebt wird, ist es gut sich daran zu erinnern wie wichtig das Zusammenleben ist.
    Das Buch regt zum Nachdenken an und hat mich tief bewegt.
    Für diese Geschichte kann ich mehr als 5 ***** geben. Sie ist für mich ein Highlight und eine klare Leseempfehlung!!

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  • 5 Sterne

    Sabine G., 17.07.2024

    Raus aus der Stadt, irgendwo zur Ruhe kommen. Evan flüchtet nach einem großen Streit mit seiner Frau nach Ballybrady. In dem irischen Küstenort mietet er ein Ferienhäuschen an. Vermieterin ist die eigensinnige Grace. Eigentlich will er nur eine Woche bleiben, doch dann wird die ganze Welt von der beginnenden Corona-Krise auf den Kopf gestellt und Evan bleibt länger in Ballybrady und bekommt sogar noch Gesellschaft von seinem Sohn.

    Der Roman Mitternachtsschwimmer von Roisin Maguire hat mich vom ersten Satz an gepackt. Sprachlich und inhaltlich ist der Roman wie das Meer; sanft, präzise, unbarmherzig und versöhnlich. Mit Evan und den Dorfbewohnern stoßen unterschiedliche Welten aufeinander. Mir hat es sehr gefallen, wie liebevoll und detailreich die Figuren ausgearbeitet waren, wie viele kleine schrullige Eigenheiten sie hatten und wie sie sich doch alle miteinander arrangiert haben. Grace ist unter den Menschen im Dorf noch ein bisschen besonderer als die anderen, trotzdem ist sie mir mit ihrer kantigen Art schnell ans Herz gewachsen und auch ihr Humor hat mir sehr gefallen.
    Zum Ende hin wird das Buch noch richtig spannend und die Figuren wachsen in einer gemeinsamen Mission zusammen. Was mir auch gut gefallen hat ist, dass wir in Evans Sohn eine Kinderfigur haben, bei der sich die Konsequenzen verdeutlichen, die massive Streitigkeiten zwischen den Eltern verursachen können. Und trotzdem findet der Junge hinterher zu einer selbstbestimmten Entscheidung, auch durch die Unterstützung der Dorfbewohner, die ihn ganz anders sehen und behandeln wie seine eigenen Eltern.

    Mir hat der Roman wirklich gut gefallen und ich kann ihn sehr für gemütliche Lesestunden empfehlen, die ein bisschen mehr als pure Unterhaltung sein dürfen.

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  • 5 Sterne

    Barbara H., 15.07.2024

    Mitternachtsschwimmer von Roisin Maguire hat mich schon vom Cover sehr angesprochen und auch der Klappentext klingt sehr interessant.
    Grace lebt in einem kleinen Dorf an der irischen Küste. Sie ist sehr eigenbrötlerisch, aber auch eine sehr toughe Frau. Um ihren Lebensunterhalt zu verdienen, vermietet sie ein Cottage an Touristen. Evan ist so ein Tourist, der das Cottage für eine Woche mietet. Evan hat seine kleine Tochter verloren und an diesem Verlust scheint seine Familie zu zerbrechen. Er hofft, dass der Abstand zu seiner Frau und seinem Sohn ihnen allen gut tut.
    Doch kaum ist er angekommen beginnt der Lockdown. Für Evan ist das eine Zerreißprobe. Er kommt mit sich allein nicht klar. In der Abgeschiedenheit stellt er aber auch fest, dass man sich gegenseitig braucht. Die Dorfbewohner, die im anfangs sehr seltsam vorkamen, werden ihm zu Freunden und zeigen ihm, was wirklich wichtig ist im Leben.
    Mitternachtschwimmer hat mich sehr berührt. Diese Geschichte von Evan und seiner Familie ist sehr tragisch. Der Tod des kleinen Mädchens hat bei jedem der Familie unterschiedliche Gefühle ausgelöst. Es ist nicht einfach darüber zu sprechen und deshalb droht die Familie daran zu zerbrechen.
    Im Dorf steht Evan immer jemand bei, ohne viele Worte. Diese Hilfsbereitschaft ist für Evan eine neue Erfahrung. Mir haben die Charaktere in der Geschichte unheimlich gut gefallen und ich konnte mich sehr gut ins Gefühlsleben jedes einzelnen hineinversetzen. Die Geschichte ist sehr leicht zu lesen und ist doch ganz besonders schön. Ich hätte gerne noch ein wenig weitergelesen.
    Mitternachtsschwimmer ist für mich ein Lese-Highlight in diesem Jahr.

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  • 5 Sterne

    Readaholic, 15.07.2024

    Ein Verlust und seine Folgen

    Evan und seine Frau haben ein Kind verloren. Die Trauer entzweit sie und Evan beschließt, eine Woche Auszeit in einem Ferienhaus an der Küste zu nehmen. Was er nicht ahnen kann, ist, dass aus der Woche ein längerer Aufenthalt wird, denn die Pandemie und der ausgerufene Lockdown machen ihm einen Strich durch seine Pläne. Sein Cottage ist muffig und dunkel, die Möbel alt, WLAN gibt es nur im Pub, es sind also nicht die besten Voraussetzungen für einen längeren Aufenthalt. Er lernt seine wortkarge Vermieterin Grace kennen, von der alle sagen, sie sei verrückt, und trifft nach und nach die Dorfbewohner, die ihre anfängliche Reserviertheit gegenüber dem Städter mit der Zeit ablegen. Evan hat sich gut eingelebt, als seine Frau ihm eröffnet, er müsse für eine Weile den achtjährigen Sohn Luca zu sich nehmen, was ihn vor neue Herausforderungen stellt, denn Luca ist taub und ein schwieriges Kind.
    „Mitternachtsschwimmer“ versetzt seine Leser in ein idyllisches irisches Dorf mit skurrilen, aber liebenswerten Bewohnern. Es hat mir großen Spaß gemacht, gemeinsam mit Evan ihre Bekanntschaft zu machen. Nach und nach schafft Evan es, sich in der Abgeschiedenheit der Natur seiner Trauer zu stellen und sein Leben zu überdenken.
    Roisin Maguire ist eine wunderbare Erzählerin, schon lange hat mir die Sprache in einem Roman nicht mehr so viel Spaß gemacht. Ein großes Kompliment an die Übersetzerin Andrea O‘ Brien, der es hervorragend gelungen ist, die eigenwilligen Wortschöpfungen der Autorin kreativ ins Deutsche zu übertragen. Für mich war dieser Roman ein absolutes Lesehighlight.

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  • 5 Sterne

    Hoelzchen, 17.07.2024

    Nach einem Schicksalsschlag kehrt Evan seiner Familie den Rücken. Er braucht Abstand und möchte eine Woche in der Abgeschiedenheit der nordirischen Küste verbringen. Doch aus wenigen Tagen werden mehr. Ein Virus hält die Welt in Atem und ein Lockdown wird verhängt. Kontakte zu den Dorfbewohnern entstehen, auch zu Grace, seiner Vermieterin. Sie hat einen ganz speziellen Charakter. Evan wird klar, dass er sein Leben ändern muss und unerwartet bringt seine Frau den gemeinsamen Sohn zu ihm. Luca ist acht Jahr und taub. Vater und Sohn haben sich entfremdet und müssen sich wieder aneinander gewöhnen. Grace ist nicht ganz untätig daran, dass es ihnen gelingen wird.
    Ein wunderschöner, leiser Roman von Roisin Maguire. Sofort taucht man ein, in die raue Küstenlandschaft Irlands. Landschaftsbilder entstehen im Kopf, dazu die natürlichen Charaktere der Protagonisten. Ein gelungenes Setting. Allen voran Grace, die Mitternachtsschwimmerin. Unerschrocken und verwurzelt mit diesem Ort, willensstark und kämpferisch. Im Gegensatz dazu Evan, der jedoch im Verlauf der Geschichte eine lebensbejahende Veränderung durchmacht.
    Beide sind mir am Ende zu guten Freunden geworden und ich bin ein bisschen traurig, dass ich sie nun verlassen muss. Der Roman hat mich komplett abgeholt und der moderne und klare Schreibstil hat mich durchs Buch getragen.
    Ein absolutes Lesehighlight in diesem Jahr.

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  • 5 Sterne

    Lesemone, 15.07.2024

    Grace lebt sehr zurückgezogen im beschaulichen Bellybrady, einem kleinen Dorf in Irland. Sie hat ein Cottage, welches sie an Touristen vermietet. Darin hat sich Evan eingemietet, der sich eine Woche lang eine Auszeit gönnt. Er will über den Verlust seiner Tochter hinwegkommen und sein Leben wieder auf die Reihe kriegen. Doch dann kommt der Lockdown.

    Die Geschichte fängt eher melancholisch an, entwickelt sich dann jedoch zu einem warmherzigen, einfühlsamen Roman. Mich hat das Buch von Seite zu Seite immer mehr begeistert. Vor allem der kleine Sohn von Evan, Luca, hat für sehr viel Liebe und Wärme im Geschehen gesorgt. Obwohl er taub ist, ist er wissbegierig und will die Welt entdecken. Die Erwachsenen können sich eine Scheibe von ihm abschneiden. Durch die verschiedenen Charaktere, die auf den ersten Blick überhaupt nicht zusammenpassen, hat es die Autorin geschafft, zu beschreiben, wie Menschen sich verändern können. Bildhaft beschreibt sie die raue Küstenlandschaft, die dortige Tierwelt und auch die eigenbrötlerischen Küstenbewohner. Allen voran Grace, die Mitternachtsschwimmerin, die schnell ihre Stacheln aufstellt und niemanden an sich ranlassen will. Mich hat das Buch von Anfang bis Ende sehr gefesselt und berührt. Eine wunderbare Geschichte über Verlust und Trauer, aber auch Freundschaften, die auf den ersten Blick unmöglich erscheinen.

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  • 5 Sterne

    remul, 15.07.2024

    Mit dem Mitternachtsschwimmer hat Roisin Maguire ein beeindruckendes Erstlingswerk geschrieben. Die Handlung spielt in Ballybrady einem kleinen Ort an der irischen See. Hier strandet Evan, der nach dem tragischen Tod seiner kleinen Tochter und den sich verschärfenden Eheproblemen eine Auszeit nimmt. Er quartiert sich in einem Ferienhaus der Vermieterin Grace ein. Aus der geplanten Woche werden deutlich mehr, da in der Zeit Corona die Welt zu einem langen Lockdown zwingt. Neben der eigenbrötlerischen Grace leben in diesem Ort noch einige andere seltsame Gestalten. Man trifft sich entweder im kleinen Laden zum Einkaufen oder im Pub um den Tag bei einem Whisky ausklingen zu lassen. Nach einiger Zeit gesellt sich zu den Bewohnern noch Luca der 8jährige gehörlose Sohn Evans. Er und sein Vater haben ein distanziertes Verhältnis, aber es gelingt ihnen in der Einsamkeit der Landschaft sich wieder anzunähern. Hinter der harten Schale hat Grace ein weiches Herz und da sie sich bestens auskennt in der Gegend greift sie immer wieder ein, um den unbedarften Evan vor den unberechenbaren Naturgewalten in Sicherheit zu bringen. Vor allem die Selbstgespräche, die Grace mit ihrem Hund führt sind herrlich, ihren trockenen Humor muss man einfach lieben. Ein Buch, dass nach einige Zeit nachhallen wird, ich kann es nur wärmstens empfehlen.

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  • 5 Sterne

    Lesemaus2021, 15.07.2024

    Ein leiser Roman und doch so laut

    Selten hat ein Cover für mich so treffend die Stimmung des Buches eingefangen, wie Mitternachtsschwimmer von Roisin Maguire. Das Meer ist wie das wirkliche Leben. Es gibt ein ständiges Auf und Ab. Mal ist es sanft zu uns und mal rau, aber es lässt sich nicht beeinflussen. Mitternachtsschwimmer ist ein leises und oft auch raues Buch, das an der irischen Küste spielt.

    Es vermittelt ganz viel Hoffnung und Ruhe. Im Mittelpunkt stehen Menschen, deren Leben aus den Fugen geraten ist und die nach Heilung suchen. Menschen wie du und ich, die es oft nicht leicht hatten und Stabilität und Liebe vermissen. Es geht um Verlust und Trauer und um die Freundschaft.

    Die Autorin hat interessante, skurrile und eigenwillige Charaktere geschaffen, mit vielen Ecken und Kanten und die vor allem authentisch sind. Ganz besonders gut haben mir die Beschreibungen der Natur und des irischen Dorfes gefallen. Der Schreibstil der Autorin ist sagenhaft bildlich und man hatte oft das Gefühl selbst am Meer zu stehen. Die Atmosphäre wurde ganz vortrefflich eingefangen und liebevoll beschrieben. Ein schönes Buch, dass man genießen muss. Von mir gibt es eine Leseempfehlung.

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  • 5 Sterne

    asc259, 16.07.2024

    Grace lebt bis auf eine kurze Zeit in London schon ihr ganzes Leben in Ballybrady, einem kleinen Dorf an der nordirischen Küste. Sie ist eigenbrötlerisch und hat eine scharfe Zunge. Ihr Elternhaus vermietet sie an Urlauber. Und in dieses zieht Evan für voraussichtlich eine Woche ein, um sich und seiner Frau von den Problemen des Alltags eine Auszeit zu nehmen. Seine kleine Tochter ist in seinen Armen gestorben und er gibt sich dafür die Schuld. Seine Frau redet nicht mehr mit ihm.
    In Ballybrady lebt er in den Tag hinein. Dann beginnt der Lockdown. Corona selbst wird hier nicht thematisiert. Das Leben im Lockdown in diesem kleinen Ort so ohne Touristen schon. Langsam kommt er an im Dorf, unterhält sich mit den Bewohnern, nur zu Grace findet er keinen Zugang. Wenn sie ihm begegnet, wirft sie ihm im Vorbeigehen ironische Sätze zu, mehr nicht. Die Menschen halten sie für durchgeknallt.
    Immer mehr Menschen kommen in dieser Konstellation zwischen Grace, Evan und den Dorfbewohnern dazu. Doch ich möchte mehr nicht verraten um die sich langsam aufbauende Spannung nicht kaputt zu machen. Es ist ein lesenswertes Buch in dem man sich immer weiter in die Protagonisten hineinfindet.

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  • 5 Sterne

    begine, 15.07.2024

    Einfach toll

    Die irische Schriftstellerisch Roisin Maguire schreibt ihren Roman,
    Mitternachtsschwimmer, berührend uns mit tollem Ausdruck.
    Es werden verschiedene Themen erfasst, es geht um Liebe und Verlust.
    Es ist eine beeindruckendes Werk, das den Leser fesselt.
    Die ca fünfzigjährige Grace, ist ruppig und etwas seltsam.
    Sie vermietet ein Cottage, an Evan, der eigentlich gar nicht auf die Insel passt.
    Dann kommt Korona und er muss länger bleiben Seine Frau bringt ihm seinen achtjährigen Sohn Luca. Der ist taub.
    Evan macht sich Vorwürfe, am Tod der Tochter zu sein. Zu seinem Sohn hat er eigentlich keinen guten Kontakt.
    Es ist interessant, wie die Autorin, die Emotionen aller Personen zeigt.
    Sie lässt Luca am Wasser mit seinem Getier so richtig aufleben.
    Als Luca eines Tages verschwindet, hat Evan Angst , auch noch seinen Sohn verloren zu haben.
    Obwohl die Nachbarn und die Bewohner dieses Ortes ziemlich skurril sind, beteiligen sich alle an der Suche.
    Der Roman ist der Autorin sehr gut gelungen und ich war von dieser Geschichte begeister.
    Ich möchte den Roman empfehlen.

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  • 5 Sterne

    schaebelchen, 04.07.2024

    Dieses Buch ist wirklich eine ganz besondere Geschichte. Das Cover ist sehr schön gestaltet und man mag gern darüber streichen.
    Der Schreibstil von Roisin Maguire hat mir sehr gefallen und ich mochte dieses Buch kaum aus der Hand legen.

    Die Geschichte spielt in einem Küstenort Irlands, die raue Landschaft wird immer wieder eindrucksvoll beschrieben genau wie auch die Charaktere Grace und Evan und die Leute um sie herum. Man bekommt einen sehr guten Eindruck, wie das Leben dort so läuft und, was die Menschen bewegt und man kann noch einmal in den Lockdown zurückkehren.

    Grace und Evan sind mir sofort ans Herz gewachsen, sie mit ihrer rauen und trotzdem herzlichen Art, Dinge auszusprechen und Probleme an der Wurzel zu packen. Und Evan, in seiner Trauer, Nachdenklichkeit und wie er sich in dem Umfeld von Ballybrady entwickelt.

    Die Geschichte ist für mich irgendwie sehr kraftvoll und bildhaft gewesen und regt auch zum Nachdenken an. Sie wird mich noch ein wenig beschäftigen.
    Ein wunderbares Leseerlebnis.

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