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  • 4 Sterne

    41 von 67 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Dreamworx, 30.05.2022

    Die Samen der Vergangenheit sind die Früchte der Zukunft. (Buddha)
    1964. Helene lebt mit Tochter Marie bei ihrer Großtante in Frankfurt und arbeitet dort als Lehrerin. Als sie das Angebot bekommt, nach Kirchdorf zurückzukehren, um dort den Posten der Schulrektorin einzunehmen, löst das ein Wechselbad der Gefühle in ihr aus, denn das Dorf erinnert sie nicht nur an ihre große Liebe Tobias, der dort als Arzt arbeitet, sondern auch an ihre Flucht aus der DDR. Doch Helene nimmt die Stelle an und steht schon bald vor großen Herausforderungen, denn Tochter Marie ist über den Umzug gar nicht glücklich. Zudem hat sich Helenes Stiefmutter Christa sehr von allem zurückgezogen und auch ihre beste Freundin Isabella ist in großen Schwierigkeiten. Ein alter Bekannter ihres verstorbenen Mannes macht zudem ihre Vergangenheit wieder sehr lebendig....

    Eva Völler hat mit „Was das Schicksal will“ den zweiten Band ihrer Saga um die Dorfschullehrerin Helene Werner vorgelegt, der nahtlos an den ersten Teil anknüpft und neben gut recherchiertem Hintergrund auch mit einer gefühlvollen Geschichte punkten kann. Der flüssige, bildhafte und berührende Erzählstil lädt den Leser zu einer Zeitreise in die vergangenen 60er Jahre ein, als die DDR-Grenze erst zwei Jahre Deutschland in zwei Teile separierte und lässt ihn an Helenes Seite gleiten, um ihren Lebensweg erneut zu begleiten. Das Angebot als Rektorin der Dorfschule verlangt Helene einiges ab, denn die Schulen aus den benachbarten Dörfern sollen zu einer zusammengefasst werden und jeder will dabei mitmischen. Doch diesmal hat Helene den Vorteil, dass man sie schon kennt und schätzt. Die Rückkehr nach Kirchdorf bringt auch die Konfrontation mit dem Arzt Tobias mit sich. Die Beziehung der beiden hat sich aufgrund unterschiedlicher Lebensvorstellungen verlaufen, doch schon bald müssen beide erkennen, dass ihre Gefühle tiefer sind, als sie gedacht haben. Tochter Marie fällt das Einleben in dem Dörfchen wesentlich schwerer, zumal ihr auch die Pubertät einen Strich durch die Rechnung macht. Vor allem aber ist ihr die Beziehung von Helene und Tobias ein Dorn im Auge. Und Helenes Freundin, die Hebamme Isabella erwartet ein Kind von einem farbigen GI, was zur damaligen Zeit ein absoluter Skandal ist. Isabella muss mit allem allein fertig werden, denn der Soldat wurde sofort versetzt, als er eine Heiratserlaubnis haben wollte. Die Autorin bringt ihre Geschichte in den passenden historischen Kontekt, wobei sie nicht nur den örtlichen Dialekt einfließen lässt, sondern auch die damaligen gesellschaftlichen Normen mit einflicht. Sowohl Örtlichkeiten als auch Personen werden so authentisch beschrieben, dass während der Lektüre beim Leser das Kopfkino anspringt und ihn durch ein Wechselbad der Gefühle schickt, während die einzelnen Schicksale verfolgt.

    Die Charaktere sind glaubwürdig mit menschlichen Eigenschaften bestückt und überzeugen mit Lebendigkeit. Der Leser sitzt in der ersten Reihe, während die Ereignisse an ihm vorbeiziehen und ihn mithoffen und -fiebern lassen. Helene ist eine freundliche und hilfsbereite Frau, die sich fürsorglich nicht nur um die ihr anvertrauten Schüler kümmert. Marie ist rebellisch, aufmüpfig und egoistisch, was ihrer Pubertät zuzuschreiben ist. Tobias ist ein offener, ehrlicher und fleißiger Mann, der anpackt und keine Herausforderung scheut. Isabella ist eine liebenswerte und optimistische Frau, die sich allerdings momentan in einer ausweglosen Situation befindet und ihr auch Gewissenkonflikte verursacht. Sie muss eine Entscheidung fällen. Zudem spielen Helenes Vater, Stiefmutter Christa, Oma Else, Agnes und auch Herr Feuerbach wieder wichige Rollen, die die Handlung rundum abwechslungsreich gestalten.

    „Was das Schicksal will“ ist ein runder Mix aus Familiengeschichte, historischem Hintergrund sowie Liebe und Geheimnissen, die den Leser an den Seiten kleben lassen. Eine unterhaltsame Geschichte wie aus dem realen Leben mit schönem Kopfkino. Verdiente Leseempfehlung!

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  • 4 Sterne

    13 von 19 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    claudi-1963, 31.07.2022

    "Andererseits es gab kaum Lehrer, die ins Zonenrandgebiet ziehen wollten, ob als Rektor oder einfacher Dorflehrer. Die Arbeit da draußen verlangte einem einiges ab." (Buchauszug)
    1964: Drei Jahre sind vergangen, dass Helenes Familie über die Grenze geflüchtet ist und sie nun mit ihrer Tochter in Frankfurt lebt. Eine Anfrage der Schulbehörde schlägt sie für den Posten als Rektorin in ihrer alten Schule in Kirchberg vor. Doch Helene zögert, auch wenn ihr Vater inzwischen dort lebt. Sie möchte nicht wieder von Tobias und ihren Gefühlen bestimmt werden, trotzdem sagt sie zu. Allerdings bekommt Helene schnell eine neue Herausforderung, den das alte Schulsystem soll umstrukturiert werden. Probleme macht ihr auch die pubertierende Marie und Freundin Isabella, die mit ihrer Beziehung zu einem schwarzen GI im Dorf aneckt. Ein Besuch aus der Vergangenheit wühlt sie zusätzlich auf.

    Meine Meinung:
    Wieder einmal nimmt mich die Autorin in das kleine Dorf Kirchdorf ins Zonenrandgebiet mit. Inzwischen sind Mutter und Tochter seit 3 Jahren vereint, doch die Spuren von Haft und Kinderheim sind noch bei beiden präsent und vor allem nicht ausgesprochen. Während Helene ihre Liebe zu Tobias wegen Maries Angst vor einer Familie aufgegeben hat, kommen neue Sorgen auf sie zu. Besonders Maries schulische Probleme beschäftigen sie. Da kommt die Anfrage der Schulbehörde gerade zur rechten Zeit, dass sie den Posten des Rektors in Kirchdorf bekommen soll. Wäre da nur nicht ihre Gefühle zu Tobias, doch Helene ist sich sicher, dies alles in den Griff zu bekommen. Sorgen gibt es allerdings ebenfalls im Hause ihres Vaters. Christa kann sich einfach nicht an ihr neues Dorfleben gewöhnen und wird zusehends wehmütiger. Auch bei Isabella ziehen graue Wolken auf und sie muss eine Entscheidung für ihre weitere Zukunft fällen. Band zwei der Dorfschullehrerin konnte mich nicht ganz so überzeugen wie der Erste. Indem Letzten ging es noch viel um die Schule, Lehrer und Schüler, allerdings, diesmal traten diese Themen alle für mich zu sehr in den Hintergrund. Zwar sollte das Schulwesen nun auch in Kirchdorf reformiert und umgestaltet werden, doch ansonsten erfuhr man viel zu wenig von der Schule im Allgemeinen, geschweige den von der Dorflehrerin selbst. Zwar hätten Theos Probleme oder Hildegards Erkrankung durchaus Potenzial für mehr gehabt, doch die Autorin behandelte diese nur recht oberflächlich. Stattdessen wird zu viel wiederholt, teils sogar mehrmals und es gibt zu viele Probleme der Nebencharaktere. Es gab einige Themen, die für mich enttäuschend abgehandelt wurden. Zum Beispiel Christas Problematik, die im Grunde mit etwas mehr Zeit des Partners auskuriert war. Da muss sich doch jeder Betroffene veräppelt fühlen, wenn er das liest. Ebenso erwarte ich, wenn ein Titel schon etwas verspricht, das dann der Plot zum großen Teil auch davon handeln sollte, was hier leider nicht der Fall ist. Alles war zu sehr auf die Nebencharaktere, ihre Probleme und Sorgen fokussiert und zu wenig auf das Eigentliche. Lediglich Agnes konnte mich auch hier wieder total überzeugen und Maries Ängste konnte ich teils ebenfalls verstehen. Zwar hat mich das Buch gut unterhalten, doch vieles verlief widersprüchlich und manches sogar zu kitschig. Alles in allem wurde ich eher enttäuscht und selbst emotional konnte mich das Buch diesmal nicht berühren. Darum gibt es leider nur 3 1/2 von 5 Sterne von mir.

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  • 5 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Baksi, 07.06.2022

    „Die Dorfschullehrerin - Was das Schicksal will“ ist der zweite Teil der Reihe um die junge Lehrerin Helene Werner - aus meiner Sicht, eine wirklich sehr gelungene Fortsetzung des ersten Teils. Der erste Roman über Helene hat mich bereits gefesselt, der zweite Teil ist was die Gefühle und die Themen der Vergangenheit die angesprochen werden, angeht, aus meiner Sicht sogar noch stärker. Der Schreibstil von Eva Völler fesselt einen von der ersten bis zur letzten Seite, man liebt und leidet mit den Figuren mit- und ich konnte häufig einfach nur den Kopf schütteln ob der schrecklichen Dinge aus der deutschen Vergangenheit, die angesprochen wurden. Aus meiner Sicht, ein grandioser Roman!
    Drei Jahre nach ihrem Weggang aus Kirchberg und der Flucht ihrer Familie aus der DDR, Helene wohnt mittlerweile mit ihrer Tochter in Frankfurt, bekommt sie das Angebot als Rektorin an die Dorfschule nach Kirchdorf zurückzukehren. Helene nimmt das Angebot an, wohlwissend, dass sie in Kirchdorf auch wieder auf Tobias treffen wird, den Mann den sie liebt, mit dem sie aber insbesondere aufgrund des Widerstands ihrer Tochter, gebrochen hat. Zurück in Kirchdorf steht Helene vor einer großen Herausforderung - mehrere Schulen sollen zusammengelegt werden, Mittelpunkt wird die Schule in Kirchdorf, und sie, selbst begeistert von dieser Idee, beginnt ihren Kampf gegen den Widerstand der Dorfgemeinschaft. Doch nicht nur Helene steht vor großen Herausforderungen - auch Isabella, die Hebamme aus Kirchdorf, oder Agnes, die junge Sprechstundenhilfe des Dorfarztes, haben ihr Päckchen zu tragen und stehen vor den teilweise schwersten Entscheidungen ihres Lebens. Dazu kommt die Liebe, die alle drei Frauen vor große Fragen und Entscheidungen stellt.
    Während im ersten Teil der „Dorfschullehrerin“ noch Helene und ihre Flucht sowie die Flucht ihrer Familie aus der DDR im Vordergrund stand, werden im zweiten Teil auch Isabella und Agnes in den Vordergrund gerückt. Ebenso erfahren wir deutlich mehr über andere Nebenfiguren wie zum Beispiel Christa. Die Geschichte wird dadurch aus wechselnden Perspektiven erzählt, was für den Leser zwar an der ein oder anderen Stelle anstrengend sein kann, mir persönlich aber sehr gut gefallen hat. Ich fand die Abschnitte jeweils lang genug, sodass die Perspektivenwechsel nicht gehetzt wirkten. An sich ist der zweite Teil der Reihe, deutlich mehr als der erste Teil, eine deutliche Aneinanderreihung von Problemen und Herausforderungen - die Figuren erhalten „keine Ruhe“ jeder Figur passiert etwas, was in allen Fällen deutlichen Einfluss auf ihr Leben hat. Mir hat dies sehr gut gefallen, einfach weil es das Tempo der Geschichte hoch hielt - hier hat Eva Völler zahlreiche Probleme der 1960er Jahre aufgegriffen, sei es Rassismus, die Ausgrenzung von Kranken aus der Gesellschaft oder auch die „Umerziehung“ von Kindern, die mit der linken Hand schreiben. Ich fand diese Themen wichtig und erschreckend zu lesen, wie die Einstellung vieler Leute in dieser Zeit war - auf der anderen Seite wurden so viele Themen angesprochen, dass man teilweise das Gefühl hatte es ging darum, eine Checkliste abzuhaken um möglichst viele Punkte anzusprechen. Entsprechend wäre weniger, vielleicht an der ein oder anderen Stelle mehr gewesen.
    Die Charaktere aus dem ersten Band sind alle wieder mit dabei, mir hat dies sehr gut gefallen, weil man direkt das Gefühl hatte, aus dem ersten Band in den zweiten überzugehen - man musste sich nicht umstellen und auch nicht groß an neue Personen gewöhnen. Gleichzeitig fand ich es toll, dass den Figuren aus dem ersten Teil im zweiten Band noch mehr Raum gegeben wurde, und man auch deren Geschichten miterleben konnte. Dabei ist wichtig, dass Gefühle auch im zweiten Teil der Reihe großgeschrieben werden. Die Autorin schafft es dabei, ohne viel Schnickschnack aus den kleinen Momenten des Alltags etwas Besonderes zu machen. Da reicht ein Blick - und man spürt als Leser direkt die Gefühle zwischen den Figuren.
    Insgesamt hat mich die Fortsetzung genauso begeistert wie der erste Teil - das Erzähltempo ist hoch und das Buch voll mit Themen die auch teilweise harte Kost sind. Wer aber eintauchen möchte, in die deutsche Geschichte der 1960er Jahre, gepaart mit Gefühl und eingebettet in die Geschichte dreier starker Frauen, für den ist dieses Buch auf jeden Fall genau das Richtige! Ich bin absolut begeistert!

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  • 5 Sterne

    4 von 7 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Susi, 30.05.2022

    1964 in Kirchdorf an der deutsch deutschen Grenze
    Helene bekommt ein einmaliges berufliches Angebot, in ihre alte Schule nach Kirchdorf zurück zu kehren - diesmal als Rektorin. Sie überlegt hin und her, weil dort auch der Landarzt Tobias lebt, der bei Helene für Herzrasen und Gefühlschaos sorgt.
    Helene muss sich vielen neuen beruflichen und privaten Herausforderungen in Kirchdorf stellen. Einige Dorfbewohner sind nicht ganz unschuldig.

    Mir hat der neue Roman „ die Dorfschullehrerin – was das Schicksal will“ von Eva Völler sehr gut gefallen. Es war für mich wie ein Gefühl nach Hause zu kommen und es war schön auf viele bekannte Figuren zu stoßen. Die Seiten flogen nur so dahin und ich konnte wunderbar in die Geschichte ein-, und abtauchen.

    Eva Völler konnte mich mit ihrem mitreißenden, flüssigen und spannenden Schreibstil total überzeugen und ich hatte das Gefühl dabei zu sein.
    Das Cover ist wunderschön gestaltet und passt gut zur Geschichte.
    Die Hauptfigur Helene hat mein Herz im Sturm erobert. Sie hat eine starke Persönlichkeit, ist sehr mutig und hatte es oft nicht einfach. Sie kämpft für das was ihr wichtig ist. Sie übt ihren Beruf als Rektorin mit Herzblut aus und die Liebe kommt auch nicht zu kurz.
    Ihre Tochter Marie kommt bald in die Pubertät und verhält sich oft stur - aber sie hatte es in ihrem Leben bisher auch nicht einfach und einen großen Verlust hinter sich.
    Ein Dorf wie Kirchdorf wird natürlich auch viel getratscht - oft auch mit regionalem Dialekt.
    Eva Völler baut interessante Themen mit in ihr Buch ein z.b ein farbiges Kind als weiße Frau unehelich zu bekommen und die deutsch deutsche Geschichte kommt auch nicht zu kurz, da Kirchdorf an der Grenze liegt. Die Atmosphäre der damaligen Schulzeit wurde gut dargestellt. Es werden aber auch realistische Probleme von den anderen Dorfbewohnern Agnes, Isabel und Christa nachvollziehbar beschrieben.

    Fazit:
    Wer gerne historische Bücher zur deutsch deutschen Geschichte liest, für den ist das Buch genau richtig. Ich hatte auf über 396 Seiten zauberhafte Lesestunden und empfehle „ die Dorfschullehrerin - was das Schicksal will“ gerne weiter. Ein toller Roman, der fünf Lesesterne verdient

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  • 4 Sterne

    1 von 1 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Normanfips, 06.06.2022

    Neue Herausforderungen für Helene

    Im zweiten Band befinden wir uns im Jahre 1964. Helene und ihre zwölfjährige Tochter Marie leben bei Tante Auguste in ihrer Frankfurter Stadtvilla. Helene arbeitet als Lehrerin, Marie geht zur Schule und das Leben verläuft in seinen festen Bahnen.
    Doch dann bekommt Helene völlig unerwartet das Angebot, die Schule in Kirchdorf zu leiten. Das bedeutet, dass sie auch Tobias wiedersehen wird, für den sie noch immer starke Gefühle hegt.
    Helene nimmt die Herausforderung an und kehrt nach Kirchdorf zurück. Die Anforderungen an der Schule sind hoch und beanspruchen viel Zeit und Kraft. Marie kommt in die Pubertät, was das Verhältnis zwischen Mutter und Tochter etwas trübt.
    Wir treffen natürlich nicht nur wieder auf Helene, Marie und Tobias, sondern auch auf Isabella, Helenes Freundin und verfolgen deren Schicksal. Reinhold, Helenes Vater und seine Frau spielen eine größere Rolle wie auch die Sprechstundenhilfe von Tobias, Agnes.
    Eva Völler pflegt einen sehr schönen und angenehmen Schreibstil. Ich habe das Buch flott durchgelesen und habe sehr gerne an den Leben der verschiedenen Figuren teilgenommen. In Band 2 passiert eine ganze Menge und es wird nie langweilig. Die Protagonisten sind mir fast alle durchweg sympathisch und sie sind in der Tat gut gezeichnet.
    Achtung Spoiler: Mein einziger Kritikpunkt ist, dass es mir am Schluss zuviel des Guten wurde. Denn alles löst sich wunderbar in Wohlgefallen auf. Hier ist der Roman nahe am Kitschigen dran.
    Nichtsdestotrotz habe ich sowohl Band 1 als auch Band 2 sehr gerne gelesen und kann sie beide empfehlen.

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  • 5 Sterne

    Gänseblümchen, 09.06.2022

    Ereignisreiche Rückkehr in das Leben an der innerdeutschen Zonengrenze im Jahr 1964

    Die Autorin Eva Völler entführt uns in diesem Roman wieder nach Kirchdorf an der ost-westdeutschen Zonengrenze ins Jahr 1964. Dieser zweite Band der Dorfschullehrerin führt zu einer emotionalen Zeitreise in die Vergangenheit, lässt deutsche Geschichte lebendig werden und könnte auch ohne Vorkenntnisse des ersten Bandes gelesen werden, da eingestreute Rückblicke Erklärungen liefern. Schöner ist es natürlich beide Bücher chronologisch zu lesen.

    Die Lehrerin Helene lebt mit ihrer Tochter Marie seit einiger Zeit in Frankfurt nach einer spektakulären Flucht aus Ostdeutschland. Als Helene eine Stelle als Schulrektorin am Ort ihrer letzten Stelle in Westdeutschland in Kirchdorf angeboten wird, nimmt sie diese an und kehrt mit Marie zu ihrem Vater nach Kirchdorf zurück. Die neue Stelle ist fordernd, stellt sie vor neue Herausforderungen und immer wieder muss sie die Dorfbewohner von ihren Vorhaben überzeugen. Gleichzeitig erlebt sie eine neue romantische Achterbahnfahrt mit dem Dorfarzt Tobias und steht ihrer Freundin, der Hebamme Isabella, zur Seite als diese selbst schwanger ist. In dem kleinen Dorf gibt es jede Menge Turbulenzen und Aufregung und zusätzlich muss man achtgeben, sich dem Grenzzaun nicht zu nähern. Doch zu guter Letzt fügt sich alles, so wie es das Schicksal will.

    Bereits mit dem schlichten, aber schönen Cover, schließt sich der Roman passend an den Ersten an, ebenso wie er an das Leben der Figuren anknüpft. Zurück in Kirchdorf treffen wir die Charaktere aus dem ersten Band wieder und tauchen in deren Leben und Geschichten ein. Eva Völler gelingt es wieder ein Mal diese Figuren sehr lebendig wirken zu lassen und lässt das damalige Dorfleben aufleben. Wir erfahren dadurch, wie die Rolle der Frau war, erhalten einen Einblick ins Schulsystem, in das Zusammenleben mit den amerikanischen Besatzern und erleben, wie der Umgang mit manchen Krankheiten war. Es ist großartig mitzuerleben, dass manches im Umbruch ist und z.B. selbst auf dem Dorf auch mal ein Mädchen Abitur machen darf und die Eltern es letztendlich beim Studium unterstützen. Schockierend waren für mich die Erkenntnisse der wahren Schicksale der sogenannten „Mischlingskinder“ von deutschen Frauen und dunkelhäutigen amerikanischen Soldaten. Von der Gesellschaft verachtet wurden sie teilweise direkt nach der Geburt nach Dänemark zur Adoption frei gegeben und lebten dort unter schlechten Bedingungen.
    Und von genau diesen wahren Hintergründen lebt dieser Roman, denn innerhalb diesem kleinen Dorf spielt sich so viel „Alltägliches“ der 60er Jahre ab, das uns unsere deutsche Geschichte näher bringt und zeigt wieviel sich in den letzten 60 Jahren weiter entwickelt und verändert hat.
    Die verschiedenen Handlungsstränge fließen wunderbar harmonisch zusammen und lösen sich am Ende zufriedenstellend auf.
    Die Charaktere sind authentisch und vielschichtig und spiegeln ein gutes Bild der Gesellschaft vom Bauern, über Dorftrinker, Lehrer, Wirtin, Arzt bis hin zum Bürgermeister. Und im Zweifel hält so eine Dorfgemeinschaft gut zusammen. Mehrere Personen machen eine Entwicklung durch und haben wichtige Entscheidungen zu treffen. Gekonnt lässt Eva Völler deren Emotionen aufleben und fesselt mit ihrem anschaulichen und zeitgemäßen Schreibstil.

    Ein unterhaltsamer und erlebnisreicher historischer Roman, der mir sehr gut gefallen hat und den ich allen empfehlen kann. Er vermittelt auf wunderbare Weise die vergangene deutsche Gedankenwelt, überzeugt mit sympathischen Protagonisten und bietet eine gelungene Zeitreise in ein Dorfleben der 60er Jahre.

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  • 5 Sterne

    Sarah E., 07.06.2022

    *Beschreibung*
    „Die Dorfschullehrerin - Was das Schicksal will“ von Eva Völler ist der zweite Teil der Dorfschullehrerin-Trilogie, die im kleinen fiktiven Ort Kirchdorf in Hessen spielt, welches sich nur unweit von der Grenze zur DDR befindet. Der erste Teil muss dabei nicht zwingend vorweg gelesen werden, allerdings erachte ich dies als sinnvoll, da man hierdurch die Handlungen der Charaktere und die Geschehnisse besser einordnen kann. Die Autorin nimmt uns mit auf eine kleine Reise in die Vergangenheit und schildert uns wortgewandt und anhand von wundervoll ausgestalteten Charakteren, mit welchen Aspekten die Menschen vor einigen Jahren noch konfrontiert wurden.

    Eva Völler beweist mit ihrem neuen Roman, dass sie nicht nur eine ausgezeichnete Recherchearbeit betreibt, sondern dass sie zauberhafte und authentische Charaktere entwickelt hat, die den Lesenden während der Handlung nicht nur ans Herz wachsen, sondern so real erscheinen, dass man glaubt, dass man sie schon länger kennen würde und man zutiefst traurig ist, wenn man das Ende des Buches erreicht hat und nun darauf warten muss, dass man in Teil 3 wieder neue „Abenteuer“ mit den Charakteren erleben darf. Kurzum: mit diesem Buch hat man einzigartige Lesestunden, die wie im Fluge vergehen.
    Die Autorin führt die Leser:innen mit einer Vielfalt an Gefühlen, einer Leichtigkeit, Authentizität und einigen spannenden Momenten durch die Seiten. Ihr Schreibstil ist dabei dynamisch, emotional und kurzweilig, was dazu führt, dass ich wirklich jede einzelne Seite genossen habe. Aus verschiedenen Perspektiven werden wir durch die Seiten getragen. Hierdurch ist es möglich, dass man als Leser:in tief in die Geschichte eintauchen kann und sich ein Gefüge aus unterschiedlichen Sichtweisen ergibt, die alle mit einem anderen Blickwinkel zur Gesamthandlung beitragen. Teilweise kamen so überraschende Wendungen, dass mir kurzzeitig der Atme stillstand und ich unglaubliches Mitleid mit den Charakteren hatte.

    Die Charaktere selbst sind authentisch, bodenständig und enorm stark. Wir haben es vor allem mit Frauen zu tun, die aus ihrer Perspektive die Handlungen schildern. Allesamt sind wirklich bewundernswert. Was sie in ihrem Leben erreicht haben, für was sie sich einsetzen und wie sie mit Niederschlägen umgehen. Da es sich um Personen handelt wie du und ich, kann man sich als Leser:in auch mit diesen identifizieren. Teilweise habe ich mit einigen Charakteren nahezu mitgelitten, hätte sie gerne getröstet und bestärkt.

    Das Cover gefällt mir gut. Es passt wunderbar zum ersten Teil der Reihe: ein zartes altrosé und im Vordergrund lediglich zwei Personen von denen eine wohl die Dorfschullehrerin Helene darstellen soll. Dadurch wirkt es bereits wie ein Foto aus der Vergangenheit, das die Farben noch nicht so gut einfangen konnte und auch schon etwas vergilbt ist. Für mich ist es gut auf den Inhalt des Buches abgestimmt, ohne zu viel zu verraten.

    *Fazit*
    Ein wundervoller zweiter Teil, der mich noch mehr mitreißen konnte als der erste Teil. Diese Geschichte lebt von ihren Charakteren und den toll ausgearbeiteten Handlungssträngen. Es ist ein richtiger Wolfühlroman, in den man sich fallen lassen und jede Seite genießen kann. Von mir gibt es ganz klare *5 Sterne*. Ich freue mich nun riesig auf den nächsten Teil der Reihe.

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  • 5 Sterne

    Sarah E., 07.06.2022

    *Beschreibung*
    „Die Dorfschullehrerin - Was das Schicksal will“ von Eva Völler ist der zweite Teil der Dorfschullehrerin-Trilogie, die im kleinen fiktiven Ort Kirchdorf in Hessen spielt, welches sich nur unweit von der Grenze zur DDR befindet. Der erste Teil muss dabei nicht zwingend vorweg gelesen werden, allerdings erachte ich dies als sinnvoll, da man hierdurch die Handlungen der Charaktere und die Geschehnisse besser einordnen kann. Die Autorin nimmt uns mit auf eine kleine Reise in die Vergangenheit und schildert uns wortgewandt und anhand von wundervoll ausgestalteten Charakteren, mit welchen Aspekten die Menschen vor einigen Jahren noch konfrontiert wurden.

    Eva Völler beweist mit ihrem neuen Roman, dass sie nicht nur eine ausgezeichnete Recherchearbeit betreibt, sondern dass sie zauberhafte und authentische Charaktere entwickelt hat, die den Lesenden während der Handlung nicht nur ans Herz wachsen, sondern so real erscheinen, dass man glaubt, dass man sie schon länger kennen würde und man zutiefst traurig ist, wenn man das Ende des Buches erreicht hat und nun darauf warten muss, dass man in Teil 3 wieder neue „Abenteuer“ mit den Charakteren erleben darf. Kurzum: mit diesem Buch hat man einzigartige Lesestunden, die wie im Fluge vergehen.
    Die Autorin führt die Leser:innen mit einer Vielfalt an Gefühlen, einer Leichtigkeit, Authentizität und einigen spannenden Momenten durch die Seiten. Ihr Schreibstil ist dabei dynamisch, emotional und kurzweilig, was dazu führt, dass ich wirklich jede einzelne Seite genossen habe. Aus verschiedenen Perspektiven werden wir durch die Seiten getragen. Hierdurch ist es möglich, dass man als Leser:in tief in die Geschichte eintauchen kann und sich ein Gefüge aus unterschiedlichen Sichtweisen ergibt, die alle mit einem anderen Blickwinkel zur Gesamthandlung beitragen. Teilweise kamen so überraschende Wendungen, dass mir kurzzeitig der Atme stillstand und ich unglaubliches Mitleid mit den Charakteren hatte.

    Die Charaktere selbst sind authentisch, bodenständig und enorm stark. Wir haben es vor allem mit Frauen zu tun, die aus ihrer Perspektive die Handlungen schildern. Allesamt sind wirklich bewundernswert. Was sie in ihrem Leben erreicht haben, für was sie sich einsetzen und wie sie mit Niederschlägen umgehen. Da es sich um Personen handelt wie du und ich, kann man sich als Leser:in auch mit diesen identifizieren. Teilweise habe ich mit einigen Charakteren nahezu mitgelitten, hätte sie gerne getröstet und bestärkt.

    Das Cover gefällt mir gut. Es passt wunderbar zum ersten Teil der Reihe: ein zartes altrosé und im Vordergrund lediglich zwei Personen von denen eine wohl die Dorfschullehrerin Helene darstellen soll. Dadurch wirkt es bereits wie ein Foto aus der Vergangenheit, das die Farben noch nicht so gut einfangen konnte und auch schon etwas vergilbt ist. Für mich ist es gut auf den Inhalt des Buches abgestimmt, ohne zu viel zu verraten.

    *Fazit*
    Ein wundervoller zweiter Teil, der mich noch mehr mitreißen konnte als der erste Teil. Diese Geschichte lebt von ihren Charakteren und den toll ausgearbeiteten Handlungssträngen. Es ist ein richtiger Wolfühlroman, in den man sich fallen lassen und jede Seite genießen kann. Von mir gibt es ganz klare *5 Sterne*. Ich freue mich nun riesig auf den nächsten Teil der Reihe.

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  • 5 Sterne

    8 von 16 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    LadyIceTea, 05.06.2022

    Leben an der Grenze

    1964: Als Helene das Angebot erhält, an die Schule in Kirchdorf zurückzukehren, geht sie nur zögernd darauf ein, denn sie befürchtet, dass ihre Gefühle für den Landarzt Tobias ihr Leben erneut durcheinanderwirbeln könnten. Doch nicht nur diesem Problem muss sie sich stellen. An der Schule warten ungeahnte Herausforderungen auf Helene, die ihren ganzen Einsatz erfordern. Ihre zwölfjährige Tochter Marie zeigt sich zunehmend dickköpfig, und ihre Freundin Isabella hat eine Beziehung zu einem schwarzen GI, den die Dorfbewohner mit Argwohn betrachten. Die nahe Zonengrenze sorgt für zusätzlichen Zündstoff in dem kleinen Ort. Und dann wird Helene völlig unerwartet von den Schrecken aus ihrer Vergangenheit eingeholt. Plötzlich scheint alles auf dem Spiel zu stehen, was sie liebt.

    „Die Dorfschullehrerin - Was das Schicksal will“ von Eva Völler ist der zweite Band der Reihe um die Lehrerin Helene.
    Die Bände können unabhängig voneinander gelesen werden, sollten sie meiner Meinung nach aber nicht, da sie aufeinander aufbauen.
    Band zwei steigt ein paar Jahre nach dem ersten ein. Wir begleiten Helene in Frankfurt. Sie und Tobias haben sich aus verschiedenen Gründen getrennt und gut geht’s keinem von beiden damit. Helene bekommt die Stelle als Rektorin in Kirchdorf angeboten und weiß, dass sie aus Karrieregründen einfach nicht ablehnen darf. Sie zieht mit ihrer Tochter Marie wieder in das kleine Dörfchen und stürzt sich in die Arbeit und den Alltag.
    Band zwei ist nicht ganz so actionreich und dramatisch wie der erste. Aber dieses Buch ist nicht weniger packend oder gefühlvoll. Es ist eher ein bisschen gesetzter.
    Wir erleben Helene, wie sie ihren Weg als Rektorin finden muss und dabei versucht Arbeit und Familie unter einen Hut zu bekommen. Wir erleben Marie, die eigentlich nur ihre Mutter für sich haben will und ihre schrecklichen Erlebnisse noch nicht richtig hinter sich lassen kann. Wir erleben Tobias, der um seine Beziehung mit Helene kämpfen will, auch wenn Helene wegen Marie davor zurückschreckt. Wir erleben Isabella, die es mit einem neuen Rassismus zu tun bekommt. Und wir erleben Christa, die Frau von Helenes Vater, die es mit verschiedenen Hürden in ihrem neuen Leben im Westen zu tun hat.
    Die Autorin konzentriert sich dieses Mal sehr auf den Alltag, der sich nun nach der Flucht aus der DDR neu finden muss. Es geht um die Rolle der Frau und Mutter, um bestehenden und sich neu entwickelnden Rassismus, um Trauer, Verlust, ums Weitermachen und ums Kämpfen aber auch um Familie und Liebe.
    Ich bin wieder begeistert, wie gut die Autorin recherchiert hat und wie sie die Geschichte trotzdem spannend und nicht belehrend erzählt. Ich konnte von Anfang bis Ende mitfiebern und wollte nicht mehr aufhören zu lesen.
    Eine tolle Fortsetzung und ich hoffe sehr, dass noch eine weitere kommt!

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  • 5 Sterne

    LadyIceTea, 05.06.2022 bei bewertet

    Leben an der Grenze

    1964: Als Helene das Angebot erhält, an die Schule in Kirchdorf zurückzukehren, geht sie nur zögernd darauf ein, denn sie befürchtet, dass ihre Gefühle für den Landarzt Tobias ihr Leben erneut durcheinanderwirbeln könnten. Doch nicht nur diesem Problem muss sie sich stellen. An der Schule warten ungeahnte Herausforderungen auf Helene, die ihren ganzen Einsatz erfordern. Ihre zwölfjährige Tochter Marie zeigt sich zunehmend dickköpfig, und ihre Freundin Isabella hat eine Beziehung zu einem schwarzen GI, den die Dorfbewohner mit Argwohn betrachten. Die nahe Zonengrenze sorgt für zusätzlichen Zündstoff in dem kleinen Ort. Und dann wird Helene völlig unerwartet von den Schrecken aus ihrer Vergangenheit eingeholt. Plötzlich scheint alles auf dem Spiel zu stehen, was sie liebt.

    „Die Dorfschullehrerin - Was das Schicksal will“ von Eva Völler ist der zweite Band der Reihe um die Lehrerin Helene.
    Die Bände können unabhängig voneinander gelesen werden, sollten sie meiner Meinung nach aber nicht, da sie aufeinander aufbauen.
    Band zwei steigt ein paar Jahre nach dem ersten ein. Wir begleiten Helene in Frankfurt. Sie und Tobias haben sich aus verschiedenen Gründen getrennt und gut geht’s keinem von beiden damit. Helene bekommt die Stelle als Rektorin in Kirchdorf angeboten und weiß, dass sie aus Karrieregründen einfach nicht ablehnen darf. Sie zieht mit ihrer Tochter Marie wieder in das kleine Dörfchen und stürzt sich in die Arbeit und den Alltag.
    Band zwei ist nicht ganz so actionreich und dramatisch wie der erste. Aber dieses Buch ist nicht weniger packend oder gefühlvoll. Es ist eher ein bisschen gesetzter.
    Wir erleben Helene, wie sie ihren Weg als Rektorin finden muss und dabei versucht Arbeit und Familie unter einen Hut zu bekommen. Wir erleben Marie, die eigentlich nur ihre Mutter für sich haben will und ihre schrecklichen Erlebnisse noch nicht richtig hinter sich lassen kann. Wir erleben Tobias, der um seine Beziehung mit Helene kämpfen will, auch wenn Helene wegen Marie davor zurückschreckt. Wir erleben Isabella, die es mit einem neuen Rassismus zu tun bekommt. Und wir erleben Christa, die Frau von Helenes Vater, die es mit verschiedenen Hürden in ihrem neuen Leben im Westen zu tun hat.
    Die Autorin konzentriert sich dieses Mal sehr auf den Alltag, der sich nun nach der Flucht aus der DDR neu finden muss. Es geht um die Rolle der Frau und Mutter, um bestehenden und sich neu entwickelnden Rassismus, um Trauer, Verlust, ums Weitermachen und ums Kämpfen aber auch um Familie und Liebe.
    Ich bin wieder begeistert, wie gut die Autorin recherchiert hat und wie sie die Geschichte trotzdem spannend und nicht belehrend erzählt. Ich konnte von Anfang bis Ende mitfiebern und wollte nicht mehr aufhören zu lesen.
    Eine tolle Fortsetzung und ich hoffe sehr, dass noch eine weitere kommt!

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  • 5 Sterne

    Cornelia F., 08.06.2022

    Die Dorfschullehrerin - Was das Schicksal will ist der zweite Band der Reihe um die Protagonistin Helene Werner.

    Helene bekommt ein Angebot, dass sie nicht ausschlagen kann, nicht ausschlagen will. Sie soll die Schulleitung übernehmen. Eine tolle Karrierechance als Frau, dazu noch in ihrem Alter. Dafür muss sie jedoch mit ihrer Tochter Marie zurück an die Schule in dem kleinen Ort Kirchdorf, aus dem Helene mit Marie jüngst weggezogen ist. Beruflich wäre das kein Problem. Wie sieht dann aber das Privatleben aus?





    Helene ist eine taffe junge Frau. Sie sucht keine Auseinandersetzungen, aber sie scheut sie auch nicht. Das gefällt mir sehr an ihr. Helene verfügt über ein gesundes Gespür für Stimmungen und kann sich gut darauf einlassen. Was und wen sie liebt, liebt sie aus tiefstem Herzen.

    Der Roman spielt im Jahr 1964 in Hessen, nahe der Grenze zur DDR. Eva Völler fängt die Begebenheiten in dieser Zeit gut ein. Das Geschehen wirkt sehr stimmig und wird durch den Einsatz der Sprach- und Wortwahl abgerundet. Sehr natürlich ist die Wortwahl vor allem in den Passagen, in denen Dialekt verwendet wird. Um besser verstehen oder erahnen zu können, was dort steht, habe ich die Sätze langsam und laut gelesen. Manches Mal hätte ich sonst sicher nie erfasst, was die Charaktere zum Besten geben.

    Die Charaktere haben sehr unterschiedliche und tiefe Wesenszüge. Ich kann sie gut auseinanderhalten und einander zuordnen. Mir gefällt, wie niemand aus seiner Haut kann und doch jeder im Dorf miteinander auskommen muss. Jeder hat seinen Platz und muss doch auch mal aus seiner Komfortzone.

    Im Lauf der Geschichte entwickeln sich die Charaktere weiter und einige der Nebenfiguren nehmen dabei immer mehr Raum ein. Das macht das Dorfleben bunt und zeigt, dass jeder wichtig ist.

    Es gibt immer wieder Spannungen, die gelöst werden müssen. Auch wenn das Ziel manchmal unerreichbar scheint.

    Mir hat die Geschichte jede Menge Spaß bereitet. Den ersten Band muss man nicht gelesen haben. Es gibt Rückblenden, die den Fortgang der Geschichte nachvollziehbar machen. Dieser zweite Band ist so randvoll mit Ereignissen und tollen Charakteren, da wird der erste Band kaum vermisst. Wer die Charaktere lieber von Anfang an in ihrer Entwicklung erleben möchte, startet mit Band 1.



    Fazit
    Die Dorfschullehrerin - Was das Schicksal will ist für alle, die Romane lieben, die das Dorfleben in Zeiten der Trennung von Ost- und Westdeutschland erzählen.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Gelinde R., 02.06.2022

    Die Dorfschullehrerin
    Was das Schicksal will, von Eva Völler

    Cover:
    Passt von der Kleidung sehr gut in die Zeit, in der das Buch spielt.

    Inhalt:
    1964: Die Dorfschullehrerin Helene kommt wieder an ihre „alte“ Schule nach Kirchdorf zurück. Doch diesmal als Rektorin.
    Ihre Gefühle zu dem Landarzt Tobias flammen wieder auf und wirbeln erneut alles durcheinander.

    Ihre Freundin Isabella hat eine Beziehung zu einem schwarzen GI und sorgt dadurch für Aufregung im Dorf und in ihrem eigenen Leben.

    Auch einige andere größere und kleinere Aufgaben spalten das Dorf und sorgen für Aufregung.

    Meine Meinung:
    Dies ist der 2. Band der Dorfschullehrerin. Ich habe den ersten Teil schon gelesen und ihn geliebt. Ich bin auch sofort gut wieder in diesen nächsten Zeitabschnitt rein gekommen und es war schön all die Bekannten wieder zu treffen.
    Helene zeigt sich wieder als starke Frau, die sich voll und ganz einsetzt und die sich nicht unterkriegen lässt.
    Es gab sehr viele größere und kleinere Problemen und Verwicklungen, die sich im Umfeld abgespielt haben, die es abwechslungsreich machen und sich am Ende alle gut gefügt haben.
    Ich finde es gab nicht die großen Spannungen und die großen Gefühle wie im ersten Band.
    Nichts desto trotz war der Schreibstil wieder perfekt und es war toll mitzuerleben wie die Menschen gedacht und gehandelt haben.

    Autorin:
    Schon als Kind hat sich Eva Völler gern Geschichten ausgedacht. Trotzdem verdiente sie zunächst als Juristin ihre Brötchen, bevor sie ihr Hobby zum Beruf machte. Die Autorin lebt mit ihren Kindern am Rande der Rhön in Hessen.

    Mein Fazit:
    Wieder ein toller Roman, bei dem am Schluss jedes Problem gelöst wird.
    Fast zu „weich gespült“. Deshalb von mir 4,5 Sterne die ich bei vollen auf 5 aufrunde.

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  • 5 Sterne

    kunde, 04.09.2022

    Im Jahr 1964 erhält Helene das Angebot, die neue Schulleiterin in Kirchdorf zu werden. Sie zögert die Zusage hinaus, da ihr klar ist, daß sie dort den Landarzt Tobias wiedersehen wird. Die beiden verband einst eine innige Beziehung und Helene weiß, daß sie für Tobias immer noch Gefühle hat. Als Helene dann doch wieder nach Kirchdorf zieht, muß sie mit vielen Schwierigkeiten fertig werden. Ihre Tochter Marie fühlt sich zurückgesetzt und reagiert mit Trotz. Und dann ist da auch noch ihre Freundin Isabella, die eine Beziehung mit einem schwarzen amerikanischen Soldaten anfängt. Das sorgt im Dorf für Unruhe und Helene möchte die Wogen glätten. Dabei steht ihr Tobias immer wieder zur Seite. Werden die beiden ihrer Liebe eine zweite Chance geben?

    Im zweiten Teil ihrer Romanreihe "Die Dorfschullehrerin" läßt Eva Völler die Jahre ab 1964 aufleben. Mit dem Titel "Was das Schicksal will" erlebt man das Leben im Westen Deutschlands ganz nah an der Grenze zur DDR. Die Trennung ist allgegenwärtig und der Zaun wird immer unüberwindbarer. Für die Menschen gehört die Grenze zum Alltag. Doch auch die, die es in den Westen geschafft haben, müssen erst mit ihrem neuen Leben fertig werden. Das gelingt nicht allen. Manchmal ist das Heimweh größer als das Glück der neuen Freiheit. Diese Gefühle beschreibt Eva Völler sehr warmherzig. Sie trifft immer genau den richtigen Ton. Mal humorvoll, mal ernsthaft - perfekt der Situation angepaßt. Auch den Konflikten zwischen den amerikanischen Soldaten, besonders den Farbigen, und der deutschen Bevölkerung geht sie nicht aus dem Weg. Die traurigen Schicksale der Frauen, die mit diesen Soldaten eine Beziehung eingingen und ein Baby zur Welt brachten, gehen unter die Haut.
    Dieses Buch ist ein Spiegel der 1960er Jahre. Es liest sich sehr angenehm und regt zum Nachdenken an. Absolute Empfehlung!

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  • 5 Sterne

    Claudia S., 17.08.2022

    INHALT:
    1964: Helene erhält das Angebot, wieder nach Kirchdorf zurückzukehren. Nach kurzem Zögern nimmt sie es an. Immer noch schwirrt ihr Tobias im Kopf umher und sie befürchtet, er könnte wieder alles durcheinanderwirbeln. Doch nicht nur diesem Problem muss sie sich stellen. Die Schule fordert ganzen Einsatz von Helene. Marie, ihre Tochter zeigt sich zunehmend dickköpfig und ihre Freundin Isabella hat eine Beziehung zu einem schwarzen GI. Die Dorfbewohner sind argwöhnisch und auch die nahe Zonengrenze sorgt für Zündstoff. Helene wird plötzlich von ihrer Vergangenheit eingeholt und alles scheint auf dem Spiel zu stehen.
    MEINE MEINUNG:
    Dies ist der zweite Teil um die Dorfschullehrerin Helene. Mir hatte der erste Teil schon sehr gut gefallen und nun war ich gespannt, wie es weitergeht. Dieser Teil schliesst an den ersten an und ich war sofort in der Geschichte und alles war mir wieder präsent. Es gibt von Zeit zu Zeit auch immer wieder Informationen aus dem ersten Teil. Wieder hat mir hier ruhige und zurückhaltende Schreibstil sehr gut gefallen und sich grossartig lesen lassen. Die Autorin hat den Zeitgeist der sechziger Jahre wieder perfekt eingefangen. Immer mehr rücken auch die Probleme der damaligen Zeit in den Vordergrund und man erkennt die Enge in den Köpfen der Menschen. Manchmal war mir der Dialekt in diesem Dorf ein bisschen viel. Die Sorgen und Nöte von Helene und auch ihrer Tochter Maria fand ich sehr gut dargestellt und authentisch. Etwas zu kurz gekommen waren die Szenen in der Schule, aber das Leben von Helene ist ja nicht nur ihr Beruf. Es war wieder eine schöne Geschichte rund um das Leben von Helene mit all ihren Höhen und Tiefen und ich habe die sehr gern begleitet.
    FAZIT:
    Wundervoller Schreibstil, perfekt den Zeitgeist getroffen.

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  • 5 Sterne

    2 von 4 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Schnuck55, 08.06.2022

    Gemeinsam schafft man alles
    Nach drei Jahren in Frankfurt, die sie zur Weiterbildung genutzt hat, kehrt Helene 1964 als neue Rektorin zurück nach Kirchdorf, dem kleinen Ort an der Zonengrenze in der hessischen Rhön. Sie tut dies mit gemischten Gefühlen, weiß sie doch, dass sie dort auf den Dorfarzt Tobias treffen wird, ihre ehemalige Liebschaft. Ihre Tochter Marie wird langsam ein Teenager und ist nicht sehr begeistert über den Umzug.

    Helenes Vater Reinhold lebt mittlerweile ebenfalls mit seiner Frau Christa und deren Mutter in Kirchdorf. Er betreibt dort eine Tierarztpraxis. Helene wird vor große Herausforderungen gestellt, denn sie soll mehrere Dorfschulen zu einer Mittelpunktschule zusammenführen. Das erfordert ihre ganze Zeit und Aufmerksamkeit, da sie mit einigen Schwierigkeiten zu kämpfen hat. Marie fühlt sich derweil vernachlässigt. Ganz andere Probleme hat Helenes Freundin Isabell, die mit einem afroamerikanischen GI liiert ist und ein Kind von ihm erwartet.

    Eva Völler zeichnet ein realistisches dörfliches Leben in einer Zeit des Umbruchs nach. Beschrieben werden ganz authentische Menschen wie du und ich. Manche mag man mehr, manchen weniger. Die zwischenmenschlichen Begegnungen mit allen Höhen und Tiefen des Lebens sind gut skizziert. Besonders die Frauen in Kirchdorf zeigen Stärke.

    Der Schreibstil ist flüssig, bildhaft und detailliert. Es gibt spannende und emotionale Szenen. Zum Ende des Buches kommt Fahrt auf und alles wendet sich zum Guten. Die mundartlichen Passagen geben der Geschichte Identität und Authentizität. Ich habe den Roman gern gelesen und fühlte mich als Kirchdorfer. Das Cover ist schlicht, aber ansprechend und man erkennt die Zugehörigkeit zur Reihe. 4,5 Sterne

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  • 5 Sterne

    Island, 13.06.2022

    Der zweite Teil der Reihe um Helene, die aus der DDR geflohene Lehrerin, spielt im Jahr 1964. Helene hat mittlerweile in Frankfurt eine Zusatzqualifikation abgeschlossen, sodass sie auch in der BRD als vollwertige Lehrerin gilt. Sie erhält das Angebot, als Schulleiterin nach Kirchdorf im hessischen Zonenrandgebiet zurückzukehren und zieht mit ihrer Tochter im Teenageralter zurück an den Ort, in dem seit deren geglückter Flucht auch ihr Vater und dessen Lebensgefährtin leben. Außerdem praktiziert dort natürlich auch weiterhin Helenes Ex-Partner Tobias als Landarzt und sie trifft viele alte Bekannte wieder, die ebenfalls mit neuen Herausforderungen kämpfen. Die Position als Schulleiterin bringt auch einiges an zusätzlicher Arbeit und Problemen mit sich, ebenso wie das Leben im sehr ländlich geprägten Raum nahe der Grenze zur DDR.

    Mir hat auch dieser zweite Teil wieder sehr gut gefallen und ich fand es schön, zu erfahren, wie es mit allen Beteiligten weitergeht. Als Lehrerin fand ich es besonders interessant, Einblicke in die Arbeit einer Dorfschule in der damaligen Zeit zu erhalten. Aber auch der Schauplatz an der deutsch-deutschen Grenze sorgt teilweise für besondere Brisanz. Die Protagonist:innen waren mir alle sehr sympathisch und der Schreibstil der Autorin ist, wie auch schon von ihren anderen Büchern gewohnt, gut lesbar und anschaulich. Wer historische Romane mag, die in der jüngeren deutschen Vergangenheit spielen, und die neben der Geschichte auch eine Dosis Liebes- und Familiengeschichte enthalten, soll gerne nach diesem Roman greifen, aber besser zuerst den ersten Teil lesen. Ich persönlich würde mich auch über eine Fortsetzung sehr freuen.

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  • 5 Sterne

    1 von 2 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Bärbel K., 21.05.2022

    Helene erhält das Angebot in Kirchdorf, ihrer alten Lehrstätte, als Rektorin anzufangen. Dieses Angebot lässt zwei Herzen in ihrer Brust schlagen. Auf der einen Seite ist das ein großer beruflicher Aufstieg, der ihr auch die Möglichkeit bietet eigene Ideen in den Lernalltag einfließen zu lassen. Auf der anderen Seite wird sie in Kirchdorf aber wieder mit Tobias zusammentreffen….
    Die Fortsetzung des Romans ist Eva Völler absolut gelungen. Es sind die vielen kleinen und großen Sorgen, nicht nur von Helene, sondern auch von Isabella ihrer Freundin wie auch ihrer Stiefmutter Christa, die das Lesen so abwechslungsreich und unterhaltsam machen. Eine Botschaft kommt beim Lesen ganz klar rüber: Probleme kann man am besten lösen, wenn man miteinander redet. Wie wahr!
    Gleichzeitig gelingt es der Autorin aber auch die hinterwäldlerischen Ansichten, insbesondere einiger Damen des Ortes, geschickt in Wort zu fassen. Nicht zu vergessen die Dialoge mit hessischem Dialekt. Bei dem musste ich mich ganz schön konzentrieren, um die Inhalte zu verstecken. Macht das Buch aber authentisch. Auch der Dorffunk in Gestalt der Land-Frauen ist immer wieder herrlich zu lesen. Es lässt alte Kindheitserinnerungen bei mir wieder aufkommen. Ich kann dieses Buch allen, die gerne Familienromane lesen zu 100% weiterempfehlen. Kurzweiligkeit ist garantiert.

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  • 4 Sterne

    Petra S., 14.06.2022

    Fortsetzung der Dorfschullehrerin-Reihe

    1964. Helene kehrt nach Kirchdorf zurück, wo sie als Direktorin die dortige Schule leiten soll. Leicht fällt ihr diese Entscheidung nicht, denn sie wird dort wieder auf Landarzt Tobias treffen.
    Und nicht nur die Zusammenlegung der Schulen in der Umgebung bereitet ihr Probleme, auch die ablehnende Haltung ihrer Tochter Marie gegenüber Tobias.


    Meine Meinung:
    Der 2. Teil der Dorfschullehrerin-Reihe überzeugt wieder mit einem lebendigen, mitreißenden Schreibstil. Man trifft wieder alle alten Bekannten: die Lehrerin Helene Werner und ihre Tochter Marie, ihren Vater Reinhold, dessen zweite Frau Christa sowie deren Mutter, die alle im Jahr 1961 in einer dramatischen Flucht vom Osten in den Westen fliehen konnten. Weiters trifft man auf die Hebamme Isabella und den Landarzt Tobias, der mit Helene nicht mehr zusammen ist, da Marie diese neue Familie nicht gefällt und Helene auch Angst vor einer neuen Bindung hat, da ihr erster Mann Jürgen in der DDR in Gefangenschaft tragisch verstorben ist, wofür der Leser auch eine detaillierte Aufklärung erhält (was man sich aber schon denken konnte).
    Die sich wieder langsam entwickelnde Liebesgeschichte von Helene und Tobias ist spannend zu verfolgen, auch Isabellas problematische Beziehung zu einem schwarzen GI.

    Man bekommt einen sehr guten Einblick, wie das Leben damals - v.a. im Zonenrandgebiet - ablief und erhält Einblicke in das Schulwesen.
    Diesen zweiten Teil fand ich nicht ganz so emotional wie Band 1, und für meinen Geschmack war es zu wenig Schule. Ich hätte gerne mehr über das damalige Schulwesen erfahren und über Helenes Probleme mit der Zusammenführung der Zwergschulen.
    Leider war mir Helene diesmal nicht ganz so sympathisch, denn es kam mir so vor, als wäre ihr nur die Schule bzw. ihre Arbeit als Direktorin wichtig. Sie kümmert sich gefühlt überhaupt nicht um Marie, und das konnte ich absolut nicht nachvollziehen, denn im ersten Band hat sie ja noch alles dafür getan, um Marie endlich zu ihr in den Westen zu holen.
    Der Nebenhandlungsstrang um Agnes (und Dieter) gefiel mir gegen Schluss fast am besten. Eine starke, junge Frau, die sich dann endlich durchsetzt und ihren Weg geht.
    Und die Szene an der Grenze war eindrücklich geschildert, man bangt mit und ist unfassbar, wie es damals war. Darüber hätte ich gerne noch mehr und ausführlicher gelesen.
    Was mir nicht so gefiel, waren die vielen Geheimniskrämereien der handelnden Personen. Wenn alle offen und ehrlich ausgesprochen hätten, was ihnen auf der Seele liegt, hätten es alle viel leichter gehabt.

    Interessant waren die vielen Einschübe im Dialekt, die für mich jedoch teilweise eher schwierig zu lesen waren und auch etwas den Lesefluss unterbrochen haben (auch wenn ich alles problemlos verstanden habe).

    Das Ende war ein bisschen zu kitschig und es gab ZU viel Happy-Ends, so wirkte einiges konstruiert und auch etwas unglaubwürdig. Dieses "Weichgespülte" ist jedoch in heutigen Zeiten gut für die Seele.


    Fazit:
    Die Autorin hat es wieder geschafft, geschichtliche Fakten mit einer mitreißenden Fiktiven Story zu verweben. Für meinen Geschmack hätte der Fokus ein bisschen mehr auf dem Schulwesen liegen können; und das Ende war mit zu vielen Happy-Ends etwas unrealistisch, aber gut für die Seele.

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  • 4 Sterne

    Lia48, 02.07.2022

    Band 2 von „Die Dorfschullehrerin“ – daher SPOILER (falls Band 1 noch nicht gelesen wurde)!

    INHALT:
    BRD, 1964: Seit drei Jahren lebt Helene mit ihrer Tochter Marie nun bei ihrer Großtante Auguste in Frankfurt in einer eindrucksvollen Stadtvilla. Diese freut sich, ihren Verwandten nach der dramatischen Flucht aus der DDR, behilflich sein zu können.
    Helene plagt derzeit großer Liebeskummer. Seit drei Monaten herrscht Funkstille zwischen Landarzt Tobias und ihr. Ihre jeweiligen Vorstellungen von der Zukunft, von einer Beziehung, hatten sich einfach nicht miteinander vereinbaren lassen. Dazu kam die Distanz zwischen Frankfurt und Kirchdorf.
    Als Helene eines Tages ein Angebot bekommt, in das Dorf zurückzukehren, um dort die Stelle als Schulrektorin zu übernehmen, stimmt sie nach längerem Überlegen zu. Sie ahnt noch nicht, welche Herausforderungen dort auf sie zukommen werden…
    Ihre Tochter Marie befindet sich währenddessen mitten in der Pubertät.
    Und Helenes Freundin Isabella hat eine Beziehung zu einem schwarzen GI, was den Dorfbewohnern ein Dorn im Auge ist.
    Als es Probleme an der Zonengrenze gibt, werden auch Helene und Marie plötzlich wieder von ihrer Vergangenheit eingeholt…


    Meinung:
    Da mir der erste Band bereits sehr gut gefallen hat, war ich gespannt, wie Helenes Geschichte weitergeht.
    Zugegeben, am Anfang fand ich die Handlung etwas öde, es hat etwas gedauert, bis ich ins Buch reingefunden habe.
    Trotzdem habe ich die Rückblenden zu den Geschehnissen aus Band 1, als hilfreich empfunden. Dies ist mir bei Reihen immer besonders wichtig!
    Mit der Zeit hat mir die leichte Lektüre immer besser gefallen. Ja, manche Situationen waren etwas klischeehaft und durch die bereits begangene Flucht in Band 1, gab es hier weniger historische/ geschichtliche Bezüge. Aber manchmal braucht man ein lockeres Buch, bei dem man nicht viel nachdenken muss, sich zurücklehnen kann und dafür fand ich dieses Exemplar genau richtig!
    Die verschiedenen Erzählperspektiven bringen Abwechslung beim Lesen. Ich mag Romane, die das Dorfleben widerspiegeln und die unterschiedlichen Figuren ließen dieses lebendig erscheinen.
    Helene muss man einfach gerne haben, sie ist empathisch, hat für jeden ein offenes Ohr und versucht die Probleme anzugehen, statt zu resignieren.
    Eindrücklich fand ich, wie aufgezeigt wurde, dass die Menschen auch noch lange nach der Flucht aus der DDR mit Ängsten kämpfen mussten. Ein Fremder konnte schließlich von der Stasi sein, und wer weiß, warum die Polizei mit einem reden möchte. Dazu die Albträume. So kann man das Erlebte nur schwer hinter sich lassen…

    Falls jemand erwägen sollte, diesen zweiten Band zu lesen, würde ich euch erst Band 1 empfehlen, damit ihr die Hintergründe kennt.

    FAZIT: Eine gelungene Fortsetzung, die mir mit der Zeit immer besser gefallen hat. Wer eine leichte Lektüre sucht, dem kann ich das Buch ans Herz legen! 4/5 Sterne!

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  • 5 Sterne

    JuliesBookhismus, 02.09.2022

    Ein wohlverdientes Happy End
    Nach dem traurigen Ende von Band eins, war ich voller Vorfreude auf diesen Teil. Und es hat sich gelohnt! Ein grandioser Abschluss der Dilogie und ich könnte heulen vor Freude.
    Das Schicksal hat es diesmal noch besser mit unserer lieben Helene gemeint. Sie hat nicht nur ein neues Jobangebot, dass im Laufe des Buches noch besser wird, sie kann auch endlich die Beziehung zu ihrer Tochter wieder verbessern. Diesmal gibt es noch andere Sichten, auf die die Autorin zurückgriff, zum einen ihre Tochter Marie, sowie ihre Freundin Isabell und ihre ehemalige Schülerin, die nun bei Tobias arbeitet.
    Doch nicht nur die einzelnen Ereignisse der schon bekannten Figuren, auch das Auftauchen eines Schattens aus der Vergangenheit, hat mir Herzklopfen bereitet.
    Ein wundervolles Buch und eine noch schönere, wenn auch ergreifende und teilweise erschreckende, Geschichte über die Zeiten der Trennung unseres Landes.

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