Sommer SALE: Bis zu -80% sparen!

Sommer SALE: Bis zu -80% sparen!

Merken
 
 
lieferbar
versandkostenfrei

Bestellnummer: 151165362

Buch (Gebunden) 23.00
Dekorierter Weihnachtsbaum
In den Warenkorb
Sortiert nach: relevanteste Bewertung zuerst
Filtern nach: alle
Alle Kommentare
  • 5 Sterne

    Leseschneckchen555, 21.07.2024

    Als Buch bewertet

    Eine großartige und lebensechte Geschichte über die Liebe in den unterschiedlichsten Formen.


    Mehr als nur eine Liebesgeschichte

    Frie und Robert lernen sich 1988 in der Schule kennen. Sie mögen sich und entwickeln eine gute Freundschaft. Doch was ist, wenn einer von beiden plötzlich mehr empfindet? Lohnt es sich, die Gefühle auszusprechen und herauszufinden, ob der Gegenüber vielleicht ähnlich empfindet? Ist es das wert, dafür die gute Freundschaft aufs Spiel zu setzen? Was zu Beginn nicht in Worte gefasst werden kann, begleitet diese zwei Menschen ein ganzes Leben lang. Unabhängig voneinander machen beide ihre Erfahrungen. Im Laufe der Zeit kreuzen sich ihre Wege immer wieder. Die gemeinsame Heimat oder ein Klassentreffen sorgen für ein Wiedersehen. Jedes Mal hat sich etwas in ihrem Leben verändert, nur ihre Gefühle zueinander nicht.
    Dieses besondere Buch habe ich in einer Leserunde gelesen. Ich finde in einer solchen Runde betrachtet man eine Geschichte noch etwas ausführlicher und nimmt sie intensiver wahr, als wenn man sie allein liest. Dafür eignete sich dieser Roman perfekt, denn er beinhaltet so viel Material, bei dem es sich lohnt, etwas länger darüber nachzudenken. Für mich war dieses Buch weit mehr als eine Liebesgeschichte. Ich finde sogar, dass sie mit anderen Aspekten weit mehr überzeugte als mit der Romanze zwischen Robert und Frie.
    Da wäre zum Beispiel der Stellenwert einer Frau über Generationen hinweg. Angefangen bei Fries Mutter bis hin zu Fries eigenem Leben kann man sehr schön beobachten, wie sich die Träume und Ziele und die Wertvorstellungen einer Frau über die Jahre hinweg verändern. Ebenso auch die Sichtweise eines Mannes auf ebendiese Frauen. Mir wurde wieder einmal deutlich bewusst, in welcher angenehmen Lage wir uns heute, im Gegensatz zu unseren Müttern, befinden. Überhaupt hat die Autorin die Rolle einer Mutter sehr authentisch und gut dargestellt. Die Gefühle, die ein Kind in einer Mutter auslöst, sind besonders stark und ebenso die Sorgen, die eine Mutterschaft mit sich bringt. Ein Kind verändert dein ganzes Leben als Mutter, nicht so als Vater und das wird hier wunderbar deutlich.
    Sehr berührt hat mich auch die Beziehung, die Robert zu einem alten Mann aufbaute. Dieser übernahm fast eine Art Vaterrolle und war stets ein besonders guter Ratgeber für Robert. Doch die rührende Freundschaft war zu Gunsten beider Seiten. Denn auch der alte Herr freute sich über die Besuche des jungen Mannes, da er sonst keine Angehörigen und kaum Menschen um sich hatte. Für mich war diese wertvolle Männerfreundschaft ein besonderes Highlight dieser Geschichte.
    Nun möchte ich aber zur eigentlichen Liebesgeschichte kommen, die zwar bewegend geschildert wurde, mich aber weniger berührte als ich erwartet hatte. Die Liebe zwischen diesem Paar, welches eigentlich keines ist, wird sehr sachlich geschildert. Besonders von Frie fehlten mir die Emotionen, in jungen Jahren wirkte sie sogar ziemlich oberflächlich auf mich und auch später im Verlauf des Buches hat sie mich noch einmal enttäuscht. Erst eine bedeutende Veränderung in ihrem Leben formte sie und lockte Herzlichkeit aus ihr heraus. Roberts Gefühle hingegen empfand ich von Anfang an sehr aufrichtig, doch auch er hielt damit oft hinter dem Berg.
    Sehr genossen habe ich den Rückblick in die neunziger Jahre. Die Autorin hat diese Zeit besonders bildreich, mit vielen Details und absolut authentisch wiedergegeben. Ich fühlte mich pudelwohl und absolut in diese Zeit zurückversetzt.
    Eine Geschichte, die eine Reihe von guten wie schlechten Erlebnissen durchläuft, die sich innerhalb eines Lebens abspielen. Sie erzählt von beruflichen, finanziellen, wie privaten Erfolgen und Misserfolgen, von glücklichen und traurigen Ereignissen und von dem, was im Leben am wichtigsten ist, von der Liebe zu einem Menschen, egal ob auf leidenschaftlicher oder freundschaftlicher Ebene.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Andreas W., 10.07.2024

    Als Buch bewertet

    Als Robert neu ist an der Schule, ist es Friederika aus der Parallelklasse, die ihn mit allem Wichtigen bekannt macht. Für ihn ist es Liebe auf den ersten Blick, doch für Frie nur eine Freundschaft, mit der man über alles und jeden reden kann. So trennen sich vorerst ihre Wege, bis sie sich nach wenigen Jahren wiederbegegnen - jeder mit noch ungewohnter Verantwortung und mit vielen unerfüllten Träumen im Kopf. So müssen erst weitere 20 Jahre verstreichen, bis sie die Einladung zum Klassentreffen nutzen, sich wiederzusehen.

    Eigentlich eine ganz banale Story, aber Julia Karnick versteht es, diese Geschichte sehr realistisch, sehr bildhaft und mit Tiefgang zu erzählen. Diese drei unterschiedlichen Lebensabschnitte von Frie und Robert skizziert sie mit einer genauen Beobachtungsgabe ... was bewegt Menschen in diesem Alter am meisten? Was war angesagt in den 80ern, in den 90ern? Was hieß es damals, ein Studium anzustreben oder eher eine Ausbildung zu beginnen? Was hieß es, in den Nullerjahren alleinerziehend zu sein? Welche Fragen stellt sich ein Mensch, wenn er auf die 50 zugeht? Welche Ängste, welche Sorgen hat er und über wie viel Lebenserfahrung verfügt er in diesem Alter? All das fasst die Autorin sehr einfühlsam in diesem Buch zusammen und gerade der Leser mit einem ähnlichen Geburtsjahr wie die Hauptfiguren findet sich an der einen oder anderen Stelle im Buch wieder.

    Robert ist für mich von Anfang an ein sehr reifer Mensch, der beobachtet und sich aufgrund seiner Erfahrungen in der Musik und bei der Pflege seiner Mutter und auch der jahrelangen Verbundenheit mit Herrn Selk oftmals eher zurückhält als vorschnell handelt. Nachdenklich macht zum Beispiel seine Einstellung "Wenn ich eine Frage stelle, kann ich dann mit der Antwort leben?" Das mag auch der Grund sein, warum erst so viel Zeit vergehen muss, bis sich der Weg zu Frie tatsächlich lohnt. Frie ist eher diejenige, die schneller etwas sagt oder tut, als erst einmal nachzudenken. Erst mit Anfang 50 und den ersten gemeinsamen Tagen mit Robert kommt bei ihr die Frage auf "Was will ich überhaupt von Robert? Was mache ich hier?" Diese Leichtfüßigkeit trägt den Leser gut durchs Buch, aber manchmal macht es Frie unsympathisch. Ich kann sehr gut mit dem Ende des Buches leben, aber vor allem wünsche ich Robert, dass er seinen Frieden finden möge.

    Ich liebe die Bücher von Julia Karnick und auch dieses Mal war es mir ein großes Vergnügen, dieses Buch zu lesen. Mögen noch recht viele Bücher von ihr kommen, die den Zeitgeist aus so vielen verschiedenen Lebenssituationen heraus widerspiegeln und dabei so viel Freude beim Lesen machen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    cybergirl, 15.07.2024

    Als Buch bewertet

    Wann ist der richtige Zeitpunkt für die Liebe

    Klappentext:
    Sommer 1988. Friederika hat große Füße und nennt sich Frie. Robert, neu an der Schule und schüchtern, verliebt sich sofort, aber zeigt es nicht. Vielleicht flirtet sie nur zum Spaß mit ihm?
    Winter 2002. Frie ist Mutter einer kleinen Tochter, Robert ist Musiker. Nach Jahren der Funkstille und einer zufälligen Begegnung bestätigt sich: Wann immer die beiden aufeinandertreffen, wird es kompliziert.
    Sommer 2022. Frie, inzwischen fünfzig und seit dem Ende ihrer letzten Beziehung wieder Single, fährt zum Abitreffen. Mit dabei: all die Erinnerungen an Robert, den sie seit einer halben Ewigkeit nicht gesehen hat. Was wird diesmal zwischen ihnen passieren?

    „Man sieht sich“ ist der neue Roman von Julia Karnick.
    Nachdem ich das Romandebüt der Autorin „Am liebsten sitzen alle in der Küche“ verschlungen habe, war ich auf das neue Werk sehr gespannt.

    Im Mittelpunkt steht Friederika, kurz Frie genannt. In der Schule freundet sie sich mit Robert an. Wie es so ist, verliert man sich nach der Schule aus den Augen.
    Robert war damals schon heimlich in Frie verliebt.
    Als sie sich nach 14 Jahren wiedertreffen sieht das anders aus. Auch Frie hat Gefühle für Robert. Doch es ist wieder die falsche Zeit. Frie ist verheiratet, Mutter und will ihre Karriere im Job vorantreiben. Robert ist Musiker und ständig in einer anderen Stadt.
    Doch alle guten Dinge sind drei. Bei einem Abitreffen sehen sie sich wieder.
    Frie hat sich mittlerweile von ihrem Mann getrennt. Die Gefühle sind auf beiden Seiten immer noch da. Robert lädt Frie, ein ihn in Bozen zu besuchen. Ist es diesmal der richtige Zeitpunkt?

    Die Leser*innen dürfen Frie und Robert über eine lange Zeit begleiten. Schnell waren mir die zwei sympathisch.
    Julia Karnick erzählt die Geschichte abwechselnd aus der Perspektive von Frie und Robert. Das gefällt mir sehr gut. Man lernt beide Charakter hautnah kennen.
    Man weiß, was der einzelne denkt und was er fühlt.
    Manchmal hatte ich das Gefühlt die beiden anstupsen zu müssen.

    „Man sieht sich“ ist ein gefühlvoller Roman um eine Liebe, die den richtigen Zeitpunkt sucht.
    Julia Karnick hat einen erfrischenden und unterhaltsamen Schreibstil.
    Ich war sehr schnell tief in die Geschichte eingetaucht.
    Die Protagonisten sind sehr lebendig und realistisch.
    Mir sind Frie und Robert schnell ans Herz gewachsen.
    Mit Humor und feiner Ironie beleuchtet die Autorin das Leben und die Beziehung ihrer Charaktere.

    „Man sieht sich“ ist genau wie „Am liebsten sitzen alle in der Küche“ ein echter Lesehighlight.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Sternzauber, 03.06.2024

    Als Buch bewertet

    Mitreißend und doch zart – eine ganz besondere Geschichte!

    Das Cover von „Man sieht sich“ von Julia Karnick entspricht eigentlich nicht wirklich meinem Geschmack und trotzdem mag ich es sehr. Das starke Rot zu dem klärenden Weiß und die beiden Menschen dazu bilden für mich ein Cover, das mich interessiert und neugierig macht. Zudem mag ich den Kontrast aus glänzenden und matten Bereichen sehr.

    Die Geschichte erzählt von Frie und Robert, die sich als Jugendliche kennen lernen und deren Lebensgeschichten eng miteinander verbunden sind. Sie sind sich sehr nahe, aber dann wird es schwierig und sie verlieren sich aus den Augen, doch irgendwie führt das Leben sie immer wieder zueinander. Aber was ist das mit ihnen? Freundschaft? Liebe? Und was macht ihre Leben aus?

    Dieser Roman hat mich sehr überraschend gepackt, in das Leben der beiden Hauptpersonen hineingezogen und einfach mitgerissen. Eine solche Wucht hatte ich überhaupt nicht erwartet, habe mich aber umso bereitwilliger hinein fallen lassen und das Eintauchen sehr genossen! Die Schreibweise der Autorin ist sehr flüssig, klar, angenehm zu lesen und dabei recht unspektakulär, was der Geschichte eine gewisse Zartheit verleiht. Besonders gefallen hat mir, wie die Gefühle und Beweggründe der ProtagonistInnen beschrieben wurden, denn dadurch war ich immer mittendrin und „ganz nah dran“.

    Frie und Robert sind beide ganz individuelle und authentische Charaktere, die mir während der Geschichte immer mehr ans Herz gewachsen sind und mit denen ich richtiggehend mitgelitten, mitgefiebert und mitgejubelt habe. Ihre Emotionen haben mich oft richtig gepackt und ihre verworrene Beziehung zueinander hat mich so manchen Gedanken - auch außerhalb der Lesezeit - „gekostet“. Ich wollte tatsächlich eigentlich sehr schnell gar nicht mehr aufhören zu lesen, sondern einfach wissen, wie es weiter geht…

    Über die vielen Jahre, die ich diese beiden Personen beim Lesen begleitet habe, ist es der Autorin ausgesprochen gut gelungen die Geschichte auf einem sehr interessanten und teilweise sogar spannenden Level zu halten. Es wurde nie langweilig und mit so mancher Rückschau oder Zeitsprüngen hat sie die Abfolge wunderbar aufgelockert. Zudem hat sie viele interessante Themen in die Leben der Beiden eingebaut, ohne, dass dies konstruiert wirkt.

    Ich bin restlos begeistert von diesem tollen Buch und kann es nur wärmstens all jenen LeserInnen empfehlen, die in das Leben zweier individueller Charaktere mit vielen Höhen und Tiefen eintauchen wollen! Viel Spaß beim Lesen und Mitreißen lassen!

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Lena, 26.05.2024

    Als Buch bewertet

    Friederika und Robert werden in der 11. Klasse zu Freunden, als Robert neu an Fries Schule wechselt. Beide stammen aus unterschiedlichen sozialen Verhältnissen, haben jedoch beide ein problematisches Elternhaus. Deshalb möchte Frie nach dem Abitur auch möglichst weit weg und geht als Au-pair nach Sydney - sehr zum Leidwesen von Robert, der ihr kurz zuvor seine Liebe gestehen wollte.
    Verletzt, enttäuscht und wütend, beschließt er, seine beste Freundin zu vergessen und zieht nach Hamburg, um später Musik zu studieren. Als Frie nach anderthalb Jahren in Deutschland zurück ist, führen ihre Wege sie in Hamburg zusammen und Frie ist überrascht, zu was für einem coolen Typ sich der zurückhaltende Robert entwickelt hat. Sie spürt, dass auch sie Gefühle für ihren besten Freund hat, aber die Erkenntnis kommt spät.
    Der Kontakt bricht über die Jahre nie ganz ab, die beiden können nicht mit, aber auch nicht ohne einander. Sie lieben sich, aber die äußeren Umstände passen nie und lassen sie mehr als einmal auseinanderdriften - bis sie sich mit Anfang 50 zu einem Klassentreffen wieder sehen und eine neue Chance erhalten.

    Mit dem Plot einer Liebesgeschichte über verpasste und zweite Chancen erfindet die Autorin das Rad sicher nicht neu, aber der Roman ist trotzdem zu keinem Zeitpunkt langweilig, sondern eine unterhaltsame Geschichte, in der es auch um die Entwicklung der Persönlichkeit, das Erwachsen und das Älterwerden geht.
    So handeln Teile des Romans in der Jugend, Schul- und Studienzeit sowie den frühen Erwachsenenjahren, wenn man gesettelt sein sollte bis hin zu den ersten Alterserscheinungen. Dabei wechselt die Perspektive zwischen Frie und Robert hin und her, so dass man sich ihren Gefühlen stets bewusst ist, die sie vor dem jeweils anderen verbergen.

    Die Geschichte ist lebendig geschildert und eine nostalgische Zeitreise in die späten 1980er-, frühen 1990er-Jahre und 2000er-Jahre, als Kassetten, Telefonzellen und frühe Ladenschlusszeiten gewohnt waren.
    Im Vordergrund stehen die Herausforderungen des Heranwachsens und das Lebensgefühl zu den jeweiligen Lebensabschnitten und über weite Teile weniger die Liebe und Romantik, auch wenn die Gefühle für einander immer greifbar sind.

    Die Charaktere machen eine authentische Entwicklung durch, sind vielschichtig mit Ecken und Kanten gezeichnet und machen den Roman zu einer unterhaltsamen, lebensechten und klugen Geschichte auf dem Weg zum (gemeinsamen) Glück.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Hoelzchen, 02.06.2024

    Als eBook bewertet

    Friederika, die Frie genannten werden will, und Robert lernen sich in der Oberstufe Ende der 1980er Jahre kennen. Schnell werden sie Freunde und vertrauen einander. Doch kann es zwischen Frau und Mann eine gute Freundschaft geben, ohne das Liebe und Sex im Spiel ist? Nach dem Abi und trotz unterschiedlicher Lebensentwürfe, können die beiden nicht ohne einander, aber auch nicht miteinander. Es gibt Phasen in ihrem Leben, in denen sie sich immer wieder über den Weg laufen und nach beieinander sind. Beide fragen sich, ist doch Liebe im Spiel? Mit 50 Jahren, bei einem Abitreffen, laufen sie sich wieder über den Weg. Das Alter hat auch bei ihnen Spuren hinterlassen, dass müssen beide schmerzlich erkennen.
    Was für ein wundervoller Roman, den Julia Karnick uns mit „Man sieht sich“ geschenkt hat. Sofort bin ich in die Geschichte von Frie und Robert eingetaucht. Im ähnlichen Alter wie die Protagonisten, auch aufgewachsen in einer norddeutschen Stadt (wenn auch größer als die von Frie und Robert), hatte ich sofort einen Zugang und viele Erlebnisse und Erfahrungen kamen mir nur zu gut bekannt vor. Es war wie ein Abbild meiner Jugend. Authentischer kann man nicht schreiben. Ich mag den modernen, unkomplizierten und flüssigen Schreibstil der Autorin. Sie formuliert präzise und schweift nicht ab. Der gesamte Roman zieht sich über drei Jahrzehnte, doch nur die wichtigsten Jahre für die Leserschaft kommen vor, so bleibt der Lesefluss erhalten und die Neugierde wie es mit Frie und Robert weitergeht bestehen. Die beiden sind mir im Laufe der 470 Seiten gute Freunde geworden, hatte ich doch beim Lesen immer wieder die Gesichter von ehemaligen Weggefährten vor Augen, und ich muss gestehen, dass ich zum Ende traurig war, mich nun von beiden verabschieden zu müssen. Mehr kann ein Roman wirklich nicht auslösen. Das Buchcover finde ich sehr passend gewählt, schlicht und minimalistisch und da keine Gesichter gezeigt werden, kann man seine eigene Fantasie walten lassen.
    Ein unterhaltsamer Roman, der mich auch zum Nachdenken brachte und mich in Erinnerungen schwelgen ließ. Ein ganz großes Lesevergnügen und ich freue mich auf weiter Romane von Julia Karnick. 5 Sterne Leseempfehlung.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Tanja G., 14.07.2024

    Als Buch bewertet

    Eine Liebe über Jahrzehnte

    Frie und Robert kennen sich bereits seit ihrer Schulzeit und haben sich in verschiedenen Lebensphasen immer wieder getroffen. Zu Beginn der Geschichte fährt Frie zu einem Abitreffen mit der Information, dass Robert abgesagt hat. Danach wird in Rückblenden und aus abwechselnden Perspektiven die Geschichte von Frie und Robert in verschiedenen Lebensabschnitten erzählt. Dies beginnt im Jahr 1988 in der Oberstufe und endet in der Gegenwart im Jahr 2022 beim Abitreffen. Ich mochte die beiden Protagonisten sehr gerne, wobei mir Frie oftmals sympathischer war. Als Teenager war sie ihren Eltern gegenüber sehr rebellisch und wollte nach dem Abitur das Dorf, in dem sie wohnte und in dem sie sich eingeengt fühlte sofort verlassen, um ihre Freiheit zu genießen. Als Studentin ist sie jedoch sehr zielstrebig und planmäßig. Robert hingegen ist viel unterwegs, da er Musik studiert und auch das unstete Leben eines Musikers führt. Man begleitet die beiden über mehr als 30 Jahre und erlebt sie hierbei in verschiedenen Lebensphasen mal allein und ein anderes Mal bei einem gemeinsamen Wiedersehen. Durch die Perspektivwechsel zwischen Frie und Robert erfährt man vieles über ihr Leben, das ihrer Familien, aber auch über ihre Gefühle füreinander. Und obwohl ich oft Roberts Verhalten am Anfang nicht immer verstehen konnte, wurde es für mich begreiflicher, wenn man seine Perspektive aus dem jeweiligen Abschnitt erfährt. Es war auch für mich als Leserin und Hörerin des Hörbuchs eine Zeitreise in meine eigene Jugend und spannend das Leben der beiden mitzuerleben. Mich hat der Schreibstil von der ersten Seite gepackt und ich habe besonders Frie für ihre Stärke während des gesamten Romans bewundert. Es ist eine Geschichte über eine Liebe, viele (verpasste) Chancen und Wendepunkte im Leben über viele Jahrzehnte, die jedoch aufgrund der Umstände und Lebensereignisse von den zwei doch sehr unterschiedlichen Protagonisten über eine sehr lange Zeit unerfüllt bleibt. Die Geschichte wird sehr ruhig erzählt. Durch die Detailverliebtheit der Beschreibungen wurde sie jedoch nie langweilig.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Puschel1304, 01.07.2024

    Als Buch bewertet

    " Man sieht sich" von Julia Karnick

    Titel und Cover: Der Titel ist immer wieder bedeutender Inhalt in diesem Buch und daher mehr als perfekt gewählt. Ich hätte mir keinen schöneren vorstellen können und habe mich immer wieder gefreut, sobald ich ihn wieder lesen durfte, weil er einfach an jeder Stelle sehr passend war. Das Cover finde ich super anziehend, auch wenn es in seiner Form absolut schlicht ist. Die Gradlinigkeit, die Menschen auf dem Bild, die Farbe... alles sehr weise und gut gewählt worden.

    Schreibstil und Inhalt: Julia Karnick schreibt ihr Buch auf 474 Seiten und bietet dem Leser eine Geschichte, die sich über Jahrzehnte hinweg zieht. Der Leser taucht ein in die Welt von Frie, die bereits in jungen Jahren Robert kennenlernt und ihn als guten Freund an ihrer Seite weiß. Was sie jedoch erst zu spät versteht ist, dass Robert mehr als nur Freundschaft sieht. Es beginnt eine Geschichte über die Liebe, die über Jahre hinweg überdauert aber immer wieder Hindernisse findet. Werden Frie und Robert irgendwann zueinander finden können? Lest gerne selbst!

    Dieses Buch hat einen angenehm schönen Schreibstil, der sich ganz wunderbar liest und wechselt zwischen den Perspektiven von Frie und Robert. Der Leser wird von der ersten Seite abgeholt und mit der letzten definitiv nicht losgelassen.

    Fazit: Dieses Buch hat mich schier zerrissen. Ich habe selten so ein perfektes Buch gelesen, bei dem jede Handlung, jede Seite, jedes Wort und jeder Gedanke perfekt gewählt waren. Die Charakter waren allesamt bis ins Detail ausgearbeitet und vollkommen authentisch und schlüssig. Die Grundhandlung ließ nie an Spannung nach und ich konnte und wollte dieses Buch nicht aus der Hand legen. Es hat sich super flüssig gelesen und hat so wunderbare Momente inne, die den Leser verzaubern werden. Zeitgleich bietet es aber auch viele nachdenkliche Anekdoten und bewegende Momente, die den Leser nachdenklich stimmen. Ich kann dieses Buch aus tiefstem Herzen empfehlen und würde es so gerne noch einmal "zum ersten Mal" lesen. Ich kann hierfür nur schwärmen!

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    M. H., 27.06.2024

    Als Buch bewertet

    Inhalt siehe Klappentext.
    Ich kenne von Julia Karnick bereits "Am liebsten sitzen alle in der Küche" - ein wunderbares Hörbuch und auch das neue Buch "Man sieht sich" hat mich gepackt und überzeugt. Ich habe das eBook parallel zum Hörbuch gelesen, das Buch mit 448 Seiten fällt durch sein rotes Titelbild mit den beiden rückwärtig zu sehenden Personen auf. Robert und Frie lernen sich in der Schule kennen, sie sind beste Freunde, jeder hat Freunde oder Freundinnen, aber insgeheim schlummert doch immer etwas zwischen ihnen. Man verliert sich aus den Augen, trifft sich wieder, zum Ende der Schulzeit, mit Mitte/Ende 20 und schließlich zum Klassentreffen, als alle um die 50 Jahre alt sind. Ich kann es gut nachvollziehen, wie man sich nach mehreren Jahrzehnten beim Wiedersehen fühlt, hatten wir doch gerade letzte Woche unser 29-jähriges Abitreffen - und doch waren die Gesichter und Gespräche wieder oder immer noch vertraut.
    Robert lebt sein Leben für und mit der Musik, Frie mit ihrer Tochter Emma, trotzdem denkt jeder an den anderen, was wäre wen... Ein Buch zum Träumen, mitfühlen, zurückblicken in die (eigene?) Jugend in den 90ern, überlegen, was war richtig, was war falsch, was hätte werden können. Bekommt man eine oder mehrere Chancen, werden Fehler wiederholt, kann es besser oder anders werden? Mich hat die Geschichte abgeholt, mitgenommen, man konnte sich richtig in Frie und Robert hineinversetzen, mitleben und mitleiden lassen, zu sehen, wie junge Menschen und "ältere" Leute sich mögen, lieben, gehen lassen, zueinander finden. Ihr Umfeld an Freunden und Familie passt gut dazu, ganz normale Jobs, Menschen, Alltage.
    "Man sieht sich", ein Spruch, den man gerne mal von sich gibt, wenn man sich von jemandem verabschiedet, aber damit nicht aussagen möchte, will man sich wirklich wiedersehen oder ist es nur eine Floskel, um dem anderen überhaupt etwas gesagt zu haben, bekommt von mir 4,5-5 Sterne und eine Leseempfehlung.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    lisbethsalander, 04.07.2024

    Als Buch bewertet

    Ein absoluter Volltreffer

    Die Geschichte, die Julia Karnick hier erzählt, klingt eigentlich relativ einfach: Robert und Friederika, genannt Frie, lernen sich als Teenager in der Schule kennen. Von Beginn an besteht eine starke Anziehungskraft zwischen den beiden. Dem Leser ist von vornherein klar, dass es sich um die große Liebe handeln muss, doch die beiden Protagonisten kommen über eine gute Freundschaft nicht hinaus. Sie wechseln die Wohnorte, unterbrechen den Kontakt, haben jeweils andere Partner. Doch sie verlieren sich nie wirklich dauerhaft aus den Augen, sondern stolpern immer wieder übereinander. Wir als Leser leiden mit den beiden, man möchte sie am liebsten schütteln, da so offensichtlich ist, was den beiden nie bis zur letzten Konsequenz klar wird, bzw sie nie in der Lage sind, es umzusetzen: es ist die eine große Liebe! Die Autorin hat mit "Man sieht sich" einen mehr als bezaubernden Roman geschrieben, der mich von der ersten Seite an nicht mehr losgelassen hat. Der Schreibstil ist einfach wunderbar und einzigartig, immer mit einer Prise Humor, wenn es passt, zärtlich und romantisch und doch niemals kitschig. Alle Charaktere bis zur kleinsten Nebenrolle sind so authentisch und detailliert skizziert, man meint, sie gehören alle zum eigenen Freundes- bzw Bekanntenkreis. Der Titel ist originell und zieht sich wie ein Mantra durch die Beziehung und die Begegnungen von Robert und Frie. Selten war ich derart traurig als ich ein Buch beendet hatte. Hier wird es die nachfolgende Lektüre schwer haben. Selbstverständlich habe ich mir bereits den Vorgängerroman von Julia Karnick besorgt, bin sehr gespannt darauf und freue mich, ihn zeitnah zu lesen! An dieser Stelle gibt es erstmal die volle Punktzahl, die mir eigentlich viel zu gering erscheint und natürlich eine absolute Leseempfehlung!

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Normanfips, 28.05.2024

    Als Buch bewertet

    Authentische Liebesgeschichte

    Friederika und Robert lernen sich in der Schule kennen. Robert ist immer ein bisschen in sie verliebt. Sie hingegen sieht in ihm nur ihren besten Freund. Wir begleiten die beiden auf ihren Lebenswegen, die sich immer wieder kreuzen. Die Geschichte wird sowohl aus Fries als auch aus Roberts Sicht erzählt. Das hat mir sehr gut gefallen, denn so bekommt man einen guten Einblick in die Gefühlswelt von beiden Protagonisten. Das Buch erzählt von unausgesprochenen Gefühlen, von verpassten Momenten und zufälligen Begegnungen. Der Schreibstil ist flüssig und so habe ich das Buch in einem Rutsch durchgelesen. Auch wenn mir die Figuren nicht unbedingt sympathisch waren, fand ich sie so menschlich und authentisch dargestellt. Sie handeln nicht nur gut, nein sie sind auch mal egoistisch und verstehen sich manchmal selbst nicht. Ihre Geschichten sind lebensnah und alltäglich. Dennoch erhalten sie durch Julia Kranichs Darstellung eine Tiefe und damit doch etwas Besonderes. Das Verhältnis zwischen Robert und Frie wird gut beleuchtet, auch wie es sich immer wieder zwischen den beiden verändert. Im Sommer 1988 himmelt Robert Frie an, im Winter 2002 findet Frie großen Gefallen an dem plötzlich selbstbewussten und coolen Robert und im Sommer 2022 treffen sie wieder aufeinander. Was dann passiert, das lest ihr am besten selbst. Für mich ein empfehlenswertes Buch, das mit klugen Bemerkungen und einem feinen Blick auf das Zwischenmenschliche aufwartet. Die Geschichte konnte mich berühren und hat mich auch zum Nachdenken gebracht. Über die Jugendzeit in den 80ern, über das Erwachsenwerden, über gescheiterte Beziehungen, Gründung einer Familie, Kinder, darüber wie man sich arrangiert und im Leben einrichtet, aber auch über Freundschaft, Chancen im Leben und die Liebe.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Larischen, 15.06.2024

    Als Buch bewertet

    Frie, die eigentlich Friederika heißt, und Robert sind schon seit der Schulzeit Freunde. Doch eigentlich ist Robert schon seit dem ersten Tag 1988, an dem Frie ihm den Weg an der neuen Schule zeigte, verliebt. Nach der Schule trennen sich ihre Wege, doch die alte Verbundenheit bleibt und immer wenn sich ihre Lebenswege wieder kreuzen, stellt sich die Frage „Was ist das eigentlich?“.

    Julia Karnick erzählt in „Man sieht sich“ die Geschichte zweier Menschen, deren Wege sich immer wieder kreuzen und deren Freundschaft immer ein bisschen mehr zu sein scheint. Wir starten dabei im Jahr 1988 und enden letztlich im Jahr 2022, als die beiden bereits die Altersmarke 50 geknackt haben.
    Ich konnte mich mit der Geschichte der beiden auf eine gewisse Art und Weise identifizieren und mochte beide Hauptfiguren auf ihre eigene Art und Weise. Robert fand ich tatsächlich etwas sympathischer, während Frie ein etwas eigenwilligerer Charakter ist. Trotzdem fand ich auch Fries Parts spannend und bin ihr gerne gefolgt.
    Gut gefallen hat mir, dass die Geschichte wirklich aus dem Leben gegriffen war. Man folgt den beiden durch verschiedene Lebensphasen und erlebt dabei auch ihre Entwicklung mit, denn in über 30 Jahren verändern sich Menschen natürlich.

    Julia Karnicks Schreibstil lässt sich für mich am ehesten als unaufgeregt beschreiben. Sie erzählt die Geschichte ganz ruhig, aber sehr klar und berührend. Mir hat das Lesen sehr große Freude bereitet und ich hätte gerne auch noch mehr gelesen. Wer allerdings die ganz großen Dramen und Emotionen erwartet, könnte hier enttäuscht werden.

    „Man sieht sich“ von Julia Karnick ist ein Roman der ruhigen Töne, der sich total auf die Hauptfiguren und ihre Beziehung zueinander fokussiert.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    AnnaMagareta, 03.07.2024

    Als Buch bewertet

    Über verpasste Chancen und das Leben

    „Man sieht sich“ ist ein lebensnaher Roman der in Hamburg lebenden Autorin Julia Karnick.

    Der Prolog beginnt im Jahr 2022 und Friederike ist gerade dabei sich auf ihr 30-jähriges Abitreffen vorzubereiten. Im Anschluß geht es in die Vergangenheit. Robert wechselt die Schule und trifft dort auf Frie. Er ist direkt verliebt, verrät dies aber nicht und Friederike bleibt für ihn unerreichbar. Die beiden sind lediglich gute Freunde. Ihre Wege trennen sich, die beiden verändern sich und treffen sich in verschiedenen Lebensphasen wieder.

    Der Schreibstil von Julia Karnick gefällt mir gut. Die Dialoge sind lebendig und die Charaktere werden bildhaft beschrieben. Ihre Protagonisten sind authentisch und man begleitet sie beim Erwachsenwerden – mal zusammen, mal getrennt.
    Dabei fängt sie das Lebensgefühl der jeweiligen Zeit gelungen ein. Ich bin in etwa zeitgleich mit Robert und Frie erwachen geworden und habe mich beim Lesen direkt zurückversetzt gefühlt. Wer die Atmosphäre der Zeit noch deutlicher spüren möchte, kann sich die Tracklist im hinteren Innencover anschauen oder auch anhören.

    Sehr gelungen finde ich den Titel des Buches, da er sich durch das Buch durchzieht und immer wieder auftaucht. Ebenso stimmig ist das Cover, das zwei Menschen Hand in Hand in unterschiedlichen (Lebens-)Abschnitten zeigt – genau wie Robert und Frie.

    Insgesamt ist es eine schöne Liebesgeschichte, die zeigt wie kompliziert es sein kann, dass der richtige Zeitpunkt eine wichtige Rolle spielt, aber letztendlich doch zusammenkommt, was zusammengehört.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Lena T., 26.05.2024

    Als Buch bewertet

    Eine wunderschöne Geschichte über das Erwachsen werden, Erwachsen sein, verpasste Chancen und die Liebe

    Friederika und Robert lernen sich Ende der 80er kennen und werden beste Freunde. Beide 17 Jahre alt und voller Pläne und Vorfreude auf das Leben das sie erwarten wird. Robert verliebt sich in Frie und Frie braucht einfach zu lange um das zu merken und sich auch in ihn zu verlieben. Über die Jahre hinweg begleiten wir in diesem wunderbar gefühlvollen Buch die beiden ungleichen Freunde dabei wie sie Erwachsen werden, Erwachsen sind, wie sie immer wieder die Chance verpassen eine tiefere Beziehung miteinander einzugehen.
    Die Autorin hat es bereits bei der Leseprobe geschafft mich von dem Buch zu überzeugen und ich wurde nicht enttäuscht. Jede Seite ist mit so viel Gefühl geschrieben und beschrieben, dass ich mich sofort in die zwei Hauptprotagonisten verliebt habe. Julia Karnik hat die zwei mit Ecken und Kanten besonders charismatisch und „echt“ beschrieben. Ich habe mitgefiebert und dauernd gehofft, dass endlich der Zeitpunkt da ist und die zwei zueinander finden. Außerdem hat es mir richtig viel Freude bereitet Frie und Robert bei ihrem Weg im Leben zu begleiten.
    Wer ein Buch mit tollen Zitaten, unglaublich viel guter Musik und wahnsinnig tollen, liebenswerten Menschen sucht ist mit „Man sieht sich“ gut beraten. Ich habe jede einzelne Seite geliebt und verschlungen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Hanne, 26.05.2024

    Als Buch bewertet

    Mehr als eine Liebesgeschichte - Der Roman von Julia Karnick (Jahrgang 1970) beschreibt die Beziehung zwischen Frie (Friederika) und Robert vom Sommer 1988 bis zum März 2023. Frie und Robert fühlen sich seit der Schulzeit zueinander hingezogen. Dennoch trennen sich ihre Wege nach der Schule, jede(r) geht seinen eigenen Lebensweg. Nach jahrelangen Pausen begegnen sie sich 2002 und 2022 wieder.

    Die Autorin beschreibt die individuelle Entwicklung von Frie und Robert und deren Beziehung auf sehr mitreißende und berührende Weise, mal aus der Sicht von Frie, mal aus der Sicht von Robert. Dadurch ist man als Leser immer unmittelbar mit den Gefühlen und Gedanken der beiden vertraut. Die Dialoge zwischen Frie und Robert sind mal tiefgründig, mal amüsant. Es geht u.a. um Selbstverwirklichung, verpasste Chancen und Glücksmomente.

    Auch das Lebensgefühl der jeweiligen Zeit wird beschrieben. Die Musik aus den verschiedenen Zeiten gehört dazu. Eine Tracklist befindet sich am Ende des Romans. Diese Liste reicht von Sinead O'Connor bis zu Harry Belafonte und Miriam Makeba.

    Beim Lesen des Romans habe ich mich gefragt, wieviel Autobiografisches der Autorin darin stecken mag. Dieses Buch war das erste, was ich von Julia Karnick gelesen habe. Es hat mir so gut gefallen, dass ich gern weitere Bücher von ihr lesen möchte.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Nadja S., 28.05.2024

    Als eBook bewertet

    Ohne Getöse

    Man sieht sich

    Frie und Robert lernen sich kennen, als Robert neu an Fries Schule kommt. Sie freunden sich an, aber irgendwie ist da mehr zwischen ihnen, was sie aber nicht gleichzeitig wahrnehmen. Immer wieder kreuzen und verlieren sich ihre Wege, miteinander geht nicht, aber dauerhaft ohne klappt auch nicht.
    Geschrieben wurde das Buch von Julia Karnick. Dies ist das erste Buch, das ich von ihr gelesen habe. Ihren Debütroman „Am liebsten sitzen alle in der Küche“ kenne ich noch nicht, er steht aber jetzt in meinem Wunschregal.
    Eingeteilt ist das Buch in relativ lange Kapitel. Chronologisch wird von 1988 bis 2023 mit Zeitsprüngen das Leben von Frie und Robert erzählt.
    Ich habe erst einen Augenblick gebraucht, um mit dem Erzählstil von Julia Karnick warm zu werden. Dann konnte ich das Buch aber nicht mehr aus der Hand legen. Ich bin selbst nur unwesentlich jünger als Robert und Fri, auch ein Jugendlicher der 90 er. Vieles konnte ich vom Zeitgeist so gut nachfühlen. Wie schon das Cover macht das ganze Buch kein Getöse. Es wird ruhig und teilweise recht langsam erzählt. Mich hat Julia Karnick damit voll eingefangen. Besonders auch die reifen Charaktere von Frie und Robert mochte ich sehr. Schade, dass ich mich jetzt von ihnen verabschieden muss.

    Ganz klare Leseempfehlung von mir!

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Island, 30.06.2024

    Als Buch bewertet

    Der Roman handelt auf drei Zeitebenen, zwischen denen immer wieder gewechselt wird. Alles beginnt im Sommer 1988. Robert kommt neu an Fries Schule und ist direkt fasziniert von ihr, sie scheint aber eher auf andere Typen zu stehen und so orientiert auch er sich irgendwann anderweitig. Als er sie 2002 wiedertrifft, ist er als Musiker viel unterwegs und sie Mutter einer kleinen Tochter, sie kommen sich zwar näher, aber es geht nicht lange gut und sie verlieren sich wieder aus den Augen. 2022 steht dann ein Klassentreffen an, wo sie sich, beide mittlerweile 50, wiedersehen.

    Mir hat diese, nicht zu kitschige, Liebesgeschichte gut gefallen. Ich bin zwar noch nicht ganz in Fries Alter, aber kann mich gut in die Situation hineinversetzen, wie es ist, wenn man Menschen, die einem in der Schulzeit viel bedeutet haben, und die man dann aus den Augen verloren hat, nach so langer Zeit wiedersieht. Auch viele Anektoden aus ihrer oder Roberts Jugendzeit ohne Handy und Internet kommen mir bekannt vor. Die Geschichte wird ohne viel Kitsch erzählt und wirkt dadurch sehr realistisch. Der Schreibstil der Autorin war gut lesbar, nur mit den Zeitsprüngen und den Zusammenhängen, die sich oft erst später geklärt haben, musste ich erstmal klar kommen.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Lesemaus2021, 02.06.2024

    Als Buch bewertet

    So ist das Leben
    Dieser wundervolle Roman hat mich bestens unterhalten und mich in Erinnerungen schwelgen lassen. Da ich in ähnlichem Alter wie die Protagonisten Frie und Robert bin, war es für mich, als wäre ich tatsächlich mit dabei und würde nochmal meine Jugend bis zum heutigen Tag durchleben. Es ist eine wunderbare Zeitreise, die Ende der 80er/Anfang der 90er beginnt und im Jahr 2023 endet. Gerade diese Jahre waren für mich auch die wichtigsten und prägendsten. Julia Karnick schreibt herrlich authentisch und modern. Ich habe mich so oft wiedergefunden und musste ständig schmunzeln. Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht von Frie und Robert erzählt und wird dadurch auch nie langweilig. Ganz im Gegenteil, denn durch die emotionale Berg- und Talfahrt war es für mich regelrecht spannend. Durch die Geschichte wird einem aber leider auch wieder bewusst, wie schnell die Zeit doch vergeht und dass man das Leben so annehmen muss wie es kommt. Nichts ist vorhersehbar und planbar. Es ist ein ruhiger und lebensnaher Roman, der mich zum Nachdenken anregt hat. Am Ende des Buches findet man noch eine tolle Tracklist, der im Roman erwähnten Songs.
    Von mir gibt es eine ganz klare Kauf- und Leseempfehlung für dieses tolle Buch.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Leselampe, 14.06.2024

    Als Buch bewertet

    She wants to be free

    Von Beginn an bin ich in die Geschichte um Frie (Friederika) und Robert eingetaucht, diese Beziehung des "nicht mit dir und nicht ohne dich", wundervoll beschrieben von Julia Karnick. Bereits ihr Erstlingswerk "Am liebsten sitzen alle in der Küche" hatte mich mit Plot, Humor und Sprachwitz begeistert, aber "Man sieht sich" erreicht nochmals eine andere Qualität. "Man sieht sich" - auch der Titel ist genial gewählt.

    Wir begleiten Frie und Robert in drei Zeitebenen - 1988, 2002, 2022, wir erleben sie als Jugendliche, als junge Erwachsene und solche mit Anfang Fünfzig. Beide Hauptpersonen mochte ich immer mehr, je besser ich sie kennenlernte, mit ihren liebenswerten Eigenschaften und ihren Macken. Zwischen ihren Wiedersehen liegen jeweils lange Jahre, auch Zeiten, in denen sie gar keinen Kontakt haben. Und doch bleibt eine starke Verbindung zwischen ihnen bestehen. Was ist das für eine Beziehung? Freundschaft oder Liebe oder irgendetwas dazwischen? Ich musste schon vor lauter Ungeduld immer weiterlesen, um zu erfahren - und zu hoffen - wie die Geschichte ausgehen wird.

    Diesem Roman hätte ich sehr gern noch mehr als fünf Sterne gegeben.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein
  • 5 Sterne

    Anne D., 23.05.2024

    Als Buch bewertet

    Frie und Robert

    Friederike und Robert kennen sich seit der Schulzeit. Die beiden sind befreundet und Robert ist heimlich in Frie verliebt. Nach dem Abi trennen sich ihre Wege, Frie geht als Aupair ins Ausland und Robert bleibt in Hamburg. Beide entwickeln sich weiter. Ihre Wege kreuzen sich erneut und gehen wieder auseinander.

    Die Handlung beginnt in der Gegenwart. Das 30jährige Abitreffen der Protagonisten steht an. Über Rückblenden aus unterschiedlichen Perspektiven gibt es nach und nach mehr Informationen über die Vergangenheit der beiden. Sie entwickeln sich unabhängig voneinander in vollkommen verschiedene Richtungen weiter. Friederike studiert Jura. Robert leistet Zivildienst und wird Musiker.
    Ihre Zusammentreffen scheinen immer den falschen Moment zu treffen.

    Das Lebensgefühl der vergangenen Jahrzehnte wird ebenso authentisch transportiert wie das der Gegenwart.
    Es ist ein Unterhaltungsroman über verpasste Gelegenheiten und neue Chancen, den das Leben geschrieben haben könnte, aber hier war es Julia Karnick.

    War dieser Kommentar für Sie hilfreich?

    ja nein